Kaffee beim Zweikreiser miserabel

Du stellst die falschen Fragen. Natürlich geht nichts ohne röstfrische Bohnen, natürlich unterscheiden diese sich in der "Cremalastigkeit", wie von cbr-ps darlegt.
Es ist aber nicht so, dass du "nur" die richtige Bohne in die Isomac füllst und alles wird gut.

Um einen wohlschmeckenden Espresso zu beziehen, müssen eine Reihe von Parametern sehr genau passen. Das ist am Anfang eher so etwas wie eine Gratwanderung bis man den Dreh raus hat. Dazu musst du bereit sein, den Umgang mit der Maschine zu erlernen. Dies auch wollen.

Wesentlich einfacher ist der Umgang mit dem Cremasieb, da füllst du "irgendwas" rein, das Ergebnis ist recht konstant, aber es kommt halt auch nur ein "halblustiger" Espresso heraus. Wenn dir das schmeckt und ausreicht, dann bleib dabei.

 

Fasse mich kurz, weil vieles bereits gesagt wurde.

Aus eigener, noch junger Erfahrung heraus folgende minimale und unabdingbare Anforderungen mMn:

- die Graef-Mühle umgehend ersetzen mit was tauglichem, wollte dies zunächst auch nicht glauben. Der Wechsel auf eine (notfalls gebrauchte) Eureka zB war sofort zu schmecken, abgesehen vom weit besseren Handling der Eureka

- Crema-Siebe in die Schublade

- kleine digitale Feinwaage (gibt es selbst für +/- 10€ im Netz zu kaufen)

- passender Tamper mit ggfs. horizontaler Ausrichtung auf Siebrand

- Geduld, Geduld, Geduld beim Kennenlernen sowohl von Mühle als auch Maschine

- sehr hilfreich sind auch zahlreiche gute Videotutorials für Einsteiger u.a. bei YT

Das geht nicht von jetzt auf gleich, sondern wird ein paar Tage und Kilos Bohnen dauern, bis man vor dem Hintergrund des eigenen Setups, den verwendeten Bohnen sowie dem eigenen Geschmack eine für sich passende Routine/Profil gefunden hat. Ganz wichtig auch, bei jeder neuen Bohne wieder den Mahlgrad auf Tauglichkeit zu checken. Verwendet man jedoch zB ausschließlich die typischen italienischen Mischungen, liegen diese zumeist sehr nah beieinander. Also immer den Bezug beobachten, Mahlgrad ggfs. nachjustieren, hinschmecken. Das wird schon noch.

 

Diese abschreckendere These lese ich immer wieder, meiner Erfahrung entspricht es nicht. Ich hatte nach ein paar Tagen ein Setup mit Bohnen, die ich vorher in der Rösterei probiert hatte, mit dem ich eine durchaus zufriedenstellend Basis hatte.
Allerdings war mein Startequipment auch nicht minimal auf Kante genäht, das macht das Leben leichter.
Feintuning geht natürlich immer und das endet nie, wenn man gelegentlich mal die Röstung wechselt…

 

Hätte es Monate gedauert, wäre ich wohl nicht mehr hier.
So schwer ist es nicht... zumindest nicht, wenn man die Tipps beherzigt.

 

Abschrecken war überhaupt nicht meine Absicht. Natürlich kommt ein hochwertiges Setup (und etwas Talent/Geschick) der Sache erheblich entgegen.Ich habe mich diesbezüglich halt mit günstigem Equipment erst hochlernen müssen. Aber die eigene Geschmacksvorliebe zu definieren, und darüber hinaus dann im unendlichen Bohnenangebot die passenden zu finden, wird sicher nicht in ein paar Tagen erledigt sein. Soll es auch gar nicht, denn man möchte ja immer wieder mal was neues schmecken.

 

Klar, wer es sich maximal schwer macht, wird lange brauchen oder im Zweifel auch in den Sack hauen, bevor es passt.
Kann man machen, muss man aber nicht…

 

Das macht man ja nicht aus Masochismus, sondern weil manchmal einfach nicht mehr drin ist. Gutes Equipment hingegen allein ist auch noch keine Garantie für guten Kaffee. "Dumm anstellen" kann man sich auch damit.

 

gogega hat das mit wenigen Worten im Wesentlichen schon ganz gut zusammengefasst.

