Lelit PL41TEM: Temperatur sinkt bei Brühvorgang recht stark - normal?

Diskutiere Lelit PL41TEM: Temperatur sinkt bei Brühvorgang recht stark - normal? im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Liebe LelitPL41TEM-Besitzer, ich habe folgendes Setting: Meine Lelit PL41TEM ist heiß (über eine Stunde angeschaltet, PID zeigt 100 Grad), die...

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  1. #1 SaecoAromatiker, 13.06.2020
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    Liebe LelitPL41TEM-Besitzer,

    ich habe folgendes Setting: Meine Lelit PL41TEM ist heiß (über eine Stunde angeschaltet, PID zeigt 100 Grad), die Wassertemperatur im Wasserbehälter ca. 24 Grad. Einmal mit leerem Siebträgerhalter Pumpe angeworfen, Espressotasse mit heißem Wasser gefüllt. Dann gewartet, bis PID wieder 98 Grad anzeigt. Die 14g IN (gemahlen mit einer Eureka Mignon) werden in 35 Sekunden (ab erstem Tropfen aus Siebträgerhalter) zu 32g OUT.
    Jetzt das Problem: Die Temperatur fällt während des Brühvorgangs nach 10 Sekunden auf 93 Grad dann nach weiteren 10 Sekunden auf 86 Grad und steigt zum Schluss wieder leicht an auf 88 Grad. Ist das als normal bei der Maschine zu bezeichnen? Ich dachte immer, wenn eine Maschine "temperaturstabil" ist, müsste die Temperatur des PID in etwa gleich bleiben...
     
  2. Tobzen

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    Abgesehen davon, dass ich mein PID auf 94°C eingestellt habe, ist der Verlauf der Temperatur bei Meiner PL41TEM ähnlich. Denke auch nicht, dass die Maschine die temperaturstabilste unter der Sonne ist. :)
     
  3. #3 SaecoAromatiker, 13.06.2020
    Zuletzt bearbeitet: 13.06.2020
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    Danke für den Hinweis. Also ich habe am PID nichts eingestellt, dürfte also werksseitig bei 95 Grad liegen...Wie ist das denn bei anderen Maschinen mit der Temperaturstabilität im Verlauf?
     
  4. Tobzen

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    Warum steht deine Maschine dann bei 100°C? So hoch habe ich meine zum Espressobezug nie. Auch 98°C habe ich Nur einmal mit hellen Bohnen probiert, aber sofort wieder runtergeregelt.

    Andere Maschinen haben eine höhere Temperaturstabilität - liegt v.a. an Bauweise und thermischer Masse
     
  5. #5 RolandFr, 13.06.2020
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    Von welcher Temperatur sprichst Du hier?
    Am Siebträger, oder am Boiler?
    Die Temperatur im Boiler fällt viel schneller als am Brühkopf.
    Bei meiner Lelit PL91 T habe ich während des Bezugs am Bolier auch einen Einbruch von fast 10 Grad, am Brühkopf ist davon kaum etwas zu merken vermutlich 1 Grad.
    Genauer kann ich das noch nicht sagen, da ich meine Messungen immer ohne Kaffeepulver getätigt habe, dabei ist die Temperatur dann maximal 3 Grad gefallen. Dabei fließt aber natürlich viel mehr Wasser als bei einem normalen Bezug.
    Bisher konnte ich mich noch nicht überwinden bei einem echten Espressobezug das Thermometer in den Siebträger zu bringen
     
  6. cbr-ps

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    Das Verhalten ist normal, beim Bezug wird kaltes Wasser in den Kessel gefüllt, welches die Temperatur im kleinen Kessel, die auch noch in der Nähe des max. kalten Einlass gemessen wird, deutlich absinken. Das ist ein Nachteil dieses Mini-Kessel in den billigen Maschinen.
     
