Kompakte Handhebelmaschine gesucht

Das "runterkühlen" ist schon richtig bei Dippern...Kühl ist da aber trotzdem nix, die Gruppen haben zw 70 und 90 Grad, um das ca 230 Grad heisse Kesselwasser/Dampf auf die ideale Brühtemperatur zu bringen...das ist auch der Grund für das Überhitzen bei z.b. Pavoni bei mehreren Bezügen hintereinander.
"Ausgewachsenere" Hebler, welche Bauart auch immer (Dipper, ZK...) haben auch eine heisse Brühgruppe, die Maschine soll ja "Durchgeheizt" sind....denk mal, was 3kg (oder weit mehr) Messing die angenehm kühl sind mit deinem 120 Grad Kesselwasser/dampf machen...da wärst du jenseits aller vernünftigen Brühtemperaturen.

Was aber stimmt: der exponierte Kessel ist natürlich im Normalfall heisser als die Gruppe.
Ich sehe da eigentlich kaum Gefahr, da hat eine fette HH Feder wahrscheinlich schon mehr Schaden angerichtet bei so manchem Kiefer...aber nachdem das ja nicht deine Frage war, wirst du sicher deine Gründe haben. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass heisse Teile quasi zum Betriebskonzept fast jeder Maschine gehören (siehe abermals "ordentlich durchgeheizt), nur manchmal eben exponierter als woanders. E61 ist auch ein Hitzkopf ;-)

Edit: da war der Dale schneller...

 

Ich würde mal nach einer eingruppigen Aurora Brugnetti (Europa Baureihe) Ausschau halten.
Wertstabil, alltagstauglich mit temperaturstabiler Gruppe, zeitloses Design mit relativ kleinen Abmessungen.
In einem Kleinanzeigenportal in Österreich wurde vor kurzem eine überholte angeboten.

Es gibt auch ein Nachbauprojekt dieser Maschine, ich weiss aber nicht, wie weit das gediehen ist.

 

Allerdings stehen in diesem Fall 25 bis 30KG "Kampfgewicht" an,
Brugnetti Aurora – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
Das meinte ich vorhin hinsichtlich des Vergleichs der "kleineren Clubmaschinen" mit den Gastro-Handheblern.
Ähnlich siehts auch aus mit Quickmill Rapida oder Veloce und den anderen Vertretern dieser Gattung.

Eine sogen. Clubmaschine bringt bestenfalls 15 bis 16 KG auf die Waage.
Das ist bei der Olympia Club der Fall. Die anderen sind etwas leichter.

Der größere Vorteil ist allerdings meines Erachtens die deutlich kürzere Zeit des Erreichens der Betriebstemperatur. Der Anbieter der Aurora schreibt dazu auch den Zeitwert, der schon üblicherweise länger ist als bei einer Clubmaschine.

 

Die schau ich schon das 10te Mal an...aber Vernunft siegt ;-)

 

Hehe,
tja, 5 Liter Kesselvolumen, dann das Gewicht und vor allem die nötige Aufheizzeit - mir ging es ganz genau wie Dir.

 

@vectis , danke, dass du hier die Ergebnisse deiner Recherche teilst.

Kann ich das in den Wiki-Artikel einarbeiten?

 

von mir aus gerne, aber ich bin noch dran und bekomme vielleicht doch noch einige Details heraus.
Francesco Ceccarelli weiß leider auch nicht viel mehr, hatte mir aber eine schon länger bei HB bekannte bzw. dort zu findende Patentschrift der ganz frühen Decarli mit der einfachen ventilgesteuerten Brühgruppe geschickt. Die stammt von 1961.
Bei HB existiert ein Thread zu einer Decarli La Romana mit der bekannten Handhebel-Brühgruppe, an deren Rahmen (seltenerweise) ein Herstellerschild mit der Angabe einer Schweizer Patentnummer vorhanden ist.
Das brachte mich sozusagen auf die Seite des European Patent Office, wo sich viele interessanten Patentanmeldungen und manchmal auch Zeichnungen finden (auch zu anderen hier bekannten Herstellern bzw. Firmennamen wie Gaggia, Faema, Cimbali etc.)

