Einordnung Mühlen-Tests (am Beispiel Sette und Niche Zero)

Diskutiere Einordnung Mühlen-Tests (am Beispiel Sette und Niche Zero) im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo zusammen, ich bin Einsteiger in der Welt der Siebträgermaschinen und suche daher aktuell eine entsprechende Mühle. Ich habe mich relativ...

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  1. #1 Taromal, 25.09.2020
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    Hallo zusammen,

    ich bin Einsteiger in der Welt der Siebträgermaschinen und suche daher aktuell eine entsprechende Mühle. Ich habe mich relativ schnell auf drei Modelle festgelegt: Niche Zero, Baratza Sette 270Wi, Eureka Mignon Magnifico

    Mir geht es im Folgenden nun gar nicht so sehr um diese drei Modelle und eine Kaufberatung. Ich erhoffe mir Hilfe bei folgendem Problem:

    Als Einsteiger ließt man und ließt und ließt und schaut vielleicht noch Videos. Das habe ich getan und mir zu jeder Mühle alles durchgelesen und angeschaut, was ich gefunden habe.
    Leider sind für mich Tests teilweise etwas inkonsistent. Mit dem Ergebnis, dass man hinterher mehr fragen hat als vorher.

    Als konkretes Beispiel:
    Eine Referenz im deutschsprachigen Raum sind sicher die Kaffeemacher. Dort wurde die Sette 270Wi in einem Youtube Video getestet. Das Mahlgut machte lt. deren Aussagen einen optisch sehr guten Eindruck. Nach dem Video hätte ich sie sofort gekauft.
    Dann lese ich den Kaffeemacher Test zur Niche Zero. Da sind Grafiken und Tabellen abgebildet, mit denen ich leider überhaupt nichts anfangen kann. Unter einer Tabelle steht dann aber:

    Bei der Niche Zero haben wir eine Stärke von 7.14 % gemessen. Der Kaffee war sehr balanciert und vor allem süss. Geschmacklich abgefallen sind die Graef CM800 sowie die Sette 270 wi. Interessanterweise habe diese beiden Mühlen auch eine geringe Extraktionsauswertung

    Das ist nun komplett entgegengesetzt zu dem, was ich aus dem Video zur Sette geschlossen hab, weil die optische Erscheinung des Mahlguts da noch hochgelobt wurde.
    Und nun wird sie plötzlich, als 500€ Mühle, in einem Atemzug mit einer 100€ Mühle genannt.

    Meine Angst ist nun, dass ich mir quasi eine Mühle für 500€ kaufe, die es von anderen Herstellern auch für 100€ gibt.
    Die Niche Zero hab ich zwar schon bestellt, ich bin aber nach wie vor unsicher, welche Mühle es am Ende wirklich sein soll. Die Sette wäre aus meiner Sicht eigentlich der beste Allrounder mit dem höchsten Komfort. Bei der Niche sind ja auch Diskussionen im entsprechenden Thread zur Verarbeitungsqualität hochgekommen. Das steht auch im Gegensatz zu dem, was in den meisten Tests zu lesen und hören ist.

    Vielleicht kann jemand das Ganze etwas besser ordnen als ich und mich erleuchten. Ist die Sette nun wirklich so eine schlechte Mühle, wie es die Passage im Niche Zero Test der Kaffeemacher suggeriert? Schmeckt man da tatsächlich einen Unterschied, weil eine Mühle 7,14 % Stärke hat und eine andere 6,XX %?
    Ich versuche quasi herauszufinden, ob es für mich überhaupt eine Relevanz hat, wenn ein Profi in einem Test sagt "mir schmeckt der Espresso aus der Niche besser". Grundsätzlich muss ich das im Moment so hinnehmen, weil ich es nicht besser weiß. Aber eigentlich würde ich gerne zu dem Ergebnis kommen, dass geschmacklich die Niche und die Sette sich kaum bis gar nicht unterscheiden für jeden nicht Q Grader.

    Ich danke für jede Erhellung.

