2019er Option-O - Lagom P64

Das würde ich nicht unbedingt erwarten, die Lagom finde ich für Siebträger nicht grad einfach, zumindest mit UM SSP. Da wirst Du auch eine penible Puckvorbereitung brauchen.
Die anderen Punkte erscheinen mir valide.

 

@Tobzen "Mittlere Röstungen" ist ein weit gefasster Begriff. Meinst Du damit eher sowas Norditalienisches wie den Black Ape von Quijote oder sowas, was Skandinavische Röster als Espressoröstung verkaufen?
Ich hab die gleichen Überlegungen angestellt wie Du, aber seit ich die Comandante habe (die vom Mahlergebnis verglichen mit der Niche schon nah an SSP HU dran ist), weiss ich die Niche mit dem Kony Mahlwerk für alles italienische zu schätzen und habe von der Idee ne Lagom mit SSP HU anzuschaffen, wieder ein bißchen Abstand genommen.
Solltest Du mit mittlere Röstungen asowas wie Flying Pingo gemeint haben, also fruchtig, floral, teeartig usw. dann würde SSP HU ggü. Niche Zero definitiv was bringen, zumindest geschmacklich.

 

Ich musste bisher nicht wechseln, bzw. ich wechsle ständig die Mühlen

Ich würde auch meinen, dass die HU der Lagom für medium roast einen Ticken geeigneter ist.

Zumindest bei klassisch dunklen Röstungen würde ich der Niche den Vorzug geben, sie würde wohl nicht immer gegen die Lagom gewinnen und oft würden sie nahe beieinander liegen aber unterm Strich ist die Niche dafür die geeignetere Mühle.
Ansonsten ist die Lagom bei weitem die bessere und hochwertigere Mühle.
Einziger Wunsch wäre einen VA-Becher wie bei der Niche zum einhängen.

 

Das wollte ich auch grad schreiben. Die Lagom wird definitiv höhere Anforderungen an die Puck Prep stellen, damit es keine Sauerei gibt und auch RDT bleibt Pflicht. Dafür belohnt sie dann mit einem tollen Ergebnis (was nicht heißt, dass das der Niche schlecht ist, habe selbst gar keine).

 

Wie ich gerade gelernt habe sind die 64mm SSP HU Scheiben quasi eine verbesserte und mit SSP Beschichtung versehene Variante der Standard Mahlscheiben des Lagom und haben traditionelle Geometrie und erzeugen auch diese sirupartige Konsistenz.
Sie haben nichts mit den SSP HU 98mm gemein (außer des Namens), die sind von den Eigenschaften eher wie die ursprünglichen SSP UM 64mm (ohne den Zusatz multipurpose).
Sehr verwirrend für mich, dann macht mein Post mit der Niche/Comandante nicht so wirklich Sinn, weil die beiden Mühlen dann dicht beieinander liegen dürften mit leichten Vorteilen für die Lagom.
SSP HU im Lagom macht für mittlere Röstungen a la Black Ape (Norditalien) durchaus Sinn und der Comandante Vergleich hinkt auch etwas. Ich hatte den Fehler gemacht, die Eigenschaften der 98mm SSP HU Scheiben auf die 64mm zu übertragen. Hier ist die Namensgebung aber nicht konsistent innerhalb der SSP Produkte.

 

Die UM würde ich ja gar nicht wollen, sondern die HU. Dass der Puck immer gut vorbereitet werden will, ist ja klar. Ich hab auch gar kein Problem mit RDT und WDT. Mich nervt an der Niche nur, dass das offensichtlich nicht reicht, um einen homogenen Shot zu bekommen, sondern immer noch "trockene" Stellen am Sieb zu erkennen sind. Ich würde eben hoffen, dass die Lagom da insgesamt besser performt. Vielleicht ist das aber auch ein Trugschluss und ich rede mir das schön, da bin ich durchaus geübt drin.

Zudem habe ich bei dem YouTube-Video der neuen Mühle von Weber Workshops festgestellt, dass selbst derart auf High-End abzielende Firmen durchaus mit einem Shot werben, wie er häufig bei mir aus dem Sieb kommt. Vielleicht ist es also einfach nur jammern auf dem höchsten Niveau, wer weiß. Oder die bei WW achten mittlerweile nur noch so stark aufs Design, dass das Ergebnis in der Tasse gar nicht mehr wichtig ist.

