Espressomaschinen - Persönliche Berichte der Boardnutzer

Diskutiere Espressomaschinen - Persönliche Berichte der Boardnutzer im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Die Silvia 1 war extrem gut verarbeitet. Die jetzige ist auch nicht mehr so stilsicher. Wenn Du unzufrieden bist, schaue nach der Version 1....

  1. #541 Dirk2/3, 01.10.2017
    Zuletzt bearbeitet: 01.10.2017
    Dirk2/3

    Dirk2/3 Mitglied

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    Die Silvia 1 war extrem gut verarbeitet.
    Die jetzige ist auch nicht mehr so stilsicher.

    Wenn Du unzufrieden bist, schaue nach der Version 1.
    Gebraucht natürlich.

    Dasselbe gilt für die alten Vespas und technisches Zeugs, auch Industriemaschinen.
    Es wird alles schlechter und kaum teurer. (Was wohl der Grund sein mag)
    Würde ich mir eine Drehmaschine kaufen, dann aus den Ende 50ern.
    Da war die Qualität oben.
    Danach gings steil bergab.
    Mechanisch betrachtet.

    Eine Silvia mit automatischer Stromsparschaltung würde ich ohnehin direkt zurückgeben. Das ist sinnlos.
    Gerade warm und aus...!




    Gruß
     
  2. #542 the.bean, 01.10.2017
    the.bean

    the.bean Mitglied

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    Kurze Erfahrungsberichte von meiner Seite:

    Rancilio Silvia - sehr gute Einsteigermaschine, Einkreiser, meiner Meinung nach schöne Optik

    Expobar Brewtus - ein extrem solider DualBoiler mit PID Steuerung. Hat mir gute Dienste getan, ist quasi der Trucker unter Chromboliden ;-)

    ECM Technica IV - sehr schöne Maschine mit ein paar kleinen Designmängeln - der Abtropfbehälter ist zu flach, das Wasser spritzt teilweise zurück...der Deckel zum Wassernachfüllen bleibt nicht von allein oben. Aber ich liebe die "Joystick" 360 Grad Ventile
     
  3. #543 kingkola, 16.12.2017
    kingkola

    kingkola Mitglied

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    I
    Ich möchte mich hier auch mal einreihen nachdem ich durch aktives Fragen und passives Mitlesen hier viele Tipps und Hilfen für Kaufentscheidung und die ersten Schritte bekommen habe. Ich wiederhole mich unten ein bisschen- hatte manches schon in "meinem" Beratungsthread erwähnt.

    Ich besitze eine Bezzera Mitica Top mit einer Eureka Mignon in mattschwarz. Die Entscheidung zur Maschine mit Rota und Festwasseroption ergab sich aus einem guten Black Friday Angebot, wobei ich auch länger überlegt habe Abzüge bei der Maschine zu machen und stattdessen die Mühle in Richtung Eureka Atom zu kaufen. Schlussendlich war ich aber von der leisen Rota und dem Festwasser angetan, ausserdem passte die Mignon mir optisch wie haptisch sehr gut (hatte auch mal Richtung quamar m80e tendiert) und sie ist ja auch einfach eine gute und beliebte Mühle.
    Neben dem üblichen Zubehör habe ich mir eine Feinwaage bestellt (10 Euro, meiner Meinung nach bisher vollkommen ausreichend).

    Die Maschine: sie glänzt und will geputzt werden, mir gefällts. Die hochgezogene Reling im Vergleich zur Magica finde ich auch schöner, das Befüllen des Tanks (den ich aktuell noch nutze) über die Klappe oben geht flott und er läuft auch nicht allzu schnell leer. Ich heize sie eigentlich immer min. 30 Minuten auf. Die Rotationspumpe ist schön leise- Kriterium für mich ist hier, dass die Kinder tagsüber oder abends weiterschlafen, wenn wir koffeinhaltige Heißgetränke bereiten. Die Hebel statt der Drehventile (wie z.B. bei Rocket oder ECM) für Dampf und Wasser gefallen mir persönlich besser, das Handling damit finde ich einfach und komfortabel. Die 2-Loch Dampfdüse heizt der Milch (Soja und normal) ein, das Ergebnis ist für mich und die Regierung gut- Luft nach oben inkl. Herzchen mit sich küssenden Vögeln drin ist sicherlich noch gegeben.
    Es werden in aller Regel doppelte Espressi und Cappus getrunken (4 E und 2 C unter der Woche und nach oben offen am Wochenende), wobei die Menge eher noch steigen wird mit zunehmender Routine der Bediener.

    Die Bohnen: mir/uns ging es um eher klassischen Geschmack/italienische Barmischung, die sowohl pur als auch mit geschäumter Milch gut schmeckt, ständig wechseln und hantieren wollen wir wahrscheinlich eher nicht. Aus Essen kommend habe ich bisher 2 verschiedene Anbieter vor Ort getestet. Leons Roast House und Röstungen von Coffeepirates. Fair enough, die Pirates-Röstung war die erste, die ran musste und da hat der Geschmack sicherlich auch drunter gelitten. Trotzdem werde ich bei Leons Roast House bleiben, da "die dunkle Seite" und vor allem "Kopfbenzin" uns wirklich sehr zusagen und ich damit gute Ergebnisse erzielt habe. Das ist jetzt für mich persönlich aber kein Grund nicht mehr ins Coffeepirates zu gehen um Kaffee/Kuchen zu futtern oder bei akuter Bohnennot aufn Sonntag mal eben dort reinzuspringen (räumlich liegt es nämlich deutlich näher als das Roasthouse ;)).

