Kaffee-Banause erbittet Hilfe bei ersten Brühversuchen

Diskutiere Kaffee-Banause erbittet Hilfe bei ersten Brühversuchen im Brühkaffee Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo zusammen, hier mein erster Beitrag im Forum. Ich lese schon seit einigen Tagen viele der Beiträge und bin sehr angetan von dem freundlichen...

  1. Johau

    Johau Mitglied

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    Hallo zusammen,
    hier mein erster Beitrag im Forum. Ich lese schon seit einigen Tagen viele der Beiträge und bin sehr angetan von dem freundlichen und hilfsbereiten Umgang sowie der verhältnismäßig un-dogmatischen und un-missionarischen Beratung. Das kenne ich aus Foren zu anderen Themen auch ganz anders...
    So, nun zu mir: Ich bin absoluter Kaffee-Banause, trinke schon seit vielen Jahren Kaffee, aber hauptsächlich um morgens wach zu werden... Bisher hauptsächlich morgens Filterkaffee von Tschibo aus einer billigen Krupps-Maschine mit Milch und Zucker. In der Arbeit haben wir Vollautomaten, die alles Mögliche produzieren können, da schmeckt mir z. B. der Latte Macchiato ganz gut. Im letzten Urlaub war ich nun in einem Hotel, wo der Barista den Frühstücks-Kaffee zubereitet hat, und was soll ich sagen, der war um Welten besser als was ich bisher kannte. Egal ob Latte Macchiato, Milchkaffee oder Cappuccino (ich trinke nach wie vor alle Kaffee mit Milch und Zucker, sorry...), und jetzt will ich natürlich auch zu Hause besseren Kaffee machen. Nachdem Filterkaffee ja auch lecker sein soll, habe ich einen ersten Versuch der Verbesserung gemacht und von Hand in einem Melitta Plastikfilter gebrüht (vor Befüllen durch den Filter heißes Wasser laufen lassen und damit auch die Tasse vorgewärmt). Vorgemahlener Tschibo „Der Herzhafte“ 12 g mit 200 ml 93 Grad warmem Wasser aufgegossen (mit Blooming), Durchlaufzeit war 2:30 min. Das Ergebnis war ob schwarz oder mit Milch und Zucker für mich schrecklich und vollkommen ungenießbar. Der selbe Kaffee aus meiner billigen Filtermaschine (wobei ich ihn da eher noch stärker mache und dann mehr Milch dazugebe) schmeckt viel besser! Woran könnte das liegen? Habe ich mit meinem Versuch „besser“ zu Brühen nur den (schrecklichen) Eigengeschmack des billigen Kaffees rausgearbeitet oder etwas komplett falsch gemacht? Oder schmeckt mir Filterkaffee einfach nicht und ich muss doch auf Cappuccino mittels Siebträger umsteigen?
    Nachdem frisch gemahlene gute Bohnen die Grundvoraussetzung für guten Kaffee sind, habe ich mir jetzt bei Quijote verschiedene Filterkaffeebohnen bestellt und besorge mir eine Mühle. Ich hoffe dass es damit dann besser wird. Ansonsten bin ich für jegliche Tipps sehr dankbar, aber wie gesagt ich bin ein absoluter Anfänger und es geht mir nicht um Geschmacksnuancen, sondern den Unterschied zwischen schrecklich und gut trinkbar.
    Ganz herzlichen Dank für alle die es geschafft haben, meinem Sermon bis hier zu folgen!

    Viele Grüße
    Johau
     
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  2. #2 cbr-ps, 12.01.2020
    Zuletzt bearbeitet: 12.01.2020
    cbr-ps

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    Klingt grundsätzlich schon mal nach dem richtigen Weg (abgesehen vom eingesetzten Kaffee), wobei die 2:30 tendenziell ein bisschen knapp sind.
    Vorgemahlenen Industriebohnen sind leider nicht die besten Voraussetzungen für guten Kaffeegenuß - shit in -> shit out
    Mit frischen Bohnen und Mühle kannst Du neben dem weitaus höheren geschmacklichen Potential auch besser variieren, um auf die besten Parameter zu kommen.

