Frage zu "kleinen" Handheblern

Diskutiere Frage zu "kleinen" Handheblern im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich hab eine Frage an die Besitzer/ Kenner von den kleineren Handheblern mit Feder. Bei YouTube kann man sich ja jede Maschine in Aktion...

  1. honsl

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    Ich hab eine Frage an die Besitzer/ Kenner von den kleineren Handheblern mit Feder.
    Bei YouTube kann man sich ja jede Maschine in Aktion anschauen.
    Maschinen wie bspw. Microcimbali, Brunella, Ponte Vecchio Export etc. haben eine Feder eingebaut, welche über den Hebel gespannt wird. Nun sehe ich bei nahezu allen Videos, dass während des Bezugs mehrfach gehebelt wird.

    Meine Frage:
    Wird durch das mehrfache hebeln die Feder weiter/ stärker gespannt, um so mehr Druck aufzubauen? Oder wird sie erneut gespannt, weil sie sich bereits komplett entspannt hatte, die gewünschte Extraktionsdauer aber noch nicht erreicht wurde?
     
  2. #2 turriga, 21.02.2019
    turriga

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    Hauptsächlich geschieht dies, da man ja meist nur ein beschränktes Kolbenvolumen zur Verfügung hat, man etwa für einen Doppio "Wasser nachholt".
     
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  3. #3 Dale B. Cooper, 21.02.2019
    Dale B. Cooper

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    Nicht mehr Druck, die Teile haben halt ein recht begrenztes Volumen.

    Grüße,
    Dale.
     
  4. honsl

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    Das klingt logisch, aber bei nahezu allen Videos wäre der Bezug ohne nachhebeln in geschätzt weniger als 10 Sekunden beendet. Bedeutet das, dass die Wassermenge bei einmaligem hebeln 25 ml unterschreitet, oder werden die Maschinen möglicherweise nicht korrekt bedient?

    Anders gefragt, ist es mit einer der Maschinen möglich, mit einem einzigen Hebelweg ca. 25 ml in der Tasse zu erhalten?
     
  5. cbr-ps

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  6. joost

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    Mit einer Crema-Bombe-Bohne ja.
    Ich vermute jedoch, Du wolltest viel eher wissen, welches Gewicht Du an Ergebnis mit einem Bezug bekommen kannst, korrekt? Die Pavoni schafft mit einem Hebelzug (mit Wassernachholen nach PI*) geschätzt 20 - 25 ml Wasser (=20-25gr Espresso oder 20 - 40 ml, je nach Cremaanteil)

    _________________________
    * ohne weniger
     
  7. Feitz

    Feitz Mitglied

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    Meinem Dafürhalten nach sollte auch bei einem kleinen Hebler der Bezug um di 25-30 sek. dauern, sonst ist einfach zu grob gemahlen oder zu wenig dosiert.
    Bei den meisten Heblern kann / sollte man die (zu) schwache Feder noch mit Muskelkraft unterstützen, das verbessert das Ergebnis deutlich.

    Vom Nachhebeln halte ich nichts, da man dabei den Puck zerschiesst. Besser einen guten ristretto als einen schlechten doppio, aber das ist vermutlich Ansichtssache...
     
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  8. honsl

    honsl Mitglied

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    Verstehe, also ist (aufgrund des geringen Hubvolumens) das mehrfache hebeln notwendig und es liegt dabei kein Fehler in der Zubereitungskette vor.

    Vielen Dank
     
  9. joost

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    Da kann ich klare Empirie dagegen halten, das ist ein Gerücht bzw. in dieser Pauschalität nicht zutreffend. Einen ordentlich vorbereiteten und bereits komprimierten Puck interessiert ein Nachhebeln überhaupt nicht. Wenns mal Schümli werden soll, hole ich an der Diva zuweilen nach 60% Hebelweg Wasser nach. Das wird bei Federheblern nicht anders funktionieren.
     
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  10. #10 Dale B. Cooper, 21.02.2019
    Dale B. Cooper

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    Das glaube ich nicht. Die Shots von kleinen Federhandheblern, die ich probiert habe, waren auch so super....

