Lelit Anna - Pumpen- oder Ventilproblem nach Durchlaufentkalkung

Diskutiere Lelit Anna - Pumpen- oder Ventilproblem nach Durchlaufentkalkung im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo! Vielleicht kann mir jemand von euch helfen.. Manchmal arbeitet die Pumpe meiner Lelit Anna nicht richtig: Ich schalte den Kaffeebezug ein,...

  1. #1 Kaffeedrinker, 08.01.2023
    Zuletzt bearbeitet: 08.01.2023
    Kaffeedrinker

    Kaffeedrinker Mitglied

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    Hallo!

    Vielleicht kann mir jemand von euch helfen..
    Manchmal arbeitet die Pumpe meiner Lelit Anna nicht richtig: Ich schalte den Kaffeebezug ein, höre sie leise schnurren, aber es fließt kein Wasser. Wenn ich auf Heißwasserbezug umschalte, startet sie ganz normal; wenn ich dann auf Kaffeebezug zurückstelle, läuft sie ganz ordentlich - außer, dass der Druck nicht ganz so konstant ist wie früher, aber die Schwingungen bewegen sich in einem Bereich von einem halben Bar.

    Zur Vorgeschichte: Ich benutze die Maschine mit kalkarmen Quellwasser, habe mich deshalb nie um eine Entkalkung gekümmert. Vor einiger Zeit fing die Dampfdüse leicht an zu tropfen; da ich nicht wusste, ob die Spindel ausgetauscht werden muss oder nur verkalkt ist, habe ich eine Durchlaufentkalkung vorgenommen (dm; Milch-, Apfel- und Zitronensäure). Die Düse tropfte immer noch, allerdings traten von da an große Druckschwankungen während des Bezugs auf (im Bereich von +- 1 Bar bei ständig fallendem Druck). Außerdem war die Pumpe laut und 'gequält'.
    Ich habe dann zuerst das Überdruckventil geöffnet und gereinigt und tatsächlich ein kleines Stück Kalk gefunden (ein Halbkreis der genau der Form der Feder entsprach), ansonsten war aber alles sehr sauber. Bei einem weiteren Test waren die Druckabfälle geringer, aber noch vorhanden.
    Anschließend habe ich die Pumpe geöffnet, sie war komplett sauber; nachdem ich sie wieder eingesetzt hatte, lief alles einwandfrei und das Geräusch war wieder leise und angenehm.
    Nach ca. 2 Tagen fing dann das aktuelle Problem an, dass der Wasserdurchlauf beim Kaffeebezug manchmal blockiert ist (d.h. ich kann den Brühvorgang gar nicht starten, wenn die Pumpe aber einmal arbeitet, dann läuft sie bis zum Ende) und manchmal auch noch leichte Druckschwankungen vorkommen. Beim Blindsiebtest ist aber alles stabil.

    Einzig das Elektromagnetventil habe ich noch nicht inspiziert, weil ich dafür noch kein Loxeal bzw. Loctite habe.

    Ich hoffe, ich habe die Problemlage und Entstehungsgeschichte einigermaßen verständlich beschrieben. Hat jemand von euch eine Idee, woran es liegen könnte?
     
  2. FRAC42

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    Ich denke, du bist auf der richtigen Spur. Die Durchlaufentkalkung hat vermutlich kleine, schwer löslich Bröckchen hinterlassen, welche jetzt in der Maschine ihr Unwesen treiben. Mit etwas Glück ist nach Reinigung des Magnetventils alles wieder OK.

    Gerade die in deinem Entkalker enthaltenen Zitronensäure ist berüchtigt dafür Kalziumzitrat zu bilden. Günstiger ist Amidosulfonsäure. Gibt es günstig in Kilogebinden. Oder bei Rossman als Domol Schnellentkalker in kleinen Mengen.
     
  3. #3 Kaffeedrinker, 08.01.2023
    Kaffeedrinker

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    Ich habe nach der missglückten ersten Entkalkung noch eine zweite mit Rossmann Schnellentkalker durchgeführt in der Hoffnung womöglich nachträglich noch eine paar Kalkbrocken auflösen zu können, aber das hat keine Veränderung gebracht.
     
