RIP: Rancilio Silvia: Wer wird der Nachfolger?

Das spielt keine Rolle, denn:

 

Also wenn du grundsätzlich mit der Silvia zufrieden warst, dann wird dir die Profitec Pro 300 viel Freude bereiten und ist ein mehr als würdiger Nachfolger:

• Dualboiler
• Boilergrösse ist "ähnlich" der Silvia, d.h. kurze Aufheizzeit (guten Espresso gibt es nach 10 Minuten), Performance etc. ist ähnlich.
• Hat PID mit Shottimer, also super temperaturstabil
• Dampfboiler abschaltbar
• Wenn dir kurze Aufheizzeiten und einfache Wartung wichtig ist, dann würd ich von einer E61 Abstand halten (meine Erfahrung).
• Relativ kleiner Formfaktor

 

Die Wartung an der E-61 ist kaum der Rede wert - alle 3 Wochen Rückspülen ( 150 - 200 Bezüge ).
In knapp 8 Jahren war sonst an meiner E-61 nichts zu tun - obligatorischer Gruppendichtungswechsel, wie bei allen Gruppen,ausgenommen. Die Ventile und Dichtungen in der Gruppe sind auch einfach und kostengünstig zu ersetzen, wenn sie denn mal fällig werden. Bei den anderen Gruppen hat man das Gruppenventil ( 3-Wege Magnetventil ), was auch einmal Probleme machen kann, und dann einen halben Hunni verschlingt, wenn es ersetzt werden muss. Meiner Meinung nach nimmt sich das nicht viel. Die E-61 mit ihren gut 4kg temperierten Messing trägt auch erheblich zur Stabilität bei, und sorgt durch ihre Vorbrühkammer für einen langsamen Druckaufbau am Puck.
Nachteil ist die längere Vorwärmzeit, und der höhere Energieverbrauch.

lg ...

 

Hab ich auch nicht behauptet; wollte nur darauf hinweisen, dass es kein Schrott für den Altmetalleinsammler ist, und man das Gerät im Sinne der Nachhaltigkeit dem Kreislauf nicht entziehen sollte. irgendein Student mit etwas handwerklichem Geschick freut sich sicher drüber...

Hast wohl in den letzten Tagen an meinen Aussagen dauernd was zu meckern?

 

Ich hoffe du meinst damit das Rückspülen mit Kaffeefettlöser. Aus meiner Sicht sollte man täglich ohne Reiniger rückspülen und zwar bei jeder Maschine, egal ob E61 oder Ringbrühgruppe. Ansonsten bildet sich ein unappetitlicher Schmodder der mit Kaffeefettlöser auch nur schwer zu "knacken" ist... Bei der e61 würde ich es mit dem Kaffeefettlöser nicht übertreiben, denn dadurch löst sich auch die Schmierung der E61 Nockenwelle und dann quitscht und kratzt der Bezughebel gern mal...

 

Ich hatte gerade eine VBM domobar in Reparatur: Sowohl Heizung und Pumpe wurden getauscht, der Hauptschlauch war undicht und das Ding wurde entkalkt: alles in allem 120€ inkl. aller Teile und Umsatzsteuer.

Und da sie einmal dort war, nach 10 jahren alle Lampen gegen LED getauscht, dafür kamen nochmal 20 € drauf - aber das muss man ja nicht machen lassen. Wäre es mir für eine 15 Jahre alte Silvia auch wert, wenn man die Patientin günstig bekommt. Oder man lässt es machen und verkauft sie dann als frisch gewartet mit entsprechender Rechnung.

 

Bei einer alten Silvia ist die Heizung fest mit dem Kessel verschweißt - man müsste also den Kessel samt Heizung tauschen - hier liegt alleine der Materialpreis bei ca. 150.-€

 

Vorher wäre zu prüfen ob die nicht unter der Abtropfschale durchgerostet ist. Nach 15 Jahren ziemlich wahrscheinlich.

 

> Bei einer alten Silvia ist die Heizung fest mit dem Kessel verschweißt ... Materialpreis bei ca. 150.-€

Es gibt ein Kesseltauschprogramm für defekte alte Silvia-Boiler (alten abgeben), dann kostet der Ersatz anscheinend nur 77,89€. Wenn die Heizung überhaupt das Probem ist und nicht nur ein zu drückender roter Knopf am Sicherheitsthermostat.

