Wir nehmen am Protest gegen Artikel 13 (Uploadfilter) teil

Diskutiere Wir nehmen am Protest gegen Artikel 13 (Uploadfilter) teil im Veranstaltungen, Termine und Treffen Forum im Bereich Informationsquellen (Bücher, Web, Events, etc.); Moin zusammen, Gemeinsam mit weiteren Foren & Webseiten protestieren wir gegen die anstehende EU-Urheberrechtsform, wie sie aktuell mit Artikel...

  1. #1 MartinVB, 21.03.2019
    MartinVB

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    Moin zusammen,

    Gemeinsam mit weiteren Foren & Webseiten protestieren wir gegen die anstehende EU-Urheberrechtsform, wie sie aktuell mit Artikel 13 geplant ist. Die einzige Hürde, bis diese Rechtsform in Kraft tritt, ist die voraussichtlich im März oder April stattfindende letzte Abstimmung im EU-Parlament.

    Sollte diese Regelung in dieser Form kommen, könnte es das Internet wie wir es kennen stark einschränken. Sämtliche Inhalte müssten zuerst durch einen sogenannten "Upload-Filter" gejagt werden, welcher selbst bei Anbietern wie Youtube noch nicht reibungslos funktioniert. Finanziell untragbar, außer für größere Konzerne. Ob es das Ziel ist, dass diese Unternehmen jeglichen Inhalt überprüfen, darf auch stark bezweifelt werden. Vielleicht könnte man sagen, dass dadurch nur die großen die Gewinner sind. Die Existenz der meisten Onlineplattformen steht dagegen auf dem Spiel.

    Gegen diese Reform (aktuelle Fassung) protestieren derweil rund fünf Millionen Menschen in einer Petition, 145 Bürgerrechts- und Menschenrechtsorganisationen, Wirtschafts- und IT-Verbände (darunter Bitkom, der deutsche Start-Up-Verband, der Chaos-Computer-Club, die Initiative Foren-Gegen-Uploadfilter, und eine Vielzahl von EU-Unternehmen), Internet-Pioniere wie Tim Berners-Lee, Kreativschaffende.


    Was können wir tun?

    -> die Abgeordneten des Europäischen Parlaments kontaktieren und sie über unsere Haltung zur geplanten Reform informieren (alle Infos).


    -> an den Demonstrationen teilnehmen, die am 23. März 2019 in ganz Europa stattfinden (alle Infos).


    -> unser demokratisches Recht wahrnehmen und am 26. Mai 2019 an der Wahl des EU-Parlaments teilnehmen (alle Infos).


    (damit auch Gäste diese Info erhalten, wurde das Thema vorerst in diese Rubrik gestellt. Das Thema wird nach einigen Tagen verschoben)
     
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  2. joost

    joost Mitglied

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  3. #3 chrisspeed, 21.03.2019
    chrisspeed

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    Ich verstehe diesen Hype nicht. Betroffen sind doch nur Dienste, die:

    - häuptsächlich oder als eine der Hauptzwecke öffentlichen Zugang zu urheberrechtlich geschützen Werken bieten.
    - Diese Werke werde von den Nutzern hochgeladen.
    - Diese Werke werden kommerziell verwertet, wie zB Werbung in Musikvideos

    plus noch anderes, wie 1 Mio User traffic, 10 Mio Einnahmengrenze usw.

    Es betrifft nur die großen Dienste, die jahrelang Geld eingenommen haben, ohne sich um die Rechte der Urheber zu kümmern.
    Ein Youtuber hat Panik bekommen, und jetzt dreht sich alles um Artikel 13, aber der Rest wird außer Acht gelassen.
    Ich weiß auch nicht, aber je mehr sich aufregen, desto enstpannter werde ich.
     
  4. #4 cbr-ps, 21.03.2019
    Zuletzt bearbeitet: 21.03.2019
    cbr-ps

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    Ich teile deine Meinung, dass hier vieles vermischt und verzerrt wiedergegeben wird. Contentfilter z.B. sind meines Wissens garnicht gesetzlich gefordert, sondern das möglicherweise gewählte Mittel der Plattformen, um sich vor etwaigen Ansprüchen zu schützen. Der diesbezügliche Protest müsste sich also eher gegen diese richten.
    Aber bist Du die sicher, dass es nur die großen kommerziellen Profitöre betrifft und nicht auch z.B. das KN? Was ist mit hier hochgeladenen Medien wie z.B. Bezugsvideos mit Musik im Hintergrund oder auch „nur“ nicht autorisierten urheberrechtlich geschützten Texte dritter, die ein User User in einem Post unterbringt oder Avartars mit urheberrechtlich geschützen Motiven?
    Natürlich besteht da auch heute schon Urheberschutz, aber in Zukunft wäre dann wohl der Betreiber der Plattform haftbar und nicht (nur) der das Recht missachtende User. In der Konsequenz könnten entsprechende Schutzmaßnahmen des Betreibers zu erheblichen Funktionseinbußen auch im KN führen.

