Schon wieder ein Anfänger

Weil es so gut passt - hier gleich der Verweis auf den optimalen Lesestoff:
Diskussion: Ein Erste-Hilfe-Kasten für Espresso

 

Na das geht doch schon Mal sehr in die richtige Richtung Aktuell bist du mit 16g in, 20g Out in 25 Sekunden bei einer 1:1,25 Brew Ratio, das ist ein Ristretto. Der muss stark sein. Um dich in Richtung "normaler Espresso" zu bewegen, stell den Mahlgrad mal etwas gröber, so dass du in der Zeit etwa 32-35g im Glas hast. Da bist du eher bei einer normalen Stärke unterwegs.

Und zwecks Milch: ist doch schon mal Schaum, läuft! Versuche mal weniger Luft einzuziehen, das geht bei dir in Richtung Bauschaum. Zu dem Zeitpunkt, wo das Kännchen Körpertemperatur erreicht hat, willst du genug Luft eingezogen haben - dann das Kännchen tiefer tauchen, und Rollen lassen, bis alle Bläschen zerkleinert sind und du das Kännchen nicht mehr halten kannst. Bisschen Übung, dann wird das was

 

Sehr gut, dranbleiben das wird!
Der Schaum sich noch etwas nach Bauschaum aus*, Zieh- und Rollphase machst du?

* Nur objektiv bemerkt: Sieht noch etwas nach Milchkaffee mit Schaumhaube aus, der Milchschaum sollte durch und durch dieselbe flüssige, feinporige Konsistenz haben. Ziehphase = Düse knapp unter der Oberfläche Nachfahren um Luft unterzuheben, Rollphase = Lanze weiter einfachen und große Blasen zerkleinern und in feinporigen gießfähigen Schaum verwandeln

 

"Espressi" dürfte der italienisch korrekte Plural sein. Ein wenig Sauerei lässt sich auch nicht vermeiden. Aber dran bleiben und den eigenen Geschmack herausfinden. Den Tipps der anderen beiden kann ich mich nur anschließen.

 

Also, wenn ein Italiener in Italien zwei kurze Heißgetränke, die durch Druckextraktion entstanden sind, bestellen will, bestellt er "Due Caffè" per favore.

 

Was du mit 8x2,5 meinst, weiß ich leider nicht. Aber wenn du zb eine 16g Inputdosis mit einer Brew Ratio von 1:2 extrahieren willst, sind das 32g Output. Eine Ratio von 1:2,5 wären 40g Output.

Das Doppelsieb ist verzeihender in der Zubereitung, deshalb wird das in der Regel eigentlich immer genutzt. 58mm Einzelsiebe haben idR eine etwas ungünstige Geometrie und müssen deshalb überfüllt werden. Abhilfe schafft ein LM1 Sieb - aber das ist für den Anfang evtl etwas zu viel, da kannst du in ein paar Wochen nochmal drüber nachdenken, wenn das 2er Sieb läuft. Bleib erstmal bei dem. Einersiebe nutze ich mittlerweile nie mehr - ich selbst trinke eh nur doppelte und wenn mal Gäste da sind, teile ich den Shot mit dem 2er Auslauf.

Gute Videos fürs Schäumen mit Quickmill sind zum Beispiel die von @bahiii .

 

Bei 2 Tasse mit je 20g passt das ungefähr. Für deine Espressomischung würd ich aber 1:2 als Ratio anpeilen. Also 2 Tassen mit je 16g oder eine Tasse mit 32g.

Ja eigentlich schon. Ich nutze nur das Doppelsieb.

Mit dem klassischem Einersieb ist das so. Alternativ gibt es noch das LM1 / VST mit 41mm Tamper.

 

"Gefühl" ist als echter Beginner nicht immer die verlässlichste Größe. Erst alle Parameter zusammen geben den richtigen Rahmen. Gramm in, Gramm out, Zeit. Stimmt einer nicht, lässt sich ableiten, an welchen Stellschrauben man drehen muss. Es ist schon klar, dass das zu Beginn etwas überwältigend sein kann und Ausschuss wird es immer geben. Das darf einen nicht entmutigen, Barista Meisterschaften gewinnt man einfach nicht am ersten Tag. Dass Du bereits bei einem "sieht schon mal ganz okay aus" Punkt bist, ist ein gutes Zeichen.

