Einfluss des Siebdurchmessers auf das Kaffeeerlebnis

Diskutiere Einfluss des Siebdurchmessers auf das Kaffeeerlebnis im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; 9,5 bar reichen nicht aus: [ATTACH] Beim Diagramm ist der Fluss pro Minute angegeben, also entsprechend durch 60 teilen. Dann erkennt man was...

  1. CCMZ87

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    Ist das jetzt die Pumpenkennlinie der Dedica-Pumpe? Gibt es dafür eine Quelle?
     
  2. cbr-ps

    cbr-ps Mitglied

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    Ja, die Herstellerseite des Pumpenherstellers. Es dürfte höchstwahrscheinlich eine Ulka EX5 verbaut sein. Wenn Du sicher gehen willst, schau rein.
     
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  3. FRAC42

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    Scheint ne Ulka EP 5 zu sein.

    DeLonghi Pumpe für EC 685.M - Espressomaschine Kaffeevollautomaten & alle Ersatzteile zur Reparatur / komtra.de

    Ich verstehe aber die Verwunderung. War anfangs auch sehr erstaunt, daß man von Einsteigergeräten über Vollautomaten bis hin zu semiprofessionellen Geräten lange Zeit nur diese Ulka Pumpen verbaut fand, es sei denn bei höherpreisigen Maschinen wurde ein ganz anderes Pumpenprinzip verwendet. Erst seit kurzem sieht man mit Olab etwas Konkurrenz bei den Vibrationenspumpen. Ich würde mich aber sehr wundern, wenn die Kennlinien da wesentlich anders ausähen.

    Das die Pumpen etwas zuviel leisten und dann deren Ungestüm irgendwie gebändigt werden muss ist auch völlig OK, finde ich. Die Flußraten sind ja nicht konstant, zwischen einfachem und doppeltem Espresso schon gar nicht. Es kommt halt nur drauf an, wie das realisiert wird.
    • Das Cremaventil von Maschinen wie der Dedica und in vielen Vollautomaten begrenzt den Fluss. Es ist super einfach zu produzieren (einfach ein kleines Loch im 2ten Siebboden), und führt zu passablen Ergebnissen auch bei zu groben oder zu altem Mahlgut. Optimal ist dies aber nicht, viele hier im KN nennen das Ergebnis Schümli, weil die ca. 9 Bar Druck im Wesentlichen am Crema Ventil abfallen, nicht im Kaffeemehl.
    • Die andere Methode besteht darin den Druck zu begrenzen, in dem ein Ventil (OPV oder Expansionsventil) soviel Wasser abzwackt und nicht zum Kaffeemehl vordringen läßt, das sich für die Pumpe genug Fluss für 9 Bar Druck laut ihrer Kennlinien ergibt, im Sieb aber genau das optimale Druck zu Fluss Verhältnis ankommt.
     
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  4. CCMZ87

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    Gibt es nicht noch eine dritte Methode, bei der man ein Ventil über Reihenschaltung einbindet und somit einen zusätzlichen Druckabfall erzeugt, so das am Kaffeepuck die 9bar mit ~2ml/s anliegen?
    Damit könnte man in Verbindung mit einem Manometer zu Beginn sogar den starken Druckstoß eliminieren.
    Oder hat das einen Nachteil ggü. dem Expansionsventil?

    Das Ventil wäre ja leicht nachrüstbar.
     
  5. FRAC42

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    Ein Ventil in Reihe würde ja erstmal den Fluss beeinflussen. Und der ist halt nicht konstant. Es gibt einstellbare Nadelventile dafür, die man entweder einmal fest einstellt für eine Preinfusion, aber nach der Preinfusion mittels Magnetventil überbrückt. Slayer hat das populär gemacht. Oder diverse Techniken, den Fluss sogar während des Bezugs kontinuierlich zu ändern. Am günstigsten wohl mit der Lelit Bianca zu haben. Eine zusätzliche Druckbegrenzung haben derart ausgestattet Maschinen trotztem. Und sowas spielt sich in Preisregionen ab, wo die Kosten eines OPVs keine Rolle spielen, bzw. eh keine Vibrationspumpen mehr verbaut werden. Eine Bianca dürfte mit ihren 2.000 € der günstigste Vertreter solcher Maschinen sein.
     
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  6. CCMZ87

    CCMZ87 Mitglied

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    @FRAC42
    Ein einstellbares Drosselventil würde aber doch genau den Effekt haben, dass es anfangs den Druckschlag reduzieren kann und bei Aufbau des Drucks im Puck bei nahezu konstantem Volumenstrom einen festen Druckabfall erzeugt. Wenn der Druckabfall und der Mahlgrad entsprechend abgestimmt sind, dass bei 2 ml/s ein Druckabfall am Ventil von ca. 2 bar entsteht, liegt der max. Druck vorm Puck annähernd bei 9 bar (p_OPV~11bar).