    Gut möglich. Kannst Du das „schrecklich“ näher beschreiben und was würdest Du anders erwarten/wollen?
    Guter Plan, dazu zwei Bemerkungen:
    1. Quijote röstet Brühkaffee tendenziell eher dunkel bis maximal medium. Wenn Du das so klassisch magst kann das passen, wenn Du eher die fruchtigen Noten heller Röstungen bevorzugst, könnten andere Röster besser passen. Dazu findest Du hier viele Hinweise: Ich trinke gerade diesen Filterkaffee/Brühkaffee... Zur Orientierung kann es auch sehr hilfreich sein, bei Kleinröstern vor Ort was zu probieren.
    2. Achte beim Mühlenkauf auf gute Eignung für Filterkaffee, das sind bei weitem nicht alle. Wenn Du etwas mehr über dein Budget und Präferenzen bzgl. elektrisch oder Handmühle verrätst und deine bisherige Auswahl, können wir das noch ein bisschen näher besprechen, bevor Du möglicherweise einen Fehlkauf tätigst.
     
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  3. #3 wurzelwaerk, 12.01.2020
    wurzelwaerk

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    Da bin ich mir ziemlich sicher. Industrie-Kaffee wird eher verbrannt als geröstet.
    Mit dem frischen Kaffee vom Kleinröster und ev. einem Keramikfilter sollte das besser werden.
     
  4. Johau

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    Hallo,
    vielen Dank schon mal!
     
  5. Johau

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    Sorry, komme mit dem Zitieren noch nicht so klar, muss noch üben.
    Vielen Dank schon mal für die Antworten!
    „Schrecklich“ kann ich leider noch nicht genauer beschreiben, irgendwie alt, verbrannt, sauer, muffig, eklig.
    Werde also erst mal mit dem Quijote experimentieren, wenn ich nicht weiterkomme, versuche ich hellere Röstungen.
    Mühle hatte ich zum Einstieg an die Tschibo für 69€ gedacht, wurde im Forum ja nicht so schlecht bewertet und ist für erste Versuche recht günstig. Hätte gedacht, wenn ich dann genauer weiß was ich brauche, kann ich dann ggf. mehr investieren. Außer ihr sagt die Tschibo ist total ungeeignet für meine Zwecke.
     
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  6. #6 StSDijle, 12.01.2020
    StSDijle

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    Hallo und willkommen.

    ich zitiere mal sinngemäß James Hoffmann: wenn man einen grässlichen Kaffee perfekt aufgießt, dann bekommt man einen perfekt grässlichen Kaffee.

    jetzt meine Vermutung. Deine Kaffeemaschine wird zu kalt brühen. (Das machen die meisten billigen) Das versteckt dann die grässlichen Bittertöne die ich mal annehme die du geschmeckt hast.

    Ich würde dir raten eine Mühle für Filterkaffee zu kaufen. Auch wenn ich hier bestimmt geschlagen werde: eine gute Bohne durch eine Schreckliche Mühle mag zwar nicht ideal sein, aber um Welten besser als umgekehrt.
    LG
    Stefan
     
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  7. joost

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    Hast Du denn gesehen, womit der die Getränke zubereitet hat, die Dir so geschmeckt haben?
    Vielleicht kommst Du ja wirklich nicht an einer echten Siebträgermaschine nebst geeigneter Mühle vorbei?
     
  8. #8 furkist, 12.01.2020
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    ..gewünschtes Wort - oder Satz - im entsprechenden post markieren (mit gedrückter Maustaste drüberfahren): dann erscheint die Wahl "zitieren"
     
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  9. cbr-ps

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    Das liest sich wie die logische Konsequenz aus dem Ausgangsmaterial
    Die dürfte schon passen
     
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  10. #10 StSDijle, 12.01.2020
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    Also der Getränke nach kam das natürlich aus nem ST. Joosts Einwand ist somit valide. Aber ich würde an deiner Stelle mir dann ein Spezialitätenkaffee suchen, wo du auch verschiedene Filter und Frenchpress kosten kannst. Dann hast du auch schnell raus, ob ein guter Filterkaffee dich glücklich macht. Es ist tatsächlich so, dass die Lernkurve und die Anfangsinvestition für relativ guten Espresso viel steiler ist, als für rel. guten Filterkaffee.

    lg
    S
     
  11. #11 rebecmeer, 12.01.2020
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    Den Kaffee-Banausen gibt es nicht!
    Du fragst höflich nach, was schon mal ein erster Schritt ist.
    Bohnen sind ja auch bestellt.

    Die Tschibo-Mühke wäre ein kleiner Einstieg.
    So kannst Du Deinen Filterkaffee mit den Eupen Bohnen gut aufwerten.
    Hoffentlich schmeckt Dir Dein Kaffee dann auch etwas besser.
    Wenn Du blind bestellt hast ist es etwas Roulette.

    Der bessere Weg ist Bohnen direkt beim Röster zu probieren und nur kaufen was Du magst.

    Das wird aber nicht alleine Die Lösung sein.
    Finde einfach heraus ob Du mehr gefallen an Espresso, Cappuccino und Co hast.