    Die Mühle: gut bekannt und viel besprochen, bald auch mit neuen Features zu haben, werde ich jetzt die Mignon nicht neu erfinden. Bisher muss ich sagen, dass die Bedienung einerseits super easy ist und das stufenlose Verstellen des Mahlgrades der wohlbekannte Fluch und Segen ist. Ich komme damit aber gut zurecht. Ich finde sie persönlich leise (Kriterium Kinderschlaf erfüllt), Zeiten wie lange gemahlen wird sind mir völlig egal (es geht hier um Sekunden), Mahlgut ist sicherlich etwas klumpig in feineren Einstellungen (aber das Ergebnis in der Tasse zählt ja), wirklich viel Dreck macht sie bei mir nicht und der Totraum beim bisherigen Säubern war subjektiv (ohne Wiegen) wenig. Timer benutze ich nicht, wiege jedesmal ab und finde das on demand praktisch und gut.

    Die Ergebnisse: ich beziehe mittlerweile gut Espressi mit den entsprechenden "Normwerten" (Zeit, Menge etc) und nutze dafür das 2er Sieb mit aktuell 15g, Kopfbenzinbohnen und 25-27s Bezug. Cooling Flush ist so ca. ne Capputasse. Aber natürlich ist da noch Luft nach oben und ich bin motiviert!

    Upgraditis: ich dachte, dass ich ein wenig immun sei. Völliger Quatsch! Aaaber: die Entscheidung bei der Maschine anfangs etwas mehr aufzutragen, entspricht dann doch eher meinen Vorstellungen, weil ich eher in 2-3 Jahren nochmal 800 Euro für die Atom in die Hand nehmen würde als das doppelte oder mehr für eine andere Maschine.

    Fazit: Super Hobby, es steigert die Lebensqualität!
     
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  4. hekokra

    hekokra Mitglied

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    Qickmill 3004 für 589,- neu gekauft.


    Äußerlichkeiten: Alles sauber verarbeitet, alles Edelstahl, sehr hochwertiger Eindruck, schwerer Messing Siebträger, wenig schnick schnack, alles aufs nötigste beschränkt.

    Innenleben: Sehr übersichtlich, 2xThermoblock (1xDampf 1xEspresso).
    Temperatur der beiden Thermoblöcke wird einfach über einen mechanischen Themperaturschalter geregelt.
    Ist denke ich nicht viel drinnen was kaput gehen kann, keine überflüssige Elektronik usw.
    Ich hab der Maschine nachträglich ein Expansionsventiel verpasst, jetzt kann ich den Brühdruck begrenzen, die Maschine wird dadurch noch etwas gutmütiger...


    Espresso: Die mitgeschickte Probepackung (Parrottacaffe Gran Crema) funktionierte auf Anhieb sehr gut.
    Einmal die richtige Bohne gefunden ist die Maschine ein no-brainer. (Mühle Eureka Mignon)
    Mit dem Expansionsventil ist die Dosierung und Einstellung noch einfacher. Ich hab den Druck auf ca.12bar begrenzt.

    Aufschäumen: Unbedingt dieses unnötige Plastikteil wegwerfen...Dampflanze alleine klappt mit etwas Gefühl sehr gut.

    Probleme: Die 3004 ist denke ich keine Maschine für Leute die alle Woche eine neue Bohne Probieren wollen, oder mit unterschiedlichen Temperaturen herumspielen wollen.
    Die Temperatur ist fest eingestellt, passt allerdings sehr gut.

    Vorteile: Sehr schnell, nach dem einschalten ca 1-2Minuten Betriebsbereit, ich mache danach noch 2 Lehrbezüge, danach ist alles heiss und bereit für den ersten Espresso (max 5min).
    Kein Warten zwischen den Bezügen, Milchaufschäumen und Espresso gleichzeitig möglich...(2 Thermoblöcke)
    Kein schnick schnack der kaput gehen kann, keine Elektronik, nichts programmierbar, alles schön mechanisch und analog!

    Empfehlung: Top Gerät für alle, die ohne langes Aufheizen einen extrem guten Espresso, Cappuccino wollen, ohne ständig andere Bohnen zu verwenden und herum zu experimentieren...
    Ich würde sagen ein klassisches robustes Arbeitstier.
     
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  5. #545 quick-lu, 18.06.2018
    quick-lu

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    Naja, meine Erfahrungen waren etwas anders, mit dem schweren Messing-ST dauert es schon, mit der bodenlosen VA-Blech-Version habe ich (selten) auch mal nach 5 min. incl. Leerbezug Espresso gemacht.
    Man tut sich keinen Gefallen, 8-10 min. würde ich ihr schon geben.
    Die 1-2 min beziehen sich auf die Dampffunktion oder? Das geht in der Tat so flott, man kann also problemlos zuerst Milchschaum machen und im Anschluss dann den Espresso, dann kann man zumindest bei den ersten beiden Cappus die doch etwas längere Aufschäumzeit nutzten:)

    Ansonsten viel Spaß mit der 3004, ich habe übrigens sehr viele verschiedene Röstungen mit ihr ausprobiert, eigentlich selten die gleich zweimal nacheinander, hat nicht jede gleich gut funktioniert, die Aussetzer hielten sich aber in Grenzen, man weiß ja irgendwann, was man kaufen kann/soll:)
     
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  6. #546 Haenns, 06.07.2018
    Zuletzt bearbeitet: 07.07.2018
    Haenns

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    Danke @hennemtk , dann lege ich mal kurz los:

    Zu meinem Bericht über die Quickmill LaCerta hatte ich geschrieben, dass ich mir nicht sicher war, ob der Kessel wirklich, wie angegeben, automatisch nachgefüllt wird:
    Es ist in der Tat so, dass die Maschine selbstständig nach dem Bezug den Kessel nachfüllt. Allerdings erst nach einer Zeit und solange Wasser sich im Wassertank befindet. Das heißt, schaltet man die Maschine nach einem Bezug aus (*), so wird der Kessel langsam aufgefüllt. Wie, weiß ich nicht, aber am nächsten Tag brauche ich ihn nicht nachzufüllen. Die Heizung wird sofort eingeschaltet und im Tank sehe ich anhand des Wasserstands, dass der Kessel über Nacht selbstständig nachgefüllt wurde.