Vorschlag, wir streichen

sowie einmal

Dann sollte das in etwa passen

 

Klar, wer sich „dumm anstellt“ oder auch nur Hilfestellungsversuche ablehnt oder ignoriert, hat ein höheres Risiko zu scheitern.
Wobei das „es sich schwer machen“ nicht allein am Equipment hängt.
Sowas…

…kann man gleich mit voller Komplexität des „unendlichen Bohnenangebots“ angehen und maximale Verwirrung stiften oder sich erstmal eine Röstung beim Röster aussuchen, die persönlich gefällt und sich damit eine solide Basis erarbeiten.

 

Der Weltraum, unendliche Weiten, das Raumschiff Enterprise ...
Ähmm, zum Anfang irgendeine eher dunkle Röstung und gut ist

 

Es war doch gar nicht gesagt, dass es gilt, "die eine Bohne" zu finden. Ebensowenig, dass alles auf dem Weg des Lernens unbrauchbar schlecht schmecken muss. Spannend ist doch zu sehen, wie man selbst mit bereits bekannten Bohnen immer noch etwas besser werden kann.

Die Erwartungshaltung "ich kaufe mir einen teuren VA oder Siebträger, und dann schmeckt alles sofort besser denn je" wäre doch auch sehr kurz gegriffen. Etwa in diese Richtung ging hier ja nach meinem Eindruck der TE.

Wollte mich eigtl. kurz halten und bin dann hier raus. Entschuldige mich jedoch herzlich für böswillig verursachte Verwirrung und Abschreckung. Wünsche noch einen schönen Tag.

 

Hallo zusammen,

ich bin Rudi Rüssel - ah halt! Röstung mein ich. Ich bin Rudis Rüssel Röstung!

Interessantes Thema, ich klinke mich hier einfach mal mit meinem ersten Beitrag ein.

Insgesamt haben ja alle hier bis dato nicht ganz unrecht.
Aber es geht insgesamt ja um den eigenen Geschmack. Es gibt ein paar Regeln, an die man sich halten kann, sollte, was auch immer - und dann sollte da ein einigermaßen anständiges Resultat extrahieren.

Wäre ich der TE, würde ich der ganzen Geschichte einfach mal neugieriger entgegentreten.
(GANZ WICHTIG: mal die Scheuklappen runter und auf hier bereits genannte Tipps oder Fragen auch eingehen und nicht direkt mit ner Gegenfrage reingrätschen)

Eine neues Maschinchen ist nunmal nicht vom ersten Bezug an perfekt. Wäre ja auch langweilig - oder? ;-)

Bleib wissbegierig und versuche neue Dinge aus.

Immerhin scheint dein Kaffee ja nicht komplett zum... zu sein, sonst hätte sich der ein oder andere Kunde bestimmt schon beschwert.

 

Guter Start, wenn man wirklich nicht weiss was man mag:
- Lokale Rösterrei besuchen
- Doppelten Espresso vor Ort verkosten und wenn für gut befunden kaufen.
- Barista vor Ort nach groben Parametern fragen (Temperatur, Verhältnis Kaffeemehl zu Espressogewicht in der Tasse , Wann ist aus Röstersicht sein Kaffee reif bzw. alt genug)
- Zuhause mit den groben Parametern vom Röster einen Doppio beziehen. Wenn der Barista keine Angaben machen kann den Kaffee wie folgt beziehen 18gMehl / 36-42g in der Tasse, 25-30Sek.

 

Brüller - made my day

 

Hey, Du weisst nicht, wie seine Langtexte aussehen

 

Das klingt aber jetzt ganz anders als deine ersten zwei Sätze im Post

Oder gar der Überschrift.

 

Ich finde eure Erfahrungen echt spannend. Da sieht man mal wie sehr sich der Geschmackseindruck über Jahre konditionieren lässt...

Ich vermute mal, dass der Mahlgrad für die doppelwandigen Siebe bisher recht grob gewählt war. Zusammen mit den doch recht dunkel gerösteten Bohnen die du in den Bildern gezeigt hast kann das durchaus funktionieren.

Wenn du die gleichen Bohnen feiner malst, damit es im normalen Sieb funktioniert, dann wird der Geschmack tendenziell bitterer und genau das hast du ja kritisiert...

Du könntest mal versuchen die Durchlaufzeit zu verkürzen, bei den vorhandenen Kaffees z.B. durch einen gröberen Mahlgrad. Vielleicht schmeckt es dann besser.
Alternativ mal einen Medium Roast probieren, vielleicht entspricht das eher eurem Wunsch...