V60 Anfänger hat Fragen zu Mahlgrad, Menge und Zeit

Diskutiere V60 Anfänger hat Fragen zu Mahlgrad, Menge und Zeit im Brühkaffee Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo Gemeinde :) Ich nutze seit kurzem den Hario Decanter 700 ml mit 02er Hariopapier weiß. Als Mühle nehme ich Comandantes C40 Mk4 auf 21...

  1. #1 followtherabbit, 02.11.2022
    followtherabbit

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    Hallo Gemeinde :)

    Ich nutze seit kurzem den Hario Decanter 700 ml mit 02er Hariopapier weiß. Als Mühle nehme ich Comandantes C40 Mk4 auf 21 Standardklicks, was das feinere Ende der Filterrange (lt. Manual von 20-30 Klicks) darstellt. Damit gelingt mir trotz gewöhnlichem Wasserkocher ein durchaus leckerer Filterkaffee nach James Hoffmanns V60 Rezept auf Youtube. Ich nehme auch kochendes Wasser, da James ein weiteres Video veröffentlicht hat, in dem er die Temperatur direkt im Kaffee-Wasser-Gemisch während des Aufgießens gemessen hat und max. um 93 °C landete.

    Meine Frau mag lieber Kapselkaffee ;) Also brühe ich morgens 30 g Kaffee auf 500 ml Wasser nach Hoffmann für 2 Becher für mich. So weit, so gut. Nachmittags mag ich gern einen weiteren Becher Kaffee und wollte dann 15 g Kaffee mit den gleichen 21 Standardklicks der Comandante gemahlen auf 250 ml Brühwasser verwenden. Ich brauchte 4 Versuche, um die Zeit bis zum ungefähr letzten Tropfen, der aus dem Filter fiel, auf 2 Minuten auszudehnen. Ich war eher viel zu schnell mit Durchlaufzeiten von knapp 1 Minute bis eben längstens 2 Minuten. Der 4. Versuch schmeckte dann auch durchaus. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich auch den Mahlgrad an die geringere Menge anpassen muss.

    Die Suchfunktion und Hinweise im Internet haben mich eher verwirrt als erleuchtet. Ist es tatsächlich so, dass man
    1. feiner mahlt, wenn man eine geringere Menge Kaffee verwendet (15 g Kaffee für 250 ml Brühwasser statt 30 g Kaffee für 500 ml Brühwasser)?
    2. immer eine Durchlaufzeit bis ca. zum letzten Tropfen, der auf dem Filter fällt, von 3:30 Minuten angestrebt werden sollte - unabhängig von der Menge von Kaffee und Brühwasser?
    Mir ist übrigens klar, dass bei V60 weniger mehr ist, ich also eher nicht 1,5 l auf einmal versuchen sollte zu brühen. Meine Range wäre die des Decanters, also der Einsatz von 250-750 ml Brühwasser.

    Sorry für so viel Text, aber es ist eben mehr als nur heißes Wasser auf Kaffeepulver :D

    Cheers
    Thorsten
     
  2. cbr-ps

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    Das ist richtig. Du kannst auch mit der Menge variieren. Ich nehme meist 7g auf 100ml
    Für 750 ml finde ich den 02 sehr knapp. Ab 500ml nehme ich den 03, wobei Mengen über 300ml für mich weniger lecker werden als geringere.
    Ich brühe auch nicht kochend, sondern mit maximal 96°C, meist noch weniger bis zu 90°C runter.
     
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  3. #3 followtherabbit, 02.11.2022
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    Und hättest du 'nen Mahlgradtipp (Klicks meiner Mühle) als Orientierung für mich, wollte ich zunächst bei 60 g/l bleiben und 15 g Kaffee verwenden? Kann das natürlich alles selbst austesten. Aber mit eurer Hilfe geht's schneller :D
     
  4. #4 guarana, 02.11.2022
    Zuletzt bearbeitet: 02.11.2022
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    Den letzten Tropfen halte ich nicht für ausschlaggebend. Ich betrachte die Zeit als Ende des Brühvorgangs, wenn das Filterbett nicht mehr von Flüssigkeit bedeckt ist und es noch etwas nachgetropft hat, wobei ca 95% der maximalen Kaffeemenge durch sind. Mit anderen Worten ein bisschen aus dem Bauch. Je mehr Kaffeepulver du verwendet hast, umso mehr und umso länger tropft es nach. Den austropfenden Filter stelle ich dann auf eine Tasse und es kommt da auch nicht mehr viel raus, vielleicht ein, zwei Schlückchen. Die trinke ich separat ;-)

    Bzgl. Temperatur des Wassers mache ich das ähnlich, wobei ich vom Wasserkocher in einen Kalita Schwanenhals umfülle und dann den Pour Over starte. Dabei kühlt das Wasser zusätzlich ab.