    Will man jedoch direkt nach einem Bezug einen neuen starten, so muss der Kessel - wie beim Einkreiser sonst üblich - vom Nutzer nachgefüllt werden. So weit meine Erfahrung mit der QM LaCerta Evo, die bis jetzt immer noch ihren Dienst anstandslos erfüllt (aber wegen akuter Upgradeditis vielleicht demnächst gehen muss :rolleyes:...).

    Häns

    (*)Edit: wie @Aeropress zu Recht darauf aufmerksam machte, bezieht sich das Ganze auf das automatische Entfüften des Kessels nach einem Bezug.
     
  7. Dirk2/3

    Dirk2/3 Mitglied

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    Hallo,
    der HH Trend scheint etwas vorrüber, was mich kaum interessiert.
    Die Izzo Alex Leva habe ich jetzt über 2 Jahre.
    Hier im Forum gab es geteilte Meinungen dazu, @Ansonamun war sogar schwer enttäuscht von der Maschine.
    Meine Erfahrungen zu der Maschine sind anders.
    Zuerst einmal war meine Suche nach einer Maschine mit Handhebel klar. La San Marco oder Izzo.
    Die Gruppe fand und finde ich am besten, da extrem robust und einfach aufgebaut.
    Im Vorfeld las ich über Möglichkeiten der Modifikation usw.
    Die Maschine kaufte ich neu, ohne sie vorher gesehen zu haben und war vom Look enttäuscht, als sie bei mir stand. Es war aber die kleinste Verfügbare Maschine mit dieser HHGruppe.

    Nachdem ich dann das Ding zerlegt hatte, konnte ich aber feststellen, daß alles robust verbaut ist, nur das Gehäuse ist etwas consumerhaft blechern.

    Was mir in den fast 3 Jahren bisher positiv auffält, ist die extreme Zuverlässigkeit.
    Die Dichtungen mussten nur 1x erneuert werden weil ich gerne bastele. Entkalken war quatsch, aber ich habe es trotzdem gemacht, war sowieso halb zerlegt.
    Federkennlinie verändern hat Spass gemacht und ist individuell für mich perfektioniert.
    (Neue, schwächere Feder eingebaut)
    Ich mag diese endlose PI, um dann einen satten, runden, vollen Espresso, Cappuccino, Caffee Latte, Macchiato zu trinken, der lautlos bezogen wird.
    Wenn das dann herausblubbert und nur Crema in der Tasse stehen bleibt.....
    Geschmacklich habe ich schon leckerste Espressi gezogen, satte Crema, rund, voll.
    Natürlich geht das auch mit meiner Pavoni Europiccola.
    Aber hier deutlich schneller, konstanter.
    Zeit beachte ich kaum noch. Hebel runter, lange warten, Hebel hoch bis Druck zusammenbricht, dann Tasse wegziehen.
    Dampfqualität ist überirdisch, mithilfe des 4-teiligen Düsensatzes jeder Druck möglich.
    Ein Handhebler Dipper ist prinzipbedingt ein Dualboiler, was natürlich unmengen Dampf zur Verfügung stellen kann, während des Bezugs.
    Die Alex Leva hat 5 Liter Kesselvolumen, was ich persönlich toll finde.
    Rückspülen und weitere Greuel sind nie notwendig. Wasser durchspülen, fertig.
    Die zerlegte Gruppe war blitzsauber.
    Die Temperaturstabilität ist atemberaubend. Kann man glauben oder lassen. Die Thermosyphonkiste vorher war gruselig dagegen. Allerdings muss 1 Stunde vorgeheizt werden und zwischen den Bezügen gewartet werden. Deshalb wohl auch in der Gastronomie die 5 Gruppenmonster notwendig sind.

    Schlechte Eigenschaften der Alex Leva:
    Leider total hässliches Design. Diese abgerundesten Seitenteile schrecken mich schon ab.
    Aber da werde ich bald Holzverkleidungen dranbauen. Das sieht dann edel aus.

    Man muss genau arbeiten, die Alex Leva liefert nur dann excellente Resultate, wenn andere Faktoren
    genau stimmen. Mahlgrad, Menge muss ganz genau stimmen.
    Es ist nicht einfacher mit dem Handhebler, nur anders.
    Die PI ist beim Bezug ein ernstzunehmender Faktor.
    Wer Pumpenmaschinen gewohnt ist, wird hier umlernen müssen. (Wie in meinem Fall).
    Die Maschine ist vom Gehäuse her, und auch vom Rahmen kein Gastrostandard, mag ich lieber.
    55 mm Siebe lassen etwa 13 Gramm Pulver zu. Der Espresso ist dann trotzdem sehr gehaltvoll.
    Wenig in der Tasse mit viel Rumms.
    Ich mache deshalb gehäuft Americanos, wenn ich Cappu zubereite.
    Vorteil: Sehr geringer Verbrauch an Bohnen.

    Alles in allem ist die Alex Leva die ideale Maschine für mich in der Erwartung, daß sie mindestens 10 Jahre läuft.
    Wer an kleinen Details bereits verzweifelt, hat aber u.U. Pech gehabt. Leichte Kratzer, schiefes Manometer, Tassenablage wackelt und ähnliches können mich nicht abschrecken. Alle diese Kleinigkeiten sind allenfalls unvermeidliche Details, die dem Genuss in der Tasse nichts anhaben können.
    Das die ausgelieferten Maschinen teils undicht waren, ist vermutlich auch nur ein Detail, dass durch Nachbesserung behoben werden kann (konnte).
    Zum Glück bei mir nicht passiert, sonst hätte ich wieder basteln dürfen...
    Tassenablage ist Mist und bereits entsorgt. Hässliches Hochglanzmetall mithilfe von grossem Küchentuch abgedeckt, schafft Vertrauen ins Design.

