Besichtigungstipps

Diskutiere Besichtigungstipps im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo! Also. Ich bin noch recht grün hinter den Ohren, aber habe Lust auf guten Espresso und Cappuccino entwickelt und hab bei meinem ersten...

  1. #1 verlaengerterschwarz, 09.04.2019
    verlaengerterschwarz

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    Hallo! Also. Ich bin noch recht grün hinter den Ohren, aber habe Lust auf guten Espresso und Cappuccino entwickelt und hab bei meinem ersten Experimentiermaschinen-Kauf leider ins Klo gegriffen. Für das kleine Electrolux bzw. Volta Schätzchen (LINK) scheint es auf dieser Erde nicht mehr die passenden Brühgruppen- und Siebträgerdichtungen zu geben, also habe ich mit meinem Studentenbudget die Suche in den letzten Wochen wieder aufgenommen. Diesmal soll das Budget zur Not an seine Grenzen gequetscht werden, damit sowas nicht wieder passiert. Nach weitergehender Lektüre hier und anderswo habe ich mich dann (natürlich, muss man fast sagen, ist ja die logische konsequenz unter 3-400€) Richtung Gaggia CC, Baby, etc., Quickmill, Isomac und Silvia orientiert, wobei die Quickmill, insb. 0820, 3000 und 3004 irgendwie meine favoriten geworden sind.

    So! Und jetzt: habe ich eine Quickmill Orione 3000 plus Demoka 205 in den Kleinanzeigen der Bucht gefunden und direkt "reserviert". Sag ich gleich so, nicht dass jemand denkt, er oder sie könnte jetzt hier dazwischengrätschen. Pfui! (Anzeige: LINK)
    Nach den Bildern und der Beschreibung zu urteilen, ist das ein gepflegtes Maschinchen, leider die alte Version ohne Manometer. Aber ansonsten sollte die Technik ja gleich sein (oder?). Insbesondere, dass ein Bild vom Innenleben hochgeladen wurde und dieses darauf auch ganz vernünftig aussieht, finde ich schonmal sympathisch.

    Jedenfalls steht mein Besichtigungs- (und hoffentlich für klasse in Schuss Befind- und Kauf)termin an, und ich würde mich über jeden wohlgemeinten Ratschlag freuen, worauf ich da achten kann und sollte! Klar, lass dir einen Espresso machen, selbstverständlich. Aber gibt es darüber hinaus noch Spezialitäten, die ich mir genauer anschauen sollte?
    Z.B. meine ich, mal etwas von einer "Sollbruchstelle" gelesen zu haben, irgendwas mit der Dampflanze. Wo genau schau ich da, und wonach?
    Gibt es Nachteile außer dem fehlenden Manometer, die dieses alte Modell gegenüber seiner Nachfolgerin hat?
    Wie schauts aus mit der Mühle? Auch hier: Spezialtipps, außer Mahlgut begutachten?
    Preis für das Gesamtpaket geht - in Abhängigkeit vom Zustand, aber mal gesetzt, dass er sehr gut ist - in Ordnung, oder?

    Danke im Voraus!
     
  2. #2 verlaengerterschwarz, 09.04.2019
    verlaengerterschwarz

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    Per favore...?
     
  3. Sekem

    Sekem Mitglied

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    Schlag zu!
    Über die Mühle kann ich nichts sagen. Bei unseren 3-4 Espressi pro Tag ist eine Mühle mit wenig Totraum sinnvoll.

    Ein Manometer brauchst du nicht. Den Druck stellst du über Mehlmenge und Mahlgrad ein. Ratio 1:2
    Fang im 2er Sieb an. 16 Gramm Mehl zu 32 Gramm in der Tasse in 25-30 Sekunden, dann hast du den richtigen Druck.

    Worauf achten:
    Wie sauber ist die Brühgruppe, läßt sich die Brühgruppenschraube rausdrehen und Duschsieb und Platte abnehmen? - Ich sehe grade, da gibt's ja Bilder zu - ok
    Enthält die Brühgruppenschraube die Feder und den Stift? - Läßt sich aber alles für kleines Geld ersetzen.
    Die Schläuche sehen auch gut kalkfrei aus - Flaschenwasser?
    Der Wassertank enthält normal Mikrorisse durch das heiße Wasser, das zurückläuft. - ist so!
    Die Maschinen sind unkaputtbar - meine ist 24 Jahre alt mit der ersten Pumpe.