    Bzgl. Mahlgrad benutze ich die C40 generell mit mehr Clicks, mahle also gröber und liege meist bei hellen Röstungen und 40-50g Kaffee bei 25-28 Clicks.

    Frag 10 Filterkaffeefreunde und bekomme 11 unterschiedliche Antworten ;-)
     
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  5. cbr-ps

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    Leider nein, das ist individuell, abhängig von der Bohne und den verwendeten Filtern. Die grobe Range zwischen 20-25 hast Du schon angepeilt, die Feinheiten musst Du experimentell ermitteln.

    Guter Hinweis von @guarana nicht auf den letzten Tropfen zu warten, das dauert ewig.
     
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  6. #6 guarana, 02.11.2022
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    genau, das ist Teil des Vergnügens!
     
  7. FRAC42

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    Bei den meisten mir bekannten Rezepten dauert das Blooming schon 45 Sekunden. Kürzt du das das drastisch ab?
     
  8. #8 followtherabbit, 02.11.2022
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    Nope. Das war bereits die Zeit inkl. 30 s Blooming. Vielleicht habe ich auch "Channeling" produziert mit meinem normalen Wasserkocher. Will aber mit der Anschaffung eines Schwanenhalskochers oder -kessels noch warten, da vermutlich meine Erfahrung geringer ist als die Qualität meines bisherigen Equipments.
     
  9. FRAC42

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    Ich hatte ja vor ca. einem Jahr einen ähnlichen Thread eröffnet, und sehe den hast du auch entdeckt. Da gabs einige gute Tipps.

    Wie dort beschreiben arbeite immer noch mit einem "normalen" Wasserkocher (Russell Hobbs Chester kompakt), was erstaunlich gut klappt. Ich habe jedoch meine liebe Mühe auf Zeiten unter 2:30 zu kommen. Dafür muss ich bei der Comandante auf 60 Red Clicks gehen und sehr heiß brühen.
     
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  10. #10 followtherabbit, 03.11.2022
    Zuletzt bearbeitet: 03.11.2022
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    Du hast Mühe UNTER 2:30 zu kommen? Also kürzer als 2:30? Bei 1 Tasse bzw. 15 g? Wie das?
     
  11. cbr-ps

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    Vermutlich mit holländischen Filtern, die laufen langsamer als die japanischen.
    Wobei Zeiten zwischen zwei und drei Minuten auch mit japanischen Filtern aus der „schnellen“ Fabrik 1 für mich kein Problem sind. Nur mit Sibarist wird es schwierig, bei denen rauscht es bei selben Mahlgrad schon extrem schnell durch.

    Was hast Du denn für Bohnen und wann wurden die geröstet?
     
  12. FRAC42

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    Ne, ne, japanische ohne Lasche aus der 40ger Pappschachtel.

    Habe anfangs immer auch etwas auf den Filter gegossen um wirklich jeden Krümel mitzunehmen. Hat zu sehr sauberen Filterbetten geführt, aber wohl auch Fines nach unten gespült. Seitdem ich statt der Kinu eine Comandante nehme (weniger Fines), nicht auf den Filter gieße (viele Fines bleiben am Filter hängen) und so heiß wie möglich brühe komme ich auch unter 2 Minuten. Immer bei 15 Gramm Kaffee auf 250 Gramm Wasser.
     
  13. #13 Ivo Joedy, 03.11.2022
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    Nach meiner Erfahrung ...
    Costa Rica Tarazzu, mittlere Röstung. Hario V60. Chemex (neutral) oder Hario 40-er (süßlich) Papier.
    Comandante (no RC)

    - unter 26
    ⁤Kein Unterschied zum billigen Kaffee, noch etwas feiner gemahlen - und es wäre die Krönung.