    Das ist wohl der kleinste Nachteil der Ponte Vecchio.. :D :D
     
  11. Feitz

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    Probier halt mal beide Varianten. Wenn Du unterstützt, kannst Du feiner mahlen, das ändert das Ergebnis auf jeden Fall. So ist es zumindest bei den Gerätschaften, die ich probiert habe (z.B. Olympia Club).
     
  12. Feitz

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    Wo soll denn das für den Kolbenhub benötigte Volumen herkommen, wenn nicht durch den Puck - bzw. am angehobenen Puck vorbei?
     
  13. #13 Cappu_Tom, 21.02.2019
    Cappu_Tom

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    In der Ruhe liegt die Kraft!
    Was bedeutet "zerschossen" wenn beim Nachhebeln
    sich die Kraft am Hebel nicht gröber ändert und
    der Puck keine wesentliche Veränderung zeigt?
    Edit: bezieht sich auf die LaPavoni PM
     
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  14. #14 Dale B. Cooper, 21.02.2019
    Dale B. Cooper

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    Bei der Olympia Club wundert mich das nicht so sehr:
    Olympia Express Club: Feder-Tuning

    Ich hab auch nur einen kleinen Feder-Handhebler probiert und das war die Ponte Vecchio, die imho das Problem nicht (so stark?) hat.

    Beste Grüße,
    Dale.
     
  15. Feitz

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    dann hat sich der Puck vermutlich etwas im Ganzen angehoben um die Zuluft vorbeizulassen, und hinterher wieder passgenau abgesenkt, das wäre dann der optimale Fall...
     
  16. #16 vectis, 21.02.2019
    Zuletzt bearbeitet: 21.02.2019
    vectis

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    Sorry, aber das ist nun wirklich nicht der Fall.
    Ich habe eine ganze Sammlung von diesen Maschinen und kann bestätigen, dass bei fast allen ein Nachhebeln schon dann erforderlich ist wenn man wie ich ausschließlich Doppios bezieht.

    In keinem Fall wird der Puck "angehoben" und auch keinesfalls "Zuluft vorbeigelassen". Wie sollte das auch gehen, wenn das Sieb gut gefüllt wurde und darüber ja immer das Duschsieb ist? Der Puck ist so komprimiert, dass er im Sieb bleibt, so dass der zweite Bezug lediglich die nochmalige Wassermenge des Volumens der Brühgruppe einläßt und abermals durch den Puck presst.

    Bei den Modellen von Sama bzw. Ponte Vecchio mache ich meistens drei Hebelzüge, manchmal so gar vier. Genauso geht ein bekennender Fan bei HB vor, der eine PV Export seit über elf Jahren benutzt und viele Threads dort dazu geschrieben hat.

    Die vielen Threads zum sogen. Feder-Tuning sind nach meinen Erfahrungen fragwürdig .Die Maschinen sind ab Werk mit entsprechend dimensionierten Federn ausgerüstet, die einen auf die Dimensionen der Brühgruppe abgestimmten Druck aufbauen. Auch damals haben die Konstrukteure sicher genau überlegt was sie da auf den Markt bringen bzw. Wert darauf gelegt, dass das Produkt etwas taugt bzw. den Käufer überzeugt.
    Ggf. werden die Federn durch jahrzehntelange Benutzung etwas schwächer, was dann einen Austausch erfordert.
    Es gibt aber Exemplare wie die erwähnte Olympia Club und andere, die bei Messungen nicht den Druck von 9 Bar aufzubringen vermögen. Bei denen kann man mit manueller Kraft nachhelfen, bei manchen ist das konzeptionell nicht möglich (z.B. Microcimbali). Dennoch schmeckt das Ergebnis in der Tasse...

    Die meisten Feder-Tuner haben Probleme beim Bezug, weil die komprimierte Feder weniger Wasser einströmen lässt als beim Serienteil. Stärkere Federn haben dickere Wicklungen, die sich nicht immer soweit komprimieren lassen wie es notwendig ist. Der Kolben muss ja soweit angehoben werden können, dass der Zulauf uneingeschränkt möglich ist. Bei doppelten Federn etc. werden die darauf nicht ausgelegten Bauteile wie Hebelgabel, Bolzen und Hebel, aber auch die Befestigung der Brühgruppe übermäßig belastet, was langfristig zu Undichtigkeiten und stärkerem Verschleiß führt.