  4. #4 Gus Goose, 08.01.2023
    Gus Goose

    Gus Goose Gast

    Da kommen wir dann wieder zum ewig jungen Thema der Durchlaufentkalkung. Sicher gibt es Mittelchen, die solche Risiken minimieren, aber ganz ausschließen tun sie es halt nicht.
     
  5. #5 Kaffeedrinker, 08.01.2023
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    Inzwischen habe ich auch das Magnetventil ausgebaut und zerlegt und auch dieses ist absolut sauber und neuwertig. Ich hatte mich übrigens getäuscht, denn ich dachte, dass eine Verbindung geschraubt wäre, aber auch hier ist alles (bis auf den Drucksensor) nur gesteckt.

    Nachdem die Maschine zusammengebaut ist, läuft alles wieder wunderbar, aber das war auch das letzte Mal so, bis sie dann eines morgens wieder anfing zu zicken...

    Ich bekomme am Mittwoch eine gebrauchte Pumpe zum Testen und melde mich nach einer längeren Testphase dann noch mal. Falls jemand eine Idee oder irgendetwas zu kritisieren hat, ich freue mich über alle konstruktiven Beiträge;-)
     
  6. FRAC42

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    Wenn sich mal Kalziumzitrat gebildet hat hilft auch keine Amidosulfonsäure mehr. Zudem sind gerade bei weichem Wasser noch andere Mineralien als Kalzium an der Verkalkung beteiligt, von denen ich nicht weiß, wie sie auf welchen Entkalker reagieren.

    Hast du auch mal in den Kessel geschaut? Wenn da noch Brösel drin rumschwimmen finden die irgendwann den Weg irgendwohin, wo sie Unheil anrichten können. Die würde ich da mal raus holen.
     
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  7. #7 Kaffeedrinker, 08.01.2023
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    Nein, bisher habe ich nur die tief hängenden Früchte geerntet, den Kessel möchte ich erst dann zerlegen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
     
  8. FRAC42

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  9. #9 Silvaner, 08.01.2023
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    Durchlaufentkalkung ist schon OK, nur sollte man halt damit nicht zu lange warten, bzw. regelmäßig machen! Die Mittelchen dafür sind Zitronensäure, Weinsteinsäure bzw. Weinsäure, Amidosulfonsäure. Weinsteinsäure/Weinsäure ist m.E. von der Handhabung ideal, da keine Gefahr von Kalziumzitrat (soweit ich weiß) und zugelassen als Lebensmittelzusatzstoff, als gesundheitlich unbedenklich. Mit Amidonsulfonsäure hat man halt bei einer Durchlaufentkalkung das Problem, dass sehr gut gespült werden muss, da diese Säure beim Spülen im Boiler nur ständig verdünnt wird. Ist halt nicht jedermanns Sache, damit klarzukommen. In Verbindung mit Alu ist nur Amidosulfonsäure ratsam!

    Bröckchen von Kalk lösen sich u.U. nach langer Zeit in einem Entkalkungsmittel auch auf, aber die Frage ist halt, ob dies der Maschine zuträglich ist. Deshalb mein eingangs erwähnter Rat, regelmäßig zu entkalken, d.h. solange die Kalkschichten noch dünn abgelagert sind. Der zu wählende Intervall hängt natürlich von der Härte des verwendeten Wassers ab.
    Eine andere miniinvasive Möglichkeit? Magnetventil ausbauen und dadurch den Boiler durchspülen? Überdruckventil scheint ja sauber zu sein.
     
  10. #10 Kaffeedrinker, 08.01.2023
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    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen keine Durchlaufentkalkung zu machen, sondern so lange zu warten bis Probleme auftreten und dann die Maschine zu zerlegen und gründlich zu reinigen. Aber wegen der Dampfdüse wurde ich wortbrüchig.
    Überrascht bin ich von dem ganzen Schlamassel jedenfalls nicht; ich war nicht naiv, sondern faul.
     
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  11. FRAC42

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    Wer sich zutraut, die Maschine komplett zu zerlegen, kann ja erst mal mit einer Durchlaufentkalkung anfangen. Wenn es klappt ist es gut, wenn nicht muss halt doch geschraubt werden.
     
