BfR Studie zu Blei in Siebträgern nach Entkalkung

kurz zusammengefasst:

Ziemlich säurebeständiger Edelstahl 1.4404 (oder auch 1.4571) enthält kein Blei, Kupfer enthält auch kein Blei.
Messing enthält häufig Blei und ist wenig säurebeständig.

Wenn du also kein oder möglichst wenig Blei in der Maschine oder im Getränk haben möchtest, suche eine Maschine, bei der alles oder das allermeiste aus Kupfer oder Edelstahl ist.

Für andere lustige Legierungselemente wie Aluminium, Beryllium, Phosphor, Nickel, Chrom u. dgl. gelten natürlich andere Maßstäbe. Such Dir was aus.

Am sichersten ist der Porzellan-Handfilter; vorausgesetzt, deine Wasserleitungen sind nicht aus Blei oder Kunststoff oder verzinktem Stahl. Und Flaschenwasser aus Kunststoffflaschen kann natürlich u. U. auch komische Dinge ans Wasser abgeben.

Aber irgendwas is ja immer.

 

Lelit, siehe oben. Anfrage an Rocket war nicht so einfach, da keine E-Mail-Adresse, mal abwarten, ob ne Antwort kommt.

Was genau war interessant, erhöhte Werte trotz der guten Voraussetzungen?

Genau das wäre mein Ziel, aber wie findet man diese? Oder hat schon jemand so eine gefunden?

 

Hast Du doch schon mit deinem Stoll Filter exerziert: Maschine mit Edelstahl oder Kupfer Kessel/Boiler bzw. Thermoblock aussuchen. Um Messing Fittings wirst Du in der Regel kaum rumkommen, aber deren Kontaktfläche und -zeit mit Wasser dürfte sehr überschaubar sein.
Ausserdem gibt es durchaus Firmen, die Analysewerte auch aktueller Modelle veröffentlichen, Xenia z.B.

Langfristig problematischer dürften die aus produktionstechnischen Gründen aus Messing gefertigten Brühgruppen sein. Die sind zwar in der Regel verchromt, vernickelt oder sonst wie veredelt, aber die Beschichtung hält nicht ewig. Ebenso die meisten Siebträger.
Wenn dir das Alles zu gefährlich ist, lass die Finger von dem Teufelszeug, Brühkaffee ist auch lecker...

 

+Fehlender Kontext, starke Schwankungen zwischen verschiedenen Maschinen.

 

Immer noch kein Feedback? Ungewöhnlich für Espressopool...!?

 

Hier die Antwort von Espressopool von heute:


zum Thema bleifreie Espressomaschine lässt sich folgendes vorab sagen: Uns ist außer der ascaso BIG DREAM keine auf dem Markt befindliche Maschine bekannt, die komplett ohne die Verwendung von Komponenten aus Messing und/oder Kupfer auskommt.

Da diese Werkstoffe auch bei bleiarmen Legierungen immer noch einen Restanteil von Blei enthalten, ist eine minimale Migration von Blei in Wasser nicht auszuschließen. Ascaso hat sich allerdings als nahezu einziger Anbieter in der Branche dem Thema offensiv genähert und durch Reduzierung von Messing und Kupfer-Komponenten diese Migration nachweislich auf zulässige, also unbedenkliche Werte reduziert.


Im Gegensatz zu anderen Herstellern, die Oberflächen mit einem Coating versehen, welches zu Beginn die Unterschreitung der Grenzwerte sicher stellt, sich aber nach einer Weile auflösen kann, verwendet Ascaso Materialien, die langfristig die erzielten Werte einhalten. Demnächst wird es z.B. auch einen Edelstahlsiebträger für die Modelle BARISTA T, STEEL & DREAM geben.


Das neue Modell der Steel ist in bestimmten Ausführungen jetzt schon erhältlich.

Es gibt eine neue Brühgruppenabdeckung, welche allerdings nur optisch eine Veränderung mit sich bringt, nicht technisch.

 

Hier die Antwort eines anderen Händlers:


Am besten schneiden hier die Siebträgergeräte von ECM ab bzgl. Reklamtionsquote und Langlebiggkeit.

Bzgl. Schwermetalle gilt:
1) immer kalkarmes Wasser verwenden mit möglichst wenig Ca++ ionen (zb Volvic, das hat nur 15mg Ca++ ionen pro Liter)
2) selber nie entkalken. Wenn Sie selber entkalken, dann kommt Säure + Metall = Korrosion.
3) Wie vermeindet man das ??? Ganz einfach: im Service wird die Maschine (Wasserkeislauf) zerlegt und ins Ultraschallbad gegeben.