    Sollte Dies der Fall sein, so würde ich einen Barista Schnupperkurs empfehlen.
    Da wirst Du herausfinden ob Du mit dem Aufwand der Zubereitung leben kannst und ob Dir das Prozedere liegt.

    Wenn das alles der Fall sein sollte, dann wirst Du mit einem höheren finanziellen Aufwand leben müssen.
    Mit der Tschibo-Mühle wirst Du dann nicht weit kommen.
    Die wäre aber kein ne Fehlinvestition, da Du damit brauchbaren Filterkaffee hinbekommst.
     
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  12. cbr-ps

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    Das sehe ich nicht so. Natürlich kann auch der Wunsch nach espressobasierten Getränken aufkommen, als zwingend sehe ich das nicht. Es gibt hier auch ein paar sehr aktive Teilnehmer im KN, die sehr gut mit „nur“ Brühkaffeevarianten leben.
    Mein Einstieg in den gehobenen Kaffeegenuß war zwar eine Siebträgermaschine, aber seit ich Brühkaffee in all seiner Vielfalt kennen und schätzen gelernt habe, bleibt das Teil immer öfter und länger aus und Upgraditis hat sich vorerst erledigt. Espresso macht nur noch max. 10% meines Konsum aus. Hätte ich die Qualität guten Brühkaffees früher entdeckt, kann sein, dass ich dann gar nicht erst in die Espresso Materialschlacht eingestiegen wäre.
     
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  13. #13 whereiscrumble, 12.01.2020
    whereiscrumble

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    Wenn man den Namen der Rösterei dreimal falsch schreibt, wird der Kaffee "sauer" :p ich weiß nicht, warum man immer Tschibo schreiben muss :confused:

    Inhaltlich schließe ich mich Post #2 an.
     
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  14. Seneca

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    Herzlich willkommen in der schönen Welt des Kaffees! Willst du beim Filter bleiben? Ich bin damals von einer French Press auf die Aeropress umgestiegen und das hat meinen Konsum nochmal gut nach oben geschraubt, weil es schneller geht (gerade morgens gut) und ich es auch als sehr gut machbar empfunden habe, gut trinkbare Ergebnisse zu bekommen. Es gibt also auch hier eine Vielzahl an Experimentiermöglichkeiten!
     
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  15. Johau

    Johau Mitglied

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    Ganz herzlichen Dank für Eure Tipps, ich gelobe auch Tchibo nie mehr falsch zu schreiben
    Ansonsten gehen meine Ansätze ja anscheinend in die richtige Richtung, ich werde jetzt erst mal mit gutem Rohmaterial experimentieren und wenn es mir dann immer noch nicht schmeckt, beim Röster probieren, ob Filterkaffee vielleicht doch nicht meins ist. Könnt Ihr mir dazu vielleicht noch einen Tipp geben, wo ich im Münchner Süden / 5 Seen Land guten Filter-Kaffee probieren kann? In Dießen gibts z. B. Jörgs Kaffeewerkstatt, kennt den jemand?
     
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  16. joost

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    Ach was, das gibt Karma-Punkte.
    Schlimmer wärs, Du würdest Dich bei quijote vertun :D
     
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  17. cbr-ps

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  18. #18 StSDijle, 12.01.2020
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    Oder schau mal auf diese Karte: ROESTER
     
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  19. Silas

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    Natürlich hast du damit ganz grundsätzlich recht. Für mich klang das Eingangsposting allerdings schon auch mehr nach espressobasierten Milchgetränken.

    Ich persönlich kenne auch niemanden, der sich Milch oder Zucker in die hier bei vielen inkl. mir so beliebten Third Wave Brühkaffees schüttet.
     
  20. #20 cbr-ps, 12.01.2020
    Zuletzt bearbeitet: 13.01.2020
    cbr-ps

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    Ich mache das auch mit Espresso nicht wenn er einigermassen was taugt, ein klein bisschen Zucker gibt es nur wenn er pur gar nicht geht und im worst case einen Schluck Grappa :D
    Meine Frau gibt schon auch hin und wieder mal Milch in meinen handgebrühten Kaffee. Ist absolut ok für mich.

    Klar, im Hotel gab es offensichtlich espressolastige Getränke, hoffentlich aus einem ST und nicht mit viel Show servierten KVA Kaffee...
    Aber wenn schon die Bereitschaft da ist es mit Brühkaffee zu versuchen, ist das ein sehr preiswerter Einstieg und es besteht durchaus die Chance, dass gar keine akuten Espressogelüste mehr aufkommen. Ich finde es unangemessen, dass gleich am Anfang als nicht finale Lösung abzutun.
     
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