La Pavoni Professional - schaltet bei 0,6 bar ab - defekt?

Diskutiere La Pavoni Professional - schaltet bei 0,6 bar ab - defekt? im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Liebe Forumsmitglieder, ich habe mir jetzt schon einige Beträge im Forum durchgelesen, dennoch blieben dadurch meine Fragen unbeantwortet....

  1. #1 klemenb, 29.03.2021
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    Liebe Forumsmitglieder,

    ich habe mir jetzt schon einige Beträge im Forum durchgelesen, dennoch blieben dadurch meine Fragen unbeantwortet. Jedenfalls habe ich gestern mit meinem Vater eine alte Professional komplett zerlegt, entkalkt und mit neuen Dichtungen wieder aufgebaut. Bis auf die Kolbendichtung, die von einem kaputten Segering blockiert wird, waren wir auch erfolgreich. Nach dem Aufbau haben wir die Maschine natürlich gleich getestet. Der Kessel kocht das Wasser auf und es scheint auch alles dicht zu sein. Leider pendelt sich der Druck jedoch auf 0,6 bar ein (abgelesener Druck über dem Wasserstandsanzeiger).

    Auf Anfrage beim espressomaschinendoktor wurde mir gesagt, dass der Druck am Manometer immer niedriger ist, als über dem Wasser direkt beim Kesselschraubverschluss. Trotzdem habe ich die 0,6 bar anders in Erinnerung (eher im Bereich von 0,9bar über dem Wasserstandsanzeiger). Auch muss ich dazusagen, dass uns beim Ausbau des Manometers ein quadratisches Plättchen entgegengekommen ist. Es war gefaltet und hatte 2 "Ohren" an 2 Kanten. Ob das auf einen defekten Manometer hinweisen könnte?

    Der Pressostat scheint zudem noch ein altes Modell zu sein und ist nicht einstellbar (länglich, schwarz, mit messingfarbenem, rundem Teil).

    Und weil ich schon hier bin - wir haben die Teile in Durgol eingelegt. Als dieses ausgegangen ist, haben wir noch etwas Essig dazugeschüttet. Ja, beim Lesen im Forum wurde mir dieser Kapitalfehler bewusst. Auch finden sich im Kessel zahlreiche grüne Stellen. Muss man da gleich vom Schlimmesten ausgehen? Also Grünspan? Ich werde heute den Kessel noch einmal mit Durgol füllen - auch, um letztmöglich verbliebene Kalkreste im Pressostaten aufzulösen. Vielleicht lag es auch daran?

    Ich wäre sehr über eure Meinungen dankbar und wäre froh, wenn der Maschine dadurch ein neues Leben eingehaucht werden kann. Sie ist als Einstandsgeschenk für meinen Schwager gedacht, der am Mittwoch mit meiner Schwester deren neue Wohnung bezieht.

    Liebe Grüße und Dank!

    Klemen
     
  2. #2 sokrates618, 29.03.2021
    Zuletzt bearbeitet: 29.03.2021
    sokrates618

    sokrates618 Mitglied

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    Hallo Klemenb,
    Da muss es sich, freundlich ausgedrückt, um ein Missverständniss handeln. Der Druck ist überall gleich; (genauer gesagt: die Wassersäule ist zu vernachlässigen).
    Stell mal ein Foto des Pressostaten ein. Es gibt unterschiedliche Ausführungen, die jedoch alle einstellbar sind:
    pressostato
    Hier noch ein Thread, der sich mit der Einstellung der Pressostaten beschäftigt:
    La Pavoni Pro: neuer Pressostat einstellbar?
    Essig zum Entkalken ist keine gute Idee. Da hilft nur gut spülen. Damit sollte es jedoch auch gut sein.
    Gruß, Götz
     
  3. vectis

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    Hallo,

    hast Du auch den recht informativen Beitrag zur Professional in der Kaffee-Wikki bereits entdeckt?
    La Pavoni Professional – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee

    Und dort zu den Informationen zur Pavoni Europiccola findet sich eine bebilderte Anleitung zur Überholung, auch was den oft verrosteten Seegering unterhalb der Lippendichtung für die Kolbenstange betrifft:
    La Pavoni Europiccola – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
    siehe dann unten "Anleitung Dichtungswechsel".

    Und hier noch ein link zum Thema Pressostat bzw. dessen Varianten, die man in einer Pavoni vorfinden kann:
    pressostato
    und
    http://www.francescoceccarelli.eu/La_Pavoni/Ricambi/12_pressostato_eng.htm

    Also, alles kein Hexenwerk und in Eigenregie machbar.
    Viel Erfolg weiterhin
    ;)
     
  4. #4 klemenb, 29.03.2021
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    Wenn man den Link öffnet und das erste Bild betrachtet, handelt es sich bei meinem Pressostaten um das erste Modell ganz links.
     
