ECM Classika II 2013 - wenn einem der Zustand Tränen in die Augen treibt

Diskutiere ECM Classika II 2013 - wenn einem der Zustand Tränen in die Augen treibt im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; [img] Eigentlich hätte das ein Beitrag in der Rubrik "Reparatur und Wartung" werden sollen. Aus Gründen wurde es jetzt einer in der Sektion...

  1. uburoi

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    Eigentlich hätte das ein Beitrag in der Rubrik "Reparatur und Wartung" werden sollen. Aus Gründen wurde es jetzt einer in der Sektion "Restaurierung"...

    Ich erzähle erst mal, wo dieses (unfreiwillige) Bastelprojekt steht und dann kommen noch ein paar Fragen.

    Ich habe getan, was man nicht tun soll - eine ECM Classika II aus dem Container gekauft, die angeblich noch läuft, ohne sie vorher auszuprobieren. Im Container gabs ja keinen Strom... (immerhin hab ich nicht allzuviel Geld verlocht, ich hatte schon den Verdacht, dass da nicht alles koscher ist).
    Also gelaufen ist sie - und zwar ausgelaufen beim ersten Betätigen der Pumpe.
    Da hatte ich noch die Hoffnung, dass nur irgendwo eine Dichtung hin ist, oder ein Silikonschlauch abgerutscht oder geplatzt. Was halt so passieren kann, wenn eine Maschine 2 Jahre in einem ungeheizten Container steht.

    Tja, aufgeschraubt, eingeschaltet und dann war recht schnell klar, woher der Wind weht. Unten aus dem Boiler spritzte und zischte es.
    Also Boiler ausgebaut.
    Und schon beim Ausbau zonkt der Zulauf ab, also das Kupferrohr, welches von unten weg zur Brühgruppe führt.
    [​IMG]
    Das kleinere Loch hinten ist der Bösewicht. Leider ist das ein Achtelzoll Verlängerungsstück und das Gewinde ist noch drinnen.

    Man sieht auf dem Foto einigermaßen gut, dass der Kesselboden leicht nach außen gewölbt ist. Dass die Schraubgewinde für die Heizung etwas nach außen stehen, hat mich bei der Demontage der Heizspirale auch noch ein paar Schweißtropfen gekostet.

    Wegen der Wölbung denke ich auch, dass dieser Kessel endgültig hinüber ist. Wie seht ihr das, ist so eine Wölbung auf der Unterseite ein Zeichen für zu viel Druck? Die Kesseldichtung guckte auch schon halb unter dem Blech der Heizspirale raus.
    Die Heizung habe ich inzwischen gereinigt und durchgemessen, die tut.
    [​IMG]

    Mein größeres Problem ist, ich brauche jetzt einen neuen Kessel, idealerweise auch neue L-Stücke, neue Thermostate. Die Kleinteile sind nicht so teuer, aber ein ECM / Profitec Kessel kostet neu 170 Euro. Da wäre jetzt schon die erste Frage:

    1. Hat jemand eine gute Bezugsquelle, woher ich günstig einen neuen Kessel bekomme? Oder seht ihr eine Möglichkeit, den jetzigen Kessel doch noch irgendwie ans Laufen zu kriegen (ich trau dem Teil aber nicht wirklich)

    2. Sehe ich das richtig, dass an den Kupferrohren vom Kessel zur Brühgruppe etc. keine Dichtungen sind?
    8118766-rohr-zur-gruppe-unte-1500-1500-85.jpg

    Und hier noch ein paar Bilder.

    [​IMG]
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  2. #2 mactree, 03.04.2022
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    Also ich würde da jetzt nicht direkt an einen neuen Kessel denken.
    Ich würde erstmal das Reststück aus dem Gewinde holen und dann mit einer frischen Dichtung einen neuen Versuch starten.
    Hast du einen 1/8 Zoll Gewindeschneider?

    Eher nicht.
    Dampfdruck reicht nicht um einen Kessel zu deformieren.
    Forst schon eher aber da das ein Einkreiser ist, wäre genug Luft im System gewesen - und selbst wenn doch, wäre eher die Seitenwand bauchig geworden.

    Ich würde sagen alles halb so schlimm.
     
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    Gewindeschneider habe ich nicht. Aber vielleicht gehe ich mit dem Kessel nach der Reinigung mal zu einem Spengler und der kann dann versuchen da was zu machen.

    Was die Kupferrohre betrifft: siehst du das auch so, dass da keine Dichtungen rein gehören?
     
  4. #4 mactree, 04.04.2022
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    Genau, in dem verlinkten Bild sind konisch dichtende Nippel.
     
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    Super. Danke erst einmal für deine hilfreichen Antworten!
     
  6. #6 Gandalph, 04.04.2022
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    Sehe ich auch so - alles halb so wild. Die Heizung sieht auch noch sehr gut aus.
    Das Gewinde in stand setzen, und los geht`s ...
    Bei dem Gewinde könntest du versuchen einen Schlitz in die Muffe/L-Anschluss zu fräsen, und dann mit angesetzten Schraubendreher und eingespanntem Kessel durch Impulsschläge mit dem Hammer versuchen die Restmuffe zum Drehen zu Bewegen. Die scheint nur etwas festgekalkt zu sein. Eine neue Muffe ist ja dann kein Beinbruch.
    Kessel reinigen, und evtl. entkalken, und wieder in Betrieb nehmen ..
    Auch im Inneren sieht die Maschine noch tippitoppi aus - also keine Sorgen ...
    Die Anschlüsse an die Gruppe sind durch den Messingpilz gedichtet, wie auch mein Vorredner schon schreibt.

    lg ...
     
