Zwei Mühlen, Zwei Maschinen> gleicher Geschmack

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  1. #1 Dirk2/3, 26.11.2018
    Zuletzt bearbeitet: 26.11.2018
    Dirk2/3

    Dirk2/3 Mitglied

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    Hallo,
    Seit ich die kleine La Pavoni habe, kümmere ich mich vermehrt um diese kleine Wundermaschine.
    Die grosse Hebelanlage, Alex Leva, bleibt oft kalt und steht nur rum.
    Ausserdem liebe ich im Moment die Commandate, vorallem mit dem Redklicks Umbau ist das wunderbar.
    Die HG-One fristet ein ödes Dasein, was auch meinem, leider verletzten, rechten Armgelenk geschuldet ist.
    Links kurbeln geht nicht gut und sieht doof aus. Die Commandante zu nutzen ist einfach im Moment angenehmer.

    Dennoch.
    Mich hat das gewurmt.
    Die kleine La Pavoni mit der Commandante produziert derart gute Ergebnisse.
    Soll meine Alex Leva etwa dazu nicht in der Lage sein.
    Ich errinere mich doch, wie gut die sein kann.
    Und erst die HG-one.
    Wieso klappt das alles auf einmal nicht mehr wie gewohnt zusammen. Warum schmeckt mir das aus der Pavoni besser.
    Also Testaufbau.
    La Pavoni/ Commandante.
    Die La Pavoni ist Temp.Modifiziert und ich heize die hoch bis 1,1 bar, warte 15 min und lasse nur kurz Wasser
    durchlaufen. Hier hat sie Ihr Temperaturoptimum vor dem Bezug.
    Ich nehme die Comandante, mahle wie gewohnt super fein, 10,5 Gramm und tampere rel. fest. Ergebnis : lecker, sanft, süss. Genau richtig. Dabei angenehmer Hebeldruck ohne Gewalt.

    Alex Leva/ Commandante.
    Die Alex Leva habe ich nach verschiedenen Fehlversuchen auf 128°C Kesseltemp. eingestellt, höher geht nicht.
    Commandante, deutlich fruchtig. Komisch? Noch feiner Mahlen führt dann zu ausgewogenem Bezug. (So fein???), 8 Red Klicks entspricht 4 normal. Kurbel dreht noch frei.
    Der Kessel ist prall und Dampfleistung Mondrakete! Pulvermenge, aus der Errinerung, 12 Gramm.

    La Pavoni/ HG-One
    Mit der HG-One und Pavoni ist alles furchtbar, zuerst. Die Pavoni zeigt Verstopfung oder sauer. Mühle deutlich anders, im Geschmack eher eklig. Zu viel Geschmack, zu viel Pulver?
    Was ist hier die Ursache. Ich komme nicht dahinter, und stelle fest, daß die Pavoni auf die HG-one viel sensibler reagiert. Am Ende klappt es mit den richtigen Paramentern. Pulvermenge 10,5 Gram gleich geblieben. Dennoch ist die Commandante geschmacklich leicht vorne. Hebelkräfte diesmal deutlich grösser. Schmeckt sanft, weich, Schoko.
    Habe ich Alzheimer, das hat doch früher bereits geklappt.

    Alex Leva/ HG-One.
    128 Grad, volle Pulle Hitze, höchtmögliche Temperatur im Kessel. :eek:
    (Bisher klappte es auch bei 124°Grad im Kessel, warum jetzt nicht?. Diese Frage lässt sich abschliessend nicht klären.)
    Ich konnte durch Mengenverringerung und feinstem Mahlgrad einen Doppioristretto zaubern, der an Weichheit und Schokoladigkeit und Süsse praktisch identisch zu dem Resultat an der La Pavani kommt. 11,5 Gramm im Doppelsieb, feiner Mahlen geht kaum noch mit der HG-One. 11,5 Gramm klingt wenig, ist es auch.
    Die LSM Gruppe macht trotzdem problemlos den Job. Leider konnte ich den fruchtigeren wilden Espresso Kogi nicht abschliessend testen, ging aber schpon in die Richtung. Ich denke hier könnten 11Gramm und suuuuper feiner Mahlgrad die Lösung sein. Ich mag es nicht fruchtig, der Espresso schmeckt aber hammerschokoladig, wenn mann Ihn drangsaliert.

    Ist mir das jetzt peinlich?
    Ja. Ich akzeptiere oft halbgare Resultate, besonders morgens als Cappu.
    Da hat sich wohl eine falsche Routine eingeschlichen.... Gut, das ich das noch mal durchgegangen bin.:)

    Die Combo Pavoni und Comandante ist alles was man sich wünschen kann. Nach dem Temperaturmod. fast schon kinderleicht zu verwenden. (Betonung auf fast).
    Es bleibt dennoch meine Zweitbesetzung. Leider ist der zeitliche Aufwand höher und die Dame ist auch nicht für Dauerbetrieb gedacht.

    Ich habe zwei verschiedene Espressosorten eingesetzt.
    Einen leicht fruchtigen wilden Urwaldkaffee Kaffee Kogi.
    Und den Schamong Napoletano.
    Der fruchtigere war eine echte Herausforderung, bis der rund geschmeckt hat. Eindeutig besser in der Combo La Pavoni / Commandante.

    Bei der Alex Leva/ HG-One blieb es fruchtig. Leider war der Kaffee alle, und ich konnte nicht noch weiter probieren. Denke aber im nächsten Schritt angekommen zu sein. (Mengenreduktion, feiner mahlen)
    Ich habe viele Tricks versucht, so auch unterschiedlich lange PI, Fellinimove und Hebeldruck Variationen.
    (Gleicher Geschmack ist ein ernstes Unterfangen bei den unterschiedlichen Maschinen und Mühlen.)

