Neue Eureka Mignon Modelle

Hallo, eine Frage in die Runde: Nach langer Recherche habe ich mal Geld in die Hand genommen und die Eureka Brew Pro 16 CR in schwarz matt bestellt.
Sie sollte neben meiner ECM Mühle stehen, passte optisch gut zueinander und ist nur für Filterkaffee vorgesehen. Als ich die Mühle auspackte war ich schwer enttäuscht. Überall feine Kratzer und das für den Preis. Mühle zurückgesandt und der Verkäufer hat sich dann mit dem Distributor kurzgeschlossen. Ergebnis, zwei Mühlen zum Vergleich ausgepackt, alle hatten diese meiner Meinung nach „Verarbeitungsfehler“. Ich hatte früher schon mal eine Mühle von Eureka, die war tadellos.
Habt ihr Erfahrungen dazu, bzw. einen alternativen Tip. Liegt es nur an dieser Baureihe und kann ich eventuell eine andere Eureka für Filterkaffee nutzen?
Vielen Dank im voraus.

 

Hallo zusammen,

hier nochmal die versprochene Rückmeldung nach Öffnen der Mühle. Mit dem Verringern des Abstandes haben sich also nur die flachen Teile der Mahlsteine berührt, und es ist kein Schaden an den zerkleinernden Teilen entstanden.

Was mir aber auffällt, ist dass die Spuren nur auf einer Seite der Mahlsteine entstanden sind, und dann auch nur partiell (Siehe Fotos von zwei verschiedenen Seiten der stationären Mahlscheibe). Dies würde meinem Verständnis nach dafür sprechen, dass die Steine unter einem verältnismäßig starken Winkel zueinander stehen. Insbesondere wenn man sich anschaut wie gleichmäßig die Steine in diesem Einstellungsvideo die Farbe verlieren (vielleicht lassen sich Farbe und Schleifspuren aber auch nicht gleichsetzen):

Auch bin ich für Durchlaufzeiten um 30 Sekunden eine halbe Umdrehung vom Klirrpunkt entfernt, entgegen den wohl eher üblichen 1/6 Umdrehung.
Das würde mich alles nicht stören, wenn ich nicht inkonsistente Durchlaufzeiten hätte (aber das gehört dann nicht mehr in diesen Thread)

 

Ich habe vor wenigen Tagen eine Specialita beim Fachhändler gekauft. Er gab mir für die erste Mahlgradeinstellung folgende Tipps:
1. auf keinen Fall das Mahlwerk zum klirren bringen
2. mit einer groben Einstellung starten
3. immer das Mahlwerk leer mahlen, bevor die Einstellung im nächsten Schritt feiner gewählt wird. Erst dann wieder eine Single Dose Portion mahlen und wieder den Bezug testen.
4. er hat explizit davon abgeraten, die Einstellung bei laufendem Mahlwerk feiner zu wählen, wenn sich gleichzeitig Bohnen zwischen den Mahlscheiben befinden.

Der Hintergrund scheint zu sein, dass sich nicht nur Bohnen verklemmen können sondern dass die Rundlaufgenauigkeit der Motorwelle darunter leidet, wenn die Mahlscheiben enger gestellt werden, wenn gleichzeitig Bohnen im Mahlwerk sind.

 

Hat er Dich vielleicht auf die Schippe genommen, weil Du Dir die Mühle vor dem Kauf so genau angeschaut und getestet hast? Die Tipps würden nämlich bedeuten, dass ich bisher alles falsch gemacht habe.

 

Den Mahlgrad muss man je nach Bohne, Wetterlage und eigenem Anspruch mehrmals täglich nachjustieren. Und bei einer neuen Bohne braucht man selbst mit etwas Erfahrung 2-3 Anläufe, bis der Mahlgrad stimmt.

Was dir da erzählt wurde bedeuted quasi, das du die Mühle durch ganz normalen Gebrauch kaputt machst. Klingt für mich, als wollte der Händler sichern gehen auf keinen Fall bei Problemen seinen Pflichten aus der Gewährleistung nachkommen zu müssen.

Fehlt eigentlich nur noch, dass er davor warnt, überhaupt Kaffeebohnen in die Mühle zu tun. Auch den Stecker sollte man besser nicht einstecken, der Strom könnte der Mühle eventuell schaden.

Bezüglich Klirrpunkt kannst du übrigens auch folgendes tun:

• Bohne raus und Mühle leer mahlen.
• Stecker raus!!!
• Hopper ab.
• Die obere Mahlscheibe von Hand leicht drehen.
• Den Mahlgrad feiner stellen, bis die Mahlscheibe blockiert.
• Ca. eine Mahlgradstufen (2 Striche) gröber stellen.
• Hopper drauf, Bohnen rein, Stecker rein und loslegen.

Das ist aufwändig, aber man macht das ja nur einmal.

Den Mahlgrad kann und muss man im laufenden Betrieb verstellen. Hier aber nicht wild am Einstellrad drehen, sondern immer nur milimeterweise.

 

Also auf die Schippe genommen hat er mich sicher nicht. Er verkauft primär Gastrogeräte an Eiscafes und hat also auch große Mühlen und 2- oder 3-gruppige Faemas im Programm. Der Mann (es war der Eigentümer selbst) ist seit mehr als 20 Jahren im Kaffeegeschäft. Er telefoniert auch öfter mit Leuten von Eureka. Er hat offensichtlich Ahnung.

Aber zum Thema: er hat mit seiner Empfehlung nicht die minimalen Mahlgradveränderungen gemeint, die man mit der gleichen Bohne von Tag zu Tag durchführt, weil die Bohnen altern oder die Luftfeuchtigkeit sich verändert. Die kann man sicher durchführen, wenn Bohnen im Hopper sind und die Mühle läuft.