    VG
     
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  2. moelbi

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    Es wird dir niemand sagen können, ob deine genannten Mühlen einen für dich relevanten geschmacklichen Unterschied produzieren. Das weist du erst, wenn du selber alle 3 direkt nebeneinander testest.

    Auch bringt es dir nichts, wenn der Profi sagt, dass ihm der Espresso aus der einen Mühle besser schmeckt. Wenn das nicht dein Geschmack ist, der ja weiters auch stark von der Bohne abhängt, hilft das auch wenig. Wenn mir ein Sommelier den besten Edeltropfen hinstellt, werde ich ihm den auch ins Gesicht spucken, weil ich einfach jeglichen Wein geschmacklich ekelhaft finde. :D

    Was ich damit sagen will, als Einsteiger machst du grundsätzlich mit keiner deiner 3 genannten Mühlen etwas falsch. Mit allen 3 wirst du tollen Espresso produzieren. Deinen Geschmack wirst du eh erst einmal finden müssen.
     
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  3. #3 domimü, 25.09.2020
    domimü

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    Da sieht man einmal öfter, was diese bunten Werbefilmchen anrichten. Du hast recht, wenn jemand Mühlen testet und die Ergebnisse aufbereitet, sollte er die gleichen Merkmale testen. Und wenn die Schweizer Youtuber das nicht machen, solltest du sie in dieser Disziplin nicht als Profis oder gar Referenz sehen.
     
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  4. moelbi

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    Ich mahle derzeit mit einer Comandante. Vor einiger Zeit hatte ich eine Eureka Specialita bestellt. Geschmacklich konnte ich da für mich keinen Unterschied feststellen. Ich bin aber grundsätzlich auch erst am Erlernen der Geschmacksnuancen beim Espresso. Derzeit unterscheide ich in schmeckt und schmeckt nicht. Und dann noch in bitter und sauer. Der Rest kommt vielleicht mit meiner Niche mitgeliefert. :D
     
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  5. #5 Taromal, 25.09.2020
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    Gerade als Anfänger braucht man erstmal ein paar Anhaltspunkte zur Orientierung, da bieten sich solche Tests an. Und deswegen vertraut man da zunächst den "Profis".

    Man könnte natürlich sagen "welche Mühle du kaufst, ist bei dir eh egal, weil du vermutlich keinen Unterschied schmeckst". Ich unterscheide derzeit auch nur in schmeckt oder schmeckt nicht :D
    Nur ist zumindest mein Ziel, dass ich nun mit dem Umstieg auf Siebträger irgendwann mal so weit bin, dass ich einen Unterschied schmecke im besten Fall.
    Und dann sollte meine gekaufte Mühle nicht der Flaschenhals sein, der nur durchschnittlich gebrühten Espresso zulässt.
    Ließt man dann Tests, in denen die Sette, wie erwähnt, in einem Atemzug mit der CM800 genannt werden, ist das erstmal ziemlich abschreckend. Auch wenn ich den eigenen Test der Sette und die Angaben im Niche Test zur Sette widersprüchlich finde, bleibt im Kopf nun der Vergleich mit einer 100€ Mühle hängen.
     
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  6. Sekem

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    Bei den bunten Grafiken der Kaffeemacher geht es um die Verteilung der Mahlgutkörnung. Da mag die Sette nicht so toll sein wie die Mühlen mit Scheibenmahlwerk. Aber sie in einen Topf zu werfen mit der Graef wär grob fahrlässig (und machen die Schweizer auch nicht) Stichwörter sind hier z.B. Totraum und auch Einstellmöglichkeit. Schau dir mal die verzweifelten Threads von Graefbenutzern hier an.

    “Schmeckt oder schmeckt nicht“ wird in erster Linie von den Bohnen bestimmt, deren Geschmack du toll findest oder nicht. Mit Sette oder Niche machst du nichts falsch, mit der Graef schon.
     