    Zum Schluss:
    Es ist sehr leicht, mit der Pavoni und der Commandante super Resultate zu zaubern.
    Eine Super Combi. Mit den beiden unterschiedlichen Espressosorten war es fast perfekt. (Nach meiner Einschätzung)

    Mit der LSM Hebelgruppe ist es schwieriger, aber möglich. Kommt man auf den Punkt, wird es geschmacklich auch super, ob es besser ist, hängt von den geschmacklichen Vorlieben ab. Hier wäre noch zu Erwähnen, daß die LSM Gruppe unvergleichliche Crema erzeugt. Darin ist die LSM Gruppe einfach gut.
    Der Grund, warum die Alex Leva so hoch aufgeheizt werden muß, ist mir ein Rätsel. Gut, serienmässig sind 127°C eingestellt, was 1,5 bar Kesseldruck entspricht. Wird schon seinen Grund haben. Das eine Grad mehr wird den Kessel wohl nicht zum Explodieren bringen.
    Ich hatte schon ähnlich leckere Ergebnisse bei geringerer Temperatur. Das verwirrt mich.
    Vermutlich sind zufällig beide Espressosorten eher heiss zu brühen.
    Die La Pavoni ist mit 1,1bar Kessel Druck auch nicht besonders heiss eingestellt. Tendenziell ist die Dame aber sowieso eher heiss. Sehe ich ja auch am Dampf. (Zischhhhh).


    Gruß
     
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  2. #2 wiegehtlasanmarco, 26.11.2018
    wiegehtlasanmarco

    wiegehtlasanmarco Mitglied

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    ich habe dazu eine kurze Frage:
    Welche Federbestückung ist denn derzeit in der Alex? Wieder original?
     
  3. #3 Dirk2/3, 26.11.2018
    Dirk2/3

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    Nein, ist auf max. 9.0 bar eingestellt. Original war 11 bar.
    Gruß
     
  4. joost

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    Ich hatte die Pavoni mal im Vergleich mit einer Slayer - identische Bohne, identische Mühle.
    Der Slayer-Maschinist optimierte auf sein Gerät, ich auf die Diva.
    Der Blindversuch war spannend :p
    So schnell kann man 9.000 Euro sparen*


    Was mich noch interessieren würde: hast Du einen Vergleich Comandante - Feldgrind an der Diva?

    __________________
    * jaaaa, gut - etwas unfair, die Slayer muss x-hundert Bezüge täglich leisten :rolleyes:
     
  5. #5 yoshi005, 27.11.2018
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    Ich kann das gut nachvollziehen. Mit meiner Feldgrind und der Boni little erziele ich auch traumhafte Ergebnisse. Mir persönlich ist aber im Alltag das Gefrickel mit Handmühle und manuellem Hebeln zu aufwendig und, gerade wenn Gäste da sind, zu nervig. der Worlfloe an einer großen Gastromaschine entspricht eher meinem Espresso-Lebensgefühl und ist für mich alltagstauglicher.
     
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  6. #6 mcblubb, 27.11.2018
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    Ich weiß nicht, wahrscheinlich bin ich zu doof.

    Aber meine Versuche mit der Pavoni waren weniger zufriedenstellend.

    Klar habe ich gute Shots rausbekommen, aber spätestens ab dem 3. Shot ist das Ding zu heiß. Oder beim 1. Shot zu kalt.

    Also meine Ergebnisse mit der Marzocco sind geschmacklich besser, die Anpassung an helle/dunkle Röstungen klappt schneller und besser. und am frühen morgen, macht sie Ihren Job, auch wenn ich noch im Halbschlaf bin.

    Ich find die Pavoni klasse, um mal mit in Urlaub zu gehen oder als Ersatzmaschine, wenn mal eine meiner Pumpenmaschinen ausfällt. Aber für den täglichen Gebrauch möchte ich sie nicht.
     
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  7. #7 Dirk2/3, 28.11.2018
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    Die Feldgrind kenne ich leide nicht.
     
  8. #8 Dirk2/3, 28.11.2018
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    Die Pavoni klappt relativ Temperaturstabil, wenn man Ihr Zeit lässt.
    Hintereinander Bezüge werden schlechter und meist zu heiss.
    Eben nicht für Dauerbetrieb geeeignet.
    Erfahrungsgemäss schmeckt bei mir der 1 Shot am besten.
    Gruß
     
  9. joost

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    Mir der zweite. Das würde ich dann irgendwann gern noch vertiefen.
     
  10. #10 Dirk2/3, 29.11.2018
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    Hallo,
    nachdem ich eine neue Charge Espressobohnen nachgekauft habe, gibt es noch eine interessante Feststellung.

    Die letzten Parameter funktionierten immer noch. Ich meine die an der Alex Leva/ HG One.
    Leider schmeckt der Espressoblend (Napolitano von Schamong) definitiv anders.

    Das finde ich sehr interessant, die Robustatöne kommen deutlich nach vorne, schokoladigkeit ist dabei weit dahinter, leichte Frucht, die bei diesem Blend so nichts zu suchen hat und nun hervorsticht.
    Ich vermute, das die neue Charge deutlich frisch ist, und meine vergangene Charge eben schon 3 Wochen lagerte bei mir.
    Ich fand die abgelagerte geschmacklich viel ausgewogener, was meine Vermutung längst bestätigt, lieber erstmal 1-2 Wochen liegen zu lassen vor dem Verzehr. (Oder noch länger).
    Lecker war es trotzdem, was mich letztendlich wieder beruhigt.
    In einer sensiblen Testumgebung kommen solche Dinge einfach deutlicher zum Tragen.

    Gruß
     
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