    Nachteil wäre, dass bei zu grobem Mahlgrad keine 9 bar zustandekommen.
    Aber das könnte man ja über ein Manometer gut beobachten und entdprechend gegenwirken.

    Oder habe ich da einen Denkfehler?
     
  7. FRAC42

    FRAC42 Mitglied

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    Das alles auszusteuern ist halt kompliziert, aber genau das machen Fans von Profilingmaschinen, sei es mit einem mechanischen Paddel oder computergesteuert wie bei einer Decent.

    Ein OPV ist dagegen ein recht simples Bauteil. Das öffnet beim voreingestellten Druck und lässt überflüssiges Wasser abfließen, meist zurück in den Tank. Und das völlig unabhängig von Mahlgrad oder Füllmenge.

    Der Denkfehler mag sein das deine Idee für kleines Geld umsetzbar sei. So ein Nadelventile kostet aber schnell mehr als eine Dedica. Das OPV meiner Maschine kostet als Ersatzteil "nur" 40 €. Und arbeitet so unauffällig, daß vielen Nutzern gar nicht bewusst ist, dass es das Teil überhaupt gibt in der Maschine.
     
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  8. CCMZ87

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    @FRAC42

    Die Dedica besitzt ja auch ein OPV.
    Nach meinem Wissenstand schaltet es bei ca. 11 bar den Bypass.

    Aber dort hat man ja das gleiche Problem, das bei zu groben Mahlgrad dieser Druck nicht erreicht wird.

    Wenn ich das OPV so "einstellen" würde, dass es bei 9 bar öffnet, müsste ich lt. Kennlinie allerdings schon sehr nahe an der Rate von 2ml/s liegen.

    Ein zusätzliches Ventil hätte aber den Charme, der stufenlosen Verstellung und Anpassung.
     
  9. FRAC42

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    Das ist ein Sicherheitsventil. Der Begriff "OPV - Over Pressure Valve" ist leider irreführend, ich würde sowas eher Druckbegrenzer nennen.

    Der Unterschied besteht darin, daß ein OPV beim Bezug dauerhaft arbeitet und dementsprechend robust und zyklenfest sein muss. Zudem muss dass dabei dauerhaft fließende Wasser abgeführt werden.

    Das Sicherheitsventil muss dagegen hoffentlich nie öffnen. Und falls doch, ist es das dabei freiwerdende Wasser das geringe Problem.
     
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  10. CCMZ87

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    Aber "deine Maschine" von der hier die Rede ist, ist keine Dedica 685 oder?
    Hast du dafür einen Link?

    Ich verstehe, es wird sozusagen unterschieden in das Sicherheitsventil (pressure relief valve (PRV)) und dem Druckminderventil im Betrieb (OPV).

    Langsam wird mir klar, warum die Kennlinie nicht passt. Der Grund ist wahrscheinlich die Auslegung der Maschine auf die Zweiwandsiebe.

    Ein zusätzliches OPV würde dann sozusagen die Kennlinie verschieben, womit man ohne Cremasiebe bei 9 bar Pumpendruck mit abgestimmten Mahlgrad auf 2ml/s durch den Brühkopf bezieht.

    Dann muss das OPV ja aber auch bei 9 bar genau den Strömungswiderstand besitzen, dass der "überflüssige" Durchfluss abgeführt wird. Also müsste es auf die Ulka EP5 abgestimmt sein.

    Sehe ich das richtig?
     
  11. cbr-ps

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    Nein, das Ventil lässt einfach den Druck über dem eingestellten Wert ab. Dazu braucht es keine Flussrate als Parameter.
     
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  12. CCMZ87

    CCMZ87 Mitglied

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    Mit einer BR von 1:2,5 und recht hoher Dosierung (17g) bekomme ich auch wirklich leckere Shots raus. Allerdings ist die Crema deutlich geringer, was den optischen Eindruck schmälert.
    Wenn ich jetzt den Mahlgrad verfeinere komme ich ja wieder auf eine geringere BR oder mehr Bitterkeit.

    Das war auch der Hauptgrund, warum ich mir überhaupt Gedanken über den Einfluss des Siebdurchmessers gemacht habe, da ich feiner gehen wollte, um die Crema zu erhöhen und die Espressi dann sehr unausgewogen schmeckten.
     
