Favorite Muehlen

Nein, der Mitnehmer steckt in dem Schlitz, der Vorbrecher muss also so aufgeschoben werden, dass der Mitnehmer dann auch in den Schlitz der Welle gleitet.

Ja, ich schleife dann jeweils 2x mit Drehrichtungswechsel.

Nein.

 

Und ganz wichtig, der Vorbrecher muss auch immer in der gleichen Position auf der Welle aufgesteckt werden.
(gibt da ja zwei Posotionen) Also vor dem Einschleifen schon die Position festlegen und markieren.

 

@mechanist: Wo hast du das selbstklebende Schleifpapier her? Das Aufkleben mittels Sprühkleber ist ziemlich unhandlich und zeitintensiv, da er Stunden braucht, um abzubinden.
Womit entfernst du die Kleberreste?

 

Das selbstklebende Schleifpapier ist von 3M, gibt es als Rolle bzw. Meterware u.a. bei Rockinger Guitars. Das Rollenformat hat den Vorteil, dass die Breite fast schon dem Durchmesser der Scheiben entspricht und man so wenig Verschnitt hat.
Klebereste gibt es bei diesem Schleifpapier so gut wie keine, ich reinige die Scheibenrückseite mit Waschbenzin.

 

Habe die neuen Keniascheiben eben auf Parallelität (hoffe, dem sagt man so?!) ausgemessen.

Max. 5um je Scheibe. Das ist besser als erwartet.
Und scharf sind die Dinger... jetzt weiss ich, was stumpf heisst ;-)

 

Und hier noch ein Blick auf das Innere der K 60 SB.

Im Vordergrund der hintere Lagerkäfig mit dem Gleitlager, das Kugellager zur Mahlkammer hin ist wie bei den 2As der letzten Bauart mit einem Seegerring
gesichert, das Lager ist bereits beidseitig gekapselt. Rechts im Bilde der ziemlich opulente Kondensator, darunter
der Spulenwiderstand.

 

Und weil da draussen langsam sowas wie Frühling stattfindet, wird es Zeit das Winterprojekt abzuschliessen:
Der Umbau der rechten und rechtsdrehenden Seite einer 2D Doppelmühle auf Mazzer-Super-Jolly-Scheiben.

Beim Bestellen der Scheiben habe ich festgestellt, dass da mittlerweile Kopien in Umlauf sind, die bei den Händlern nicht immer leicht
zu identifizieren sind, "wie Mazzer" steht dann da. Ich wollte aber die Originalen von Mazzer für die Einphasen-Super-Jolly, preiswert gefunden
habe ich sie dann bei Avola. Die Originalscheiben haben auf der Rückseite eine "Mazzer" Kennzeichnung. Zwischenzeitlich dachte ich auch mal an SSP-Scheiben, hatte aber dann die Befürchtung, dass die Favorite 2D
leistungsmässig mit dem aggresiven Schliff nicht klarkommt.

Der Mahlscheibenträger in der rechten Hälfte des Motorgehäuses hat also neue Bohrungen und entsprechende Gewinde bekommen:

Ging mit der Standbohrmaschine recht gut, das Material war nicht so hart wie gedacht. Gleiches beim drehenden Mahlscheibenträger:

Und nochmal nach dem Einsetzten der Welle mit neuen Lagern:

Die Mazzer-Scheiben passen gut, am meisten Mühe hat es gemacht, die richtige Position der Scheiben auf
den Trägern zu finden. Die beiden Kondensatoren haben mittlerweile eine ordentliche Halterung bekommen,
jetzt geht es an das Alignment auf beiden Seiten.

 

Einschleifen mit der mechanist-methode (oder jupe++ Methode) funktioniert ganz gut.

Fummelig und aufwändig ist es dennoch klar. Identisches Vorgehen auch bei der MK Kenia funktioniert auch. Wenn das Ding aus Alu besteht, kann man direkt mit 240er Papier anfangen.

Akkubohrmaschinen-Aufsatz habe ich selbst gebastelt. Tassenunterlage aus Kork und Linoleum.






Selbstverständlich habe ich beide Seiten eingeschliffen... wenn schon, denn schon.

 

Nach dem Einschleifen - Doppelmühle heisst doppelt Arbeit - und einigen kleinen Restarbeiten auf dem Weg zum Dienstantritt:

Favorite 2 D
mit den unimodalen MK Scheiben auf linken Seite
und bimodalen Mahlscheiben von Mazzer auf der rechten Seite.

 

Fertig.
Mit neuen Keniascheiben getestet.
Wahnsinn, der Unterschied von unimodalen Scheiben. Bin überwältigt.




Werde sie wegen Platzmangel nicht behalten können denke ich... Die Kenia ist ja auch noch da.

 

Da würde ich aber lieber die Kenia wieder ziehen lassen...

Manche Erfahrung muss man sich wieder in Erinnerung rufen: Wir haben jetzt einige Tage die 2 D getestet - für uns die ideale Mühle.
Bei mitteldunklen Bohnen: Ein so grosser geschmacklicher Unterschied zwischen unimodalem und bimodalem Mahlwerk, dass
man unterschiedliche Bohnen vermuten würde..., hier sind die unimodalen Scheiben auf jeden Fall vorzuziehen.
Sehr dunkle Bohnen schmecken mir wie erwartet mit den bimodalen Mahlscheiben besser. Sehr angenehm, nun beide Varianten
direkt nebeneinander zu haben. Die 2D kommt auch mit den Mazzer-Scheiben bestens klar, Motorleistung und Drehzahl sind sehr ähnlich zur Super-Jolly.