EPO - EP full-text search

Achille Decarli hat demnach einiges angemeldet, aber es kann auch sein, dass manche Patenanmeldung mit einiger zeitlicher Verzögerung erfolgte; die jeweilige Maschine also bereits seit Jahren produziert und verkauft wurde.
Der für mich besonders interessante Marino Salvatori (Sama) hat z.B. eine Kolbenbauform angemeldet, die weit vorher bereits produziert worden ist.

Insofern scheinen mir Daten von Patentanmeldungen nur zu einer sehr vagen chronologischen Einschätzung dienlich zu sein. Man muss auch genau schauen, denn z.B. findet sich eine tolle Zeichnung einer Pavoni Europiccola, die allerdings erst von 1969 stammt. Achtet man auf Details ist das die Patent-Anmeldung in Spanien, vermutlich um die Rechte für den dortigen Markt zu sichern als der vorher bestehende Vertrag mit der in Madrid ansässigen Firma Marcf oder Marcfi ausgelaufen war und man deren weitere Produktion der sehr ähnlichen Maschine mit dem Patent unterbinden wollte. Meine beiden Marcf Picola stammen auch von 1969 und 1970. Danach war dann wohl Schluss mit der Produktion. Aber Marcf kam dann mit der größeren Graziella, die eine sehr eigenständige Entwicklung war und La Pavoni daher nicht dagegen vorgehen konnte.

Ich kann Dir also eventuell weitere Ergebnisse zu den Club-Maschinen zu gegebener Zeit für den Wiki-Artikel zukommen lassen.
An sich habe ich schon etwas in Textform fertig geschrieben und dachte daran, diesen Text mit Fotos der entsprechenden Maschinen etwas aufzulockern bzw. anschaulicher zu machen.

Gerade die Zeit der Übernahme von Decarli durch Sama führte zu etwas unterschiedlichen Maschinen, die entweder die schmale Brühgruppe hatten, oder aber mit derjenigen der Sama Club (ähnlich der Elektra MCAL) ausgestattet waren. Daher gibt es Decarli mit Sama-Plakette hinten dran, oder Decarli mit der Brühgruppe der Sama-Club.
Dann wieder Ater-Family-Maschinen, die identisch mit der Sama-Club sind.
Eventuell ist es auch bedeutsam, für welchen Markt die Maschinen gedacht waren. In den USA finden sich auffallend viele Bezzera-Family, von der aber auch wenige Exemplare durch die ehemalige Firma Miklos in Wien vertrieben wurden.
Mir fiel das sowohl in älteren Threads hier, als auch bei HB auf, wenn es um die Frage der Kolbendichtungen ging. Da wurde mangels Bildmaterial ggf. aneinander vorbei geschrieben und mal von 45mm und mal von 49mm Breite geschrieben und von "W"- und "V"-förmigen Dichtungen.
Solche Missverständnisse erleichterten manchem Besitzer den Aufbau seiner Maschine leider gar nicht, obwohl es mit einem Foto der Brühgruppe geklärt wäre.
Mich reizte daher mal den Versuch zu unternehmen, da etwas Klarheit und Chronologie zu erreichen.


Gruß
Vectis

 

Weißt du, wann SAMA seine Produktion eingestellt hat?

Der Website dampa.it nach hat die Dampa S.r.l. inzwischen auch den Betrieb eingestellt.
Dampa war ein Hersteller für Gastronomie- und Lebensmittelhandelsgeräte: Aufschnittmaschinen, Salamander ...

Ponte Vecchio hat wohl 1999 die Fertigung aufgenommen.
Quelle ist die Im Wiki verlinkte Reportage von Jens Rufenbach (Torr Toys). Rufenbach hat die Maschine um 2010 nach Deutschland importiert (Pasmarose).

 

Nicht genau, aber bei HB gibt's einen Thread, der ein dramatisches Ende thematisiert, was mich als SAMA-Fan besonders interessiert.
Die Information als solche stammt wohl von dem damaligen US-Importeur.
Doug Garrott von Orphan Espresso schreibt dort in #15:

New lever owner (Ponte Vecchio Export) - Page 2

Demnach soll Anfang der 1980er Jahre Schluss gewesen sein, nachdem angeblich eine Benutzerin einer Sama-Maschine tödlich verletzt worden ist als der Kessel explodiert sei.
Man kann sich vorstellen, dass entsprechende Klagen und/oder Schadensersatzforderungen zur Insolvenz geführt haben.
Ich habe allerdings keine entsprechenden Zeitungsartikel oder Meldungen finden können. Auch nicht im online-Archiv des Corriere dela Sera.