    Bisher jedenfalls keine grossen Probleme gehabt und ich gehe nicht zimperlich mit der Maschine um.
    Diese Beurteilungen sind natürlich nur relativ da solche Technik keine besonderen Anforderungen an mich stellt.

    Gruß
     
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  8. #548 Schneidersche, 13.07.2018
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    Toller Erfahrungsbericht. Bei diesem Punkt muss ich aber nochmal nachhaken...

    Du beziehst also einen Single und verlängerst ihn mit etwas Wasser bzw Wasser mit einem Single Shot und dann Milch oben drauf, vermutlich damit der Latte nicht zu "stark" wird.
    Wäre es nicht einfach einfach mehr Milch zu benutzen?
    (wird von einigen Gästen bei uns gerne getrunken - eine schwache Mischung mit einem Single auf über 200ml Milch)
     
  9. #549 Don Tomaso, 15.07.2018
    Don Tomaso

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    Ich habe seit ein paar Woche die Xenia und möchte ein paar Erfahrungen mit dieser Maschine als kurzes Review mit euch teilen. Eine kleine Vorbemerkung, die Xenia ist meine erste Espressomaschine - wenn wir von einer Bialetti absehen - ich kann also keine aussagekräftigen Vergleiche mit anderen Maschinen machen.
    Meine Planung ging ursprünglich in Richtung einer normalen kleinen Espressomaschine für den Haushalt, also E61-Brühgruppe o.ä., wie von ECM, Bezzera oder Quickmill erhältlich. Thermoblockmaschinen hatte ich nicht so wirklich auf dem Schirm. Ziemlich schnell in der engsten Auswahl war die ECM Classika II ohne PID (Designgründe), bis ich, mehr durch Zufall, auf die Xenia stieß.
    Ich habe, das muss ich zugeben, eine Schwäche für Nischenprodukte. Kleine Firmen, die mit viel Leidenschaft und Liebe zur Sache sorgfältig gefertigte, durchdachte und haltbare Produkte herstellen und vertreiben, mag ich einfach. Glücklicherweise gibt es heute durch das Internet einen einfachen Zugang zu diesen Produkten außerhalb eingeschworener Zirkel, und das nutze ich gerne.
    Das Konzept der Xenia, im Wesentlichen ein Produkt mit einer Vielzahl an möglichen Detailanpassungen anzubieten fand ich von Anfang an überzeugend. Die Anforderungen und die Geschmäcker sind doch einfach zu verschieden, und es spricht technisch meist nichts gegen auch gewagte Kombinationen. Ein Hersteller, der hier sehr strenge Vorgaben diesbezüglich macht, was er zulässt oder eben nicht, ist mir da oft ein Dorn im Auge. Bei Xenia ist man da anscheinend sehr entspannt, wenn der Kunde eine schwarze Maschine mit schwarzen Manometern und schwarzen Griffen haben will, dann kriegt er das. Auch Gothics trinken Espresso, nehme ich mal an.
    Am Ende wurde es so ziemlich "einmal alles, bitte", aber das kennt ihr ja. Ich habe mich für eine gebürstete Edelstahlblende, Olivenholzgriffe, Kipphebel und glänzenden Tankeinschub entschieden, was schon mal sehr gut aussieht. Als kleinen Kontrast habe ich die dunklen Manometer gewählt. Um mein ökologisches Gewissen zu beruhigen hat die Maschine eine Kesselisolierung und zum schnelleren Heizen die 2 x 100 W Heizpatronen.

    _DSF3597.JPG

    Nach der Bestellung Ende Januar vergingen etwa 4 Monate, in denen ich die Anzahlung leistete und ansonsten auf Meldung wartete. Das klingt vielleicht nach harscher Kritik, ist aber so nicht gemeint. Ich bin oft und gerne Kunde solcher kleiner Firmen, auch in ihrer Findungsphase, und da ist das so. Kein Problem. Mitte Juli kam, wie angekündigt, der UPS-Fahrer mit zwei Paketen vorbei, ein großes, schweres, mit der Xenia und ein kleines mit Zubehör. Alles in allem war die Kommunikation mit Holger und Petra sehr angenehm und zielführend.
    Auspacken und Aufstellen der Xenia geht schnell und problemlos. Mir sind zwei Dinge gleich aufgefallen, die ich kritisch anmerken muss. Die Tankabdeckung oben ist nicht sauber entgrated, besonders die beiden Grifflöcher sich rau und scharfkantig. Die Abdeckung sitzt auch sehr stramm in ihrem Ausschnitt, man muss etwas Kraft aufwenden, um sie einzusetzen. Ich benutze sie nicht, da der seitliche Tankauszug praktischer ist.

