Handhebel-Espressomaschine, zwischen Flair 58 und Pavoni

Cafelat Robot als Alternative?
Oder eine ROK?

 

Mcqueen21 ist aktuell im Besitz einer ROK mit der passenden Handkurbelmühle im Schlepptau.

 

Ergonomisch find ich persönlich die beiden "Greifarme" an der Seite deutlich angenehmer als der Lever an der Flair. Ansonsten macht die ROK in Verbindung mit der Mühle und bestimmt auch jeder anderen Espressomühle einen sehr homogenen und schmackhaften Espresso. Gerade mit dem Bodenlosen ST kann man da richtige "Cremabomben" bei gefallen extrahieren. Für den Preis in dem die ROK spielt gibt's auch m.Meinung nach nichts vergleichbares, gerade weil die Flair auch sehr wackelig etc. Sein soll, einzig muss man am Anfang mit den Mahlgraden aufpassen, mir ist direkt zu Anfang der Bajonett lock gerissen. Habe aber anstandslos schnell Ersatz in Verbindung mit einer flacheren Dichtung bekommen.
Alles in allem gerade für Dunkle und mittlere Röstungen eine echte Alternative zur Elektrischen Siebträgermaschine, kann die gerade als Explorers Pack sehr empfehlen, da ist dann auch der passende Tamper dabei, den bodenlosen Siebträger direkt dazu, und du bist bei 220.-
Mit Glück gibt's noch eine nette Aktion bei ROK da würde ich immer mal auf der IG oder Webseite gucken.

 

Für mich wäre die Entscheidung bei Deinen Anforderungen klar.

Ich glaube, Du hast aber Abläufe mit Flair/ RIK/ Robot nie beobachtet und hast deshalb eine romantische Vorstellung davon. Es reicht nicht, Wasser zu kochen und loszulegen, sondern die Teile müssen vorgewärmt werden. Da fummelst Du schön mit heißem Wasser und wartest ebenfslls, bis Du endlich den Bezug starten kannst.
Ebenso ist das Wasser in einer Pavoni in 3 min heiss. Aber Du musst Zeit lassen, bis das Gerät durchgeheizt ist, um vernünftige Bezüge hinzubekommen. Die Pavoni wird minimal schneller, wenn der Boiler nicht randvoll ist. Ist dann nur beim Dampfen nicht optimal.
Einen anderen Boiler an der Pavoni zu verbauen, hat keinen anderen Effekt, das Metall der BG muss einfach durchheizen. Zeitlich bist Du also bei den beiden Alternativen ähnlich unterwegs. Fang nicht an, einzelne Minuten zu unterscheiden, der praktische Nutzen ist im Alltag irrelevant.
Allerdings macht nur ein Gerät alles alleine, während das andere aktive Mitarbeit erfordert. Und dieses Gerät könntest Du auch noch komplett alleine über einen Smartplug steuern, wenn Du absolut sicher stellst, dass es richtig befüllt ist. Eine leere Pavoni durchglühen lassen, ist ein unvegagliches Erlebnis.
Bei der Auswahl Flair vs. Pavoni gibt es für mich nur Pluspunkte für Pavoni.
Eine wichtige Sache gibt es zu beachten, und da bist Du mit der 1zpresso schon richtig aufgestellt: die Pavoni braucht eine gute Mühle.

Wenn Du Interesse daran hast, kannst Du auch mal nach offenen Boilern schauen, die es nur noch auf dem Gebrauchtmarkt gibt. LaPeppina, Arrarex Caravel. Schnelle, unkomplizierte Geräte, die nur in der Ersatzteilbeschaffung komplizierter sind.

Es gibt hier im KN einen ziemlich langen Thread zur Zubereitung mit der Brikka. Lies Dich dort mal ein, wie Du Deinen Mokapot optimieren kannst. Das geht konsistenter, als Du es beschreibst.