 

Auch wenn man schon einige Jahre sammelt, gibt es immer wieder Momente, in denen das Herz höher schlägt.
Zum Beispiel beim Auspacken dieser Mühle heute:


Favorite 2A von 1963, in unbenutztem Auslieferungszustand, nahezu makellos:




Wie die 2A, die Jürgen in einem ähnlichen Zustand mal gezeigt hatte, ist dies die Version, die mit 220 oder 380 Volt betrieben werden kann.
"Papiere" waren auch dabei:

Diese Mühlen müssen irgendwo in einem Lager vergessen worden sein,
anders kann ich mir so einen Fund nach 56 Jahren nicht erklären.

 

Nun bin ich auch stolzer Besitzer einer restaurierten Favorite 2AT, mit neuen Kenia Mahlscheiben.
Die Mahlgrad-Einstellung habe ich so justiert, dass die Scheiben bei 0 gerade nicht schleifen.
Bei Mahlgrad 4,5 erhalte ich das folgende Mahlgut:


Mein Problem: Im Hario V60 02 mit 36gr und 600ml bekomme ich jedoch keine Bezugszeiten unter 4:30min hin, egal wie grob ich mahle.
Bei meiner Comandante Handmühle (die ich leider nicht mehr besitze um die Mahlgüter zu vergleichen) war das nie ein Problem.

Könnt ihr mir sagen, woran das liegen könnte? Produziert meine Favorite zu viele Fines?

 

Meine Favorite ist so eingestellt, dass die Scheiben bei Stufe 1 kurz vor Klirren stehen und ich mahle für den v60-02 Filter (20g -> 320g) Filter zwischen Stufe 6 und 7. Das entspricht einer mittleren Partikelgrösse zwischen 850 und 1000um, was auf den ersten Blick recht grob für v60 erscheint. Ist es aber wahrscheinlich nicht, da die Keniascheiben die Bohnen eher in dünne Blättchen schneiden als mahlen. Auf Stufe 7 bekomme ich daher bei 2:15-2:30 min Durchlaufzeit im v60 Extraktionsausbeuten von 20-22% hin, also in etwa das, was die SCA empfiehlt. Hast Du es schon mal mit so grobem Mahlgut probiert?

Das von Dir gezeigte Mahlgut sieht aber schon sehr heterogen aus. Das dürfte bei mir besser sein. Allerdings sieht das Mahlgut meiner 2AT mit Keniascheiben auch deutlich heterogener als das der Comandante aus. Gefühlt muss man mit der 2AT schon deutlich gröber Mahlen. Ich hoffe, die Infos helfen etwas.

 

Danke für deine Einschätzung, Burny.
Ich habe noch einmal ein paar Mahlgrade durchprobiert (Klick öffnet Bild in Originalgröße)


Folgendes würde mich interessieren:
1) Ist das Mahlgut aus eurer Sicht angemessen homogen?
2) Bis zu welcher Mahlgrad-Einstellung erzeugt man eurer Einschätzung nach noch ein vernünftiges Mahlgut, welches zum V60 Handaufbrühen geeignet ist (36gr/600ml)?

 

hallo an alle, eigentlich bin ich ja falsch hier, bei mir geht es um ne EK, aber @mechanist macht ja jupe +....ich bin eine 100% technik 0, also total....beim rockinger shop gibt es verschiedene grobheitsgrade, jupe schlägt bei scottrao 220er vor. welches der selbstklebenden entspricht dem? wollte jetzt keine PM schreiben...mir geht es nicht um den schönschliff sondern nur um den effekt. ich würde auch nicht mit der bohrmaschine sondern mit der hand drehen...wenn ich es dann erledigt habe, werde ich nochmal ene zsammeschau posten...bis dahin liegt die ein oder andere dumme frage vor mir....

 

Richtig, hier bist Du falsch. Zum Thema EK43 und Alignment gibt es eigene Threads.
Wenn ich das richtig erinnere, gibt es bei der EK Träger aus Guss und aus Alu. Alu kann man
von Hand einschleifen. Bei den Gussträgern der Favorite benutze ich 120, 240 und 400 er Körnung.

 

und das P240er 3M entspricht von der „grobheit“ ungefähr dem 220, von dem jupe spricht? mir geht es nur um diese frage, da du ja das selbstklebende verwendest, mehr wollte ich nicht wissen....

 

Ich hoffe, dass ich hier richtig bin Ich bin gerade drauf und dran mir diese Stawert-Mühle zu kaufen, um sie später einmal (in ein paar Wochen/Monaten, sobald das Abitur in der Tasche ist) zu restaurieren. Da ich kaum bzw. nichts über dieses Modell gefunden habe, wollte ich hier einmal fragen, was ihr dazu sagt. Lohnt sich hier die Mühe?

 

Lohnt nicht, denn die Mahlgradverstellung ist nicht so gut gelöst wie bei der Favorite, der Zustand ist schlecht und Mahlscheiben wird es wahrscheinlich auch keine mehr geben. @mechanist weiss das genauer.