Man findet ohnehin sehr wenig über diese Firmen; also auch keine Werbeannoncen o.ä.
Von Francesco habe ich eine kleine Werbeannonce bekommen, in der die Sama Export und Sama Lusso durch Italiens erstes Versandhaus (ähnlich dem Otto-Versand) vertrieben wurden. Beide Maschinen sind abgebildet, aber der Herstellername nicht erwähnt. Die Logos sind aber an den abgebildeten Maschinen erkennbar.

Ich versuche das zeitlich noch etwas konkreter einzuordnen, sitze aber momentan "uff Arbeit" und habe keinen Zugang zu den Unterlagen zuhause.

Grob gesehen: Sama ca. 1975 bis 1982 - Dampa ca. 1983 bis 1990, - Pause -, dann ab 1999 Pontevecchio.

 

Wenn Du Pontevecchio meinst, dann so gut wie gar nicht.

Zum einen liegt es daran, dass PV massive Qualitätsprobleme hatte, was bei Pasmarose zu einer Vielzahl von Reklamationen führte und letztlich auch, dass man dort Maschinen dieses Herstellers nicht mehr vertrieben hat.
Dann wurde es offenbar besser mit der Qualität, aber PV hat sich entschlossen ihre Maschinen direkt online über die entsprechende Homepage zu vertreiben.
Das geht ganz gut; auch in Hinblick auf Ersatzteile und Dichtungen soweit einzelne Boardies hier berichtet haben.

Aber... leider scheint es in jüngster Zeit wieder deutliche Qualitätsmängel zu geben. Ich weiß von mehreren Besitzern neu gekaufter PV-Lusso, dass es einigen Ärger gab und die Maschinen noch innerhalb der Garantiezeit zurückgeschickt wurden.
Mich wunderte auch, dass es vermehrt sehr günstige Neumaschinen bzw. Messe-/Ausstellungsexemplare im Angebot gab. Auch hat ein hier aktiver Boardie wohl aus diesem Fundus anbieten können.

Wie dem auch sei, sieht man sich Detailfotos aktueller PV-Maschinen an, dann stellt man immer wieder sehr schlecht ausgeführte Schweißnähte fest. Dagegen sieht ein Sama-Boiler wie ein Meisterstück aus. Das Hauptproblem sind offenbar auch immer wieder reißende Schweiß- bzw. Lötstellen an den entsprechenden Bauteilen.
Schade, aber die aktuelle Produktion von PV führte zumindest dazu, dass man alte Sama-Maschinen immer noch zum Laufen bringen kann und manche Ersatzteile (auch Blechteile etc.) eben immer noch als Neuteile zu haben sind. Zwei meiner Sama Export konnte ich nicht zuletzt wegen dieser Umstände wieder komplettieren und voll betriebsfähig bekommen.

Eine gute Ersatzteilquelle neben PV selbst ist übrigens der sehr empfehlenswerte Kimeo Stortoni, Inhaber von La Macchina Del Caffe.
Schnell, zuverlässig und mit einer gut gemachten Homepage:

Empfehlenswert aber auch hinsichtlich anderer Hersteller bzw. Ersatzteilen, Dichtungen. Ich habe schon -zig Male bei ihm bestellt.

PONTEVECCHIO

 

Die Geschichte habe ich damals auch gelesen und sie hat einige Fragezeichen bei mir hinterlassen.

Andere Hersteller wie Decarli, Milano (La Romagna, Musette) usw. sind ja auch ohne große Geschichte verschwunden. Ich denke in den 80ern war die Zeit der one-product-companies im Haushaltsgerätebereich vorbei. Wie Ponte Vecchio existieren kann, die ja zumindest noch den Boiler mit Anbauteilen schweißen und löten ist mir ein Rätsel... Vor allem mit den immer wieder auftretenden Qualitätsproblemen.

 

Mhhm, das ist eben eine der Fragen, die ich gerne klären würde.

