Lelit Bianca PL162 Review, Tests und Messungen (+ E61 Dual Boiler Temperaturverhalten)

Diskutiere Lelit Bianca PL162 Review, Tests und Messungen (+ E61 Dual Boiler Temperaturverhalten) im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hey, wie bereits im Bianca Thread angekündigt, habe ich mich dazu entschieden, eine Bianca zu kaufen und ausführlich über sie in einem eigenen...

  1. #1 Max1411, 08.04.2019
    Zuletzt bearbeitet: 08.04.2019
    Max1411

    Max1411 Mitglied

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    Hey,

    wie bereits im Bianca Thread angekündigt, habe ich mich dazu entschieden, eine Bianca zu kaufen und ausführlich über sie in einem eigenen Thread zu berichten. Das Ganze soll vom oberflächlichen Unboxing bis zu recht technischen Details als auch vielen Temperaturmessungen, Strommessungen etc. gehen. Dabei möchte ich auch an meine Messreihen über das Temperaturverhalten von Zweikreisern anknüpfen und Vergleiche mit HX und DB E61 Maschinen als auch anderen Maschinen anstellen. Einiges wird bei den Messungen sicher auf E61 Dualboiler allgemeingültig anwendbar sein, anderes ist wahrscheinlich Bianca spezifisch. Ich nutze hierbei für einfache Messungen wie Aufheizzeit etc. wieder ein Brühgruppenthermometer. Für "komplexere" Messungen, wie das Verhalten während dem Bezug, kann ich wahrscheinlich auf ein Scace Device zurückgreifen.

    Folgende Punkte habe ich vor zu behandeln und schiebe sie nach und nach in beliebiger Reihenfolge ein, so wie es in den Alltagswahnsinn passt:

    - Unboxing, Zubehör etc.
    - Innerer Aufbau
    - Bedienung/Funktionen
    - Dampf
    - Energiemessungen (Aufheizen, Durchgeheizt, mit/ohne Dampfboiler, Standby)
    - Temperaturmessungen (Aufheizen kalt/aus Standby / schnelle Bezugsfolge / Bezüge mit unterschiedlichem Flow)
    - Wasseranalyse
    - Verschiedene Bezüge (Standard, Hebel, Slayer, Rao, abgefahrenes Zeug wie Filtermahlgrad usw.)

    Bitte all eure Ideen und was euch interessiert einwerfen und ich schaue, dass ich es einbauen kann.


    Unboxing:

    DSC_9270.jpg

    Hiermit kann ich nach den ersten Tagen schon direkt loslegen, das erinnert zwar grundsätzlich an billige Youtube Videos, aber hier gibt´s bei der Maschine ein paar nette Sachen, die man erwähnen sollte:


    Verpackung:
    Die Maschine kommt auf einer Palette mit einem Außenkarton, Schutzecken aus Schaumstoff und einem Innenkarton, was schon einmal eine Schicht mehr darstellt, als bei meiner Rocket. Auf dem Karton ist eine Auspackanleitung gedruckt, was ganz pfiffig ist, da Lelit das ganz gut gestaltet hat.
    DSC_9271.jpg

    Im Innenkarton liegt oben zunächst der Zubehör Karton auf, welcher über 2 Laschen einfach entnommen werden kann. Darunter ist dann die Maschine, die auf einem großen U aus Karton mit 4 Griffen steht. An diesen Griffen, am besten zu zweit, kann man die Maschine also sehr einfach herausziehen. Es ist nun sicher nicht kriegsentscheidend, aber man sieht schon, dass sie sich etwas dabei gedacht haben. Man muss also nicht wie üblich irgendwie schauen, wie man den schwere Klotz raus bekommt, ohne dass man irgendwo greifen kann, da jeder Millimeter mit Styropor ausgekleidet ist, wie ich es bei anderen Maschinen kenne.
    DSC_9276.jpg

    Mit dieser Kartontragehilfe wuchtet man das Teil jedenfalls direkt auf die Arbeitsplatte.