  7. uburoi

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    Also die Heizung sah so aus, nachdem ich sie zwei Tage lang entkalkt habe. Die war von einer dicken Schicht Kalk eingefüllt. Aber inzwischen sieht sie gut aus Und der Widerstand beträgt die vorgeschriebenen 52 Ohm.

    Womit würdet ihr denn kessel chemisch reinigen? Ich hätte den jetzt einfach eine Weile in Entkalker und Reinigungsmittel eingelegt. Aber vielleicht hat er da einen guten Tipp?
     
  8. #8 Gandalph, 04.04.2022
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    Die Heizung sieht zumindest nicht angefressen oder so aus.
    Würde ich auch so machen - in Entkalker einlegen, und manuell Reinigen.
    Zur externen Entkalkung verwende ich Amidosulfonsäure 5% - 50gr/ Ltr.

    lg ...
     
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  9. uburoi

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    So, es geht weiter

    IMG_0690.jpeg

    Ich hatte den Kessel 2 Wochen beim Schlosser. Mein Vorschlag beim Hinbringen war gewesen, das abgebrochene Gewinde der Muffe rauszudrehen und ich würde dann ein Ersatzteil besorgen. Der Schlosser meinte, da sei kein Gewinde drin, das sei hundertpro geschweisst, er würde das easy wieder dran schweissen. Wer bin ich, dem Mann seinen Beruf zu erklären. Heute kam der Anruf. Es gab Probleme. Das Ding sei doch nicht geschweißt. Aha. Sondern mit Gewinde. Und leider sei das Anschlussstück aus Messing und habe das Schweißen nicht ganz so gut vertragen.

    IMG_0692.jpeg

    Okay. Bin also hin und habe das Ergebnis in Augenschein genommen. So sieht also ein Messingstück aus, nachdem der Schweißbrenner dran war. Im Ergebnis hat er das Loch nun ausgebohrt. Gewinde gibt es nun also keins mehr. Aber ehrlich gesagt denke ich, es wäre wahrscheinlich eh ziemlich schwer gewesen, den Gewinderest da rauszubekommen, so verkalkt wie der war.

    Der Plan ist nun also, eine Ersatzmuffe zu besorgen und die mit hitzebeständigem Metallkleber in das Loch einzusetzen. Man könnte natürlich auch ein 1/4 Zoll Gewinde reindrehen, wo vorher ein 1/8 war und ein anderes Verlängerungsstück ansetzen, aber das spare ich mir. Der Kessel kommt jetzt erst mal in die Grundreinigung (sprich Spülmaschinentabs und im zweiten Schritt dann Entkalker). Dann besorge ich die Ersatzteile.

    Die Brühgruppe habe ich letzte Woche komplett demontiert und gereinigt, aber ich denke, die Dichtungen und die Ventilstößel muss ich alle ersetzen.

    So geht es Stück für Stück weiter.
     
  10. #10 Gandalph, 21.04.2022
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    das halte ich für keine gute Idee, und würde ein neues, größeres Gewinde, evtl. dann mit Reduktion bevorzugen!

    lg ....
     
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  11. uburoi

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    Was spricht denn gegen kleben?
     
  12. #12 Gandalph, 21.04.2022
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    Die Kontaktfläche ist nicht groß, und es kommt ja auch ordentlich Druck drauf - ich bin aber was Metallkleben anbelangt nicht so bewandert, hätte aber mit Gewinde ein besseres Gefühl.

    lg ....
     
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  13. #13 Dingelding, 21.04.2022
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    In Autos wird inzwischen auch geklebt, sollte schon gehen.
     
  14. #14 mactree, 22.04.2022
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    * du brauchst einen Lebensmittelechten Kleber, immerhin willst du Kaffee daraus trinken

    Ich würde hier auch unbedingt ein neues ggf größeres Gewinde schneiden. Die Bodenplatte ist doch gute 10mm dick das ist kein Problem.
     
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  15. uburoi

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    Also gut, ich hab mich an euren Rat gehalten und nicht geklebt. Ein freundlicher Schlosser von der Firma Herleth hier in Ludwigsburg hat mir freundlicherweise ein 1/4 Zoll Gewinde reingebohrt und mir noch Teflonband zum Dichten geschenkt. Und alles für einen kleinen Obolus in die Kaffeekasse.

    IMG_0695.jpeg
     
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  16. uburoi

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    IMG_0697.PNG

    und nachdem ich den Kessel und das völlig verstopfte Zulaufrohr zur Gruppe eine halbe Stunde in 5% erhitzter Amidosulfonsäure gebadet hatte, sah der Kessel innen wieder aus wie neu und das Rohr war frei.

    Was da blubbert, war übrigens nicht das kochende Wasser, sondern der Kalk, der mit der Säure reagiert.
     
  17. #17 Gandalph, 22.04.2022
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    Wunderbar, was willst du mehr.
    Das Erhitzen der Amidosulfonsäure hättest du dir aber ersparen können - die entkalkt kalt genau so gut, wie heiß.

    lg ...
     
  18. #18 naKruul, 23.04.2022
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    Ich hoffe für dich, dass der Gewindenippel, der da jetzt rein kommt noch genug Abstand zur Heizung hat. Habe selber gerade eine Classika revidiert und das ist schon gut eng.
     

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  19. uburoi

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    nee, bei mir passt das.
     
  20. #20 naKruul, 23.04.2022
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    Klasse, das freut mich! Heizung ist bei der Maschine übrigens schon einmal neu gekommen (Fertigungsdatum 05/16).
     
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ECM Classika II 2013 - wenn einem der Zustand Tränen in die Augen treibt

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