Es ging ihm zum einen um die Ersteinstellung und zum anderen um die Neueinstellung, wenn man auf eine andere Bohne umstellt, wo es nicht mal reicht, um 1-2 mm von grob nach fein zu drehen.

Bei laufendem Motor den Klirrpunkt zu suchen und dann von da an von fein auf gröber zu wechseln ist seiner Meinung nach kompletter Unsinn.

@FRAC42: so wie Du das manuell empfiehlst, ist das sicher ok und kein Problem.

 

OK, dann passt es ja. Und das man nach der Klirrpunktfindung erst die leere Mühle deutlich gröber einstellen sollte um sich dann langsam von grob nach fein dem perfekten Mahlgrad zu nähren wird leider nicht immer deutlich genug beschrieben.

 

bei single dosing musst du die Mühle um einiges feiner stellen als mit vollem Hopper, allein schon deshalb ist der Tipp m.M.n. für die Tonne

 

@JeyTra: Also ich habe mich bei der Ersteinstellung genau so herangetastet. Danach musste ich bei halb gefülltem Hopper bei den ersten beiden Bezügen noch 1-2 mm am Drehrad auf gröber nachstellen, bis es gepasst hat. Also insofern sehe ich da keinen Widerspruch.

Ob diese Mühle überhaupt für Single dosing taugt? Keine Ahnung. Aber das ist ja auch ein komplett anderes Thema.

 

Ja das meine ich, du musst die Mühle dann bei mehr Bohnen im Hopper schon wieder nachjustieren..ich glaube das ist nicht im Sinne des Erfinders und von daher durchaus ein Widerspruch aber wenn du es so machen möchtest, kannst du dies natürlich tun..kaputt machst du damit nix, nur unnötig Bohnen und Zeit verschwenden aber wenn dir das wurscht ist, ist alles gut.

Als Single Dosing Mühle eignet sich die Specialita nur bedingt..ist halt nicht darauf ausgelegt..außerdem sind die beiden digitalen Timer ja dann obsolet

 

Ich habe 2x18 Gramm Kaffee und fünf Minuten Zeit verschwendet. Alles gut.

 

Im Nachgang zu meiner Rückmeldung oben hat es mich doch nicht in Ruhe gelassen und ich wollte nachschauen wie stark die Scheiben nun schief stehen. Ich habe dazu den oben schon verlinkten Test mit dem Wasserlöslichen Marker gemacht und bin dabei zu keinen mir selbst erklärbaren Ergebnissen gekommen. Denn mit der Stärke des Andrucks am Klirrpunkt den ich mich getraut habe (erst per Hand gedreht, dann als ich es von Hand nicht mehr drehen konnte per Motor), habe ich den Marker nicht in einer eindeutigen Weise von den Scheiben bekommen.
Dazu hier vier Bilder (entschuldigt die nicht vollständig gereinigten Scheiben):


Obere Mahlscheibe mit Marker vor und gegen Ende meiner Testreihe.


Untere Mahlscheibe mit Marker vor und gegen Ende meiner Testreihe.

Ich sehe hier keinen nennenswerten Abrieb und schon gar nicht einseitig. Ich kann aber gesichert sagen, dass es eine Verkippung der Mahlscheibenebenen gibt, denn per Hand gedreht steckt die untere Scheibe auf der einen Seite fest, auf der anderen kann ich sie noch drehen. Das Ganze bestätigt sich in nachfolgend aufgenommenem Video des Klirrpunktes während meiner Tests mit dem Marker - das Geräusch ist ein schnelles an/aus anstelle eines gleichmäßigen Schleifens:
IMG_5415

Um das ohne Vergleichsmühle besser einschätzen zu können, würde ich gerne auf Eure Erfahrungen zurückgreifen: ist der Klirrpunkt bei Euch auch so stark 'seitenlastig'?

Vielen Dank schonmal im voraus!

@mods: lieber ein eigener Thread oder wegen des generellen Schleifpunktverhaltens hier richtig?

 

Ohne die Mühle vor dem Markertest penibel von Kaffeepartikeln zu befreien, wird das Ganze m. M. nach auch nichts bringen.

 

Ich fand den Hopperdeckel nicht so schick, und als er angefangen hat zu klappern hab ich den hier gebaut:

 

Cool, kannst noch so einen anfertigen? War das sehr aufwendig? Genau sowas suche ich.

 

Unabhängig vom Markertest: Kann mir zumindest bei diesem Punkt jemand aushelfen und mir eine Einschätzung (oder auch gerne Video des typischen Verhaltens) geben?
Vielen Dank und viele Grüße

 

Hallo.
Bin leider kompletter Neuling und Anfänger mit Siebträgermaschinen. Hab mir aber heute endlich mal die Mara X und die Eureka Specialita im Bundle gekauft. Kommt hoffentlich bald und ich schaffs mich da rein zu arbeiten.

Habt ihr Tipps fürn Anfang oder Allgemeine Tipps die ich bei der Specialita beachten muss und kann? Danke schon mal

 

Die Scheiben sind nie perfekt parallel, das es nur an einer Stelle schleift ist völlig normal. Es darf halt nur nicht zu viel sein - was man her eher dem Mahlgut anmerkt als dem Schleifgeräusch.

 

Stell die Maschine bis an den Schleifpunkt, dann ne halbe umdrehung gröber und von da aus machst du dann Bezüge und stellst feiner bis es passt.

 

Das war im Grunde gar kein Aufwand, wenn man das Werkzeug hat. Ich musste mir entsprechendes leihen. Wenn ich demnächst nochmal dazu komme dann kann ich noch einen bauen.