    Zubehör:
    DSC_9272.jpg

    Im Zubehörkarton wartet "überdurchschnittlich" viel auf einen:

    - Darin ist ein Festwasseranschlusskit als auch ein Abwasserschlauch.

    - Außerdem ein Microfasertuch.

    - Eine Tassenerhöhung.
    Dazu muss man sagen, dass die Brühgruppe bei der Bianca ein gutes Stück höher als z.B. bei den Rockets sitzt, die durch die Bank weg die Brühgruppen etwas tiefer einbauen. Grundsätzlich hat mir die Auslaufhöhe dort zwar gereicht, da ich ohnehin keine Starbucks Becher darunter stelle, es passt für mich aber trotzdem besser, da nun der E61 Hebel nicht gegen die rechte Tasse kommt, wenn ich 2 größere Cappuccino Tassen etwas ungünstig positioniert habe. Ich bin allerdings generell kein Fan von Tassenerhöhungen und lasse auch den Espresso die volle Höhe tropfen und erhöhen maximal um die Dicke der Lunar...

    - Ein richtig guter, tauglicher Tamper. Unglaublich! Zwar schaffen es zwar mittlerweile auch andere Hersteller, nicht nur Spaßtamper aus Plastik mitzuliefern, soweit ich weiß sind diese aber immer in 58mm, obwohl mittlerweile in jedes E61 Standardsieb, welches ich in den Fingern hatte, locker ein 58,4 Tamper besser passt und dann keinen Rand stehen lässt. Lelit liefert einen 58,55mm Tamper mit sehr guter Haptik und hohem Gewicht, der perfekt in die Original Siebe als auch in meine VST und IMS Siebe passt. Er ersetzt meinen Motta Competition, der etwas leichter ist und an dem außerdem, wenn er nicht ständig gereinigt wird, Kaffeemehl kleben bleibt und dadurch der Puck Mulden bekommt. Dieser Effekt ist mir beim Lelit und auch bei anderen Tamper so nicht aufgefallen.
    DSC_9274.jpg

    - Siebträger: Lelit liefert hier völlig abweichend zu anderen Herstellern einen mit 2er Auslauf und einen bodenlosen Siebträger. Auch dieses "traditionsbrechende" Vorgehen finde ich Lelit-typisch wieder ziemlich lässig. Die Griffe sind ebenfalls aus Holz, allerdings farblich etwas heller als die Drehräder und das Paddle, was nicht wirklich negativ auffällt. Die "normalen" E61 Siebträger haben am Übergang Metall/Plastik eine kleine Stufe, die den ST sicher bei mir (Fausto) in der Mühlenhalterung hält. Beim Lelit Siebträger ist diese etwas versetzt, weshalb ich etwas aufpassen muss, dass der Siebträger nicht rausrutscht/-vibriert beim Mahlen. Das ist aber eher Zufall bei dieser Kombi und sehr mühlenspezifisch.
    Jetzt könnte man meinen, dass ein 1er Siebträger fehlt, auch wenn die meisten womöglich wie ich diesen ohnehin nicht mehr nutzen und durch den bodenlosen ersetzt haben. Er tut es aber nicht wirklich, denn die Konstruktion des 2er Auslaufs ist ziemlich lustig konstruiert. Ich glaube sie nennen es Slide oder so. Dabei ist mir bisher folgendes aufgefallen: Der Auslauf passt sowohl für zwei als auch eine Tasse sehr gut. Der Rocket 2er Auslauf ist wie die meisten grenzwertig für nur eine Espressotasse.

    Besonders gut finde ich bisher vor allem, dass immer aus beiden Seiten zeitgleich der erste Tropfen kam, auch bei extrem langsamen Flow, was sonst häufig ein Problem darstellt.