    _DSF3585.JPG

    Auch das Tropfsieb sitzt sehr schwergängig auf dem Gehäuse, es wird sogar etwas aufgebogen

    _DSF3586.JPG

    Man sieht recht deutlich, dass das Tropfsieb lediglich gefaltet ist und nicht verschweißt. Das ist technisch ok, ich hätte allerdings etwas genauere Arbeit erwartet. Auch die Tropfschale, aus schwarzem Kunststoff gefertigt, sitzt sehr stramm eingeklemmt zwischen dem Auslauf und dem Abfluss und muss zum Entnehmen leicht gekippt werden. Deshalb nie zu lange mit der Entleerung warten, sonst ist Schöpfen angesagt. Die schönen Olivenholzgriffe dagegen sitzen recht locker auf den Kipphebeln und können unbeabsichtigt losgedreht werden, was aber natürlich überhaupt nicht schlimm ist.
    Von diesen kleineren Kritikpunkten einmal abgesehen ist die Maschine solide verarbeitet, beim Einspannen des Siebträgers verzieht sich nichts und die Maschine neigt auch nicht zum Rutschen. Die wenigen Bedienelemente sind durchdacht und gut zu betätigen. Die Kippschalter werden heiß, ja, aber das macht mir nichts. Die Bedienung der Maschine ist denkbar simpel, einfach den linken Schalter kurz nach rechts umlegen und sie heizt sich auf. Nach etwa 15 - 20 min ist alles durchgeheizt - ich habe hier keine detailierten Messungen gemacht - und es kann losgehen. Die Siebe "B" erfordern einiges an Kaffee, für das 2er nehme ich etwa 18 g, das 1er läuft mit 11 g. Betätigen des rechten Hebels löst einen Bezug aus, nach rechts ohne Nachheizen, nach links mit für Doppios. Langes Drücken nach rechts startet beim Loslassen einen freien Bezug, etwa, wenn der Kaffee mehr oder weniger Extraktion erfordert als den Standard. Standard sind 30 sec, wobei die ersten etwa 5 sec für den Druckaufbau benötigt werden. Dazu später mehr. Alles in allem ist es auch für einen Anfänger wie mich einfach, einen ziemlich guten Espresso zu ziehen. Ich verwende übrigens eine Comandante Mk 3 Handmühle und mahle portionsweise und zum Eingewöhnen eine dunkle italienische Mischung vom @ESPRESSONERD. Das ist ein gutmütiger Kaffee, mit dem schnell gute Resultate gelingen.
    Die Xenia ist eine Maschine mit einigen Besonderheiten. Sie ist ein Zweikreiser, also durchaus etwas für Liebhaber von Cappuchino oder Caffe Latte, hat aber das Dreiwegeventil des Wärmetauschers vor dem Kessel. Dadurch wird der Wäremtauscher nach jedem Bezug entleert, das "Xenia-Fauchen", und es steht normalerweise kein Wasser im Wärmetauscher. Daraus resultieren zwei Dinge: Zum einen kann das Wasser im Wärmetauscher weder gammeln noch überhitzen - es ist ja gar keines drin - und zum anderen erfolgt der Bezug mit einem "weichen" Druckaufbau über etwa 5 sec, den man gut auf dem rechten Manometer verfolgen kann. Die ungeputzte Front bitte ich, zu entschuldigen.

    _DSF3599.JPG

    So ist es auch sehr gut abzuschätzen, ob der Bezug was wird. Bei etwa 7 bar solte es langsam und ölig anfangen zu laufen, dann schmeckt es (mir) auch. Die Bezugszeit ist, wie ober schon geschrieben, fest auf 30 sec eingestellt, durch langes Kippen des rechten Schalters nach rechts wird aber ein freier Bezug ausgelöst, der durch erneutes Betätigen des Schalters beendet wird. Hierzu noch eine kleine Kritik: Dieses Verhalten würde ich mir auch bei langem Kippen nach links wünschen, also freier Bezug mit nachheizen. Das scheint noch nicht implementiert. Auch wäre eine akustische Rückmeldung, dass freier Bezug angewählt ist, eine sinnvolle Sache. Des weiteren ist es auch möglich, die feste Bezugszeit zu verändern, damit habe ich aber noch nicht experimentiert.
    Wir trinken inzwischen auch gerne Cappuchino aus der Maschine. Das geht ganz wunderbar, die Dampfpower ist mehr als ausreichend und der Dampf trocken. Die mitgelieferten Siebträger würde ich als sehr solide Qualität beurteilen, ebenso den Tamper, der aus der aufpreispflichtigen Zubehörliste stammt. Aber lieber so, als dass ein unbrauchbares Teil nur pro forma eingepackt würde. Standardmässig ist übrigends nur ein Siebträger dabei, den zweiten habe ich noch mibestellt, ebenso die sehr schönen kleinen und schweren Espressotassen in weiss.
    Mein Fazit ist ziemlich klar: Die Xenia ist eine schöne, gut designte und durchdachte Espressomaschine abseits des Mainstreams. Die Gestaltung ist frisch und modern, die Vielfalt an Konfigurationsmöglichkeiten erlauben sinnvolles Customizing, die Bedienung ist einfach und logisch. Die Maschine ist solide gebaut, da klappert und quietscht nichts. Es gibt ein paar kleine Punkte, die nicht optimal sind, aber die gibt es immer. In der Ausführung, die ich bestellt habe, kostet die Maschine über 1.700 Euro. Das ist eine Menge Geld. Dafür gibt es eine sehr schöne Espressomaschine aus deutscher Fertigung (mit teilweise italienischen und schweizerischen Komponenten). Die Firma ist im übrigen auch sehr transparent, was die Herkunft der Komponenten angeht, was mir wiederum gut gefällt.
    Wenn der doch recht hohe Anschaffungspreis kein Hinderungsgrund ist, kann ich die Maschine uneingeschränkt empfehlen. Ich würde sie mir wieder kaufen.
     
