Einstieger (in die Brühwelt) bittet um Tipps

was du beschreibst ist Geschmackssache.
viele meiden den Prütt/die fines, Geschmack hin, oder her.

falls dir der Kaffee "zu dünn" war, dann mahl mal feiner, solange es nicht bitter wird.
(um nicht extrem lange zu optimieren, mach direkt einen größeren Sprung im Mahlgrad um den Unterschied besser wahrnehmen zu können)

als Espresso (Ristretto) Trinker wirst du evtl. auch eine kleinere Brühratio gut finden. kann aber sein, dass das den Gästen im besten Fall egal ist.
(also gerne auch mal 1:13 testen)

 

Manche lutschen auch den ST-Puck
Was mich wundert, eigentlich sollten die Kaffeekrümel, besonders die besonders feinen, ausgelaugt und rel. geschmacksneutral sein, das Gute daraus hofft man ja im Koffein-Getränk zu finden.
Ich bin da ahnungslos, ich versuche es zu vermeiden, Kaffeesatz zu mir zu nehmen

 

Im Allgemeinen mahlt man für FP eher gröber, um die bitteren Noten der Fines zu vermeiden. Das was Du mit dem Sediment beschreibst, ist das was mir an FP missfällt.
Dein Fehler an der Herangehensweise könnte sein, dass Du die Dichte eines Espresso als Referenz nimmst. Damit hat Brühkaffee aber trotz ähnlichen Rohstoffs nicht viel zu tun.

 

Alternativvorschlag von mir: der Clever Coffee Dripper. Ist quasi so ein Zwittter aus French Press und normalem Handfilter - es ist full immersion (also das Kaffeemehl ist die ganze Zeit von Wasser umgeben), wird aber doch gefiltert. Finde ich jetzt für den Anfang wesentlich einfacher, wie sich mit den verschiedenen Brühmethoden herumzuschlagen (damit kann man später immer noch anfangen). Vor allem, wenn es nur um eine einfache Tasse Kaffee geht.
Etwas feineres Mahlgut nimmt der auch nicht übel, man muß halt nur die Brühdauer entsprechend anpassen.
Nachteil: auch damit geht kein Liter Kaffee! Die maximale Menge weiß ich nicht aus dem Kopf, ich nutze ihn für 0,3 l Wasser.

Für einen Liter Kaffee (und keine hohen Anforderungen an das Gebräu) würde ich eine Kaffeemaschine nutzen.

 

Moin,
heute habe ich im übrigen mal ungewollt eine Beobachtung gemacht, die hierzu passt.

Set-up:
vor gemahlener "Idee Kaffee"
~ 2,50€ Filterhalter ausm Edeka mit entsprechendem Standard Supermarkt Papier.
Gasherd Kessel, der alles andere als geeignet ist zum präzisen Gießen. (eigentlich nur schwall Weise Gießen möglich)
Espresso Waage nur bis 500g (sieht gleich aus wie meine, die bis 3kg anzeigt).
Menge war ca. 800-1000ml

Papier nass machen.
Kaffee in den Filter.
Wasser kocht, dann ca. 1-2min später wurde gegossen.
ca. 30 Sekunden Bloom mit 2-3facher Menge Wasser vom Kaffee.
dann irgendwie schwallweise mit kurzen Unterbrechungen den Rest in den Filter Gießen.
Durchlaufdauer war länger als 5min.

= war gut trinkbar in anbetracht des Rohstoffs (idee Kaffee vorgemahlen)
auch ohne Milch.
man schmeckt eben die Qualität des kaffees.
ein medium-Dark Espresso (mild nussig, z. B. aus Honduras) würde hier mindestens genauso, wenn nicht gar besser schmecken.

also ist hier für die einfache "Tass Kaff" mehr als genug Anforderung erfüllt worden.

LG

 

Was bei Dir eine ungewollte Beobachtung war, ist bei mir als Einstieg in die Brühwelt gedacht - zumindest so ungefährl: Tchibo 101Filter (glasierte Keramik).
Wäre dazu eine Tchibo Handmühle rausgeschmissenes Geld oder könnte das für den Anfang was werden?
Will den Thread nicht kapern, ein simples Ja oder Nein würde mir reichen. Es geht mir erstmal ums Rantasten. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen.

 

OT
ein klaren Jein.

nimm einen Kunststoff Filterhalter (Keramik&Glas ziehen hitze...)
ggf. ist beim Röster vormahlen sinniger zum Einstieg, als ~50€ zum Fenster rauszuwerfen.
das schmeckt ausreichend gut um angefixt zu werden. dann kann man sich entscheiden, ob man mehr Equipment braucht.
(oben beschriebenes Equipment war ähnlich meinem Brüh Einstieg.)

