Gaggia Classic Kessel-Retrofit

Diskutiere Gaggia Classic Kessel-Retrofit im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo zusammen, nach einigem Basteln an einer defekten Gaggia Classic bin ich gerade am Überlegen, ob es sich lohnen würde den...

  1. #1 Fl0rian, 30.09.2019
    Fl0rian

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    Hallo zusammen,

    nach einigem Basteln an einer defekten Gaggia Classic bin ich gerade am Überlegen, ob es sich lohnen würde den berühmt-berüchtigten Alu-Kessel der Maschine gegebenenfalls gegen ein Neuteil auszutauschen. Dazu könnte man rein theoretisch die Heizungselemente des Original-Kessels entfernen und im Neuteil unterbringen. Einen ersten Entwurf habe ich schon gemacht, Hauptaugenmerk lag vor allem auf einfacher Fertigung. Die Heizelemente würden dann über 2 aufgeschraubte Bleche pro Seite geklemmt werden.

    Erste Frage wäre, was die Community davon hält und zweite Frage wäre, was natürlich ein Glücksfall wäre, ob jemand Zugang zu einer CNC-Fräse hat und womöglich noch das entsprechende Material besorgen kann. Das Material ist zur Zeit der schwierigste Punkt, da eine erste Anfrage als Privatperson einen Preis von 200€ für 100x100x100mm Kupfer ergeben hat. Vielleicht könnte man auch auf Messing gehen. Noch ein Wort zum Thema Eckenradien, diese wurde mit Absicht nicht eingezeichnet, da sie bei diesem Teil keine große Rolle spielen und sich durch den verwendeten Fräser ergeben.

    Retrofit_Kessel_Ausenansicht.JPG
    Ausenansicht

    Retrofit_Kessel_Innenansicht.JPG
    Innenansicht

    Viele Grüße,
    Florian
     
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  2. -Dune-

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    Tolle Idee!
    "Lohnen" wird es sich in keinem Fall da der Kessel zu günstig ist.
    Aber warum nicht gleich ein Kessel mit mehr Volumen oder innenliegender Heizung?
    Es gibt etliche Heizungen von anderen Maschinen an denen man sich bedienen könnte ohne einen Kessel zu opfern.
    Dann muss auch keine aufwendige U-Form für die Heizungen gefräst werden, eine runde Form wäre idealer, Magnetventil und OPV sind außerhalb des Radius.
    Kupfer ist natürlich toll, aber bedenke dass der Kessel mehr als 10 Bar aushalten und es entsprechend dick sein muss.
    Da sind Messing oder Edelstahl besser geeignet.

    Dann bietet sich auch eine Alternative für das anfällige Dampfventil an.

    Ich habe noch genügend Kessel hier die Schrott sind.
     
  3. #3 Fl0rian, 30.09.2019
    Fl0rian

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    Hallo Dune,

    die Idee mit dem Verwerten anderer Kessel kam mir auch schon, das scheiterte jedoch daran, dass ich einfach keine Kiste voll alter Kessel da liegen habe. Könntest du bei Gelegenheit mal schauen, ob du was grob passendes da hast als Anhaltspunkt?

    Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich auch, sich neue Heizpatronen zu kaufen und entsprechend anschließen.

    Viele Grüße, Florian
     
  4. -Dune-

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    Hallo!
    Ich glaube du hast mich falsch verstanden, ich habe einige alte Gaggia Kessel da. Alle sind defekt oder so vom Kalk zerfressen dass ich sie nicht weiter benutzen möchte.
    Kessel anderer Hersteller passen sicher nicht einfach so.
    Der Durchmesser und die Verschraubungen sind verschieden so dass man ihn höchstens mit einer Adapterplatte dicht bekommen würde. Das baut dann natürlich Höhe auf.
     
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  5. #5 Fl0rian, 01.10.2019
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    Hallo ,
    im nächsten Schritt werde ich die Heizelemente aus einem defekten Gaggia-Boiler ausbauen, danke Dune für die Bereitstellung.
    Ein Bekannter wird mir auch vorraussichtlich eine erste Variante drucken damit die Passform der U-Nut geprüft werden kann. Ein weiteres Problem ist das Material, hier wird es wahrscheinlich der Edelstahl V2A (1.4301) aufgrund der "guten" Zerspanbarkeit und Unbedenklichkeit für Lebensmittel. Wenn jemand hier Reste in den Maßen 100x100x100mm hätte wäre ich auf jeden Fall interessiert. Um den Wärmeübergang des Originals näherungsweise an den Edelstahl anzugleichen simuliere ich noch wie weit man mit der Wandstärke bei Edelstahl runter gehen kann bei max. 20 bar, sollte aber ziemlich gut halten.