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  10. joost

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    hmmm... hört sich schmissig an, sollte man zum Mem machen :)
     
  11. Dirk2/3

    Dirk2/3 Mitglied

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    Ich beziehe nur Doppios mit 13 Gramm Pulver. Ich bevorzuge da stark robustahaltige Sorten.
    Als Americano sind die weniger milchig, dafür kommt das Aroma stärker durch. Ist dadurch eher kräftiger. Besonders morgens ist es dann eine grössere Tasse zum Wachwerden.
    Nur mit Milch schmeckt es dann eher weicher. Dann nehme ich deutlich weniger Milch um das Aroma nicht zu überdecken. Deine Gäste mögen wohl eher Milchkaffee, bei mir mögen das die meisten auch eher.
    Dann nehme ich eine grosse Tasse und stelle die geschäumte Milch noch daneben, kann jeder soviel nehmen, wie er mag. Ich versuche für mich den Milchkonsum deutlich zu verringern und das ist ein Ansatz, der mir gut schmeckt.
    Gruß
     
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  12. #552 Espressius, 07.10.2018
    Espressius

    Espressius Mitglied

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    habe vor wenigen jahren mit einer bezzera bz10 angefangen und war auch lange zufrieden damit. die maschine ist toll und bietet reichlich ressourcen. die magnetventile ventile (kipphebel) schnappten nach einer gewissen zeit nicht mehr sauber und es wurde mühsam. desweiteren hatte ich bald das verlangen nach einer dualboiler maschine. dennoch kann ich jedem einsteiger eine bz10 nur empfehlen. mit der zeit weiss man auch, was man mit der maschine macht (und vor allem auch weshalb) ;)
     
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  13. DaBougi

    DaBougi Mitglied

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    Ich hauche dem Thread mal wieder Leben ein:

    TEIL 1

    Begonnen habe ich mit einer Lelit PL50, Einkreiser.
    Scheinbar baugleich mit den bekannteren 042 Modellen; ohne integrierte Mühle oder PID, und von der Form her etwas spezieller. Ich kaufte sie auf gut Glück gebraucht als Schnäppchen; der einfache Aufbau, die gute Zugänglichkeit der Bauteile und das quasi unkaputtbare Edelstahldesign machten sie zu einem guten Kauf. Dazu kam die Graef 800, die ich sehr brauchbar nennen würde; ein solider Einstieg mMn.
    Irgendwann rüstete ich einen 20 euro PID Regler sowie einen Timer für die Mühle nach; der ST wurde bodenlos.
    Das Basteln machte Spass, und für in Summe kaum 300 Euro hatte ich ein tolles Einsteigerbundle.

    Als Ergänzung, besonders für Brühkaffee, fand auch eine Comandante den Weg zu mir.

    Durch hohen Cappubedarf begann aber der EK etwas zu nerven; das Entlüften und die Wasserverschwendung dabei trübten meine Freude. Auch der Zubehörmarkt für die 57er Brühgruppe ist (wenn auch vorhanden) nicht so erschöpfend wie für die klassischen 58er. Kein Drama, aber irgendwie ärgerlich manchmal.
    Zudem ist die Vibrationspumpe nicht gerade ein Leisetreter.

    Ich begann mich für Zweikreiser zu interessieren, und hatte bald die SAB Pratika im Visier. Recht schnell auf Temperatur, und einfach und robust schien sie mir zu sein.
    Bald schlug ich zu, abermals gebraucht.
    Dazu kam eine Mazzer Super Jolly aus einem Gastrobetrieb um einen fairen Preis, die ich auf Direktmahler umbaute.
    Die Lelit und die Graef kamen in gute Hände.

    Alleine die Haptik war erstaunlich; alles weit schwerer und robuster, obwohl ich nicht mit irgendeinem Plastikbomber eingestiegen war.
    Aber es war eine neue Welt. Die Dampflanze wie auch der Dampf selbst: ein ganz anderes Level, am Anfang viel zu viel und überfodernd ;-)
    Die Pumpe schnurrte wie ein Kätzchen, kaum war der Bezugsdruck erreicht, auch wenn es davor kurz laut wurde.
    Der Espresso war nicht umwerfend besser (noch dazu immer andere Bohnen), aber das Handling und der Workflow waren um Klassen besser. Die gefürchtete Überhitzung des ZK im Auge, fand ich mit dem Presso einen Sweet Spot, wo ich keinen Cooling Flush zum Glück brauchte. Der Punkt wird aber nicht von allen Pratikabesitzern geteilt, aber ich war zufrieden.
    Dann kamen hellere Bohnen, und der Wunsch nach einer Präinfusion. Ich baute mehrmals herum, und fand mit einem Pumpendimmer eine rudimentäre Möglichkeit dazu, sogar minimales Pressure Profiling war möglich. Natürlich alles sehr limitiert, aber gerade die PI brachte bei hellem Zeug einiges.
    Ein Tamperbell, ein LM1 und noch einiges Zubehör kamen dazu.
    Die Superjolly wurde des Hoppers beraubt, und mit einem Totraumreduziermod und einem Klaps nach dem Mahlen war sie sogar fähig zu Single Dosing. Auch hier der Hinweis, dass es abweichende Meinungen zu dieser Fähigkeit geben kann; ich war abermals glücklich, und meine Reise sollte hier enden.

    Tat sie

    Nicht .

    Ein alter Flirt mutierte zu einem konkreten Wunsch: eine Pavoni. Die Eleganz des lautlosen Bezugs, die komplette Kontrolle über den Druck, die Einfachheit und die schnelle Aufheizzeit schwirrten immer wieder im Kopf herum. Ausserdem wurde selten viel auf einmal gebraucht/getrunken, die Pavonians im Forum bestärkten mich noch dazu.

    Nachdem ich aber kein Sammler bin, wollte ich keine Ergänzung o.ä.
    Ich wollte ein neues Setup. Zum lautlosen Handhebler gehört eine (quasi) lautlose Mühle.
    Die Pratika und die SJ fanden ein neues Zuhause, und schlug bei einer frische revisierten Professional zu.
    Die grossartige Comandante war mir zu lahm für Espresso, aber das Ergebnis passte.
    In der Blütezeit der tollen Handmühlen verliebte ich mich in die Bplus Pavoni Apollo Handmühle, und nahm die Kosten, die mein komplettes erstes Setup (Lelit und Graef) überstiegen in Kauf.