 

sprichst Du hier von einer Tasse oder von zweien?
Es ist egal, auf wie viele Portionen Du das aufteilst, entscheidend ist die Gesamtmenge, die raus kommt.

 

ah ich wette ich weiß was passiert ist.
die kaffeemacher haben zugeschlagen
die stellen immer eine tasse auf die waage und die zweite neben die waage.

in dem fall hättest du alles richtig gemacht, aber damit kannst du z.b. keinen unregelmäßigen fluss zwischen beiden ausläufen einkalkuliert.

wenn du beide tasse auf die waage kriegst ist das leichter und du musst auch nicht gedanklich wieder den input halbieren



und nicht nach zeit beziehen, sondern immer so lang oder kurz beziehen, dass deine angestrebte ratio passt.
dann siehst du, okay ging zu schnell --> feiner mahlen
oder ging zu langsam --> gröber mahlen

oder du merkst, oh, obwohl der jetzt so lang durch gelaufen ist, schmeckt der richtig gut


dann kannst du anfangen zu überlegen, ob du evtl die ratio erhöhen oder absenken willst

und dann kannst du auch noch überlegen, ob jetzt trotz guter parameter noch potenzial drin steckt, wenn man z.b. mehr kaffee nimmt und stattdessen gröber mahlt, man aber die ratio und zielzeit fixiert.

 

Nach meiner zugegebenermaßen kurzen Erfahrung schmecken die eher zu lang gelaufenen deutlich besser als die zu kurz gelaufenen.
Und ich passe die Ratio während des Bezuges an sprich wenn er zu schnell läuft kürzer laufen lassen mit mehr Output und wenn er zu lange läuft Richtung Ristretto gehen.

 

klar, das geht auch, aber ist mMn eher was, wenn man dann ein gefühl für den kaffee hat.
ausreißer, die in 2 minuten erst bei der ratio sind kann und sollte man natürlich abbrechen, keine frage.
Und auch wenn der kaffee durchrauscht, dann lässt man ihn evtl ein bisschen länger, damit überhaupt was trinkbares in der tasse ist, ja

aber für den anfang sollte man erst mal versuchen die ratios grob zu treffen, um überhaupt reproduzierbar sagen zu können, was hat mir besser geschmeckt.


wenn du mal experimentieren willst, dann versuch mal mehr kaffee und gröber mahlen, aber gleiche zeit und weniger ratio als bei deinem (zu) langen shot.
dann kriegst du vom guten mittleren körper mehr in die tasse und kannst das zu lange überextrahierte vermeiden.
dann ist dein kaffee am ende geschmacklich gleich stark oder sogar noch stärker, aber weniger bitter.

 

Nach meiner auch nicht so langen Erfahrung geht es mir genau umgekehrt. Die zu langen Bezüge schmecken irgendwie stumpf und die kürzeren sind irgendwie interessanter. Scheint also auch von der Bohne und dem persönlichen Geschmack abzuhängen.

@TE Also einfach mal probieren, auch wenn es nicht perfekt gepasst hat. Kann sehr lehrreich sein.

 

klassische anzeichen einer überextraktion.
das feine spiel aus sauer, süß und bitter überlagert sich zu "stumpf"

 

Mag sein, nur ist das dann kein Espresso mehr mit einem Verhältnis von fast 1:5

So soll das sein, aber mir scheint das Manometer erstmal das unwichtigste Instrument, ich komme schon immer ohne aus.
Konzentriere dich auf die Zeit, das Gewicht und vor allem den Geschmack und dreh nicht zu wild an vielen Parametern gleichzeitig. Taste dich lieber mit vorsichtigen Anpassungen ran. Gib der Mühle nach Änderung der Einstellung zwei Versuche, bevor du gegensteuerst.

 

Ignoriere den Druck-mahle feiner bis du bei irgendwas von 16g bis 40g out innerhalb von 25-50s bist als ganz grobes Fenster- also von Ristretto bis fast Lungo, dann bist du im "trinkbaren" Bereich