OT ENDE

 

Dafür ein klares thx!
Plastik macht hier Sinn, auch wenn ich kein Freund von Kunststoff bin.
Als Einstieg Vorgemahlenen zu kaufen, an diese Variante habe ich auch schon gedacht, hatte jedoch Angst, hier einen Banausenstatus einzuhandeln, wenn ich mich damit oute

 

Gar nicht OT, finde ich, die Diskussion hat sich jedoch hierhin verlagert: Sammelthread Kaufberatung Mühlen

 

Ich bin mit meinem VA-V60 sehr zufrieden, mit der kleinen Plaste aber auch.
Ich hatte immer wieder Keramik-Dripper unterschiedlichster Hersteller ausprobiert. Von denen hat's aber keiner lange bei mir ausgehalten.
Geblieben sind Kunststoff und Metall (und der Glas-Switch).

 

Ich hänge mich mal hier dran...
"Mein" Röster hat mich gescholten, dass ich seine tollen Kreationen nur als Espresso genieße und zum Espresso auch oft noch die gleiche Menge Milchschaum nehme (also etwa ein Cappuccino mit halber Milchmenge), die Feinheiten könne ich nur als Filter schmecken.
Generell hat mir Filterkaffee die wenigen Male, die ich ihn die letzten Jahre in einem Third Wave Cafe getrunken haben geschmeckt, kein Vergleich zu den Magenverdrehern bei Tanten und Großeltern früher...

Was ist da zum Einstieg (sagen wir Golfklasse, nicht Mercedes oder Rolls Royce) an Kanne, Filter und Wasserkocher empfehlenswert für 1-2 Personen/sagen wir 0,3 bis max. 0,6l?

 

Hario V60 02. Mir reicht der zugehörige passive Kessel für den Herd, die Luxusvariante wäre ein elektrischer, damit habe ich mich aber noch nicht auseinandersetzen, bin zufrieden mit Blech auf Induktion plus Thermometer.
Kanne kannst Du alles nehmen, was ev. im Haushalt schon vorhanden ist. Ich mag mittlerweile meine Jena Trendglas gern.

Der kritischste und teuerste Faktor ist aus meiner Sicht die Mühle. Mit einer klassischen Espressomühle lässt Du bei Brühkaffee leider einiges Potential liegen.

 

Genau. Ein Hario V60 02 aus Kunstoff gibt es mit einer Grundausstattung Filtertüten für um die 10 €. Gute Handmühlen ab ca. 150 €, die beliebte Comandante um die 250 €. Die elektrische Tchibo Mühle für um die 70 € war hier auch mal populär.

Ich komme bislang prima ohne Schwanenhalskessel aus. Man sollte einmaßen sauber 5 g / Sekunde hinbekommen, dann passt es. Also Becher auf die Waage, ganz sanft 50 g einfüllen und schaun ob das 10 Sekunden oder mehr dauert.

 

Ich hab eine Kinu M47 Classic und eine Arco 2in1.
Ich mag den Schwanenhalskessel, würden wir dann auch für die besseren Grünteesorten nehmen. Andererseits noch ein Gerät in der Küche, denn den 1,7 Liter Wasserkocher wird er sicher nicht ersetzen können...

 

Der steht bei uns auch noch für den allgemeinen Kücheneinsatz. Anfangs habe ich den auch zum Brühen genommen. Funktioniert, mit Schwanenhals geht es aber deutlich besser.

 

tatsächlich würde ich (wegen der Flexibilität zu höheren Mengen)
den V60-03 (plastik) noch in die Waagschale werfen, da kann man genauso - 02 Papier rein liegen, aber eben auch die größeren - 03.

für "Golfklasse" (heutzutage eher Skoda Klasse) tät ich die Tchibo Mühle nehmen, wenn der Platz da ist. ansonsten direkt eine Comandante (weil haben ist besser als brauchen/vermissen)

dazu dann einen 0,6l-1,2l Schwanenhals Kessel mit Thermometer (gibts auch "Noname" in preiswert) der wird dann mit vorhandenem Wasserkocher befüllt.

LG

 

Da ginge mir zuviel Temperatur flöten. Bin aber auch sehr hell unterwegs, da kann man kaum heiß genug brühen ...

 

Echt jetzt? Ich finde, der Charakter heller Röstungen kommt mit nicht zu heissem Wasser oft besser durch als nahe am Siedepunkt. Ich brühe meist unter 95°C

 

Jepp, teils auch weil mein simpler Wasserkocher weder ein Thermometer noch eine Temperaturregelung hat. Halte das auch für die vorherrschende Lehrmeinung. Aber hey, ich war auch lange überzeugt helle Bohnen könnte man kaum grob genug mahlen und bin jetzt baff wie gut es bei sehr feinen Mahlgraden schmeckt. Vielleicht sollte ich es mal kühler versuchen ...