Silvia mit ito - Jura Membranregler zerlegt !?

Da war für den Membranregler wohl der Pumpendruck zu hoch.

 

Hast Du neben dem Dichtungstausch andere Wartungsarbeiten durchgeführt, z.B. entkalkt (und damit den Regler potentiell verstopft)? Der zeitliche Zusammenhang zu Arbeiten an der Maschine ist doch etwas verdächtig.

Der Membranregler ist nicht optimal installiert worden. Der Pumpenschaft hätte weiter nach links gedreht werden müssen, so dass der abgehende Schlauch in einer geraden Verlängeurng des Austrittskanals aus dem Membranregler kommt. Wenn das nicht der Fall ist, könnte die Dichtung nicht gegeben sein.

 

Ja, sah bei mir sehr ähnlich aus.

John, von Decent Espresso, hat in seinem letzten Zoom call auch darüber gesprochen, dass auf längere Sicht, die Haltbarkeit der Membranregler, nicht ausreichend genug ist, um sie in der DE1 zu verbauen. Sie haben wohl Jura und Siemens getestet.

 

> dass auf längere Sicht, die Haltbarkeit der Membranregler, nicht ausreichend genug ist

Mag für die Decent zutreffen, aber deren beiden Pumpen werden anders als üblich betrieben. Nicht mit gleichmäßiger (Netz-)Frequenz, sondern aperiodisch. Sie werden mit z.T. großen Pausen abgefeuert. Zwei Pumpen sind, von der Flussrate her, eben eine zu viel. Bei einer so untypischen Beanspruchung würde es mich nicht wundern, wenn Membranregler früher aussteigen - oder zumindest nicht wie vorgesehen funktionieren. Ein Membranregler soll die Druckschwankungen zwischen Hüben glätten. Dazu muss er die Druckspitze am Anfang einer Kolbenschwingung teilweise aufnehmen und über den Zeitraum eines Hubs abgeben. Er muss auf die Frequenz abgestimmt sein.

Membranregler werden millionenfach in Vollautomaten eingesetzt. Undichtheiten durch fehlerhaften Einbau dürfte angesichts der Art der Dichtungen an diesem Regler durchaus öfter vorkommen, aber Google findet kaum mehr als einen Fall, wenn man nach einem geplatzten Membranregler sucht. Ich selbst habe in den letzten zehn Jahren nur von einem Anwender mit diesem Ausfallbild gehört. In dem Fall war die Ursache eine fehlerhafte Charge, der Hersteller hatte die Bördelung am Metall vergessen.

 

> ca. 10Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht

Ungefähr 30 Grad. Der Membranregler steht im ersten Bild des Threads waagerecht. Das wäre richtig, wenn der Schlauch senkrecht nach oben abgehen würde. Er geht schräg nach links ab. Die Pumpenachse (nur der weisse Teil, nicht die gesamte Pumpe) muss gedreht werden. Bild aus der leva!-Anleitung:

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Also ich denke du kennst mittlerweile drei mit dem Fehlerbild. Wie gesagt mir ist vor einem Monat auch einer um die Ohren geflogen. Ohne das ich Veränderungen vorgenommen hatte. Er war kein Jahr alt.

 

Wenn man in zehn Jahren von drei Membranreglerausfällen hört, ist das keine ausreichende Zahl, um den Schluss zu ziehen, dass die Haltbarkeit nicht ausreicht - sondern eher, dass das kein typisches Ausfallbild ist. In der gleichen Zeit habe ich von schätzungsweise zehn explodierten Espressomaschinen gehört (von dramatisch veranlagten Kaffee-Forum-Nutzern) und von zahllosen defekten Pumpen und ausgefallenen Heizungen.

 

Habe nun in kurzer Zeit hintereinander zwei Membranregler verloren.
Der erste hielt seit Anfang 2019, der zweite wurde eingebaut und tropfte nach wenigen Tagen.

Im Rahmen des Neueinbaus vor wenigen Tagen wurde lediglich das Duschsieb gereinigt und die Dichtung der Brühgruppe erneuert.

Mir wird zwar ein kostenloser Ersatz geliefert, jedoch ist das ja nicht die Lösung. Gibt es eine haltbarere Lösung?

LG geri

 

> tropfte nach wenigen Tagen

Ist der Druck auf einen vernünftigen Wert beschränkt (bei mir per OPV auf 10,5bar; der maximal zulässige Druck der jura-Membranregler ist mir nicht bekannt)? Wo kommt das Wasser raus, aus der Bördelung oder woanders? Wenn nicht aus der Bördelung, wurden die O-Ringe mit Silikonfett geschmiert?

> Kalkbröckchen ins System gebracht und für Verstopfungen gesorgt.

Eine Verstopfung zwischen Membranregler und OPV (= eine Verstopfung, die die Druckbegrenzung ausser Kraft setzt) dürfte den Membranregler platzen lassen. Ich glaube kaum, dass der 16-17bar (E5) oder gar 20-21 bar (E4) aushält.

 

Kommt aus der Bördelung raus. Dichtungen sind gerettet,
das OPV ist auf 11bar und der Drucksensor zeigt auch kein Überschreiten dieses Drucks an, primär wird beim Bezug der Druck auf 9bar Max reguliert, also sollte es eigentlich im Ränge sein

 

Undichte Membranregler kenne ich auch, als Ersatz dafür,
würde ich daher eher zu eine (Stahl)-Flexleitung raten.
Die (Stahl)-Flexleitung dämpfen die Druckpulsationen mindestens so wirksam
wie Membranregler sind aber viel Druckfester.
Diese Leitungen gibt es in vielen Längen und mit den unterschiedlichsten Anschlüssen.
In unserer Werkstatt haben wir auch die "harten" Teflonleitungen durch die (Stahl)-Flexleitung ersetzt
danach waren die Maschinen erheblich leiser.
Espressomaschinen Ersatzteile Günstige Zubehör

 

Also eigentlich der Standardschlauch der bei der Silvia V5 eingebaut war?

 

Ja, genau sowas.

 

Ein Flexschlauch windet sich beim Druckaufbau wie eine Schlange. Der zieht die Pumpe immer wieder zentimeterweise hin und her. Da man mit einem Mikrocontroller-Modul in der Gegend (bei einer Silvia) viele Kabel und Stecker hat, ist diese Bewegung potentiell gefährlich. Dadurch könnte sich irgendwann was lösen. Der Originalschlauch passt sowieso nicht mehr, sobald man ein T-Stück für den Drucksensor eingefügt hat. Falsche Länge.

 

Das ist Blödsinn.

Das ist noch größerer Blödsinn.

Dann ist die Maschine halt zu klein.