    Legt man den Siebträger einfach auf die Arbeitsfläche, ist er so tariert, dass das Sieb selbst horizontal ist und komplett senkrecht getampt werden kann. Man kann den Siebträger außerdem (gerade so) auf die Acaia Lunar legen, dass man ihn nicht stützen muss.
    DSC_9284.jpg

    - Siebe: Es gibt ein 1er, ein kleineres und größeres 2er und ein Blindsieb. Ich kann dazu wenig sagen, da ich bisher nur mit meinen vorhandenen Sieben gearbeitet habe. Auf den ersten Blick wirken sie etwas weniger hochwertig, als es z.B. die von Rockets sind.

    - 2. Milchschaumdüse, wie die 1. auch mit 2 Löcher, jedoch kleinerem Durchmesser. Vielleicht hilft sie Anfängern oder bei ganz kleinen Kannen, ich komme mit der original Düse jedoch mit meiner 400 und 600ml Kanne bestens zurecht, daher wäre die kleinere Lochfläche nur einschränkend. Die Dampfpower selbst beschreibe ich, z.B. vergleichend zur R58 und Appartamento, später.

    - Wasserfilter. Wenn man direkt im Tank filtern möchte, sicher die beste Variante, besser als diese Einlegepads, die stark von der Kontaktzeit abhängen. Ich enthärte bereits im Haus, daher verwende ich diesen nicht.

    - Bürste, Kaffeelöffel (zur Erheiterung), Anleitung


    Optik:
    Was soll man da groß schreiben, die ist immer Geschmacksache. Klassische E61 Chromboliden trennen die Kaffee-Community generell in zwei Lager, wer diese nicht mag, wird auch über die Optik der Bianca nicht herfallen, denn sie ist schließlich genau so eine Maschine und unterscheidet sich optisch zum restlich Markt vorrangig durch die Holzteile, die wiederum polarisieren, aber immerhin mal ein Vorstoß sind, sich etwas abzuheben. Ich finde das eine gute Idee. Manche mögen Holz, andere nicht. Technisch, soviel kann ich vorab vermuten, hebt sich die Bianca sowohl in vielen vielen Details als auch insbesondere durch das Nadelventil so deutlich vom Rest der E61 Dualboiler ab, dass ich mich (wenn ich kein Holzfan wäre) nicht davon abhalten lassen würde, sondern mir einfach andere Teile machen lassen, bzw. die Holzteile lackieren würde, zumal das preislich locker im Vergleich drin wäre. Wem Holz und klassische E61 Maschinen ohnehin gefallen, der ist mit der Bianca auch optisch bestens aufgehoben.



    Ersteindruck: Es ist nicht wirklich zu erwarten, dass man bereits hier irgendwelche groben Schnitzer finden könnte, aber man wird an vielen Stellen überrascht, welche Gedanken sich die Jungs von Lelit gemacht haben und durch Details mit echtem Mehrwert überraschen und so ein gutes Stück moderner daherkommen. Mein Ersteindruck ist jedenfalls sehr gut!
    DSC_9278.jpg

    DSC_9280.jpg


    Fortsetzung folgt...
     
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  2. #2 killaxe, 08.04.2019
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    Spannend und nur gut von Lelit, dass sie nun einen anderen Tamper mitliefern. Meine Maschine habe ich vor acht Monaten gekauft. Der Tamper ist super solide und wertig, aber mit genau 58mm etwas zu schmal für die mitgelieferten Siebe. Da scheint man nachgearbeitet zu haben.
     
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  3. since4

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    Oh man, wie soll man(n) da von seiner chronischen upraditis jemals loskommen wenn die bianca wieder einmal so in flirtlaune ist!
    ist ja bald ärger als auf tinder:rolleyes:
     
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  4. #4 Neil.Pryde, 09.04.2019
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    Servus,
    zu deinen anstehenden Temperaturmessungen,evtl. könntest Du bitte folgendes in Betracht ziehen was ich die letzten Tage gemessen habe.