 

Sicher eine sehr „spannende“ Diskussion für jemanden, der mit dem Teil längst abgeschlossen hat und dem der Defekt anscheinend grad Recht kommt für seinen Upgrade Wunsch

 

könnte natürlich auch sein
- der link funktioniert leider nicht
Ein Aufarbeitung ist aber seitens des TE sowieso nicht gewünscht. Er kann sie aber auch als Reparaturgerät veräußern.
Ich glaube kkcologne hat Interesse

 

Danke für die Erfahrung, schön, wenn das auch so laufen kann. Ich habe mit meiner E61 Zweikreiser leider andere Erfahrungen gemacht: Musste ca. alle 2 Jahre in den Service (mit jeweils 2-3h), i.d.R. wegen abnehmender Temparatur. Trotz regelmässiger Rückspülung und Entkalkung meinerseits. Irgendwie haben sich öfters die Rohre zwischen Brühkopf und Boiler verstopft und damit war der Kreislauf gestört. Nach fast 10 Jahren gab es dann auch Probleme mit den Hebeleien, und da hab ich dann aufgegeben, da der Kostenvoranschlag für die Reparatur einfach zu hoch war.
Wenn ich mir eine Explosionszeichnung einer E61-er anschaue, sind da einfach viel mehr Bauteile und Mechanismen, die alle irgendwo einen defekt erleiden können. Vielleicht hatte ich einfach Pech mit meiner "Montagsmaschine", aber eine einfache Maschine mit weniger komplexem Aufbau, wo der Brühkopf auch ohne anfälligem Thermosiphonkreislauf für Temparaturstabilität garantiert, ist mir daher lieber.

 

Ich denke es gibt da zwei grundsätzliche Sichtweisen.
Die einen sind handwerklich unbegabt oder haben keine Lust den Service selbst zu machen oder wollen wegen Angst vor Garantieverlust gar nicht selbst Hand anlegen. Für die ergibt sich eben das Problem, dass die Wartung der E61 beim Händler recht zeitaufwändig und damit teuer wird.
Die Anderen machen sowas selbst und Zeit spielt weniger eine Rolle. Bei Problemen mit der E61 werden Dichtungen getauscht, Rohre entkalkt oder Kleinteile getauscht. In Summe kostet das nur Zeit aber nicht mehr als ein paar Euros. Dafür tut es im Vergleich richtig weh, wenn man für ein exponiertes Bauteil wie das Magnetventil bei der gesättigten Brühgruppe gleich 50€ ausgeben muss...

 

Da lag offenbar das Problem nicht am System, oder der Gruppe selbst. Nach 10 Jahren 3 Ventilstößel und deren Federn zu tauschen, ist weder teuer, noch sehr aufwändig zu bewerkstelligen.

 

Ich kann der E61 optisch nix abgewinnen, aber das ist Geschmacksache. Aufheizzeit ist wie sie ist, ausser bei der Bianca, da kriegt es Lelit mit einem Überhitzungstrick während der Aufheizphase schneller hin.
Die Überhitzungsproblematik betrifft primär Zweikreiser, nicht Dual Boiler.

Die Basistechnologie ist bei den E61 weitestgehend gleich, der Unterschied liegt eher in den Details. Rocket hat einen Keramik Glocke, ECM Edelstahl, andere setzen verchromtes Messing ein. Lelit liefert ein Paddle mit. Die einen haben Edelstahl Boiler, die anderen Kupfer.

 

E61 wird halt von vielen Herstellern verbaut, weil es das ist, was Kunden bei einem hochwertigen Siebträger erwarten.
Aber in Zeiten von PID und effizienten/leistungsstarken Boiler gibt es bessere Lösungen für Single oder Dual Boiler.

Wenn du schon R58 und Synchronika in Ring wirfst, dann kannst auch ne Elekrta Verve oder Ascaso Baby T anschauen.
Oder gleich LMLM.

Oder in deinem Preisrahmen Profitec 300 oder Silvia Pro.

 

Quickmill Silvano oder Expobar Brewtus IV.

 

Hier was meiner Meinung nach gegen E61 spricht:
die E61-er mag je nach Auge des Betrachters nett aussehen, Physikalisch/Thermodynamisch gesehen ist die E61 einfach - salopp ausgedrückt - eine Krücke: es benötigt den ständigen Wärmekreislauf (via Thermosiphon) um auf Temperatur zu bleiben. Natürlich funktioniert das, aber Konstruktions-technisch ist das - sagen wir mal so: nicht optimal. Temparaturstabilität wird durch den massiven Brühkopf erreicht. Dadurch benötigt eine E61-er Maschine immer eine deutlich längere Aufheizzeit, um nach dem Einschalten auf Temperatur zu kommen. Die Leitungen zwischen Kessel und Brühkopf können (müssen nicht...) Probleme bereiten wie Überhitzung und/oder Ablagerungen bzw. können verstopfen. Der exponierte Brühkopf hat noch dazu eine starke Wärmeabstrahlung. Es ist einfach viel Komplexer aufgebaut als nötig und entsprechen anfälliger. Ich würde eine E61-er Maschine mit einer mechanischen, analogen Armbanduhr vergleichen, welche viel komplexer im Aufbau ist (und das hat hat ja durchaus seinen Reiz) und entsprechend anfälliger ist als jede digitale Uhr, aber deren Präzision wird niemals erreicht.