—> Schritt 3) kann man die Intercvalle minimieren, indem man kalkarmes wasser verwendet und inen Service einmal alle 2-5 Jahre durchführt.
—> Prävention ist deutlich preiswerter.
Dieses Vorgehen gilt für alle Arten von Metallen und maschinen. Egal was die Hersteller sagen.

 

Schade dass dem vollmundigen Werbesprech die Nachweise wohl nicht angefügt sind...

 

Ja. Vor allem die, dass die Geräte der anderen Hersteller die Grenzwerte (nach einer Zeit) überschreiten würden. Könnten sie das beweisen, würden sie doch abmahnen.

 

Ist denn das Problem bei Thermoblocks weniger stark ausgeprägt? Gibts dort keine oder weniger Kupfer- und/oder Messingrohre als bei Verwendung eines Boilers?

Und irgendwo hat jemand geschrieben, dass die Wasserfilter der Hersteller auch Aktivkohle enthalten, was sich auch nachteilig auf die Bauteile auswirken kann, inwiefern macht es dann Sinn, diese Filter wegzulassen?

 

Mein persönliches Fazit ist, dass das Problem nicht konsequent und grundsätzlich angegangen wird und daher niemand das Problem gelöst hat. Meine Niche Zero kommt erst im Oktober. Bis dahin wird es bestimmt noch ein paar Erkenntnisse geben. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn wir hier weiter möglichst viele Erkenntnisse sammeln

 

Wobei tatsächlich die Frage ist, wie relevant es ist. Afaik ist der Grenzwert von 10 Mikrogramm so bemessen, dass bei einer Aufnahme von 2l pro Tag keine gesundheitlichen Risiken bestehen (sollen...). Das wären 5o Espressi. Wer am Tag 5 trinkt, dürfte also theoretisch Werte abkönnen, die das 10fache der Grenze im Trinkwasser betragen. Aber klar, 0g wäre natürlich ideal.

 

Ganz ehrlich: ich würde gerne die maximale Schadstoffbelastung im Kaufprozess mit auswählen können. Diese Transparenz würde wohl einigen Herstellern Probleme bereiten

 

Das ist falsch. Für Blei gibt es medizinisch keine unbedenkliche Dosis. Kriegt man praktisch halt nicht hin, daher die gesetzlichen Grenzwerte. Hier ein beliebiger Link zum Thema: Grenzwerte/Richtwerte

 

Danke für's Weiterleiten der Infos. Was es mit den Unterschieden zwischen 1. und 2. Messung in der Ascaso-Tabelle auf sich hat, wissen wir allerdings noch immer nicht.
2. Messung direkt nach Entkalkung? Gibt es andere Vorschläge?
1. und 3. Messung sind ja ok.
Hat von euch schon mal jemand Wasser aus ihrer/seiner Ascaso mit Thermoblock testen lassen? Ich konnte in der Forum-Suche keine Werte finden.
Und was heißt eigentlich "Migrat"?
Viele Grüße

 

Keineswegs. Wie bereits zigfach in diesem Thread erwähnt (zuletzt in Beitrag #1314), gibt es keinen medizinisch akzeptablen Minimalwert. Die gesetzlichen politischen Grenzwerte sind daher der billigen Produktion geschuldet.

(Metall-)Ionen "wandern" (migrieren) ins Wasser. Hättest du mit der Suchmaschine deiner Wahl selbst in wenigen Minuten herausfinden können.

 

Andere schlecht machen und selbst unbestätigte Behauptungen aufstellen, das ist schwach.

 

Naja, „schlecht machen“ finde ich persönlich übertrieben. Viele Hersteller geben ja eben an, dass sie die Oberflächen mit einer speziellen Beschichtung versehen und man sich deshalb keine Gedanken machen braucht - wie oft konnte man das hier lesen. Ich hatte hier auch schon die Fragen gestellt, wie lange hält diese Beschichtung eigentlich??? Hält die auch eine Entkalkung stand? Was ist das überhaupt für ein Zeug. Daher ist das ein Fakt und wenn man sich mal die Arbeit macht und paar Hersteller und Händler anschreibt, erhält man ziemlich oft diese Aussage...

 

Das hier meinte ich, das klingt so ein bisschen als wären die anderen Hersteller unzulässig. Aber vielleicht sehe ich das etwas zu streng ;-)

 

Gibt es denn inzwischen mit Kirchenbann belegte oder gesetzlich verbotene Espressomaschinenhersteller?