La Pavoni Europiccola/Professional (pre-millenium): Überhitzungsproblem gelöst

Gar nicht umständlich, sondern ein extrem effektiver Zubereitungsablauf inklusive Duschreinigung und blitzschneller Tassenheizung. Alles was Du brauchst ist eine Möglichkeit, das Wasser in der Tasse loszuwerden, dann ist das einer der schnellsten Wege zum fertigen Espresso. Zudem hast Du mit dem angehobenen Hebel auch gleich einen guten Gegenhaltepunkt fürs Siebträgereindrehen. Alles aus einer Bewegung.
Bei mir ist nebenan die Spüle, aber irgendein Gefäß tuts auch.

lieber gar nicht, weils ganz mies ausgedrückt war. Die Bohrung ist schon im "Neue-Kammer-Bereich" des Steigrohres, aber dort auf der Unterseite... da ist ja dann vielleicht die Luftblase drüber und kommt somit nicht in den Zulauf zur Brühkammer.

 

Das ist ja ohnehin schon meine tägliche Routine erst mit etwas Wasser das Duschsieb zu reinigen...das nun komliziertere daran ist ja nur, dass ich jetzt während des ganzen Prozederes den Hebel oben halten muss. Muss ich halt lernen...

Wenn ich lange Weile habe mach ich mir auch mal ein Loch ins Steigrohr und teste das mal aus und werde berichten.
Danke erstmal für deinen hilfreichen Input Joost.

Ein Frage noch dazu... Warum hast du das Loch auf die Unterseite gemacht. Hattest du ein ähnlich Problem oder war das in weiser Voraussicht?

 

Lieber Joost,

Dickschaumcrema adé, es lebe die Prokrastination!

 

Funktioniert es?

ääh... Zufall. Ich weiss nicht mal, obs überhaupt eine Rolle spielt
Ich hab damals noch nicht groß drüber nachgedacht.
Du hast jetzt also auch die nicht-zerstörungsfreie Lösung?

Ich mach da gar nix, nur eben den Tassenwärm-Zischer. Die rechte Hand bleibt die ganze Zeit am Hebel, mit links wird dann der ST eingespannt.
Und abends nach dem letzten Bezug, wenn zufällig noch Wasser im Kessel sein sollte, verwende ich direkt nach dem Abschalten den integrierten Dampfstrahler (große Tasse drunter, leeres Einersieb in den ST, einspannen, Hebel ganz hoch und Wasser marsch - dabei den Siebträger leicht öffnen und wieder schließen, so dass sich dort Druck aufbaut, der dann seitlich abgelassen wird beim Fast-aber-nur-fast-ganz-Lösen. Alles, was es da noch zu reinigen gäbe, wird seitlich am ST vorbei in die Tasse gedampfspratzelt. Und noch weiter
Und einmal im Quartal (oder früher, wenns ranzig riecht oder wenn der Kolben langsam schwergängig wird) reinige und warte ich Kolben und Dusche. Man kann sicher mehr machen, aber ich glaube, es ist nicht nötig.

Nur am Rande, weiss nicht, obs ne Rolle spielt: mein Loch ist doppelt so groß, inetwa wie der Durchmesser des Steigrohres, aber nicht größer, damit das Röhrchen noch gegens Verdrillen geschützt bleibt beim Eindrehen ins Gewinde. Du kannst ja noch ein, zwei Bohrungen ansetzen und mal schauen, wie sich das Verhalten dabei ändert.

 

Leider ja. Es tat etwas weh in das 44Jahre alte Steigrohr zu bohren aber wenn ich dafür mit einem optisch ansprechenderen Espresso belohnt werde....man sieht es ja nicht.
Das Loch bleibt so groß (3mm), da es so jetzt super funktioniert. Zumal die Bohrungen zum Zylinder hin ja auch nicht größer sind...