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  7. #7 Clarino, 25.09.2020
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    Hallo Taromal, Du wirst mit Sicherheit mit allen drei Mühlen zufrieden sein. Später erst kann man aufgrund seiner Erfahrung differenzieren und weiß auch dadurch genauer was man will. Die Erfahrung musst Du selber machen. War bei mir genauso. Es gibt zuviele Faktoren die dabei entscheidend sind. Einer z. B. ist Dein Trinkverhalten. Wenn Du den ganzen Tag Espresso trinkst, benötigst Du vielleicht eher eine Eureka. Weil Du die Vorteile eines Direktmahlers nicht ausschöpfst. Die da sind, immer frisch gemahlene Bohnen, unkomplizierter Wechsel der Kaffeesorte usw. Wenn Du nur 2 Espressi trinkst, rate ich Dir dringend zur Niche oder zu einer Handmühle. Ich z. B. bin mit der C40 sehr zufrieden. Also mach Dir nicht zuviele Gedanken. Die Niche ist bestellt. Damit wirst Du hervorragende Ergebnisse erzielen. Wenn Dir später was anderes wichtiger wird, verkaufst Du sie und besorgst Dir was anderes.
    Viele Grüße!
     
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  8. #8 Taromal, 25.09.2020
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    Ich bin unter der Woche eher bei 2 Espressi pro Tag. Am Wochenende dann auch mal etwas mehr, wenn Besuch da ist sowieso.
    Deswegen bin ich unter Komfort-Gesichtspunkten bei der Sette hängen geblieben. Siebträger kann direkt eingespannt und befüllt werden (kein Umfüllen notwendig wie bei der Niche) und es wird direkt die Wunschmenge gemahlen.
    Ich sehe bei meinem Profil aber auch die Niche als geeignet ein. So viel trink ich ja nicht und ich wollte mir die Möglichkeit gönnen, ohne Umstand zwischen Kaffeesorten wechseln zu können.

    @Sekem
    Ich schätze mal, dass mein Problem ist, die Messung dieser Mahlgutkörnung bzw. verteilung zu verstehen. Ist diese abhängig davon, wie die Mühle eingestellt ist? Weil dann gewährleistet sein müsste, dass jede Mühle gleich gut oder schlecht eingestellt ist, damit ein aussagekräftiges Ergebnis rauskommt.

    Aber ich glaube, ich lass es dann damit, zu versuchen, eine Einordnung der Mühlen hinzukriegen. Ich beherzige den Rat von Clarino, behalte die Niche, sobald sie da ist, und gut ist. Irgendwann wechseln kann ich dann immer noch, hoffentlich erst in vielen Jahren.

    Danke an alle für euren Input ;)
     
  9. #9 Karl Raab, 25.09.2020
    Zuletzt bearbeitet: 25.09.2020
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    Zum Thema Mühle kann ich dir folgende Geschichte erzählen. Ich hatte vor meiner Niche über 12 Jahre eine Macap MC4, im Prinzip eine professionelle Tütenmühle für den Einzelhandel. Die Mühle ist über 6 KG schwer, komplett verchromt, 58mm flache Mahlscheiben und praktisch außer dem Hopper ohne jedes Plastik. Die Mühle ist dafür gedacht kiloweise Kaffee am Tag zu mahlen weshalb ich wahrscheinlich weit weniger als 10% der möglichen Lebensdauer dieser Mühle genutzt habe. Der Grund warum ich diese Mühle damals (außer der imposanten Optik) haben wollte war das ich schon damals „Single Dosing“ damit machen wollte, ein Begriff der zu der Zeit kaum bekannt war. Sie hat nämlich weder einen Doser noch ein On-Demand Auswurf, sondern einen riesen „Rüssel“, der praktisch ohne Hindernisse der Kaffee direkt in etwas geleitet hat was man heute „Dosing Cup“ nennt (zu der Zeit waren das einfach ein paar kleine Chromkännchen mit Henkel). Mit einer speziellen „Chopstick“ Technik konnte man dann den Kaffee mit sehr wenig „Retention“ (ein Begriff den damals hier auch noch keiner kannte) da rausbekommen.