  5. #5 klemenb, 29.03.2021
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    nach dieser Anleitung habe ich auch sämtliche Dichtungen ausgewechselt. Dort habe ich jedoch keine Anleitung dazu gefunden, wie man den verrosteten Seegering entfernen könnte.
     
  6. #6 klemenb, 29.03.2021
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    PS: habe jetzt gerade noch einmal Durgol eingefüllt - jetzt sprudelt es genau beim Röhrchen des Pressostaten raus (das einzige Teil, welches ich nicht entkalkt habe). Vielleicht spricht der Pressostat nach der Entkalkung sensibler an. Ich bin gespannt!
     
  7. #7 sokrates618, 29.03.2021
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    Hallo Klemenb,
    an diesem Pressostat wird der Schaltpunkt mit der großen messingfarbenen Schraube eingestellt. Um diese zu sichern gibt bei manchen Modellen noch eine kleine Madenschraube, die vor einer Verstellung etwas gelöst werden sollte. Im Uhrzeigersinn gedreht nimmt der Druck zu. Am besten immer nur ein kleines Stück drehen.
    Gruß, Götz
     
  8. vectis

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    Na da erwartest Du vielleicht etwas viel.
    Wie soll man denn eine Anleitung machen, die je nach Grad der Verrostung dieses Seegerings passend wäre?

    Ich hatte schon Exemplare, bei denen zumindest ein Auge des Seegerings noch mit einer Reißnadel o.ä. erfasst werden konnte.
    In einem schlimmeren Fall waren beide Augen bereits weggerostet und der Seegering selbst war in drei oder vier einzelne Teilstücke zerbrochen. Die stecken dann eben in der Nut in dem Messingmaterial der Brühgruppe.
    Man muss dann eben mit Rostlöser etc. arbeiten und die einzelnen Teile Stück für Stück mit einem geeigneten Werkzeug aus dieser Nut befreien. Das kann langwierig werden, da die Korrosion das Material quasi aufquellen lässt, weswegen es dann richtig fest in der Nut sitzen kann.

    Wie gesagt, Kriechöl, Erwärmen bzw. Erhitzen des Bereichs der Brühgruppe um eine wenn auch minimale Ausdehnung des Messingkörpers zu bewirken, und vor allem eine entsprechend lange und am besten gehärtete Stahlnadel sollten das Herauspicken der Seegeringreste gewährleisten. Auch ein sogen. Montagehaken mit gekrümmter Spitze kann sehr hilfreich sein um in die Nut greifen zu können. Solche Hakensätze gibt es in der Regel als Vierersets und sind auch zum Entfernen von verhärteten Dichtungen etc. empfehlenswert.

    Viel Erfolg.
     
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  9. vectis

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    Ja, das wird der Fall sein, denn offenbar war der Bereich des Anschlusses und auch an der Membrane, welche durch den Druck den gegenüberliegenden Mikroschalter betätigt, mit Kalk zugesetzt.
    Dieser Typ Pressostat ist an sich sehr robust und wenn er von Kalkbelägen befreit ist, kann man ihn sehr genau und vor allem mit einer sehr geringen Hysterese einstellen.
     
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  10. #10 klemenb, 30.03.2021
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    Ojemine - Membran... wenn ich das schon höre! Hab damals mit dem Schraubenzieher etwas darin herumgestocher, in der Hoffnung, damit ein wenig Kalk zu lösen...
    Aber habe die Maschine jetzt den ganzen Tag mit Durgol eingeweicht - mal schauen, ob sich etwas getan hat!

    Vielen Dank jedenfalls - an Alle!
     
  11. #11 klemenb, 30.03.2021
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    Wenn ich meinen Beitrag lese, ärgere ich mich auch etwas über den Ton - bitte entschuldigt mich. Ich hab nur gedacht, dass ich vielleicht die Stelle überlesen hätte.

    Die Frage, die mich nach all dem noch immer beschäftigt ist folgende:
    woran liegt es wohl eher, am zu gering eingestellten Pressostaten oder vielleicht an einem möglichen Defekt des Manometers?
    Laut letzterem erreiche ich 0,6 bar. Wenn ich bei diesem Druck den Hebel hebe - sprüht es schon ordentlich heraus. Auch kommt durchaus ein wenig Dampf aus der Düse für den Milchschäumer. Ist das bei 0,6 bar denkbar?

    Schönen Abend!

    Klemen
     
  12. honsl

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    Ja
     
  13. joost

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    wenn das bei geöffneter (druckloser) Maschine brav bei der Null landet und dann bei Druckaufbau nach oben wandert, solte dort soweit alles passen.