So mach ich das ja im Prinzip.
Ein ultrakurz Leerbezug ohne ST. Während die Tasse bzw das Kännchen sich mit dem warmen Wasser aufwärmt mahle ich den Espresso und dann kommsts Wasser weg. Tasse drunter, Hebel hoch, ST rein, Helbel gen Endposition. Mehr nicht. evtl danach noch mal nen kurzer Zisch. Und ab und zu noch mit dem Pinsel die ST-Dichtung reinigen.
Ich hab grad ne 2005 Professional hier zum generalüberholen. Die ist in einem furchtbaren Zustand und da nie Saubergehebelt wurde, ist die komplette Brühgruppe voll mit Kaffeeresten. (Aber da hilft Isopropanol am Besten! Kann ich nur empfehlen.)
Ich musste meine Maschine in den 10 Jahren, die ich sie besitze, innen nie wirklich reinigen. Mal sauber wischen mit nem Tuch aber sonst... nix.
Außerdem bin ich überrascht wie dünn die Kessel geworden sind. Das ist ja nur noch Blech....

 

Seufz. Ja. Auch der Hebel ist wackeliger, dann die Plasteabdeckung statt des Metallröhrchens und überhaupt...

Meine nächste wird auch ne ganz alte, die ich aber ggf. mit nem Pressostaten nachrüste, weil ich die Bequemlichkeit dann schon schätze

ah ok, mein gefüllter Siebträger steht da schon bereit, ich mache das vorab. So kann ich am Hebel bleiben.

 

Da so eine Heizung nach 40 Jahren auch mal kaputt gehen darf, ist bei mir jetzt samt neuer Heizung auch ein Pressostat drin.
Den will man dann auch nicht mehr missen!

 

Jetzt wirds interessant: welchen Boden hast Du da genommen? Passt der neue Edelstahlboden an den alten Kessel? Du hast ja auch die große Messingmutter am Kessel, oder? Passen da die Bohrungen noch?

 

Man braucht eine spezielle Kesselmutter für die 3 Punktaufnahme der neuen Heizungen. Aber laut francescoceccarelli.eu gibt es seit 1978 (vers 2.2) diese Aufnahme serienmäßig.

 

Genau. Und mir schwirrt da was im Kopf rum von wegen anderes Gewinde :/

 

Ja. Leider...
Ich habe meine damals hier gekauft: Pavoni / Olympia Kesselbefestigungsmutter Messing 1,25 Steigung
Genauso stabil wie der Rest des Systems Wenn ich mir da die Mutter der 2005er Professional anschaue sehe ich Plastik....
Ist halt nochmal ne Investition. Aber eine, die sich in jedem Fall lohnt.

 

Mal ein ganz anderes Thema. Ich bin ja relative neu hier und wundere mich warum, ich bei dem zitierten Post das Foto nicht mehr sehe.
Liegt das an mir bzw. an meinem Rechner oder am Forum?

 

Punkte 3&4 bleiben bestehen. Zwischendurch ging es zwar wieder minimal ruppeliger, aber wirklich nur minimal (nicht annähernd so schlimm, wie vorher teilweise). Entkalkt, gefettet, seitdem nur noch butterweich. In Summe würde ich also die Gewindelösung der Presslösung weiterhin vorziehen.

 

Kurzes Danke an alle mit den Infos hier. Habe gerade den Mod gemacht und es lief sehr gut würde ich sagen. Nach bald einem Jahrzent mit der EP wurde es mal Zeit.

Tauchrohr habe ich mit einem Dremel mit mini Trennscheibe bearbeitet. In das recht weiche Material kann man schnell einen sauberen Schlitz machen wie hier im Thread abgebildet. Der Stopfen ist härter als ich erwartet hatte. Habe die Bohrmaschine eingespannt und mit einer Schraube fixiert und mit dem Dremel in Gegenrichtung abgeschliffen. Loch für Tauchrohr mit 8er Holz-Bohrer vergrößert.