    Warum jetzt also die Niche? Es geht bei diesem Thema letztendlich um den Workflow! Die Niche ist eben eine „echte“ reine SD Mühle, die meinen kompletten Ablauf deutlich vereinfacht und optimiert. Z.B. ist diese Chopstick Methode jetzt nicht mehr nötig weshalb ich jetzt fast ein Drittel der Zeit einspare (und jede Menge Sauerei die vorher nicht zu vermeiden war). Dazu kommt dann noch die geniale Möglichkeit der Niche die Einstellung des Mahlgrads exakt zu reproduzieren, selbst wenn die Einstellungen weit auseinander liegen oder nachdem man die Mühle gereinigt hat. Dadurch wird es jetzt möglich die Kaffeesorten praktisch beliebig von Bezug zu Bezug zu wechseln. Weiterhin liebt meine Frau die Mühle weil sie viel leiser ist und angenehmer klingt (durch die niedrige Drehzahl).

    Sicherlich ist die Niche auf den ersten Blick nicht so robust und massiv gebaut wie die Macap. Im Grunde genommen ist es aber egal ob ich mit so einer Mühle weniger als 10% oder weniger als 40% (oder welcher Wert auch immer solange er unter 100% liegt) der möglichen Lebensdauer (in einer Dekade) nutze. Die konischen Mazzer Kegel mahlen jetzt sogar 1,5 Tonnen Kaffee, eine Menge die ich da bestimmt nie mehr da durchlaufen lassen werde. Ich kann nach ein paar Kilo Kaffee jetzt auch keinen wesentlichen Unterschied im Geschmack feststellen. Der wesentlich Aspekt ist aber ob die Mühle optimal zu seinem persönlichen Workflow passt, und da ist die Niche für mich ein Volltreffer.....
     
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  10. #10 rebecmeer, 25.09.2020
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    Die sogenannten Mühlentests von diversen YouTubern kann man getrost vergessen.

    Als Laie wird man nicht wirklich herausfinden wo der Wahrheitsgehalt liegt.
    In erster Linie werden die Videos produziert um Aufmerksamkeit zu erlangen.
    Obwohl die Kaffeemacher ausgebildete Barista sind, so sind viele Videos handwerklich nicht gut gemacht. Ich meine inhaltlich.

    Die Sette und die Niche werden sich nicht viel tun was das Mahlergebnis betrifft.
    Es werden Nuancen an Unterschiede sein, was auch stark von der Bohne abhängt.

    Man muß sich die Frage stellen ob man den Lärm einer Sette unbedingt ertragen will?
    Die Niche ist deutlich angenehmer im Geräusch.

    Du solltest Dir die Frage stellen ob Du Single Dosing willst und Dich mit den Abläufen anfreunden kannst.
    Um das festzustellen sind die Videos wieder interessant.
    Wenn Du doch lieber mit einem Hopper arbeiten möchtest, dann kannst Du auch die Eureka Mugnon Spezialità in Augenschein nehmen.

    Für alle Mühlen gilt aus meiner Sicht, dass es Einsteigermühlen sind. Der Unterschied besteht im Handling und der Verarbeitungsqualität.
    Die meisten Heimnutzer werden mit einer der Mühlen auf Dauer zufrieden sein.

    Wer das Maximum aus der Bohne rausholen möchte muß dann gleich in einer deutlich anderen Preisliga spielen. Da geht es meines Erachtens erst ab ca. 1600 € los. Also ein Vielfaches eines Anfängerbudgets.

    Wenn der Hobbybarista sein Handwerk versteht, dann ist eine herausragende Mühle der Schlüssel zum maximalen Geschmackserlebnis, nicht der Siebträger.
    Ausgefeilte Technik kann nicht ,minderwertiges’ Mahlgut zu einem guten Espresso extrahieren.
     
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  11. #11 Karl Raab, 25.09.2020
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    Die Niche hat durch die etwas „schwierige“ Einkaufssituation mit Sicherheit einen hohen Wiederverkaufswert. Insofern ist das wahrscheinlich kein Problem. Ich werde aber meine Niche bestimmt nicht so schnell verkaufen....
     