    Durch das rein und rausdrehen der Dampflanze leidet irgendwann die Dichtung im 3-Wege-Ventil. Dann tropft es oder funktioniert gar nicht mehr richtig. Wenn sie nur für Espressi benutzt wurde/wird ist das kein Thema.
     
  4. #4 verlaengerterschwarz, 10.04.2019
    verlaengerterschwarz

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    Vielen Dank für die Hinweise!!
     
  5. #5 Sebastiano, 10.04.2019
    Zuletzt bearbeitet: 10.04.2019
    Sebastiano

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    Hallo @verlaengerterschwarz,

    bei entsprechender Nutzung/Pflege sind die Quickmill Thermoblockmaschinen quasi etwas 'fürs Leben' – eine gepflegte Gebrauchte ist relativ risikoarm…

    Als preisliche Vergleichsreferenz der Hinweis, dass es für perfekten Caffè/Cappuccino nicht unbedingt ein teurer Chrombomber sein muss. Schau Dir mal diesen trefflichen Erfahrungsbericht an, der sich annähernd im Rahmen Deiner Budgetvorstellung bewegt. Dort wird die Quickmill 0820 in Kombination mit einer Graef CM800 Mühle sehr ausführlich von einem Einsteiger mit intensivem Spaß am Gerät beschrieben:
    Quickmill 0820, ausführlicher Erfahrungsbericht

    Eine Quickmill 0820 mit Thermoblock-Technik bekommst Du neu mit Garantie für ca. 389 Euro zum Beispiel hier. Das Modell 0820 ist innen baugleich mit dem Modell 3000. Eine Graef CM800 Mühle ist um die 130 Euro zu haben.

    Es mag sein, dass bei der Dampflanze mancher Maschinen ein Defekt auftrat – nicht allen Quickmill-Baristi ist wohl bekannt, dass dies in den meisten Fällen an einer Fehlbedienung liegen dürfte, weil ein wichtiger Hinweis in den Quickmill Bedienungsanleitungen fehlt (siehe unten). Insofern wäre eine gezielte Frage an den Verkäufer hilfreich, wie er die Dampflanze behandelt hat.
    Ich ziehe täglich zwischen 3-5 Cappuccini und das seit über 10 Jahren mit der selben Maschine – ohne Ventil-Probleme. Bei mehreren Maschinen in meinem Umfeld und 'wissenden' Quickmill Mono-Thermoblock Baristi hier im Forum sieht das ähnlich aus. Wer von einer vermeintlichen 'Sollbruchstelle' spricht, der dürfte wohl die Dampflanze falsch handhaben…

    Die Dampflanze der Mono-Thermoblock Modelle. ist wegen der integrierten Ventil-/Umschaltfunktion systembedingt etwas 'sensibel', aber bei entsprechender Handhabung kein wirkliches Problem. Zu beachten ist lediglich, dass die Umschaltfunktion der Lanze nicht während des Caffè- oder Dampf-/Heißwasserbezugs ausgelöst werden sollte (nicht vollständig nach innen oder außen bewegen), das könnte den Dichtungen oder dem Ventil schaden. Auch sollte beim Säubern der Düse von Milchschaumresten nicht übermäßig Kraft angewandt werden, wie es z.B. bei Dampflanzen ohne diese Ventilfunktion mitunter gezeigt wird. Derartige Fehlbedienungen dürften die Hauptursache für aufschlagende Berichte über Fehlfunktionen oder Defekte sein – denn dieser wichtige Hinweis fehlte bisher in den kryptischen Quickmill-Bedienungsanleitungen und darum fügt z.B. die Kaffeezentrale (mit eigener Werkstatterfahrung) diesen Maschinen ein nicht zu übersehendes Hinweisblatt bei.

    Wichtig wäre auch, dass das Rückschlagventil (Brühkopfhohlschraube mit federgelagertem Ventilstift) komplett ist (das sieht so aus) und der Vorbesitzer die Maschine nicht ohne dieses Ventil betrieben hat. Der Ventilstift kann bei Unachtsamkeit gern mal verloren gehen… Der Caffè-Bezug funktioniert zwar auch ohne federgelagerten Ventilstift – allerdings kann dadurch bei jedem Bezugsende das Leitungssystem des Thermoblocks verschmutzen, was optisch nicht festzustellen ist. Die optische und geschmackliche Prüfung eines Leerbezugs kann hier helfen – das Wasser sollte weitgehend klar sein und nahezu geschmacksneutral.