Sitzt soweit alles gut und es bleibt auch einfach zu reinigen denke ich. Nach den ersten Versuchen kann ich sagen:
Aufheizzeit bleibt gleich kurz und es ist ja nicht so, dass die Brühgruppe kalt bliebe. Das war noch so eine Befürchtung, da ich das bei den Pavonis sehr praktisch finde sie schnell parat zu haben wenn es sein muss. Da ich auf Grund der Überhitzung mit Leerbezug zum spülen öfter Zurück halten musste, hat man so eigentlich nur Vorteile und mehr Spielraum. Vor allem kann man auch mal später beziehen wenn was dazwischen kommt. Das Geräusch des Leerbezugs hat sich leicht geändert. Hebeln fühlt sich gleich an.

Ich denke ich bleibe auf 0,9 bar, da ich mit meiner Einlochdüse gefühlt genug power hab auch für großes Kännchen. Er heizt beim Schäumen eh durch.

Also stimme ich mit ein. Sehr guter Mod für die alte Brühgruppe.

 

Hallo,
0,9 bar dürfte zu kalt sein.
Ich muss noch bei 1,1 bar Hebelvorwärmung durchführen.
Habe die Maschine zuletzt 1 Stunde vorgeheizt (aus Versehen) und sie war immmer noch perfekt temperiert.
1 x Hebel gezogen und Kammer vorgewärmt.
Durch den Mod. wird die eher zu kalt.
Meine ist eine Europiccola von Anfang 90, mit Thermostat und Messingstempel und Messing-Stopfen.
Gruß

 

Ok, werde es mal testen die nächsten Tage. AdHoc kam mir 0,9 bar hoch genug vor. Mein Dampfhahn leckt allerdings auch minimal leider derzeit. Dadurch könnte ich mir vorstellen, dass sie öfter heizt als bei dir durch die Undichtigkeit dort. Es erscheint aber logisch, den Druck sogar leicht zu erhöhen nach dem Mod, da ja mehr Druck heißeres Kesselwasser bedeutet.

 

Ich habe zwischenzeitlich einen von außen verstellbaren Pressostaten und spiele auch damit rum.
Wie erwartet ändert sich das Dampfverhalten spürbar, aber einen klaren und mess- bzw. schmeckbaren Zusammenhang mit dem Espressobezug und dessen Temperatur kann ich im Rahmen der vorhandenen Spielzeug-Messtechnik (Temperaturstreifen, Bratenthermometer im Bezug) nicht wirklich feststellen. Bei 1.1 bar neigt die Diva zwar eher zum überhitzen, d.h. man muss früher mal einen abgekühlten Siebträger einspannen (jeden 2. Bezug, bei .9 bar jeden dritten), um dem System Temperatur zu entziehen, aber linear zur Druckerhöhung ist das definitiv nicht. Die Grundtemperatur unterscheidet sich weniger als erwartet.

 

Evtl. kommt ja sowas in Frage für dich?

 

ich hab das schon gesehen. Ich habe tatsächlich wenig Ehrgeiz, aus meiner nostalgisch formvollendeten Diva in ihrer Toskana- warmen Holz-Umgebung einen sterilen Industriemessplatz zu machen. Und ich neige dazu, an frei rumschwirrenden Kabeln hängen zu bleiben, traditionell

Allerdings bin ich auf der Suche nach einem kleinen, aber schicken Anlegethermometer bzw. irgendwas formschönes, unaufdringliches mit kleiner Messsonde, die ich dann IN die Gruppe versenken kann, so dass es dort messen kann, wo es interessiert. Ohne Kabelgehänge außenrum. An der Oberfläche sind zu viele Temperaturänderungen, die gar nicht bis zum Kern vordringen (Zugluft, Umgebungstemperaturwechsel).

 

Kann ich voll verstehen. "Schön" ist das nicht. Ich glaube ich habe auch eine Lösung gesehen, wo die Kabel verstekct geführt worden. IIRC hat der sogar entsprechende Löcher gebohrt. Muss mal schauen ob ich's nochmal finde.