Ich versuche auch mal Mühlen zu testen, für Filter.

Hier geht's bald weiter.
Wenn die neue (alte) Mühle und die hoffentlich dazu passenden Mahlscheiben da sind, vergleich ich sie mit den Mühlen, die mir noch geblieben sind. Und richtig gutes Zeugs zum verkosten habe ich auch gerade im Haus.

 

Heute hätte es eigentlich los gehen sollen.
Mühle ist da, Mahlscheiben sind da (und passen sogar in die Mühle).
Kaffee ist sensationell.
Allerdings fehlt eine Feder, so muss ich warten, bis diese nachgeliefert wird.

 

So, nun ist alles komplett, die fehlende Feder für die Ode ist angekommen.
Die Lab Sweet Scheiben V1 von S.S.P. konnten ohne weiteres eingebaut werden.
Erster Test um den Mahlgrad einschätzen zu können, gab es gerade eben, noch etwas zu fein aber schon schön süß.
Auf alle Fälle ganz anders als beim ersten Mal mit dieser Mühle. Mit den originalen Scheiben damals war mir das auf feinster Stufe noch deutlich zu grob. Heute nun war mir Skalenwert 6 noch zu fein. Also Meilen weit weg vom Schleifpunkt.

Vergleichen werde ich dieses Mal:
Mahlkönig pre Filterscheiben, also die "Guten", mit denen es nicht möglich sein soll, "normal" Espresso zu beziehen (macht ja nix, ich mahle grob).
Mahlkönig post Filterscheiben, also die für Espresso optimierten. Hier handelt es sich um von Titus beschichtete Scheiben (da mir aktuell kein Siebträger dazwischenfunkt, muss ich nicht zwischen den Mahlgraden hin und her switchen).
Comandante C40
Fellow Ode Lab Sweet V1 by S.S.P.

Als Dripper habe ich mir für's Erste den Kono Meimon mit original Papier ausgesucht, der macht mir in letzter Zeit sehr viel Spass.
Am Besten funktioniert er für mich mit 18g auf 280g. Hier komme ich i.d.R. auf 2:45-3:00min Durchlaufzeit.

Kaffee gibt's reichlich (es wurde noch nicht alles geliefert) und sehr feinen.


Starten werde ich mit dem Jaime von Coffee Collective und dem Gesha von Standout. Beide schmecken mir bereits seit ein paar Tagen.

Bin schon gespannt wie sich das entwickeln wird.

 

Ach so ja, fast vergessen, das Beweisfoto

 

Erste runde.
Fellow Ode Lab Sweet - Kono Dripper mit original Papier

18g - 280g - 93°C - 130ppm - ph 6,5 - 2:33min

Rezept
40g bloom 30 sec.
dann bis 200g
ab 1:20min fines hinzugegeben und auf 280g aufgefüllt






Mit bewährter Schüttel/Klopftechnik kamen 1,2g fines heraus

Mahlgrad sollte so in etwa vergleichbar sein




Der Kaffee von Standout ist kein allzu zurückhaltender Gesha, schon etwas spritziger.
Ich finde Jasmin und Honigmelone prägend. Die Nektarine hätte da doch ordentlich Säure.
Mit der EKK war noch mehr Leben im Getränk, mit der Ode tatsächlich mehr Süße, bei vergleichbarer Durchlaufzeit. Sehr gefällig das alles.
Die Menge an fines liegt auf einem Level zur EKK. Darf so weitergehen.

 

Ich hatte noch Lust auf zwei Tässchen.

Comandante C40 26 Clicks
Gleiches Rezept wie Nachmittags.


Geschüttelt, nicht gerührt gab's 1,5g Staub. Genau wie zuvor bei 1:20min vor dem finalen pour hinzugegeben.




Hat etwas länger gedauert, süßer wurde es dadurch nicht.


Das ist dann etwas anderes. Metallischer, härter mit mehr Säure und weniger Süße.
Mir fehlt im Vergleich auch die Frucht. Etwas unbefriedigend, dagegen war die Tasse von vorhin mit der Ode gemahlen eine Ecke besser.
Trotzdem nicht schlecht natürlich aber ich würde mich für die Ode entscheiden.

 

Heute Vormittag gab's Kaffee wie gehabt, gemahlen mit der Espressoseite der EKK.

Hier nochmal zum Vergleich die beiden Scheibenschliffe (die güldene ist die heutige)



1,0g fines sind schon überzeugend, ein Spitzenwert bisher bei meiner Rüttel/Schüttel/Klopf Methode.


Ich muss die Espressoseite gröber einstellen um einen vergleichbaren Mahlgrad zu erhalten.
Bei beiden Seiten ist der Anschlag der Mahlgradverstellung maximal knapp am Schleifpunkt.

2:37min Durchlaufzeit.


Wieder etwas überraschend schmeckte heute dieser Aufguss mehr nach Gesha.
Also mit zurückhaltenderer Säure, schöner Süße, Jasmin und Honigmelone, Nektarine nach wie vor gedämpft, floral, seidig, bisschen langweiliger (im positiven Sinne).
Toll zu trinken, ich werde beim nächsten Mal etwas feiner einstellen.