  7. cbr-ps

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    Du misst freifliegend mit einem Bratenthermometer o.ä.? Solche Messungen sind beliebig ungenau.
    Aber die Annahme, dass die Temperaturabsenkung im Kessel nich 1:1 im Brühkopf ankommt dürfte trotzdem richtig sein.
     
  8. #8 SaecoAromatiker, 13.06.2020
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    Ich habe nur das PID. Ich sehe die Temperatur auf der Anzeige.
    Inwiefern wäre das Absinken der Temperatur ein Geschmacksproblem für den Espresso? Sollte ja konstant bei 93 Grad sein, oder täusche ich mich?

    Noch allgemeiner: Kennt ihr andere Maschinen mit PID, bei denen man ebenfalls eine Temperaturabsenkung um 10 Grad feststellen kann? Liegt das nur an den Lelit-Maschinen bzw. genauer gesagt am Ort des Messpunktes bei diesen Maschinen?
     
  9. cbr-ps

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    Damit beantwortest Du deine Frage selbst, auch wenn die „ideale“ Temperatur von der Bohne abhängt und nicht zwingend bei 93°C liegt.
    Aber nochmal: Was Du da in der Anzeige siehst ist nicht die Brühtemperatur, sondern nur ein Messwert an einer Stelle im Boiler.

    Das liegt vor Allem am Messpunkt, der Heizungsauslegung und an dem kleinen Boiler.

    Aber lass doch mal die Zahlen aussen vor und beschäftige dich mit dem Workflow, Brew Rate u d Zeit/Blonding. Die Maschine taugt für ordentlichen Espresso.
     
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  10. #10 RolandFr, 13.06.2020
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    Wie cbr-ps schon geschrieben hat hängt das abfallen der Temperatur sehr stark von der Kesselgröße ab.

    Bei meiner Gaggia Classic mit Aluboiler 100ml ist die Temperatur noch etwas mehr eingebrochen.
    Aber wie bereits geschrieben der Einbruch im Bolier ist unwichtig, entscheidend ist wie die Temperatur im Siebträger abfällt.

    Letztendlich muss der Espresso aber schmecken, und das ist zumindest bei meiner PL91T (hat auch nur einen Messingbolier mit 300ml) der Fall.

    Ist das bei Dir nicht der Fall?
    Wenn Ja, hast Du bereits alle anderen Parameter optimiert?
     
  11. #11 RolandFr, 13.06.2020
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    Nö ist kein Bratenthermometer :D
    Das ist schon etwas genauer, und hat auch einen 0,5 mm starken K-Type Sensor.
    Der muss also nicht erst lange aufgeheizt werden und zieht auch nicht selbst die Temperatur runter.
    Natürlich alles bezogen auf meine Genauigkeitsvorstellungen, die mir aber in diesem Fall genügen.
     
  12. cbr-ps

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    ok, aber einfach unter das Duschsieb gehalten misst Du immer noch irgendeine Temperatur von mit Umgebungsluft verwirbeltem Wasser. In einen Puck eingebettet sind damit aber schon brauchbare Messungen möglich. Ich habe dafür ein Sieb „geopfert“ und ein Loch soweit aufgebohrt, dass der Sensor durchpasst und dann von unten im bodenlosen ST eingefädelt. Damit kann man recht gut den Temperatur erlauf während des Bezugs messen.
     
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  13. #13 RolandFr, 13.06.2020
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    Das ist ja eine gute Idee!.
    Ich habe zwar meinen Sensor auch in den Siebträger eingefädelt, aber nur bis unter das Sieb, hatte dann aber auch für die Temperaturmessung kein Kaffeepulver im Sieb.
    Dadurch natürlich schon minimal niedrigere Temperatur als im Puck.
     
  14. #14 Espressojung, 13.06.2020
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  15. #15 furkist, 13.06.2020
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    Wie schon weiter oben gesagt, sinkt die Temperatur an der Messstelle - oben im Boiler, wo das kalte Wasser nachfliesst - ab.