    Ich habe daher alle Exemplare in meinem Besitz im Originalzustand belassen und kann mir allerdings auch den Luxus erlauben, von einer "weicher" arbeitenden Maschine auf eine mit stärkerer Feder zu wechseln, wenn es die Röstung erfordert.

    Die allerstärkste Feder weist übrigens die unscheinbare spanische Campeona Bambina auf, die nur single-shots ermöglicht, weil es auch nur Einer-Siebe gibt bzw. die Siebträger so dimensioniert sind.
    Bei der ist das Ausbauen des Kolbens bei anstehendem Wechsel der Kolbendichtungen eine ernsthafte Sache, die tatsächliche Verletzungsgefahr beinhaltet, sofern man nicht mit stabilen Hilfmitteln arbeitet...
     
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  17. honsl

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    Aber bei der ausgewachsenen Strega ist nachhebeln nicht notwendig, weil die BG genug Volumen aufweist?

    Wenn ich bei einer der kleinen Maschinen sowieso dabei stehen muss um nachzuhebeln (erst Recht für einen Doppio), dann erkenne ich keinen Vorteil gegenüber einem rein manuellen Hebler wie der Pavoni...oder übersehe ich was?
     
  18. cbr-ps

    cbr-ps Mitglied

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    Richtig, die ist für um die 50ml gut.
     
  19. vectis

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    Ähem, bei entsprechendem Mahlgrad sollte der Bezug wie bei allen Maschinen innerhalb von 20 bis 25 Sekunden geschehen.
    Während dieser Zeit dabei zu stehen dürfte also auch im Fall einer federbetriebenen Handhebelmaschine zumutbar sein, oder?;)
    Was machst Du denn sonst für Unternehmungen während eines Bezuges?o_O

    Nachhebeln muss man eigentlich nur für einen Doppio, aber was macht das aus? Bei einem reinen Handhebler ist das doch derselbe "Aufwand".
    Der Vorteil - wenn man ihn als solchen ansehen mag - ist lediglich die durch die Feder bedingte Konstante des Bezugs, zumal dem Federbetrieb ein gewisser Bezugsverlauf nachgesagt wird, bedingt durch die während des Bezugs abnehmende Federspannung. Dadurch fallen die Bezüge recht "weich" aus, insbesondere zum Ende hin.
    Aus diesem Grund wurde bei Einführung der pumpenbetriebenen Maschinen mitunter großer Aufwand betrieben um diesen Bezugsverlauf der Federmaschinen nachzuempfinden. Das trifft gerade auch auf diesen Wechsel bei den Gastonomie-Maschinen von Handhebel auf Pumpen zu.

    Die Konstanz des Bezugsverlaufs per Hand hinzubekommen ist fraglos machbar, erfordert aber mehr Übung. Insofern waren die federbetriebenen kleinen Handhebler, die ja für den reinen Gebrauch im Haushalt gedacht sind, in gewisser Hinsicht einfacher in der Handhabung, so dass sozusagen jedes Familienmitglied einen gleich guten Espresso hinbekommt. Das dürfte bei einer La Pavoni schon ganz anders aussehen.

    Und na klar weisen die großen Handhebler heutiger Fertigung aufgrund der anderen Dimensionen ein größeres Volumen auf; daher auch im Fall der genannten Strega, aber auch bei den anderen vergleichbaren Maschinen wie der Quickmill Rapida etc.
     
  20. honsl

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    Gibt es denn auch "große" Handhebler, also mit entsprechend großer BG, die ohne Feder (wie die Pavoni) funktionieren? Oder haben sie alle eine Feder? Ich persönlich empfinde es als extrem spaßig und spannend, den Druckverlauf komplett frei und eigenhändig bestimmen zu können. Kann mir kaum vorstellen, darauf mal zu verzichten. Das wäre fast langweilig :rolleyes:
     
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