    Grundsätzlich finde ich es legitim, wenn Urheber ihre Rechte geschützt haben und für ihr Werk angemessen entlohnt werden wollen. Eine Plattform für Verstöße von Nutzern haftbar zu machen, mag hingegen diskussionswürdig sein. Die Stadt haftet ja auch nicht, wenn ich auf ihrer Straße einen Unfall verursache. Andererseits wird auf den Plattformen mit Content von Usern Geld verdient (auch hier im KN übrigens), insofern liesse sich daraus auch eine Sorgfaltspflicht im geschäftsmässigen Handeln ableiten. Ganz so einfach wie Straßen- und Petitionsparolen es erscheinen lassen, ist es vielleicht nicht...
     
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  5. #5 chrisspeed, 21.03.2019
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    Es ist alles etwas nebulös. Die Richtlinie (mehr ist es ja nicht), gibt es nur in englisch. Hauptsächlich betrifft es Provider, die mit dem Upload der Werke von Nutzern Geld verdienen.
    Das trifft nicht auf KN zu, denn wenn ich hier ein Foto hochlade, wird damit kein Umsatz erzielt.

    Es steht zB drin:
    "In particular, the specific regime applicable to new online content sharing service providers with an annual turnover below 10 million euros, whose average number of monthly unique visitors in the Union does not exceed 5 million should not affect the availability of remedies under national law and EU law"

    D.h, sollte das KN mehr als 10 Mio Eure Umsatz machen, wären sie betroffen. Ist das so:)?
     
  6. #6 Gregorthom, 21.03.2019
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    Der Betrieb haftet auch jetzt schon vollumfänglich für die Inhalte, die die User in das Forum einbringen. Hatte schon das Vergnügen und deshalb Kontakt zu einem Anwalt für Internetrecht. Meiner Meinung nach ändert sich demnach für Betriebe von Foren nichts durch Artikel 13, denn als Forenbetreiber habe ich auch jetzt schon die Pflicht, die Inhalte zu prüfen.

    Ist Auslegungssache. Besagter Anwalt erklärte mir damals, dass die an mich erhobenen Ansprüche 3er abzuwenden sind, weil ich damals keine Werbebanner geschaltet hatte. Sobald man aber Werbebanner im Forum einfügt erzielt man Gewinn und das auch nur durch die im Forum stehenden Inhalte, da diese die User anlocken und damit für Klicks auf die Werbebanner sorgen. Da das KN von einem gewerblichen Betreiber geführt wird verschärft sie diese Ansicht noch mal.
     
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  7. mat76

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    Ich hatte das so verstanden:

    Jetzt: ein User lädt in einem Forum etwas hoch, bei dem er nicht der Urheber ist. Ein andere User bekommt das mit und informiert den Forenbetreiber. Der schaut sich das an, löscht den Beitrag und alles ist gut. Reagiert er nicht, kann der User den Rechteinhaber verständigen, dieser schaltet einen Anwalt ein.

    Zukünfitg: ein User will etwas hochladen, der Forenbetreiber hat nun vorher zuschauen, ob eine Verletzung vorliegt und zwar vollumfänglich... macht er das nicht, haftet er. Der Unterschied: der Beitrag darf gar nicht erst online gehen, bevor er nicht geprüft wurde. Das ist für Foren gar nicht zu bewerkstelligen. Dieses neue Urheberrecht ist in meinen Augen Schwachsinn. Ich habe großes Verständnis für Künstler, die sich betrogen fühlen, wenn ihre Werke auf nicht legale Weise vertrieben werden. Bei der Filmindustrie habe ich weniger Verständnis.
     
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  8. #8 DaBougi, 21.03.2019
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    ...aber hauptsache in den Internetforen diverser Tageszeitungen stehen massenhaft Kommentare im Zeichen von Wiederbetätigung, Hetze und Antisemitismus. Aber "da kann man ja nix machen".
    Ein Bezugsvideo mit Musik oder ein Avatarbild könnten problematisch sein...
     