  13. CCMZ87

    CCMZ87 Mitglied

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    Das heißt, der Druck wird bei ausreichend feinem Mahlgrad immer auf 9bar begrenzt. Anschließend werden Mahlgrad (und evtl. Menge) so angepasst, dass die Flussrate passt, wie es auch vorher der Fall war.

    Bei groben Mahlgrad läuft es immernoch zu schnell, bei zu feinem Mahlgrad immernoch zu langsam bzw. Sogar langsamer als vorher.
    Aber der Mahlgrad wird tendenziell etwas gröber als vorher gewählt, um ca. die 2ml/s zu erzielen.

    Richtig?
     
  14. cbr-ps

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    Dazwischen liegt dann der „richtige“ Punkt. Wie mittlerweile mehrfach gesagt, ist der Punkt mit einer Maschine ohne OPV schwer zu treffen.
     
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  15. CCMZ87

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    Jetzt habe ich es verstanden. Vielen Dank für eure Hilfe auch wenn es jetzt mittlerweile off-topic ist. ;)

    Könnt ihr ein OPV für die Dedica bzw. Ulka-Pumpe empfehlen?

    Ich habe gesehen, dass es auch Videos gibt, wo die Feder am PRV getauscht wird, um den Druck zu reduzieren. Allerdings hat @FRAC42 ja schon geschrieben, dass deren Eigenschaften nicht den eines OPVs gewachsen sind.
     
  16. FRAC42

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    Nein, ich habe eine Profitec Pro 300. Hier der KN Thread dazu, gleich im ersten Post auf den Bilder 5 und 6 ist das OPV recht gut zu sehen. Und die Ulka Pumpe ebenso.
    Erfahrungen / Erfahrungsbericht Profitec Pro300

    Mir ist der Begriff Pressure Relieve Valve zwar noch nie begegnet, aber ja: Ein kleines günstiges Bauteil was ein oder zweimal in seinem Leben Schaden durch viel zuviel Druck abwenden soll ist etwas anderes als ein permanent arbeitender Regler.

    Nein. Die Kennlinie ist bei allen Maschinen gleich. Bei der Dedica wurde auf das OPV verzichtet, zum Ausgleich und um generell die Bedienbarkeit sehr einfach zu halten gibt es doppelwandigen Siebe mit Crema Ventil.

    Nein, wie cbr-ps schon schrieb bleibt die Kennlinien bis zum eingestellten Druck unverändert, dann wird sie gekappt.

    Dazu reicht eine Feder, die mit dem gewünschten Maximaldruck ein Ventil im Abzweig belastet. Das ganze ist im Prinzip ein T-Verteiler. Wasser kann immer ungehindert von der Pumpe zur Brühgruppe. Wenn der Druck über den eingestellten Wert steigt öffnet das Ventil im Abzweig und lässt überschüssiges Wasser abfließen. Aber es öffnet immer nur gerade so weit, bis der Maximaldruck erreicht wurde.

    Na dann herzlichen Glückwunsch, du bist am Ziel, und das ohne andere Siebe!
    Crema ist eine Sache der Optik, wie du schon sagst. Schmeckt aber meißt fies bitter. Deshalb wird geraten sie immer unterzurühren. Einige Löffeln sie sogar ab.
     
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  17. CCMZ87

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    Ja, stimmt. Das ergibt mehr Sinn.

    Also wird im Auslieferungszustand das Sicherheitsventil im Betrieb gar nicht betätigt? Was passiert dann bei zu feinen Mahlgrad? Dann müssten sich ja bis zu 15 bar aufbauen. In Videos ist aber zu sehen, dass sich bei statischen Messungen gegen verschlossenen Siebträger oder auch bei zu feinem Mahlgrad im Auslieferungszustand ein max. Druck von 12bar aufbaut.
     
  18. FRAC42

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    Da bin ich nun überfragt. Wenn das verbaute Ventil tatsächlich bei 11-12 Bar öffnet wäre das weit besser als das, was ich von der Maschine erwartet hätte. Damit rückt die Dedica in die Nähe der Gaggia Classic, deren OPV wohl auch erst bei 12 Bar öffnen soll.
     
  19. CCMZ87

    CCMZ87 Mitglied

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    Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit so, da ich es bei drei verschiedenen Quellen gesehen habe.

    Das würde allerdings bedeuten, dass das "Sicherheitsventil" bei jedem Bezug mit 1:2 BR abregelt. Also müsste es ja auch zyklenfest sein.


    Hast du einen Link zu dem bei deiner Maschine verbauten OPV?
     
  20. Lancer

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    Was hat das Brühverhältnis damit zu tun?
    Dem Ventil ist es doch egal ob es 18:18, 18:36 oder 18:54 Gramm sind.
    Kann es ja auch nicht wissen, wie denn?
     
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