Du kannst auch mal nach alternativen Methoden, wie zB. der AeroPress, schauen. Liefert ebenfalls schnelle und unkomplizierte Ergebnisse und ist im Vergleich spottbillig.

Alles ganz verschiedene Ansätze, entweder das bestehende Equipment besser zu nutzen, oder sich mit unterschiedlichsten neuen Optionen zu befassen. Du hast die Wahl. Schöne Beschäftigung.

 

Kochendes Wasser in die Pavoni füllen?
Ein bisschen dauert es aber auch, selbst nach einem Leerbezug, bis die Brühgruppe heiß ist. Ein bodenloser Siebträger wäre praktisch, da der nicht groß mit aufgeheizt werden muss.

 

@grinser
lass dich nicht verunsichern. Die manuellen - stromlosen - Maschinen haben schon was für sich!
Klar ist der Workflow umständlicher als bei einer halbautomatischen Maschine mit Pumpe oder einem heizungsbetriebenen Handhebler wie die La Pavoni aber es kann durchaus auch Spaß bereiten wenn man nicht vor hat allzuviele Tassen auf einmal zu brühen. So ein Teil bringt meiner Meinung nach einige Vorteile mit sich.

Um nur ein paar Vorteile zu nennen...

-völlig Waratungsfrei (bis auf ein paar Dichtungen alle paar Jahre mal)
-geringe Wartezeit bis zum Bezug (zumindest bei der Flair)
-Man hat wirklich alle Parameter selbst in der Hand
-Reisetauglich
-integriertes Manometer zur Ermittlung des richtigen Anpressdrucks (bspw. bei der Flair)
-kein Kessel der vor sich hingammeln kann
-kein altes Brühwasser

Nachteile die dir klar sein müssen..

-Handling mit mehreren Teilen /höhere Aufwand bis zum Bezug (Zusammenstecken, extern vorheitzen usw.)
-höherer Reinigungsaufwand nach dem Bezug
-mehrere Bezüge hintereinander schwierig
-steile Lernkurve aufgrund der Vielzahl an Parametern die man selbst in der Hand hat
-eher ungeeignet für helle Röstungen (brauchen meist höhere Temperaturen)

Ich hab eine E61 Maschine und hab mir dazu zum experimentieren mit dunkleren Röstungen eine Flair geholt - zwar nicht die Flair 58 sondern die Signature aber bin sehr überrascht über die Ergebnisse in der Tasse (mittlere bis dunkle Röstung).

Ich bin auch sehr angetan von dem simplen Aufbau (Technik/Mechanik) dieser Maschine und optisch macht die sich zudem auch ganz gut in der Home-Cafe-Bar ;-)

 

Ich finde gerade die Aufheizzeit bei der Pavoni so toll. Ein Grund warum ich mich damals für diese Maschine entschieden habe. Wenn du den Boiler nicht randvoll machst, ist die Maschine (EP) in 6 Min heiß. Dann noch 3-4 mal hebeln bis kurz vor dem Punkt wo das Wasser aus der Brühgruppe kommt. So kriegt man die Brühgruppe schnell heiß. Da hilft dir ein Temperaturstreifen auch zur Orientierung.

Darüber hinaus kannst du die Pavoni auch nur für den Dampf genutzen. Ich schäume gelegentlich Milch auf für Kakao, Matcha oder falls doch mal die Bialetti rausgeholt wird auch dafür dann die Milch.

 

beim mokka zwingt dich doch niemand dazu, kochendes wasser einzufüllen, erzähl das mal nem italiener, haben die meisten bestimmt noch nie gehört
ja ich weiß selbst aus langjähriger erfahrung, dass es dann besser wird aber die italiener benutzen auch oft gas, das hat mehr power

vielleicht mal richtung bialetti brikka geschielt? die funktioniert tatsächlich kalt besser als heiß.
kann meine leider nicht mehr benutzen, da ich jetzt nen induktionsherd habe

für das mehr-tassen-problem gibts die dicken 6er kannen, da kriegst du schon 3 große tassen mit wasser gestreckt raus.
kannst auch eine billig kopie kaufen, die gehen für die paar mal benutzen nicht so ins geld.