  9. cbr-ps

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    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und Hetze im rechtlichen Sinn wird zumindest im Wirkungsbereich der deutschen Justiz auch geahndet.
    Sowohl Hetze alsauch Urheberrechtsverstöße aus Ländern ausserhalb des deutschen oder europäschen Zugriffs werden nach nach wie vor ungesühnt bleiben, sofern das im Land der Inverkehrbringung nicht rechtswidrig ist oder nicht verfolgt wird. So ist das Leben in einer globalen Welt - hart und ungerecht...
     
  10. #10 DaBougi, 21.03.2019
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    Der Zusammenhang ist sehr lose; ich habe eher mein generelles Unverständnis irgendwie ausgedrückt. Ich komme manchmal einfach nicht mehr mit; es bleibt ein Gefühl, dass immer die falschen Sachen zuerst angefasst werden.
    Die anonymen Poster sind nicht greifbar, und so wirklich wird hier (Österreich) nix unternommen.
    Aber ja, ein Mod kann gerne meine 2 Posts löschen. Ich entwickle diesbezüglich eben Unmut; es ist so ein Phänomen (auch im Bezug auf die DGVO z.b.) dass wirkliche Probleme nicht angegangen werden (können), und deshalb irgendwo anders herum reguliert wird
     
  11. joost

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    Die obszönen Beträge, die da die Abmahnmafia einfordert, haben doch schon lange nichts mehr mit irgendeinem "Schaden" zu tun, der möglicherweise irgendeinem Künstler entstanden ist. Das ist ein ganz großer Selbstbedienungsverein mit Milliardengewinnen aus heisser Luft.
     
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  12. #12 DaBougi, 21.03.2019
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    Warte bei euch ein wenig ab ;-)

    Edit: ein "ich aber nicht" hilft leider nicht
     
  13. cbr-ps

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    Das mag ja sein, hat aber nichts mit einer durchaus sinnvollen Rechtsgrundlage für die Urheber zu tun. Wenn die dann durch dritte möglicherweise unlauter für ihre Zwecke ausgenutzt wird, ist das eine Schwäche, die ggf. zu beheben ist, stellt für mich aber nicht das im Grundsatz richtige Anliegen infrage.
     
  14. #14 Davidschi, 21.03.2019
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    Ich begrüße die hier sehr sachlich geführte Diskussion. In der Tat ist die Urheberrechtsreform ein schwieriges Thema - mir ist kein Vorschlag bekannt, der nicht einer der vielen Parteien (Urheber, Verläge, Internetkonzerne, ...) massiv auf die Füße tritt.

    Eine Frage habe ich aber an MartinVB: ich verstehe, dass du dich gegen die Urheberrechtsreform aussprichst. Was ist denn aber dein eigener Vorschlag, um die Rechte der Urheber effektiver zu schützen?
     
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  15. #15 leappuccino, 22.03.2019
    leappuccino

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    Also wenn ich das nicht falsch verstehe steht da doch es betrifft die, die weniger als 10 Millionen Euro Umsatz machen, über die darüber steht ja erstmal nichts da.. oder?
     
  16. mat76

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    Oh nicht missverstehen, ich meine wirklich die Künstler und nicht die Firmen und Abmahindustrie dahinter. Die ist mehr als Obzön.
    Ich habe selber 10 Jahre im Musikbereich gearbeitet und habe auch heute noch Kontakt zu vielen Bands. Alles eher kleine Bands ohne großen Plattenfirma im Nacken. Die haben Napster und Co eher gelassen gesehen. Spotify stößt ihnen heute viel mehr auf, ist aber eben auch eine Möglichkeit der Vermarktung.
    Mir ging es auch eher darum, dass es die Filmindustrie bis heute nicht geschafft hat ein System wie Spotify auf die Beine zu stellen. Im Gegenteil, es fängt gerade wieder an, alles zu Dezentralisieren (siehe Disney).
     
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  17. mat76

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    Bin zwar nicht MartinVB, aber möchte dennoch etwas dazu schreiben. Im Prinzip ist die Fragestellung schon provokant. Man sollte nicht darüber nachdenken, wie man die Rechte schützen kann, sondern wie man die Werke so zugänglich machen kann, dass ein Missbrauch erst gar nicht entsteht und gleichzeitig der Künstler fair entlohnt wird für sein schaffen.
    Nur auf Deutschland bezogen: eine GEZ oder GEMA ist nicht das richitge Werkzeug, weil sie auf Zwang setzen. Viele Musiker wollen nix mit der GEMA zu tun haben, haben aber gar keine Wahl wenn sie irgendwo gespielt werden wollen oder auftreten wollen.
    Auch kann es niemals sinnvoll sein 4 oder mehr Accounts bei Streamingdienste zu haben, weil die Rechte der einen Serie XY hat und die Rechte der anderen Serie bei AB ist. Es gab mal gute Ansätze wie die Idee der Kulturflatrate. War klar, dass die Idee bei den großen Firmen nicht gut ankommt, sie müssten ja was vom Kuchen abgeben.
     