    Nachtrag zum Thread-Titel
    Wenn Du den Thread-Titel auf Deine Maschinen-Modell/Kombi spezifizierst, dann dürfte sich auch die Antwort-Frequenz erhöhen. Nicht jeder Leser registriert die Verschlagwortung, und unter 'Besichtigungstipps' könnte alles und nichts verstanden werden…

    Gruß, Sebastiano

    Edit: Typo
    .
     
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  6. #6 verlaengerterschwarz, 10.04.2019
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    oh wow, sehr gut tipps, vielen dank! die arbeite ich dann mal ab bei der besichtigung - hoffe das klappt alles und ich kann endlich mal anfangen. grazie nochmal!
     
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  7. #7 verlaengerterschwarz, 10.04.2019
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    @Sebastiano und @Sekem , eine Frage noch - wie kann ich begutachten, wie es um das 3-Wege-Ventil steht? Also außer, indem ich sehe, dass es tropft, wenn es nicht tropfen soll? Gibt es auch eine Möglichkeit, das Ventil selbst zu begutachten? Und gesetzt den Fall, dass das nicht so top in Schuss wäre, wäre das ein Ausschlussgrund, oder lässt sich das im Zweifel auch relativ unkompliziert warten?
     
  8. #8 Sebastiano, 10.04.2019
    Zuletzt bearbeitet: 10.04.2019
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    Die Anschlüsse des Dreiwege Ventils sehen auf der Detail-Abbildung des Innenlebens, wie übrigens die gesamte Technik, optisch sauber und o.k. aus. Leichte Verfärbungen der Schläuche sind bei einer 12 Jahre alten Maschine nicht ungewöhnlich, halten sich aber in Grenzen. In das Ventil reingucken kannst Du jedoch nicht. Das Ein-Ausschwenken sollte relativ leichtgängig und ohne nennenswerten Widerstand oder deutlich wahrnehmbaren Schaltpunkt möglich sein. Ein leichtes 'Wackeln' der Lanze ist bauart bedingt möglich und muss nicht auf einen Defekt hindeuten.
    Bei der Dampf-Funktion arbeitet die Pumpe etwa im Sekunden-Takt. Relativ 'trockener' Dampf sollte etwa 10-20 Sekunden nach dem Einschalten der Dampftaste aus der Düse strömen (abhängig von der Einschaltdauer der Maschine und der jeweiligen Ist-Temperatur des Thermoblocks). Die Dampfpower ist systembedingt etwas 'smarter' als bei Boilermaschinen. Empfehlung: die Milchmenge in kleinere Portionen für jeweils 1-3 Cappuccini aufteilen.

    Mögliche Symptome für ein eventuell defektes Dreiwege Ventil:
    1. Während des Caffè-Bezugs (Dampflanze eingeschwenkt) tritt tropfenweise Wasser aus der Dampfdüse
    2. Während des Dampf-/Heißwasser-Bezugs (Dampflanze ausgeschwenkt) tritt tropfenweise Wasser aus dem Brühkopf
    3. Eher unwahrscheinlich aber der Vollständigkeit halber hier erwähnt: Falls das Dreiwege Ventil oder das vor dem Thermoblock sitzende Magnetventil so richtig defekt sein sollte, dann würde auch beim Caffè-Bezug Wasser aus dem Rücklaufschlauch (der linke) zurück in den Tank laufen – das würdest Du aber auch am mangelnden Brühdruck und an einer zu geringen Caffé-Durchflussrate bemerken – vorausgesetzt der Kaffeemahlgrad und die Füllmenge im Filtersieb sind o.k.
    Beim Kauf sollte eine Maschine allerdings keine derartigen Symptome zeigen…
    Die Detail-Abbildungen der Maschine lassen darauf schließen, dass der Verkäufer durchaus weiß, worauf bei diesen Maschinen beim Gebrauchtkauf zu achten ist… Und Du könntest in der Reihenfolge testen: 1. Leerbezug, 2. Probe-Caffè, 3. Dampf oder Milch aufschäumen, 4. Heißwasser aus der Dampflanze.