    - 26 Klicks
    Bittere Brühe, pulveriger, säuerlicher Geschmack. Aroma stark überdeckt. Motel-Automatenkaffee.

    - 28 Klicks⁤
    Aroma mittel bis gut, aber genauso viel Körper und Säure.

    - 30 Klicks⁤
    Perfektes Aroma, nur dezente Schokoladen- und Nussnoten. Bitterkeit und Säure so viel, wie ein Kaffee braucht.

    - 32 Klicks⁤ 
    Gute Ausdifferenzierung, sogar noch zusätzliche Noten. Aber wässrig. Aromaintensität gibt nach. Außerdem ein bisschen wie dünner Kakao.

     
  14. #14 flopehh, 03.11.2022
    flopehh

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    Das liest sich schon grob von den C40-Parametern. Und von der Beschreibung her klingt es so, als sei das Ausgangsprodukt nicht wirklich optimal. Wenn ich einen Kaffee "mittlerer Röstung" mit <26 Clicks mahle, komme ich zumindest nicht auf Jacobs Krönung.
     
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  15. #15 followtherabbit, 03.11.2022
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    Falls du mich meinst: Mirella Indonesien. Röstdatum vor mehreren Monaten. Hatte eine Zeit lang keine Lust zu brühen. Aber jetzt wieder ;)
     
  16. cbr-ps

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    Das könnte ein Grund für das schnelle Durchlaufen sein. Ist bei Brühkaffee nicht grundsätzlich anders als beim Siebträger - je älter, umso schwieriger…
     
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  17. #17 Ivo Joedy, 03.11.2022
    Zuletzt bearbeitet: 03.11.2022
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    @ flopehh
    Der Tarazzu ist gut. Ich würde ihn in der oberen Mittelklasse und darüber ansiedeln (geröstet vor drei Wochen). Ich verwendete hier allerdings normales Leitungswasser, das an die 15 dH hat. Mit Volvic ist das Profil feiner.
    Costa Rica Tarrazu
     
  18. neopok

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    die Erfahrung die ich gemacht habe; der Mahlgrad hat keinen so großen Einfluss auf die Durchlaufzeit. Bei mir kommt es mehr darauf an, wie ich aufgieße. Man kann sehr gleichmäßig und langsam eingießen, in Kreisen, oder zum beispiel nur in die Mitte. All das zeigt, bei mir, einen deutlichen stärkeren Effekt auf die Zeit. Es gibt ja auch Brührezepte, bei denen man in mehreren Schritten aufgießt.
    Ich finde es eher schwierig, große Mengen mit Standart Papier in einer Zeit zu brühen, die mir noch akzeptabel erscheint. Oftmals schmecken mir diese nicht so gut, wie wenn ich kleinere Mengen brühe. Aktuell brühe ich gerne mit der Methode von Matt Winton, der in 60gr Schritten aufgießt und dabei eher grobes Mahlgut verwendet (20gr auf 300ml).

    Mein Tip wäre, dir eine Schwanenhals Kanne zu besorgen und dann einfach viel zu experimentieren und dran zu bleiben.
    Manchmal gibt es so "Lichtblicke", da passiert mir etwas völlige unerwartetes und etwas neues erschließt sich mir. Das macht es für mich so spannend
     
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  19. #19 Ivo Joedy, 04.11.2022
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    Ich habe bis jetzt eine ASCOT KE0601 in Stahlausführung verwendet.
    ASCOT
    Das Wasser kann ich vorsichtig eingießen und es wird kaum kälter, wegen der kurzen Tülle, und kann wieder aufgeheißt werden. Aber jetzt denke ich doch an eine Schwanenhalskanne.
    Gibt es eine "Best of"-Empfehlung? Die von Tchibo scheint recht beliebt zu sein.
     
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  20. #20 Arb3000, 04.11.2022
    Arb3000

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    Die von Tchibo ist günstig, Fellow ist spürbar besser und auch deutlich teurer.
    Wenn man sich noch nicht ganz sicher ist, ob Filterkaffee einen länger begleitet, würde ich die Tchibo nehmen. Sonst die Fellow.
     
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