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  18. #18 s-press-x, 22.03.2019
    Zuletzt bearbeitet: 22.03.2019
    s-press-x

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    Soweit ich das verstehe, steht dort:

    "Insbesondere sollte das spezifische Regelwerk nicht die Verfügbarkeit von Rechtsmitteln nach nationalem und EU Recht beeinträchtigen, soweit es auf neue Onlineanbieter von Diensten für die gemeinsamen Nutzung von Inhalten mit einen Umsatz von weniger als 10 Millionen Euro pro Jahr, deren durchschnittliche Anzahl monatlicher eindeutiger Benutzer in der Union 5 Millionen nicht überschreitet, angewendet wird."

    Was auch immer das bedeuten mag :D.
     
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  19. #19 chrisspeed, 22.03.2019
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    Ist blöd, gebe ich zu. Ich würde es zumindest so verstehen, dass die Regelungen nicht diejenigen betreffen, die halt unter den 10 Mio liegen. Natürlich kann ich mich irren, da ich kein Jurist bin und Deutsch meine Muttersprache ist.

    Das ist das ganze Dilemma, es werden nur einzelne Sachen raus gepickt, um damit "Stimmung" zu machen. Am Ende ist es, wie so oft, halb so wild. Es gab doch auch mal eine große Welle, als sich Google und die GEMA gestritten haben. Da haben ja auch einige nach dem Ende vom Internet geschrien. Und was ist jetzt? Google zahlt bissl was an die GEMA und wir können immer noch kostenlos Musikvideos schauen.

    Ich denke, so ähnlich wird es laufen. Vielleicht liege ich aber auch falsch. Aber dass es Google geschafft hat, dass die Menschen auf die Straße gehen um gegen ihre eigenen Rechte zu protestieren, ist schon bemerkenswert.
     
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  20. #20 Milchschaum, 22.03.2019
    Zuletzt bearbeitet: 22.03.2019
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    Es geht nicht nur um Stimmung, und dass es 'halb so wild' wird, kann man auch durchaus anzweifeln. Der Protest hat auf jeden Fall gewisse Berechtigung.
    Ich denke, man muss verschiedene Ebenen in der Diskussion trennen.
    a) wer betroffen ist und wer dagegen sein darf: tatäschlich sind eder das Kaffeenetz noch Wikipedia selbst betroffen. .Aber trotzdem gibt es Gründe, dagegen zu sein.
    b) DIe Ziele: Copyright ist wichtig, die Kreativen müssen geschützt werden - womöglich besser als bisher. Wahrscheinlich sind sich die meisten Menschen darin einig, dagegen richtet sich der Protest AFAIK nicht. Aber:
    c) Die Mittel - genau darum geht der Streit. Sind die richtig und vor allem angemessen, um die Ziele zu erreichen? Und dabei geht es weniger um den Schutz des ach so netten Google, als um den Schutz von (anderen) Kreativen und (kleinen) Machern.
    Die (großen) Anbieter werden dazu gezwungen, Inhalte zu prüfen, BEVOR sie online gehen. Das geht nur automatisch mit Upload-Filtern, denn händisch mit Man-Power ist das unmöglich zu machen. Dabei ist vielleicht weniger problematisch, wie teuer das ist. Viel schwieriger ist, wie gut und zuverlässig die funktionieren. Und dabei ist es v.a. die zu erwartende Anzahl von falschen Alarmen: Im Zweifel wird alles, was auch nur nach Urheberrechtsverletzung riecht, abgelehnt. Denn da etwas zu übersehen, wäre teurer, daher wird man übervorischtig sein. Und dann müssen diejenigen Kreativen, die z.B. völlig korrekt anderes Material zitieren und weiterverwenden, nachweisen, dass das ok war. DAS ist dann aufwändig und schwierig und wahrscheinlich teuer und wird für viele dieser Leute nicht leistbar sein. Bisher ist es nämlich umgekehrt: Erst darf hochgeladen werden, bei Rechteverletzung müsste dann gelöscht werden.
    Diese Beweislastumkehr ist die Krux. Daran werden viele Dinge scheitern, die heute im Netz kursieren. Und die Verhältnismäßigkeit der Interessen sehen viele hier völlig außer Acht gelassen: Um ein wichtiges Recht einerseits zu stärken, werden andererseits riesige Kollateralschäden in Kauf genommen.
     
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