  12. NiTo

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    Wenn du wem auch immer was auch immer ins Gesicht spuckst, bist du ein Rotzblag. Wenn du einen Weinfachmenschen ins Gesicht spuckst, weil du keinen Wein magst, bis du zusätzlich ein Vollidiot.
     
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  13. #13 Karl Raab, 25.09.2020
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    Das was @rebecmeer da anspricht ist sicherlich ein ganz entscheidender Aspekt. Ich muß mir ehrlich eingestehen das ich noch lange nicht soweit bin das ich mit meinen „sensorischen Fähigkeiten“ eine Mühle in der > 1600€ Liga (oder deshalb auch einen Siebträger in der >2500€ Liga) wirklich wertschätzen kann (bei Wein oder Whisky hab ich auch Jahre dafür gebraucht). Deshalb spielt für mich das letzte Quäntchen Mahlgutqualität auch nicht die entscheidende Rolle solange wir nicht in den Bereich von wirklich „minderwertigem Mahlgut“ kommen, was bei den drei angesprochenen Mühlen sicherlich nicht der Fall sein wird....
     
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  14. #14 rebecmeer, 25.09.2020
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    ‚Minderwertig‘ ist nicht wortwörtlich zu nehmen.
    Ein passenderer Ausdruck fiel mir nicht ein.

    Was die unterschiedlichen Qualitäten bei Mühlen betrifft, so helfen nur persönliche Vergleichstest.

    Man sollte die Bohnen gut kennen und versuchen für jede Mühle die optimale Einstellung zu finden.
    Dann hilft nur eine Blindverkostung.

    Das sollte man mit 3 verschiedenen Sorten machen die bekannt sind. Am besten dunkel, Mittel und heller geröstet.

    An einem Tag nur eine Bohne.
    Die sensorischen Fähigkeiten in Sachen Kaffee entwickeln sich langsam wie auch bei anderen neuen Geschmackserfahrungen.

    Einen einfachen Fragebogen erstellen um eine einzelne Bewertung durchzuführen.

    Allgemeiner Geschmack
    Ausgewogenheit/Balance
    Welche Geschmacksrichtung tut sich besonders hervor?

    Ja, man könnte da alles ind jedes reinschreiben.
    Das soll man auch machen. Jeder Einzelne wird das anders beurteilen.
    Hilfreich ist wenn man es vielleicht zu dritt testet und abschließen die Ergebnisse vergleicht und bespricht.
    Irgendwo wird man einen gemeinsamen Nenner finden.

    Wer nicht solche Möglichkeiten hat, der muß sich fürs erste mit den Mühlenbesprechungen hier auseinandersetzen. Also z. B. die entsprechenden Threads hier im KN von A - Z durchkauen und versuchen zwischen den Zeilen zu lesen.
    Weil die Leute von Ihrem Kauf begeistert sind muß man nicht mit wirklich neutralen Beurteilungen rechnen.
    Interessant ist es dann, wenn etwas über die verwendeten Bohnen drin steht und eine Aussage im Vergleich zu einer anderen Mühle. Das ist dann unter Umständen eine greifbare Bewertung um sich ein Bild zu machen.

    Es ist alles nicht so einfach um die richtige Entscheidung zu treffen. Da spielt es keine Rolle ob man Anfänger ist, oder mehr Erfahrung hat.
    Der Erfahrene wird für sich mehr Mühlen ausschließen können.
     
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  15. #15 Cappu_Tom, 25.09.2020
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    Nix "aber" ... :)

    Ich sehe das pragmatisch:
    Du hast (d)eine Mühle schon bestellt und dabei nichts grundlegend verkehrt gemacht - Punkt.
    Du wirst dann mit der erforderlichen Geduld und Freude deine Erfahrungen sammeln (gibts schon eine Maschine?) und so auch das viele Gelesene besser/anders für dich einordnen und bewerten können. Lass das auf dich zukommen, vieles klärt sich dann von selbst.
    Später kannst du dir - basierend auf diesen deinen Erfahrungen dann immer noch Gedanken über eine allfällige Veränderung machen.
    Lehrzeit eben, aber in dieser Klasse mit durchaus überschaubarem Lehrgeld.