Wie schon geschrieben, Decarli scheint mir von Sama übernommen worden zu sein, denn nur so erklärt sich die Phase, in welcher es Maschinen gab, die der technischen Ausführung nach eine Decarli waren, aber am Blechgehäuse das Sama-Schild hatten.
Aber wer könnte erklären, weshalb der Boiler der Olympia Club in seiner Ausführung und den Anbauteilen fast identisch mit der Decarli ist?
Gab es hier eine Zusammenarbeit oder einen Vertrag zwischen Achille Decarli und Luigi Bresaola, dem damaligen Inhaber von Olympia Express, seinerzeit in Chiasso, unmittelbar an der italienischen Grenze ansässig?
Alle anderen "Verdächtigen" waren in Mailand ansässig.

Das durch Achille Decarli eingereichte Patent mit durch ihn unterschriebenen Zeichnungen, die eine frühe Zacconi-Riviera zeigen, bestätigt ggf. die vage Information, dass Achille Decarli und Gaudenzio Zacconi familiär verwandt waren.

Früher gab es eben Übernahmen und neue Firmenbezeichnungen; später hat man offenbar erkannt, dass ein etablierter Firmenname wie z.B. La Pavoni einen gewissen Wert darstellen kann. Saeco und Philipps beweisen dies, nur werden die ehemals guten Produkte mitunter infolge von Sparvorgaben in ihrer Qualität gemindert.
Bestes Beispiel ist doch das "Plastik--Geraffel" in den Pavoni-Brühgruppen in Form schnell spröde werdender Kolben und Kolbenführungsbuchsen.
Statt Messing nun Kunststoff, ach wie toll...

Aber da freuen sich dann freie Händler, die genau diese Teile in besserer Ausführung anbieten. Ein weiteres Beispiel ist der Messingschraubflansch für die sogen. Millenium-Modelle der La Pavoni, der in dem entsprechenden Thread aktuell erörtert wird.

 

@dd_hh
Aber es wird ja die Londinium Compact geben, die nicht wenige hier schon neugierig erwarten.
Bei deren "Verlässlichkeit" was Termine betrifft, kann es nur mehr um wenige Wochen bis Jahre handeln

 

das Ganze wird genauso intensiv bei HB verfolgt:

Londinium Compact - Lever Espresso Machines - Page 5

Wie daraus zu entnehmen, scheint Reiss Gunson gelegentlich auf Instagram dazu zu posten, während auf der offiziellen Londinium-homepage offenbar ganz bewusst noch nichts bzw. immer noch nichts zur Compact zu finden ist.

 

....immer ist alles "kurz vor Abschluss"...noch ein paar Monate...
Ein Jahr später ist es immer noch kurz davor...und ein weiteres Jahr auch.
Ich hab zwar keinen akuten Bedarf, aber trotzdem ist das ein wenig...hm...mühsam.
Denn Interesse hätte ich schon, und in sem Sektor gibt es nicht sooo viel Auswahl (Neugerätemässig)

 

Um was für einen Betrag geht es wenn ich fragen darf? Hatte vor 10/11 Jahren mal was ähnliches. Habe einem Verkäufer 300 Euro als Anzahlung überwiesen. Als es dann Probleme gab, weil das Objekt zu groß für den Versand war und eine von mir beauftragte Spedition auch nicht fußfassen konnte, brach der Kontakt ab.
Ich habe dann meine Rechtschutzversicherung kontaktiert. Da der Verkäufe auf Briefe vom Anwalt nicht reagierte, bot mir die Versicherung ~ 200 Euro an, wenn ich auf weitere Schritte verzichte. Vielleicht ist das in diesem Fall ebenfalls anwendbar und kompensiert zumindest einen Teil des Schadens?

 

Super nett, wie viel Anteilnahme der Fall auslöst! Eigentlich hatte ich das Beispiel nur gebracht, um vor "zu guten" Optionen auf entsprechenden Portalen zu warnen.
Wie gesagt, in den Details stecke ich auch gar nicht. Aber es war eine Olympia Cremina, Preis knapp EUR 1.000. Glaube auch nicht, dass der Käufer eine Rechtsschutzversicherung hat, CoffeeSensor sitzt ja in Rumänien.

Um aber den Glauben an die Menschheit wieder herzustellen - es hat sich bereits jemand gefunden, der dem Betrogenen seine Cremina leiht, so dass er die Entwicklung und das Testen seiner Pressure Profiling Teile abschließen kann. Fand ich auch toll. Nur trotzdem doof, dass sich die Guten aushelfen müssen, weil zu viele Idioten Betrügereien machen.