    An der Stelle kann man auch mal erwähnen, dass durch die Boardies hier das ganze kaum viel Geld verschlang. Alles "alte" konnte zu fairen aber guten Preisen wieder verkauft werden, und in Summe konnte ich viel testen, und habe kaum Geld "versenkt"..ein grosses Danke dafür

    Die Pavoni wurde alsbald mit Überhitzungsmod "Stopfen", einem Brühgruppenthermometer und sogar mit einem BG Kühlkörper versehen; Dauerbetrieb und viele Getränke nacheinander (die klassischen "Probleme" der Pavoni, waren damit aus der Welt (für wenige Euros). Noch dazu wurde sie ihrem Namen "Diva" nie gerecht; durch die freie PI und dem anpassbaren Druck gab es so gut wie nie Channeling; ich empfand ubd empfinde sie nach wie vor als die verzeihenste und gutmütigste Maschine von allen. Erneut der Hinweis: das sehen andere ganz anderes; vielleicht mag sie mich einfach.
     
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  14. Li-Si

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    Huch, der erste Teil des 1. Teils ist an mir vorbeigegangen, ich habe dich erst seit der Pavoni auf dem Schirm. Sowas passiert, wenn man nur einseitig in oft gleiche Ecken schaut. Asche auf mein Haupt. ;)
    Nun warte ich aber gespannt auf Teil 2 über die tolle Microcasa, die dich hoffentlich genauso gerne hat, wie die Diva es tat.
     
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  15. DaBougi

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    TEIL 2

    Trotz aller Nachteile gegenüber der Pratika (Spielzeugsiebträger, weniger Dampf, beschränktes Volumen ausser durch Fellini Move) machte mir die Dame am meisten Spass von allen Maschinen die ich hatte; der Neupreis ist wie ich finde überzogen, aber der Gebrauchtmarkt ist gross, und ao wirklich kaputt kann nicht viel werden.
    Diesmal würde es endgültig sein.
    Vergessen, dass ich das bei der Pratika auch dachte.

    Und dann, irgendwann kam er.
    Der Wunsch nach einer Feder. Aber die ganzen Gastros mit yx Liter Boilern waren nie ein Thema, und die Microcasa gefiel mir ohnehin nie (ich sag immer Kupfer Messing Modelle), noch dazu ist da der Neupreis noch überzogener als bei der Pavoni, womit das Thema erledigt sein sollte.

    Doch es ließ mich nicht los. Aber ausser Zacchoni Riviera und PV Lusso gibt es quasi keine kleinen Federhebler, und die verkauft scheinbar auch keiner (ausser Koffeinator, aber erst NACH folgendem:)
    Ich fand eine MCAL in Chrom auf dem Heimweg vom Urlaub. Komplett versifft, aber mit 2 ST, 2 Sieben und Tamper. Der sympathische Verkäufer kam mir mit dem Preis entgegen, weit genug, um zuzuschlagen.
    Und kurz: ich liebe sie.
    Zu gegebener Zeit vielleicht mehr.

    Lg
     
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  16. DaBougi

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    TEIL 3

    Kleines Fazit, vor allem im Vergleich zur Pavoni:

    Plus:

    Einströmdauer für das Wasser ist sehr kurz, ca 3 sek...und ich höre es deutlicher als bei der P wenn es vorbei ist

    Extrem konstante Bezüge: zum einen zeigt mir das, dass die Mühle auch konstant "liefert", ich mit meinem light tamp gut fahre, zum Anderen genieße ich die Einfachheit

    Schäumen: der Dampf ist aus unerfindlichen Gründen der P haushoch überlegen; bei gleichem Druck und prinzipiellem Aufbau...keine Ahnung warum

    Mehr Zeit- ich kann parallel schäumen, den nächsten Shot mahlen etc

    Kein Entlüften; Ventil vorhanden

    Zerlegen; noch einfacher als bei der P; normales Werkzeug, extrem simpel und gutmeinend. Ich konnte es fast nicht glauben



    Minus:

    Aus irgendeinem Grund kann ich wesentlich weniger Shots mit einer Füllung machen (Schauglas voll bis leer). Das mag an grösserem Hubvolumen liegen (eher nicht, da ähnliche Masse gewogen), vielleicht auch nur an der Positionierung des Schauglases...oder an sonst was.
    Nicht tragisch, aber fällt auf.

    Mini Loch; Wasser Einfüllen ist fummliger...allerdings wenn was daneben geht, bleibt es oben...also nicht tragisch.

    Neutral:

    Kein aktives Pressure Profiling: man kann rückhalten aber nicht mitdrücken. Kann man negativ sehen, ich seh es unter "Konstanz" eher positiv...daher neutral (weiss man ausserdem schon vorher)

    Geschmack; ich verbuche das unter Neutral, weil mir der direkte Vergleich mit der gleichen Röstung fehlt. Trotzdem leichte Vorteile für die Mcal.
    Interessant: obwohl die Feder scheinbar nicht besonders stark ist, bin ich bei gleichem Mahlgrad wie bei der P, wo ich durchaus fest drücken musste trotz PI (bin nicht unbedingt der schwächste).
    Verstehe ich nicht, freut mich aber :)

    In einem Satz: ein toller Kauf, ich liebe es,der Feder bei der Arbeit zuzusehen.

    Zum Abschluss mein erstes Bezugsvideo; gepostet im entsprechenden Thread:

     
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  17. #557 mbhh1968, 28.06.2019
    mbhh1968

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    Liebe Kaffeeverrückte!

    Ich bin neu hier und möchte am eigenem Beispiel gerne berichten, wie sich die Verwandlung eines Nespresso-Fans zum Home Barista vollzieht. Ihr seid gewissermaßen live dabei.