    Kalk im PStat macht oft spannende DInge (oder auch Luftblasen?). Zuweilen hilft auch das langsame Drehen der Maschine in allen Achsen, damit der PStat dann wieder funktioniert.
     
  14. vectis

    vectis Mitglied

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    Dann würde ich vorschlagen den Pressostaten so zu verstellen wie es @sokrates618 in #7 geschildert hat.
    Da reicht weniger als eine viertel Umdrehung der Einstellschraube, also bitte in kleinen Schritten vorgehen.
    Dann solltest Du bei nicht mehr durch Kalk beeinträchtigtem Pressostaten auf eine Druckanzeige von 0,9 oder 1 Bar kommen, was dann auch kräftigeren Dampf aus der Dampflanze bewirkt.
    Diese Einstellung sollte dann in Ordnung gehen, wobei manche Benutzer auch lieber eine Einstellung von 0,8 Bar vornehmen, jede nachdem ob eine heller oder dunklere Röstung bevorzugt wird.
    Aber das Nähere zur Einstellung findet sich in der bereits verlinkten Anleitung aus der Kaffee-Wiki.

    Diese Membran ist bei diesem Typ Pressostaten recht stabil, da aus Metall bzw. Blech. Wenn die defekt wäre, dann würde doch Wasser auf der Seite des Mikroschalters austreten und dieser gar nicht betätigt werden.
     
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  15. vectis

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    Solange aber das nicht geklärt ist würde ich der Anzeige des Manometers nur bedingt trauen.
    Mir ist allerdings noch nie bei der Demontage eines Manometers so etwas entgegen gekommen.

    Man könnte eine Art Prüfmanometer auf die geöffnete Dampflanze schieben um den Druck damit zu kontrollieren, aber das muss man sich erst einmal zusammenstellen:
    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    An sich würden ein ggf. vorhandenes Manometer von eine Luftpumpe und ein Stück Schlauch druckdicht befestigt ausreichen.
    Oder eben im Zweifelsfall ein neues Manometer besorgen. Wenn da jetzt nicht unbedingt der Pavoni-Schriftzug auf der Skala stehen muss, dann kosten solche mit passender Skala und dem richtigen Gewindeanschluss ja nun die unsäglich viel.
     
  16. honsl

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    Das war hier schon einmal Thema.

    Manchmal neigt das Glasrohr durch den Kesseldruck nach oben zu wandern. Wasseraustritt an der unteren Schauglasdichtung ist die Folge.

    Ich hatte das auch schon und habe dann provisorisch dort eine kleine Mutter aufgelegt, die als einfacher Abstandshalter fungiert und das wandern des Schauglases wirksam unterbindet.

    Entweder hat bei dir jemand ähnlich gehandelt, oder das wurde bereits ab Werk verbaut (was ich nicht glaube, komplett ausschließen kann ich es nicht).

    Jedenfalls kommt dieses Teil nicht von einem defekten Manometer.
     
    joost und vectis gefällt das.
  17. #17 klemenb, 30.03.2021
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    Vielen Dank für die bisherigen Antworten!
    Ich habe gerade den Pressostaten eingestellt - er schaltet jetzt zwischen 0,8 - 0,93 bar. Fürs erste glaube ich ziemlich perfekt. Die Vierteldrehung hat mich auf 1,5 bar gebracht. Aktuell bin ich nicht weit von der vorherigen Einstellung entfernt. Vielleicht musste der Pressostat auch nur ein wenig "geweckt" werden.

    Das mit dem Test-Manometer habe ich mir auch schon überlegt! Ehrlich gesagt - ich werde mir glaube ich einfach einen neuen kaufen. Auch, weil der bisher verbaute schon sehr trüb ist.
     
  18. vectis

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    Ja, den Eindruck hatte ich manchmal nach einer Entkalkung eines vorher zugesetzten Pressostaten. Eventuell muss die Membran sich wieder etwas "einspielen" bzw. letzte Kalkanhaftungen abplatzen.
    Aber wenn Du den Presso an Deiner Maschine so hast justieren können, dann ist es doch gut.

    Tja, das Auge isst bekanntlich mit:D

    Viel Erfolg weiterhin.
    ;)
     
  19. #19 klemenb, 30.03.2021
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    Wenn ich noch eine Frage stellen darf: wie schnell fällt denn der Druck bei euren Pavonis ab? Wenn der Presso abschaltet, geht der Zeiger schon sichtbar schnell nach unten (von 0,9 zu 0,6 in ca. eineinhalb Minuten). Ein Zeichen für Undichtigkeit?
     
  20. honsl

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    Das kann schon passen. Immerhin ist der Kessel unisoliert und verliert dementsprechend auch relativ schnell Wärme. Wenn du nichts zischen hörst (bspw. am Überdruckventil) dann entweicht auch kein Druck.
     
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