    Wir gehen von einer Displaytemperatur von 93 Grad und einem Offset von 10 Grad aus,die gewünschten 93 Grad,ich messe direkt am/im Duschverteiler,
    erreiche ich nur bei voll geöffnetem Ventil ab ca. 10ml/s Flussrate.
    Bei der durch den Anschlag des Handles möglichen Flussrate von gut 6ml/s bleiben von den 93 Grad 91.3 Grad über.
    Mit einer Flussrate von 2ml/s sind es grad mal 90 Grad.

    Mit welcher Temperaturwahl die gewünschten 93 Grad mit 1-6ml/s erreicht werden gilt es noch rauszufinden,ich gehe von mindestens 3-4 mehr aus,
    entweder am Display oder über den Offset.


    Meine "Shottechnik" den Puck 1-2 Sekunden mit voll geöffnetem Ventil zu saturieren und dann erst in eine lange PI mit geschlossenem Ventil überzugehen ergibt deutlich andere Extraktionen,höhere TDS,Mundgefühl,Geschmack.

    Eine höhere Temperatur mit von Beginn an niedriger Flussrate zu erreichen ist auch möglich mit einem kurzen Flush bei voll geöffnetem Ventil bei max. möglichen 12ml/s.
     
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  5. #5 Dale B. Cooper, 09.04.2019
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    Wie kommt das denn? Ist das Nadelventil so verbaut, dass es die Zirkulation ändert (bin mir da gerade nicht im Klaren..)..?

    Super Vorstellung der Maschine oben @Max1411.. :) Ohne die Holzapplikationen wäre die auch was für mich, denke ich.
     
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  6. #6 Max1411, 09.04.2019
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    Danke, geht bald weiter.
    Im nächsten Beitrag kommt die (überraschende) Aufheizzeit dran.
    Ich würde ernsthaft nachdenken, die Holzdinger zu ersetzen wenn das ein Problem für dich darstellt, für den Preis überzeugt sie (soweit bisher getestet) auch so.

    Nee, das Nadelventil hat keinen Einfluss auf den Thermosiphondurchfluss. Die BG Temperatur ist also im Leerlauf immer gleich. Bei jeder Brühgruppe mit Offset müsste der Flow einen Einfluss auf die Brühtemperatur haben. Die BG ist in diesem Fall etwas zu kalt, das Wasser vom Kessel etwas zu heiß, das Ergebnis daraus ist dann die gewünschte Brühtemperatur, ideal die, die auf dem Display nach Offsetabzug angezeigt wird. Wird nun weniger schnell das etwas zu heiße Wasser geliefert, überwiegt ein bisschen die kühlere Brühgruppe, es ist also zu erwarten, das die Brühtemperatur bei langsamen Flow etwas niedriger ist.

    Wie viel das Bisschen und Etwas ist, werde ich auf jeden Fall, wie von @Neil.Pryde vorgeschlagen, messen. Dann kann jeder schauen, ob das akzeptabel ist oder man z.B. durch einen Heating Flush vorwärmt, die PID Temp kurz hochsetzt oder einfach nix macht. Selbst bei der Slayer wurde schon ein Heating Flush empfohlen, wenn sehr langsame Flows angepeilt werden.
    Vielleicht kann man das auch locker sehen, kaum einer/keiner macht sich Gedanken, dass man theoretisch je nach Füllmenge auch ein anderes Temperaturverhalten am Anfang hat, da eine unterschiedlich große Masse erwärmt werden muss und bis das Kaffeemehl "durchgeheizt" ist, dauerts gerne auch bis zu 10sek, also bereits bis in den normalen Bezug mit Espressoflow hinein.
     
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  7. #7 Max1411, 09.04.2019
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    Ich habe gerade noch den auf Home-Barista beschrieben Offsettest mit spratzelndem Wasser am Duschsieb gemacht. Bei mir zu Hause müsste es bei 98,6 kochen, beim PID Setting von 99° hatte ich spratzelndes Wasser am Sieb bei voll geöffnetem Paddle, also grob 6ml/s. Wenn ich das Scace habe, wissen wir genauer bescheid, es scheint aber hierfür schon halbwegs zu passen.
     