    Nachdem wir in eine kleinere Stadt ohne Nespresso-Laden gezogen sind, haben wir uns gefragt, ob es nach einigen Jahren Nespresso nicht an der Zeit wäre, selbst Espresso zu machen. Die Investition in eine Espresso-Maschine hätte man ja nach nur 5.000 bis 10.000 Portionen wieder raus und Spaß macht's sicher auch...

    Also recherchiere ich seit zwei Wochen hier und verbringe Stunde um Stunde mit dem Thema Espresso im Internet. Die Gerätschaften sind nunmehr ausgewählt:

    Die Espresso-Maschine:

    Grundsätzlich sollte ein Einkreiser reichen, da wir nur sehr selten Milchschaum brauchen. Und um den Entkalkungsaufwand bei relativ wenigen Bezügen im Zweipersonenhaushalt zu reduzieren, schien ein Thermoblock besser geeignet als ein Kessel.

    Außedem sollte das Ganze nicht zu teuer und später und noch steigerungsfähig sein.

    Durch die Recherche, vor allem hier, landete ich dann bei der Quickmill Orione.

    Je tiefer man aber einsteigt, desto größer wird die Unsicherheit. Temperatur-Surfen, damit die Ergebnisse halbwegs reproduzierbar sind? Das schien irgendwie nicht attraktiv zu sein, auch nicht mit der gern bemühten Entschleunigungs-Story im Kopf.

    Gerade bei einer anfängertauglichen Maschine sollten die Ergebnisse halbwegs reproduzier- und somit in Maßen steuerbar sein, dachte ich mir.

    Die etwas zeitgemäßere (und etwas teurere) Quickmill-Alternative zur Orione wurde es dann: die Quickmill Evolution 70, Modell 3130.

    Vor allem durch die PID-Steuerung sollte die auch für Anfänger geeignet sein. Mit der Fixierung der Variabel Temperatur lässt sich viel entspannter auf Bohne und Mahlgrad (vor allem), konzentrieren. Eine PID-Steuerung wäre nicht nur zum Variieren von +/- 1 Grad bei schwierigen Röstungen gut, sondern vor allem für konstante Ergebnisse, so meine Überlegung.

    Auch das Manometer hilft dem Anfänger, dachte ich mir. Man sieht, ob man auf die ungefähr anzupeilenden 9 Bar kommt. Gelingt das, dürften Mahlgrad und Tamper-Druck o.k. sein. Wenn's dann trotzdem nicht schmeckt, ist es halt die Bohne ;-)

    Die 3130 ist keine Augenweide, aber hässlich ist sie auch nicht. Die Verarbeitungsqualität soll auf sehr gutem Niveau sein. Und letztlich ist sie mit gut 800 Euro angesichts der gebotenen Leistung auch fair bepreist.

    Was man hier auch schnell lernt: Die Mühle macht den Espresso.

    Die Eureka Mignon hat offenbar einen überragend guten Ruf, das Ding scheint geradezu legendär zu sein! Da kam ohne allzu viel Recherche gar nichts anderes mehr infrage. Dazu trug auch bei, dass es kaum gut gestaltete Mühlen gibt, während die Eureka – im Gegensatz zur Evo 70 – eine Augenweide ist.

    Schnell entdeckte ich, dass es neuere Mignon's gibt, die leiser und moderner sind. So eine musste es für unsere Wohnküche sein!

    Weil eine Mignon der neuen Generation für den Heimgebrauch schon echt viel Geld kostet, darf sie sich auch über viele Jahre bezahlt machen. Mir fällt nichts ein, was da noch steigerungsfähig sein sollte. Also wenn schon, denn schon: die Eureka Mignon Perfetto in Schwarz-Rot wurde es, für 390 Euro.

    Vielleicht tauschen wir die Maschine irgendwann aus, die Mühle dürfte wohl bleiben.

    Ein schöner Motta-Tamper, so ein Ding, wo man den reinstellen kann und eine Abschlagbox, Tubby heißt sie, mussten auch noch her.

    So weit die Theorie… Ich habe noch keinen einzigen Espresso gemacht! Das alles schreibe ich, während die Gerätschaften noch unausgepackt zuhause auf mich warten :)))

    Vor zwei Wochen wusste ich noch nichts von Ein- und Zweikreiser, PID & Scheibenmalwerk. In zwei Wochen habe ich meinen Lieblings-Nespresso, "Roma", hoffentlich in den Schatten gestellt.

    Ich werde berichten – vor allem auch, ob meine Überlegungen der Praxis standgehalten haben!
     
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  18. #558 Ms.Kaffee990, 28.06.2019
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    Hey, mbhh168, herzlich willkommen im Klub der Kaffeeverrückten! :D
    Wenn schon so stark angefangen, vielleicht soll es die charmante LELIT „Mara PL62S“ sein? ;)
     
  19. #559 mbhh1968, 29.06.2019
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    Die Quickmill habe ich ja nun gerade erworben. Die Lelit scheint aber in der Tat charmant zu sein!
     
  20. #560 mbhh1968, 29.06.2019
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    Es dauert wohl eher nicht zwei Wochen, bis ich so zufrieden bin, wie bislang mit Nespresso Roma :)
    Habe die Quickmill in betrieb genommen. Werkseinstellung für Temperatureinstellung, Pumpendruck, Wassermenge und Preinfusion unverändert gelassen. Dann mit der Eureka frischen Latazza d'oro-Kaffee gemahlen (ebenfalls in Werkseinstellung), das Ganze in den vorgewärmten Doppelsiebträger befördert und meinen ersten Espresso gemacht. Das Manometer zeigte 10 Bar, die Crema sah gut aus, soweit ich das beurteilen kann. Vor allem aber: sehr lecker!

    DSC04321_small.jpg DSC04325_small.jpg
     
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