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  12. #12 Gus Goose, 08.01.2023
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 08.01.2023
    Gus Goose

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    @Kaffeedrinker
    Ich wollte da auch keineswegs altklug rüberkommen, aber exakt dieses Problem wird ja immer wieder zumindest kontrovers diskutiert.

    Nachtrag: Und den Ansatz von @FRAC42 halte ich für äußerst vernünftig. Erst machen, wenn man im Ernstfall dann auch schrauben will. Oder kann.
     
  13. #13 Kaffeedrinker, 08.01.2023
    Kaffeedrinker

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    Ich habe mir die Lelit Anna auch deshalb zugelegt, weil man an ihr relativ einfach schrauben kann und die Ersatzteile auch ziemlich erschwinglich sind - ganz abgesehen davon, dass es eine gute Maschine ist. Das Zerlegen hatte ich immer schon im Hinterkopf - nur über den besten Zeitpunkt war und bin ich mir nicht im Klaren: Man könnte sagen, ich warte immerfort auf ein sonniges, laues Sommerwochenende, während ich in einer nicht enden wollenden Regennacht in Stoke festhänge.
     
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  14. #14 Gus Goose, 08.01.2023
    Gus Goose

    Gus Goose Gast

    In Stoke lässt sich aber auch in einer nicht enden wollenden Regennacht leben. Wie auch immer ;)
     
  15. #15 Kaffeedrinker, 10.01.2023
    Zuletzt bearbeitet: 10.01.2023
    Kaffeedrinker

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    Ich möchte - wie versprochen - kurz erzählen, wie die Sache sich entwickelt hat.

    Bis heute konnte ich die Maschine ziemlich normal benutzen, d.h. am Anfang funktionierte sie ordentlich, außer dass beim Bezug (und beim Blindsiebtest) kleinere Druckschwankungen aufgetreten sind. Sobald die Maschine längere Zeit eingeschaltet war, startete die Pumpe erst nach einiger Zeit mit dem Pumpen, heute schließlich gar nicht mehr. Nach dem Abkühlen war dann alles wieder okay.

    Anfangs dachte ich, dass es sich um Verunreinigungen in den Ventilen oder der Pumpe handelt (was ja auch möglich war, inzwischen ist ja alles bis auf den Boiler gereinigt worden), aber heute Vormittag war ich mir dann ganz sicher, dass die Pumpe defekt ist. Zum Glück habe ich von einem Bekannten eine baugleiche alte ULKA bekommen, die ich vor einer Stunde eingebaut habe und was soll ich sagen: Perfekt! Alles wieder so, wie es einst in der glücklichen, sorgenfreien Zeit war!

    Ich hoffe sehr, dass die Situation stabil bleibt und ich in Ruhe meinen neuen bodenlosen Siebträger, der auch zufällig heute per Post kam, ausprobieren kann.
    OT: Der erste Bezug war ziemlich gut, nicht ganz mittig, kleine Tröpfchen auf dem Tassenrand, aber nichts Schlimmes. Eigentlich hatte ich so etwas erwartet, aber es mit eigenen Augen zu sehen, ist dann doch noch mal was ganz anderes: Die Emanzipation des Kaffeekochs aus dem Glauben in die Gewissheit.

    PS. Randbemerkung zum Abschluss: Die Dampfdüse ist wieder fast okay, ein Tröpfchen während zehn Minuten, damit kann ich leben.

    PPS. Danke an alle für die Anregungen und Kommentare und ich hoffe, dass die beschriebenen Symptome und Ergebnisse vielleicht jemand anderem in einer ähnlichen Situation weiterhelfen können.

    ---

    Noch eine (vielleicht) allerletzte Anmerkung: Ich habe ein wenig recherchiert und öfters gelesen, dass bei einer Durchlaufentkalkung nicht nur herumirrende Kalkstückchen Probleme verursachen können, sondern auch durch die langen Spülungsphasen (bei mir zwei Mal fast 3 Liter) die Pumpen, die nicht für Dauerbetrieb ausgelegt sind, leicht geschädigt werden können. Sollte ich es nochmal versuchen, werde ich bestimmt behutsamer spülen.
     
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