    Anmerkung:. Der Verkäufer schreibt ."…Maschine wurde entkalkt, die wichtigsten Bauteile entfettet…".
    Frage wäre was er womit entfettet hat. Hintergrund: das z.B. für E-61 Brühgruppen zum Rückspülen (braucht man beim Quickmill Thermoblock nicht) gern verwendete Puly-Caff wäre für die Alu-Duschenplatte der Quickmill-Maschine nicht zu empfehlen, da es Alu angreifen kann. Die Detail-Abbildung der Duschenplatte macht zwar einen ordentlichen Eindruck, Du solltest aber auch mal den Brühkopf unter der abnehmbaren Duschenplatte anschauen, der sollte flächig und speziell in der runden Aussparung für die passgenaue Aufnahme der Duschenplatte ähnlich sauber erscheinen. Eine dunkle Oxidschicht wäre normal, die bildet sich im Lauf der Zeit und ist unbedenklich.
    So sieht ein fabrikneuer Brühkopf ohne Duschenplatte aus: img_20181018_171903-jpg.27745
    Quelle: Quickmill Orione 3000 - Brühkopf sieht übel aus...

    Du könntest übrigens auch eine Edelstahlduschenplatte als Ersatz nachrüsten, die inzwischen bei neuen Modellen wohl zum Standard gehört:
    Duschenhalter EDELSTAHL Quick Mill

    Prophylaktisch:. Falls Du technisch interessiert und nicht gerade zwei linke Hände hast, lässt sich an diesen Maschinen bei eventuellen Defekten so ziemlich alles relativ leicht und kostengünstig selbst wieder herrichten – auch mit Hilfestellungen durch dieses Forum… ;)

    Gruß Sebastiano
    .
     
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  9. #9 verlaengerterschwarz, 13.04.2019
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    grazie grazie grazie! morgen wird besichtigt, hab ja mittlerweile eine ganz gute checkliste. bin gespannt!
     
  10. #10 verlaengerterschwarz, 29.04.2019
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    holy sh..! da kommt ja richtig leckeres zeug raus! geil! und milchschaum haben wir auch direkt wunderbaren rausgehauen für 2 cappuccini. herrrrrrrrlich!
    eine frage nur: es ist normal dass die brühgruppe nach dem bezug ein wenig nachtröpfelt oder? keine anzeichen von dramatik?
     
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  11. brrrt

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    Jupp. Kleines bisschen Nachtröpfeln ist idR normal/üblich.
     
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  12. #12 Sebastiano, 29.04.2019
    Zuletzt bearbeitet: 29.04.2019
    Sebastiano

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    Na über den anscheinend erfolgreichen Kauf und Deine spontanen Erfolge freue ich mich mit Dir und – willkommen im Club… ;)
    Das ist kein 'Bug', das ist ein Feature… ;-) Und dafür ist die Tropfschale letztlich ja auch gedacht.

    Beim Quickmill Thermblock geschieht nach dem Bezugsende / Abschalten der Pumpe systembedingt folgendes:
    1. Das simple aber ziemlich geniale Rückschlagventil im Brühkopf (Hohlschraube mit federgelagertem Ventilstift) verschließt die Wasserzufuhr im Brühkopf – splittet quasi das Leitungssystem in den Frischwasserteil, der .v.o.r. dem Brühkopf liegt und dem Duschensieb/Siebträger, der .h.i.n.t.e.r. dem Brühkopf liegt
    2. Das vor dem Thermoblock im Frischwasserzulauf installierte Magnetventil schließt und der Restdruck/Restwasser des Thermoblocks/Leitungssystems entleert sich durch den Rücklaufschlauch in den Wassertank
    3. Der Restdruck im Brühkopf/Filtersieb wird langsam durch den Kaffeepuck im Filtersieb abgebaut (darum tropft der, je nach Füllung/Mahlgrad, mehr oder weniger stark nach). Der Siebträger sollte daher nicht sofort, sondern etwa nach 30-40 Sekunden entnommen werden. Der Puck sollte sich dann trocken, quasi rückstandslos ausschlagen lassen

    Begleitende Information
    Der Restdruck beim Quickmill-Thermoblock wird also – anders als z.B. bei einer E-61 Gruppe – durch den Kaffeepuck im Filtersieb abgebaut. Dadurch wird weitgehend verhindert, dass Kaffee-Schmodder in das Duschsieb/Brühkopf gesaugt wird und verschmutzt. Beim E-61-System oder verwandter Technik wird der Druck systembedingt durch das Duschensieb hindurch rückläufig abgebaut und ein Teil des Frischwasserleitungssystems auch für (verschmutztes) Restwasser genutzt. Auf diese Weise werden Kaffeemehlpartikel mit in das Duschensieb und den Brühkopf ‚gesaugt’ und die müssen durch Rückspülen des Leitungssystems mit Kaffeefettlöser beseitigt/vermindert werden (zusätzlich zur regelmäßigen ‚händischen‘ Duschensiebreinigung).