    Viele Grüße Florian
     
  6. #6 Toppo78, 05.10.2019
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    Bin zwar skeptisch aber nichtsdestotrotz gespannt :cool:
     
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  7. #7 Fl0rian, 05.10.2019
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    Hallo zusammen,

    ich habe mal ein wenig die Verformung von Edelstahl bei 20 bar simuliert, Ergebnis war bei 1mm Wandstärke 6 Nanometer. Das sollte halten.
    Wenn ich die Heizelemente aus einem kaputten Kessel ausgebaut habe, werde ich sie in den bis dahin hoffentlich fertig gedruckten Kessel einsetzen.

    Viele Grüße Florian
     
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  8. iopete

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    @Fl0rian
    Hallo,
    die Idee ist gewiß für viele GCC-Fans verlockend, also auch für mich als echten Liebhaber.
    Die Qualitäts- und Leistungsdefizite dieses wirklich tollen kleinen Maschinchens bestehen allerdings nicht nur aus dem Kesselmaterial und daher sollte der hohe (finanzielle) Aufwand lohnen. Das Dampfventil und das mangelnde Volumen des Kessels wurde ja von Kollegen/innen bereits oben angesprochen.
    Ein Konzept/Konstruktionspläne ließen sich hierfür gewiss erstellen - nur - die organisation der Fertigung dürfte nicht ohne Weiteres gelingen.
    Ich kenne ja nun nicht Deine Interessen im Detail - aber ... wenn Du vielleicht Interesse an einer (kl?) Serienfertigung alternativer GCC-Kessel hättest, dann können wir uns gerne einmal darüber per PN austauschen.
    Ich habe dazu einige Ideen im Sinn ...
    LG
     
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  9. #9 Espressojung, 24.10.2019
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    100x100x100mm Edelstahl zerspanen?
    Na wunderbar ==> welche Materialverschwendung.
    Warum nicht einen Kessel aus Halbzeugen zusammenschweißen?
     
  10. #10 Fl0rian, 24.10.2019
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    Könnte man natürlich auch machen, einen Flansch, ein Rund/Vierkant-Rohrund einen Deckel schweißen klingt auch gut, müsste halt jemand machen können.

    In der Zwischenzeit hatte ich mal versucht, aus einem alten Kessel die Heizelemente raus zubekommen. Hat im ersten Anlauf leider nicht funktioniert, hat zufällig jemand eine Quelle hierfür? Die Elemente an sich scheinen auch in anderen Vollautomaten verbaut zu sein, sah zumindest sehr ähnlich aus.

    Viele Grüße Florian
     
  11. #11 el_barto, 11.06.2020
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    Hat sich in diesem Topic was weitergetan? Ich habe mich vor kurzem ebenfalls entschlossen, einen Messingkessel nachzubauen.
     
  12. #12 Fl0rian, 11.06.2020
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    Also von meiner Seite aus nicht, es war einfach zu teuer
    Viele Grüße Florian
     
  13. #13 el_barto, 15.06.2020
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    Ich bin mir nicht sicher, dass das unbedingt so teuer sein müsste, je nach Material und Fertigungsmethode müsste man eine sinnvolle alternative Finden können. Nachdem ich draufgekommen bin, dass die galvanische Korrosion den Kessel auch dann frisst, wenn man ihn noch so sorgfältig pflegt, bleibt nichts übrig, als das Alu loszuwerden.
    Ohne jetzt lange reinzugehen glaube ich, dass materialmäßig eine 2-Komponente Messinglegierung (bleifrei) oder Edelstahl in Frage kommen könnten, und preislich statt CNC oder Drehen fast nur Schweißen leistbar ist. Da mach ich mir nicht einmal Gedanken. Bei der Heizung bin ich mir noch nicht so sicher. Am einfachsten wäre es mit Halbleiterstäben, nur auf einem dünnen kessel lassen die sich schwierig draufapplizieren.
     
  14. #14 Espressojung, 15.06.2020
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    Einen flachen Deckel ca. 8mm dick als Flansch.
    Ein Rohrabschnitt mit ca. 2-2,5mm Wanddicke.
    Ein weiterer flacher Deckel ca. 6-8mm für oben.
    Alles zusammenschweißen - fertig.
    ==> besser als das Ding aus dem Vollen zu fräsen.
    Eine Heizung von der Isomac Maverick/Giada.
    Thermoschalter 104°C für den Kaffee und einen 134°C für den Dampf.
     