    Warnung:
    Selbst wenn du jetzt zu 100,00% die 'richtige' Kaufentscheidung treffen würdest/könntest - vor 'Upgradeditis' bist du ohnedies nicht gefeit :D

    Viel Freude - Tom
     
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  16. #16 Karl Raab, 26.09.2020
    Karl Raab

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    Denke Tom liegt damit ziemlich richtig.....Eine Mühle die Scott Rao, James Hoffmann und John von Decent für Gut befinden kann so verkehrt nicht sein.....
     
  17. moelbi

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    Mein Gott, das war eine von mir überzeichnete bildliche Darstellung bzgl. unterschiedlichem Geschmack. Man kann eine Aussage im Zusammenhang ja schonmal nicht verstehen. Aber wenn dann noch ein fetter Smiley dahinter klafft, sollte man vielleicht darüber nachdenken, ob diese Aussage für bahre Münze zu nehmen ist. Und sollte man danach trotzdem der Meinung sein, der meint das ernst, wäre ich immer noch sehr vorsichtig mit Beleidigungen.
     
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  18. #18 benötigt, 26.09.2020
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    Für meinen Geschmack geht die Diskussion zu weit am Grundproblem vorbei: Die Leute übersehen zunehmend, was die Aufgabe von Influencern ist. Es geht um bezahlte Meinungsmache.
    Dies ist unabhängig von Fakten, sondern richtet sich ausschließlich nach den Sponsorengeldern. Wer von den Kaffeemachern sinnvolle und aufrichtige Bewertungen erwartet, ist da doch einfach an der komplett falschen Adresse. Aber das begreift kaum noch jemand. Ein buntes Video von zwei sinnlosen Typen (persönlich finde ich sie einfach auch im Auftreten unerträglich) und schon wird das als ultimative Wahrheit akzeptiert.
    Dem Messerverkäufer an seinem Stand vor dem Supermarkt glaubt doch auch keiner, dass die Klingen ein Leben lang super scharf bleiben werden. Warum fallen die Leute so reihenweise auf solche Hanseln im Internet rein?
    Ich finde es gut, wenn zumindest die Inkonsistenzen in den Aussagen der Kaffeemacher noch erkannt werden. Allerdings wird der grundsätzliche Wahrheitsgehalt nicht, oder zu wenig angezweifelt.

    Was die Mühlenentscheidung des TE angeht, sollte mal ganz losgelöst von den Videos geschaut werden, was die Einsatzzwecke der drei Mühlen sind, wie sie sich in dem jeweiligen Bereich schlagen, welche Schwächen sie mitbringen. Dann ist zu schauen, welcher Kompromiss im Ergebnis am besten auf das Bedarfsprofil des TE passt.
     
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  19. #19 StSDijle, 26.09.2020
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    Noch eine Sache zum umfüllen. Normalerweise würde ich dir recht geben, direkt in den ST ist besser. Da der Dosierbecher der Niche aber so gut in den ST passt und du bei direktmahlern eigentlich immer überlegen mußt, wie du das Kaffeemehl im Sieb verteilst (und die Meisten dann beim Trichter landen), ist das Geschmacksache. Ich glaube sogar nichts von beiden, man entwickelt so seine Routine. Bei der Niche eben wie man den Becher kipt, das am Ende das Kaffeemehl gleichmäßig im Sieb ist, bei den Direktmahlern, wie man schütteln muß. Dass das verteilen im Sieb ein größeres Thema ist, sieht man ja schon an den entsprechenden Zubehörteilen, die das Problem lösen sollen. Auch wenn einige besonders teure sich als nutzlos herausgestellt haben.
     
  20. cbr-ps

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    Vielleicht doch nicht die unabhängige Referenz, sondern einfach nur einer von vielen Influencer Kanälen?

    Ich sehe im Wesentlichen einen Teilnehmer hier unken, dessen Einstellung ich auch in anderen Fällen etwas befremdlich finde. Davon würde ich mich nicht verunsichern lassen.
    Da würden mich eher die vielen negativen Praxiserfahrungen mit Defekten an der Sette abschrecken.
     
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