  8. #8 Dale B. Cooper, 09.04.2019
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    Ah ok - das ist ja in der Tat das normale Verhalten... Nur weil man es jetzt quasi messen kann, fällt das auf. :)

    Ich hab schon meinen Flow Profiling Eigenbau. ;) Müsste den nur noch in ein Gehäuse zimmern.. Das hält mich gerade davon ab, meine Maschine zu wechseln. Für Alltags-Cappus zur Koffeinversorgung geht die Dream auch ganz gut.
     
  9. #9 furkist, 09.04.2019
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    ..wie sieht der aus ?
     
  10. #10 Technokrat, 09.04.2019
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    Interessant fände ich den Temperaturverlauf bei unterschiedlichen Volumenströmen, beispielsweise bei 1ml/Sekunde, 3ml/Sekunde und 6 ml/Sekunde.

    Ich befürchte, dass die E61 aufgrund des großen Offsets zwischen Brühgruppen-Temperatur und Brühboiler-Temperatur da ein prinzipielles Problem hat. Bei kleinen Volumenströmen ist die wahrscheinlich zu kalt?
     
  11. #11 Dale B. Cooper, 09.04.2019
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    DAS "Problem" haben dann dann halt alle nicht-gesättigten BG.. Je größer der reale Offset desto mehr logischerweise.
     
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  12. #12 Max1411, 09.04.2019
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    Das müsste vorrangig eher eine Verzögerungen der Temperatur sein, also die erste Phase betreffend bei der Füllung der BG, weil ich durch einen niedrigeren Flow dabei weniger Energie/Zeit zuliefere. Um das auszugleichen, kann man, wie vorher geschrieben, den Heating Flush machen, oder man nimmt das einfach hin, letztendlich ist das ja reproduzierbar immer gleich und es ist eigentlich extraktionstechnisch kaum zu erwarten, dass ein Shot grundsätzlich besser schmeckt mit durchgehend 95°, als einer der mit 94° anfängt und dann auf 95,5° hoch geht.

    Beim eigentlich Bezug ist die Flowbandbreite nicht mehr besonders hoch und liegt ohnehin bei jeder Maschine alleine schon durch 1er und 2er Sieb oder zu feine oder grobe Mahlgrade bei z.B. 1-3ml/s, da stellt die Bianca eigentlich keine große Besonderheit dar, denke ich.

    Die hohen Werte kann ich z.B. nur im Leerlauf "messen" und dann auch nur am BG Thermometer ablesen. Ich mache das, aber die Aussagekraft des BG Thermometers auf echte Espressobezüge kann dabei schon angezweifelt werden.

    6ml/s lässt das Scace nicht zu (zumindest nicht nach Füllung der BG). Dieses lässt im Normalfall um die 2-2,5ml/s durch, mit dem Paddle kann ich das dann sicher drosseln.

    Das Ganze wird auf jeden Fall eine Messreihe geben, die hier noch kommen wird, dann sehen wir weiter.
     
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  13. mcrob

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    Coole Vorstellung zur Maschine nochmals.

    Was ich als wirklich herausragend anmerken würde, ist der Service und die Kundennähe des Herstellers selbst.

    Das beginnt mit den wirklich guten Tutorials in Youtube und endet beim sehr schnellen und echt sehr guten Support bei Mail Anfragen.
    Selbst Anrufe direkt bei Lelit werden in kürzester Zeit zum Support durchgestellt, es wird sich Zeit genommen und die Händler vor Ort unterstützt.

    In dem Bereich macht Lelit echt vieles richtig - sehr sympathisch.
     
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  14. #14 Technokrat, 09.04.2019
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    Sehe ich auch so.

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  15. #15 Technokrat, 09.04.2019
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    Super, bin gespannt!
     
  16. #16 Neil.Pryde, 10.04.2019
    Zuletzt bearbeitet: 10.04.2019
    Neil.Pryde

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    Beitrag gelöscht.

    Da leider die Korinthenkacker den Thread übernehmen ist es Zeit sich sinnvolleren Dingen zu widmen.
     