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  15. #15 S.Bresseau, 15.06.2020
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    Dann kann man gleich eine andere Maschine nehmen. Der Charme des Nachbaus wäre, dass die sonstigen Eigenschaften des Kessel wie die starke außenliegende Heizung und das geringe Wasservolumen verloren gingen. Denn dieser Zwitter aus Kessel und Thermoblock hat ja durchaus auch Vorteile.
     
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  16. #16 el_barto, 15.06.2020
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    Natürlich könnte man auch eine andere Maschine nehmen, aber einerseits macht Basteln Spaß, anderseits einfach aus Prinzip. Wie Leistungssport oder die Mondlandung :)
     
  17. #17 S.Bresseau, 15.06.2020
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    Schon klar, es ging mir um den Einbau eines komplett anderen Kessels bzw des Nachbaus eines anderen Kessels. Das muss sich doch lohnen, sonst hat man bestenfalls sowas wie eine Casa. Ich hatte mal kurz mit dem Gedanken gespielt, den Kessel samt BG einer DC einzubauen, aber der Aufwand ist riesig.
     
  18. #18 el_barto, 16.06.2020
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    Meine Frau und ich (ist Maschnenbau-Ingenieurin) werden mal ein paar varianten im CAD enwerfen, und ich hole ich Angebote von Handwerker aus Ungarn und von Rapid-Prototyping Firmen aus China. Ein paar Stück kann ich glaube ich auch bei Bekannten fertigen lassen.

    Btw, ich habe einen Typen gefunden, der das scheinbar mehr oder weniger in serie Produziert, aber möglicherweise nicht zum Verkauf:
    gaggiaclassicrezbojler :: caffe35
    Ich habe mal eine Anfrage geschickt, vllt habe ich Glück :D
     
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  19. #19 Fl0rian, 16.06.2020
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    Da lacht das Ingenieursherz! Super schick, aber ich hatte damals Material angefragt und da war man für Kupfer/Messing mit Lebensmittel-Zulassung bei über 100€ pro Stück, wenn man es aus dem Vollen machen will.
    Ich könnte aber zumindest einfache Dreharbeiten zu dem neuen Projekt kostenneutral beisteuern :)

    Viele Grüße Florian
     
  20. #20 el_barto, 19.06.2020
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    Der Typ verhüllt sich im Schweigen, schaut also so aus, dass man es sich selber machen muss :) Danke für das Angebot, aber ich glaube, dass es teurer ist, so ein Stück zwischen Österreich und Deutschland hin und herliefern zu lassen, als vor ort jm zu finden. Mein Plan wäre eh so dass ich im Forum eine Umfrage starte, wenn das Prototyp halbwegs brauchbar ist, und dann gleich mehrere fertige.

    Die reine Materialkosten mit Zerspanung aus einer bleifreien Messinglegierung würden meiner Recherche nach 50-70 Euro betragen, allerdings habe ich bis jetzt keinen Shop gefunden wo man mit so einer Stück Rundstange nur herausspaziert. Edelstahl kostet nur halb so viel, sollte aber bei der Verarbeitung teurer sein.

    Ich halte die Zerspanung auch für verschwenderisch, ist aber auf jeden fall die einfachere Methode. Zusammenschweißen aus Halbfertigware wäre die andere Wahl, materialmäßig würde das zu vernachlässigen sein, abgesehen von den Flansch, den man ausschneiden lassen muss. Dort macht mir momentan mehr Sorgen, dass die Gewinden für die Dampfauslassbefestigungschrauben recht tief sind, 16mm, da müsste man die Oberseite aus ca 20mm dicken Flachstahl/Messing fertigen lassen, und in so einem Fall wird da auch der Platz sehr eng.
    Wegen den dünnen Seitenwänden würde die Heizung nur(?) mit Heizspirale gehen, und dann braucht man noch platz für die Sicherung, zwei Thermostaten für den manuellen Betrieb, und Thermocouple für PID steuerung. Mich interessiert die klassische Steuerung zwar nicht, aber wenn ich schon so viel energie reinstecke, sollte das für jeden brauchbar sein.

    Die Brühkopfbefestigungen und der Dampfauslass begrenzen die physikalische Größe, aber wenn ich richtig rechne, mit einer Blechdicke von 3mm sollte der Kessel auf etwa 200ml zunehmen. Für die Zerspanungsvariante habe ich noch keine Ahnung, da würden die Wände wesentlich dicker sein, aber die ganze Sensormontage einfacher.

    @Fl0rian, Wie weit bist du eigentlich mit der Planung gekommen? Ich würde gerne die Sackgassen vermeiden, die du eventuell schon entdeckt hast.
     
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