    Das bedeutet jedoch nicht, dass die Temperatur des Brühwassers genau so absinkt. Da hilft nämlich noch das ganze aufgeheizte "Eisen" mit , was da unten am Brühkopf und im Siebträger ist. Deshalb reicht es auch nicht, die Maschine nur bis zum erstmaligen Erreichen der Temperatur in der PID Anzeige aufzuheizen. Sondern mit eingespanntem Siebträger mindestens 10 - besser 15 Minuten. Dann bleibt die Temperatur des Brühwassers ausreichend konstant - egal, was da oben angezeigt wird.

    Und auch der Überschwinger, der beim Wiederaufheizen angezeigt wird, findet "nur" - oder besser hauptsächlich -da oben an der Messstelle statt - nicht in dem erwähnten "Eisen".

    Fazit: alles ok. Gutes Maschinchen - und das ist , behaupte ich mal, bei allen PID-Maschinen mit ähnlicher Boilergrösse genau so. Und bei denen ohne PID erst recht.

    Randbemerkung: der PID hat bei den kleinen (und auch bei grösseren) Maschinen in erster Linie die Funktion: man kann die Boilertemperatur beliebig voreinstellen. Temperaturkonstanz wird eher erreicht durch Boilergrösse (Menge des Wassers) und Brühgruppe (Menge des Metalls).
     
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  16. #16 Karlnapp, 13.06.2020
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    Mal ganz einfach gefragt: Wieviel Grad „landet“ denn in der Tasse?
     
  17. #17 Sebastiano, 13.06.2020
    Zuletzt bearbeitet: 13.06.2020
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    Eine 'echte' PID-Steuerung ist eine überaus komplexe Steuerungselektronik, deren Effektivität im Idealfall eine Temperaturabweichung von 0,5°C - 1°C erreichen kann. Dass dies in der Praxis nicht von allen verbauten PID-Controllern erreicht wird (wie z.B. bei der relativ großen Hysterese der hier diskutierten Maschine) liegt nicht etwa am 'System' PID, sondern an der technischen Ausführung qualitativ sehr unterschiedlicher PID-Controller die keineswegs trivial ist, sondern eine hochkomplexe Steuerungselektronik und Programmierung erfordert.

    Insofern mag Dein Hinweis: …"der PID hat bei den kleinen (und auch bei grösseren) Maschinen in erster Linie die Funktion: man kann die Boilertemperatur beliebig voreinstellen…" .für das hier diskutierte 'Maschinchen' und baugleiche zutreffen – indes: der eigentliche Sinn und die Funktion eines ’echten' PID–Controllers ist es zudem diese relativ große Hysterese zu vermeiden.

    Im Kaffee-Wiki ist die Komplexität einer 'echten' PID-Steuerung recht gut beschrieben:
    PID Controller

    Gruß, Sebastiano
    .
     
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  18. #18 SaecoAromatiker, 13.06.2020
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    Da bin ich doch etwas beruhigt. Ich hatte schon Sorge, dass diese Temperaturschwankung guten Espresso unmöglich macht!

    Viele nützliche Infos, aber was möchtest du damit sagen, EspressoJung?
    Ich werde mal messen.
    Danke Furkist! Sehr einleuchtend! Wieder was gelernt!
     
  19. cbr-ps

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    Was sagt dein Geschmackssinn zu den Ergebnissen in der Tasse?

    Mein Vater hat einen risen Sprung nach von gemacht beim Wechsel von der Saeco Aroma zur PL42 TEM.
     
  20. cbr-ps

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    Die Meinung teile ich nicht, ich sehe den primären Sinn in der Temperaturregelung mit dem Ziel möglichst hoher Konstanz, auch wenn es weitere Einflußfaktoren gibt, die das nicht zu 100% ermöglichen. Die Verstellbarkeit ist aus meiner Sicht ein netter Nebeneffekt.
     
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