Das Portfolio von Quijote kenne ich nicht. Wir haben zuletzt querbeet die Medium Roasts von Good Karma probiert und die waren eigtl alle gut. Meine Freundin mag lieber brasilianisch Richtung klassisch, allerdings auch maximal Medium Roast, wird ihr sonst zu bitter. Ich mag eher sowas wie den "Gesha fürs Volk" oder den "Edwin & Luz" von Neues Schwarz. Darf auch mal ein erdbeeriger Yirgacheffe sein oder so. Öliges kommt bei uns überhaupt nicht in die Tüte, maximal was "norditalienisches", aber auch das nur manchmal und als "unterste" Röststufe, die wir trinken.

Würdest du das Mahlgut der Lagom denn insgesamt homogener, fluffiger, besser beschreiben als das der Niche? Ich habe eigtl nur selten wirklich Klumpen bei der Niche, aber wie gesagt ist die Extraktion trotz RDT, peniblem WDT und Pre-Brew an der LMLM fast nie perfekt, sondern es braucht immer gute 15-20 Sekunden, bis der Bezug aussieht, wie er aussehen soll. Das nervt und macht sich mMn auch in der Tasse bemerkbar, die Balance stimmt häufig nicht. Die klassisch dunklen Röstungen können dabei außen vor gelassen werden - die trinken wir eigtl nie.

 

Ich hab auch ne Niche und ab und zu kriege ich mal Channeling, wenn ich zu schlurig gearbeitet habe oder der Mahlgrad nicht sitzt, aber eigentlich sollte Channeling kein generelles Problem sein. Bei manchen Kaffees kann ich einfach den Inhalt vom Becher in den Siebträger kippen, ein bißchen hin und her wackeln, vertikal verdichten, tampen und losextrahieren. ohne, dass es channelt.
Ich denke, deine LMLM ist vielleicht zu brachial eingestellt?
Es gibt mehrere Punkte, wo man ansetzen könnte, z.B. Präinfusion nutzen, Druck auf 6 bis 8 bar runterregeln, nen engeren gicleur verbauen usw. oder ... auf ne GS3 upgraden

 

Das ist bei der Lagom auch nicht immer so, vor allem, wenn ich ohne lower shower screen beziehe.
Ab einem gewissen feinen Mahlgrad (bei langen Bezügen) werden mit "normalen" Maschinen Bezüge problematisch, es bilden sich Kanäle/Sektionen (damit meine ich nicht Channeling sondern Bereiche, die einen höheren flow zulassen als andere) und das führt zu ungleichmäßiger Extraktion. Das gibt dann die "berühmten" Flecken (dunkle Bereiche) auf der Unterseite des Pucks. Weiß nicht, ob du die mit deiner Maschine auch hast? Sieht man auch am Sieb.
Ich könnte jetzt nicht beurteilen, ob das bei der Niche sehr viel schlechter als bei der Lagom ist.
Da ich bei beiden Mühlen grundsätzlich RDT betreibe ist das Mahlgut eigentlich immer fluffig.
Wie gut ein Bezug extrahiert werden kann hängt vom Mahlgrad, der Röstung, der Menge im Sieb und der Maschine (vor allem PI und hier mit welchem Druck) ab.
Das Mahlgut aus der Niche ist aber definitiv anders als aus der Lagom.
Das LSS würde ich dir auf jeden Fall für die Linea Mini zum Ausprobieren empfehlen bevor du in einen neue Mühle investierst, hat schon Vorteile.
Es macht nicht jeden shot perfekt aber ich bilde mir schon ein, dass meine Bezüge auf einem höheren Niveau sind, vor allem Überextraktion habe ich damit verringert ohne das der Espresso sofort ins Saure kippt.
Allerdings denke ich, dass man eine Achille nicht mit einer LMLM vergleichen kann
Für mich steht fest, bei medium und hellen Röstungen würde ich klar die Lagom mit HU bevorzugen. Also ja, würde schon meinen, das hier die HU Scheiben auf jeden Fall besser sind.