ich mahle immer per hand für die kanne, das geht auch wunderbar, bei der 6er wirds zwar nervig, aber das kann auch der besuch selbst mahlen, viele haben spaß dran


noch niemand hat als pavoni vorteil genannt, dass du damit auch in den genuss eines echten(!) cappucinos kommen kannst, vielleicht ja ein argument für dich.
edit: hab zu lang geschrieben, jetzt wurde es genannt

bei deinen drei kandidaten müsstest du dich einfach danach orientieren, wie viel komplexität du dir rein bringen willst.
fast wartungsfrei sind alle, die pavoni aber ein wenig aufwändiger zu reinigen und entkalken. wenn sie aber einmal auf stand ist, dann bist du auch nicht ständig am dichtung tauschen.
auch bitte beachten, dass eine gebrauchte pavoni schnell in ein hobby projekt ausartet, frag nicht, woher ich das weiß


könntest auch ne kleine gebrauchte rancilio silva oder quick mill 0820 (stichwort geringer stormvebrauch) oder so besorgen und mal das andere "extrem" austesten, vielleicht bleibst du ja dran hängen.

 

Dafür hat Bialetti doch auch eine Lösung. Es gibt extra eine Platte, die unter die Brikka gelegt wird: Induktionsplatte Für Mokka - Kaffeezubehör - Zubehör

 

Ich hatte eine ROK und habe sie wieder verkauft, da ich die Zubereitung als zu aufwendig empfand. Man kann damit einen guten Espresso zubereiten, das Aufheizen des Geräts durch mehrmalige "Leerbezüge" fand ich unpraktisch. Gerade im Vergleich zu den kleinen Handheblern
Wenn ich die 15-20 kleinen Handhebler in Gedanken durchgehe, die ich bislang hatte, würde ich dir eine Arrarex Caravel empfehlen. Klein, sehr schnell einsatzbereit, tolle Verarbeitung, minimalistische Technik und kann sehr guten Espresso bereiten. Besonders die Kolbenkonstruktion mit Preinfusion halte ich für hervorragend.

 

Finde ich auch.
Dazu kommt, dass jedes weitere Aufheizen nach dem ersten des Tages schneller geht, weil die Maschine nicht komplett erkaltet ist. Wenn die nur 'ne Stunde oder 2 aus war reicht eigentlich fast die Zeit, die Du zum Handmahlen und ST-Füllen brauchst.

 

soll angeblich alles den herd ruinieren (fiese ölausdünstungen oder sowas)
und angeblich delaminiert sich das sandwich auch mit der zeit.
ganz amazon ist voll mit schlechten bewertungen zu all diesen hilfsmitteln


vielleicht besorg ich einfach so eine mini herdplatte, ist auch fürs reisen ganz gut

 

Ich denke schon lange an ein angemessenes Thermokleid für die Diva.. ein Brokatmäntelchen vllt gegen das gröbste Auskühlen um den Kessel? (ernstgemeint)

Meine Frau hatte mal aus dicker Wolle eine Art Schaltuch für die Diva gestrickt, aber das sah dann irgendwie zu öko aus

 

coole idee, muss ich mir auch mal häkeln (lassen)

 

Sollte bei der elektrischen Flair 58 eher weniger ein Problem sein, oder?
Alles was ich in diversen Foren/Discord/Youtube bislang lesen oder sehen konnte klang bezüglich helle Röstungen recht positiv. Schiele auch mit einem Auge auf die Flair 58.

 

Das kann ich leider nicht sagen, kann mir aber nicht vorstellen, dass es dort sonderlich besser sein soll - da das elektrische Heizelement ja nur den Workflow mit dem Vorheizen erleichtert bzw komfortabler macht. Aber das ist reine Vermutung, da ich die Maschine nicht kenne.

 

Cool, Glückwunsch. Gebraucht oder neu?