    Beim Thermoblock entsteht dieser Effekt systembedingt und durch das Rückschlagventil im Brühkopf eben nicht, darum kann, braucht aber wegen der geringeren Verschmutzungsneigung nicht durch Rückspülen gesäubert werden.

    Ergänzende Nachbemerkung zur Sauberkeit
    Speziell bei den Quickmill Thermoblockmaschinen ist die Reinigung des Brühkopfs durch die abnehmbaren Einzelteile (Obacht bei Ventilstift & Feder) leichter als bei vielen anderen Maschinen. Ich säubere Brühkopf/Duschensieb/Duschenplatte/Dichtung alle 2-3 Tage, manche Nutzer machen das alle 1-2 Wochen, mit Prilwasser und Spülbürste in einem fixen 1-2 Minuten Durchgang und erspare mir so den eventuellen Einsatz härterer Chemie. Auch falls ein kurzer Reinigungszyklus spontan übertrieben klingen mag, die Maschine aber vor allem der Geschmack dankt es… Speziell bei etwas heller gerösteten sortenreinen Kaffees, bei denen der Geschmack mehr von der Bohne selbst, als vom Röstaroma geprägt wird, ist die Sauberkeit noch deutlicher wahrnehmbar.

    Viel Erfolg weiterhin…
    Gruß, Sebastiano
    .
     
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  13. Sekem

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    Das mit dem Ventilstift ist einfach eine geniale Erfindung, die uns QMlern einiges an Arbeit gegenüber den großen Maschinen erspart.
    Und wenn mein Espresso anfängt anders zu schmecken, frage ich mich immer: Wann hast du das letzte Mal das Duschsieb sauber gemacht? Und schon schmeckt es besser! :)
     
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  14. #14 Sebastiano, 29.04.2019
    Sebastiano

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    Ja, das sehe ich mit großer Freude ebenso – vor allem mit Blick auf die üblichen Küchenharleys, die mit ihren 20-30 Kilogramm Material und teilweise aberwitzigen Rohrleitungswegen deutlich überdimensioniert erscheinen. Die Trennung des Leitungssystems der Quickmill Thermoblockmaschinen beim Bezugsende ist technisch einfach aber ziemlich genial gelöst und vor allem sehr wirkungsvoll.
    Auch hier meine Zustimmung – denn wir lesen hier im Forum immer wieder, dass die Duschensiebe von vielen Nutzern erst nach relativ langen Nutzungs-Zyklen gesäubert werden. Das mag sich geschmacklich, speziell bei dunkel gerösteten Bohnenmischungen oder 'Barschlampen-Kaffees', zunächst nicht so deutlich auswirken. Verwendet man wie ich z.B. gern sortenreine Arabica-Bohnen, die zudem heller geröstet sind, so kann deren Aromaprofil einer sensiblen Geschmackswahrnehmung eine Verschmutzung des Duschensiebes sehr deutlich signalisieren. Zur Illustration verlinke ich mal das treffliche. Beispiel eines Lelit-Duschensiebes, .das etwa einen Monat in Gebrauch war und angeblich bereits zweimal rück-gespült wurde. Gewiss sehen nicht wenige Duschensiebe so und oft noch stärker verschmutzt aus. Einfacher Test: probiere das Wasser aus dem Brühkopf der Maschine, wie sich das ursprünglich neutrale Frischwasser geschmacklich verändert, wenn es durch einen solchen 'Filter' aus altem, verranzten 'Kaffeesirup' durchlaufen muss…

    Die üblichen Bedienungsanleitung lassen den Nutzer leider darüber im Unklaren, und manch einer glaubt mitunter sogar, dass ihm der bisherige Kaffee nicht mehr schmeckt, dabei liegt es nicht selten 'nur' an (mangelnder) Sauberkeit des Brühkopfes/Duschsiebes. Man sieht den Schmutz ja nicht und die geschmackliche Veränderung ist ein langsam, schleichender Prozess, der zunächst mitunter gar nicht so deutlich wahrgenommen wird. Das habe ich auch erst lernen müssen, denn ich hatte die Reinigung des Duschensiebes auch nicht so intensiv gehandhabt, weiß aber heute, was mir früher geschmacklich dadurch entgangen ist…

    Gruß, Sebastiano
    .
     
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