 

@Tobzen Ich lese Deine Posts so, als wäre eine Entscheidung pro Lagom vor allem eine Entscheidung aufgrund des Designs. Das kann ich gut nachvollziehen, ich bin von der Mahlkönig ProM zur Lagom aus ähnlichen Gründen gewechselt.
Zur Niche wirst Du sicher einen Unterschied schmecken; ob das Ergebnis für Deinen Geschmack besser oder schlechter ist, wird Dir keiner sagen können. Beide Mühlen sind hervorragend für mittlere Röstungen geeignet. Mir persönlich haben nach einem Mühlenkauf die neuen immer besser geschmeckt...

 

Weil du es an Kriterien festgemacht hast, oder weil dein Unterbewusstsein es wollte, dass es besser schmeckt?

 

Wenn man das klar trennen könnte...

 

Also klassisches Channeling mit Rumspritzen und Sauerei habe ich eigentlich fast nie. Ich bekomme auch immer trinkbare Ergebnisse. Da wir meistens eh Milchgetränke trinken, ist das alles auch nicht dramatisch. Ab und zu teste ich dann aber mal den reinen Espresso und merke, dass die Balance irgendwie nicht stimmt.

Mein Ansatz wird aber wrschl der falsche sein. Meine Shots sehen halt häufig so aus (ab 1:17):


Und nicht so (ab 2:23):


Vermutlich wird da aber eine neue, bessere Mühle erstmal nichts ändern. Es sprach vermutlich die Ernüchterung aus mir, weil auch zwischenzeitlich deutlich penibleres Arbeiten mit RDT, Trichter, WDT etc. keine Verbesserung hin zu 100% gebracht hat. Allerdings fülle ich momentan auch das Sieb sehr stark (19g), vll sollte ich eher an den generellen Rahmenbedingungen schrauben statt einkaufen zu gehen. Einkaufen ist aber immer viel einfacher als auf Fehlersuche zu gehen

 

Was heißt, du füllst sehr stark? In welches Sieb?
Weniger Menge, dafür feiner mahlen kann schon helfen die Süße hervorzuheben, kann aber auch nachteilig bei einer sauberen Extraktion sein.
Ich würde den Espresso aus dem zweiten Video gerne probieren, sieht für mich aus, als sei das Mahlgut einfach etwas gröber gemahlen.
Aber jetzt wird es vermutlich zu sehr OT.

 

Ja, vermutlich wird es zu OT, deswegen nur in Kürze dazu:
Mit Stark füllen meine ich 19g ins 17g X-Sieb von LM. Bin da nur hin, weil die Jungs von Neues Schwarz ihre mitgelieferten Rezepte bei 19g angeben und ich dann da hängen geblieben bin. Werde wohl mal wieder auf 17g runtergehen und schauen, ob es mit der penibleren Vorbereitung besser wird.

Und damit OnTopic: Wenn es dann immer noch nicht klappt, denke ich wieder über die Lagom nach.

 

Ich würde dir das 20g VST ridgeless mit dem LSS empfehlen auszuprobieren, kostet nicht soviel wie eine Lagom, hat aber, wie bereits geschrieben, m.M.n. auch mit der Lagom Vorteile.

 

So, nun haben auch die Letzten aus dem Late April batch ihre Lagom bekommen. Schnurrt schön leise vor sich hin, ich bin nur verwundert, dass ich bei 0,6, d.h. 6 kleine Teilstriche und Geschwindigkeit auf Stufe 4, mittlere Röstung, für Espresso eine Durchlaufzeit von 24 Sekunden habe (15g in 15g VST Sieb).
Wie haltet ihr es mit dem Motor? Macht Ihr „hot loading", d.h. erst Motor an und dann Bohnen rein oder füllt Ihr erst die Bohnen und startet dann den Motor?

 

Warum wundert dich das?
Könnte es sein, dass die 15g etwas knapp in dem Sieb sind?

ja

 

ich, bei ssp burrs (brew) bei 5-6 teilstriche vom RP.
bei hellen röstungen auf stufe 1 bis 3 -
bezugszeit ist max.25 sek.

 

Bin mit brew burrs bei mittleren röstungen ca bei 0,8. Die HU haben bei mir ca 10-15 Teilstriche mehr bei ansonsten gleichen Parametern.

 

Weil in der Anleitung von 1,5, d.h. 15 Teilstrichen als Startpunkt die Rede ist.

Nein, ich denke nicht, die Schraube vom Duschsieb ist im Puck deutlich zu erkennen, das Sieb noch nicht, auch schließt der Tamper fast perfekt beim tampen ab ( ist leicht zu hoch bei der aktuellen Röstung).