 

Und dann gleich noch die Filterseite der EKK hinterher.

Nochmal zur Auffrischung das Rezept:
18g - 280g - 93°C - ph 6,5 - 130ppm
40g bloom bis 30 sec.
Dann bis 200g
ab 1:20min der Rest







Deutlich mehr Säure, lebhafter und trotzdem süß.
Ich glaube, langsam komme ich der Nektarine auf die Schliche.

Ich würde meinen gesiebt liefert sich diese Tasse mit der ersten, gemahlen mit der Ode, ein Kopf an Kopf Rennen.
Ich könnt' nicht sagen, welche mir lieber wäre.
Die seidige von heute Vormittag hatte aber auch ihre Reize.
Die C40 ist bei dieser Runde das Schlusslicht.

 

2. Runde wird wieder eingeläutet mit der Ode, anderer Kaffee, gleiches Rezept.

Coffee Collective, Jaime Kolumbien, Caturra gewaschen.







Durchlauf war in eher zögerlichen 3:05min erledigt.


Ich habe die Ode feiner gestellt, diese Röstung hat spürbar mehr Säure als der Gesha.
Allerdings lief es dann, trotz recht geringer Menge an fines vor allem ab Minute 2 recht zögerlich und zum Schluss nur noch tröpfelnd.
Ich finden ihn dennoch recht fruchtig, beschrieben mit Himbeere, grüne Trauben und Äpfel. Passt schon, für mich prägend ist Apfel.
Versuche es aber beim nächsten Mal wieder gröber.
Die Säure ist alles andere als störend, ich finde ihn auch ausreichend süß, unterm Strich herber.
Die Ode macht schon Spass mit den Scheiben, soviel kann ich jetzt bereits sagen. Den Kaffee finde ich, wie so viele in letzter Zeit, sensationell.

 

Die C40.
Alles wie gehabt. Den Mahlgrad von 26 Clicks habe ich beibehalten, hatte überlegt, ihn gröber zu stellen, wäre vermutlich besser gewesen.









Es schwingt eine leichte Bitterkeit mit, die ich bisher so bei dieser Röstung noch bei keinem Aufguss wahrgenommen hatte. Ich denke etwas gröber, 28 Clicks, wäre vorteilhafter. Hat mehr Körper und ist insgesamt auch kräftiger, Fruchtaromen sind deutlich weniger.
Durchlaufzeit war normal, das Bittere bleibt auch bei stark abgekühltem Kaffee.

 

Espressoseite EKK

Am Rezept habe ich nach wie vor nichts verändert, den Mahlgrad habe ich leicht feiner gestellt.

Trotz feinerem Mahlgrad bleibt der Anteil an staubfeinen Teilchen bei diesem Mahlwerk überschaubar.






Eine überzeugende Tasse. Eigentlich ideal, fruchtig, schön süß, passende Säure, nicht bitter, tolles Aromenspiel auf der Zunge und am Gaumen.
Meine Definition von eigentlich perfekt. Nichts zu viel und mir fehlt auch nichts.

 

EKK filterseitig.







Fand ich heute nicht ganz so überzeugend wie gestern.
Mehr Säure ohne das er fruchtiger wirkt (trotz längerer Durchlaufzeit), mit etwas Unwucht, weniger geschmeidig. Eher mit der C40 vergleichbar.

Diese Runde geht klar an die Espresso-EKK, mit einem Weltklasse Kaffee gestern. Gefolgt von der Ode. Die mir immer besser gefällt, je mehr ich damit für meinen Kaffee mahle.

Ich werde jetzt zum V60 mit Sibarist Papier wechseln, dafür aber ab jetzt mit ungesiebtem Mahlgut.

 

Neuer Dripper mit anderem Papier.
V60-02 in Kombination mit Sibarist.
Kaffee ist nach wie vor der Jaime von Coffee Collective

Mahlgrad an der Ode deutlich feiner gestellt (vorher 8, jetzt 6)

Rezept:
18g/280g, 93°C
40g bloom
ab 30sec. bis 150g
ab 1:20min bis 210g
ab 1:40min der Rest bis 280g



Durchlaufzeit war 2:34min, eigentlich perfekt.


Ich finden den Kaffee so wahnsinnig süß allerdings auch etwas überextrahiert ohne das er bitter wäre. Fruchtaromen finde ich reduzierter.
Je weiter abgekühlt desto besser schmeckt er mir.
Entweder mahle ich beim nächsten Mal wieder etwas gröber oder ich versuche es mit 20g mehr Wasser. Mal sehen.

 

Comandante C40

26 Clicks

2:25min Durchlaufzeit



Fruchtiger (Traube, Apfel), kantiger, leicht bitter (nicht schlimm), irgendwie härter.
Deutlich weniger süß, mehr Säure, die finde ich aber passend.
Anders als gestern aber auch nicht schlecht. Den Mahlgrad würde ich so lassen, erscheint mir genau richtig.

 

Na sicher, zur Wilfa kann ich aber nichts schreiben, keine Erfahrung damit.
Hier gäbe es einen Thread

der James Hoffmann hat sie auch schon besprochen.