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  17. #17 Dale B. Cooper, 10.04.2019
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    6ml/s, 10ml/s usw. sind doch auch völliger Quark, wenn man nicht gerade die BG klassifizieren will. Und mal ganz ehrlich, dass die E61 auf Konvektionskühung setzt, ist doch hinreichend bekannt. Genauso wie der bekannte Offset, der das ganze halt quantifiziert.

    Espresso läuft nunmal bei 0.5-2ml/s (langsamer Single bis schneller Doppio). Wenn man den Bereich signifikant velässt, ist es etwas viel verlangt, auch noch konstante Temperaturen zu erwarten. Und wenn der Espresso in 3-5s durchrauscht, liegen ganz andere Probeme vor.

    Wassertemperaturmessung bei den absurden Flussraten hat auch nur wenig Information, die Bezugsparameter sind dann absolut nicht mehr stabil. Näherung aus hoher Kopplung an die BG bei geringem Flow usw.

    Man kann ja viel messen, wenn der Tag lang ist, aber imho kommt zuerst die Frage und dann die Messung.
    </Krawall> :)


    Grüße,
    Dale.
     
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  18. #18 mcrob, 10.04.2019
    Zuletzt bearbeitet: 10.04.2019
    mcrob

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    Vorrangig muss das Getränk schmecken. Da der Mensch kein beliebig konstanter Sensor ist und tagesformabhänig alles mögliche an Ergebnissen liefert, ist für mich bei den Messungen eher auch immer die Frage nach der Relevanz? :) Also außer die Daten erhoben zu haben. Natürlich kann es Spass machen sich mit dem Thema zu beschäftigen.

    Um es konkret zu machen. Ich kann mit der Bianca im Schnitt deutlich besser schmeckende Shots ziehen, als dies mit dem IZZO DB je möglich war. Und dabei kommt da nicht viel Messung und Hexenwerk in Spiel. Ich mahle etwas feiner, Paddle fast zu und PI im Bereich 15-20 Sekunden bei helleren Röstungen und ne Bezugszeit von 45-60 Sekunden bei 2/3 offenem Paddle. Mit etwas Temepraturspiel zwischen 91-94 Grad je nach Röstung läuft das insgesamt super easy.

    Da ist der Einfluss von nem Salamibrot mit Pfefferrand auf den Geschmack vom Espresso um Welten größer, als dies aus meiner Sicht durch 1 Grad Unterschied in der Temperaturkonstanz gegeben ist :) Aber nur ein subjektiver Eindruck :) Es darf gern gemessen werden.
     
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  19. #19 slowhand, 10.04.2019
    slowhand

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    @mcrob - das hast du es auf den Punkt gebracht!
    Ich bin auch keine großer Freund dieser angeblichen "Reproduzierbarkeit", von daher ist das Paddle mein liebstes Werkzeug!

    Eine für mich interessante Beobachtung habe ich dabei gemacht, die so von mir nicht erwartet wurde:
    Wenn ich per Paddle eine PI von 10..20 Sekunden mache, dann fließt der Kaffee viel schneller nach dem vollen Öffnen als ohne PI. (Sehr wahrscheinlich quillt zwar das Kaffeemehl viel stärker in der PI Phase und hat aber auch damit weniger Widerstand - nur so kann ich mir das erklären. Hätte eigentlich erwartet, dass der Widerstand durch das Quellen steigt.)
     
  20. mcrob

    mcrob Mitglied

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    Ich schätze ganz laienhaft, dass der Puk schon durch Wasser gesättigt ist und daher der Durchfluss schneller geht.

    @Max1411 Eine kurze Frage zu Deinem Thread, der ja nicht mit allgemeiner Diskussion verwaschen werden soll. Wie war das gedacht? Eher nur Dein Input und der Rest im normalen Bianca Thread?
     
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Lelit Bianca PL162 Review, Tests und Messungen (+ E61 Dual Boiler Temperaturverhalten)

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