Inbetriebnahme ECM Giotto

Diskutiere Inbetriebnahme ECM Giotto im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo zusammen Seit gestern bin ich Besitzer einer ECM Giotto (Premium, Bj. 2006), die ich dank eines Tips hier im holländischen...

  1. #1 Carauli, 21.03.2009
    Carauli

    Carauli Mitglied

    Dabei seit:
    24.01.2009
    Beiträge:
    592
    Zustimmungen:
    2
    Hallo zusammen

    Seit gestern bin ich Besitzer einer ECM Giotto (Premium, Bj. 2006), die ich dank eines Tips hier im holländischen Nachbarstäädtchen für 750 € kaufen konnte, ungebraucht und tiptop. Wen es interessiert (s. im Forum Verkauf unter "ECM Giotto Einkaufstip").
    Jetzt möchte ich gerne loslegen und habe noch einige Fragen, um nichts falsch zu machen. Leider habe ich nur die holländische Gebruiksaanwijzing, eine Bedienungsanleitung in deutsch wäre mir lieber bzw. sicherer. Kann da jemand helfen?
    Konkret habe ich folgende Fragen:

    1. In der holländischen Anleitung ist davon die Rede, daß ich vor Füllung des Tanks die zwei beweglichen Wasserleitungen (nach Öffnen des Deckels oben)herausnehmen und in den Tank hängen soll, damit das Wasserpumpen klappt ("trek de 2 flexibile pipjes naar buiten....Hang de flexibile pipjes in het waterreservoir en let er goed op dat het uiteinde onder water zit"). Wie meine Bilder unten zeigen, hat mein Tank weder die bildlich gezeigten Einbuchtungen am Rand für die Wasserleitungen noch funktioniert er so. Er wird unten auf ein rundes Ventil (?)gedrückt und darüber erfolgt die Wasserabnahme, oder? Was ich dann nicht verstehe: wozu ist der Schlauch gut, der nach Herausnahzme des Tanks von diesem Ventil nach liks und dann nach oben wegführt, wo er dann angeklemmt ist (letztes Bild)?
    Ist das eine Art Entlüftung, ein Reserveschlauch oder was sonst? Zwischen Handbuch und Gerät gibt es da einen gewissen Widerspruch...

    2. Muß ich sonst etwas beachten, bevor ich loslege? Wie die Hebel und Drehknöpfe zu stehen haben, wird aus dem Handbuch klar. Im Netz habe ich ein älteres englisches manual gefunden für eine Giotto von 1997, wo davon die Rede ist, daß unbedingt zu Anfang Dampf für 5 Sekunden abzulassen ist. In meiner holländischen Gebruiksaanwijzing steht davon nichts mehr. Technisch verbessert?

    3. Und schließlich, wenn eine Maschine gute zwei Jahre nach der Produktion erstmals benutzt wird: gibt es da Bedarf an Fettung für Dichtungen etc?

    Ansonsten: ich habe hier immer von Reduzierung des Drucks von 15 auf 9,2 bar gelesen. Ich gehe da ungern bei einer neuen Maschine ran, auch wenn es genau erklärt wird. Ich kenne vergleichbare Diskussionen von anderer Technik - etwa von Navis oder Flachbild-TVs - , wo die technischen Freaks sofort mit Optimierungen kommen, die Technik zerlegen wollen und manchmal Dinge verschlimmbessern. Nichts klappt mehr oder einer "ganz kleinen" Verbesserung folgt ein Schwanz weiterer notweniger Anpassungen. Ich unterstelle den Ingenieuren bei ECM in Italien mal, daß sie wissen, was ein guter Espresso an Technik braucht und nicht aus lauter Jux eine so aufwendige Maschine mit "falschen Werten versehen" bzw. an die Kunden bringen.
    Also, eine Bedienungsanleitung für Modell 2006 wäre super......
    Gruß Carauli

    [​IMG]


    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]
     
  2. #2 Andros1, 21.03.2009
    Zuletzt bearbeitet: 21.03.2009
    Andros1

    Andros1 Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2008
    Beiträge:
    1.567
    Zustimmungen:
    136
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Glückwunsch zu deiner Maschine. Superfang!

    Eine deutsche Anleitung habe ich leider auch nicht, nur die englische.
    Wofür brauchst du die denn?

    Du kannst mit der Maschine nicht viel falsch machen, sie sorgt selber dafür, daß sie entlüftet beim aufheizen, den Kessel automatisch befüllt, wenn kein Wasser im Tank ist abschaltet, wenn der Druck im Kessel übermäßig ansteigt, das Sicherheitsventil öffnet, u.s.w.

    Du machst dir eigentlich viel zu viele Gedanken.
    Wie du richtig vermutest, ist die Maschien sehr solide konstruiert und auch sehr übersichtlich aufgebaut.
    Diverse Komentare im Kaffeennetz bezüglich angeblich schwierig zu öffnenemdem Gehäuse und kompliziertem Aufbau der ECM Techika beziehen sich auf die Technika III aus deutscher Fertigung, das hier ist eine Giotto oder Technika II.

    Punkt 1-3 kannst du beruhigt zur Seite legen.
    Ein paar kleine Verbesserungen wurden bei grundsätzlich gleichem Aufbau seit 1997 hinzugefügt, z.B. das Entlüftungsventil und die Wasserentnahme des Tanks von unten incl. Wasserstandssensor für fehlendes Wasser im Tank.
    Das mit dem Entlüften und 2 Schläuchen in den Tank hängen kannst du also vergessen.
    Bezüglich Brühdruck und Kesseldruck solltest du einfach mal nachmessen. Ich habe meine auf 1,1 Bar Kesseldruck und 9,5 Bar Brühdruck eingestellt, damit sie optimale Ergebnisse liefert. Kesseldruck sollte nicht höher liegen, dann ist die Überhitzung nicht so schnell da, der Druck ist aber immer noch sehr ausreichend zum schäumen. Meine Maschine fängt erst bei ca. 1/2 Stunde an zu überhitzen, und dann reicht auch eine halbe Tasse Wasserentnahme aus.
    Der Brühdruck sollte bei 9,5 Bar eingestellt sein.

    Ersterer wird am Pressostaten eingestellt über die +/- Schraube (von hinten gesehen: links seitlich am Tank angeschraubt, siehe mein Bild in deinem anderen Thread),
    letzterer am Expansionsventil, d.h. der großen mittigen Sechkantschraube zwischen den Schläuchen unter dem Tank, zum Messen brauchst du ein Siebträgermanometer. Würde ich überprüfen.

    Schmeckt den der Espresso?

    Die Kunststoffreling ist übrigens nicht nur schön, weil sie an die Kunststofreling der alten Barmaschinen erinnert (Faema 61), sondern auch praktisch, weil sie zusammen mit einem darüber gelegten Tuch dafür sorgt, daß auch mehrere Cappu- und Espressotassen in ein oder zwei Lagen übereinander oder der 2. Siebträger knallheiß auf der Ablage bleiben - auch wenn mal Gäste da sind und man viele warme Tassen nacheinander braucht.
     
  3. #3 Carauli, 22.03.2009
    Carauli

    Carauli Mitglied

    Dabei seit:
    24.01.2009
    Beiträge:
    592
    Zustimmungen:
    2
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Andros, danke für deine schnelle Antwort. Wie gesagt, ich bin zu der Maschine wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Ich war zwar auf der Suche, aber als sich dann plötzlich die Gelegenheit bot...ging's nicht anders. Jetzt muß ich mich also schlau machen und versuche das schrittweise. Gut zu wissen: Wasserentnahme von unten, 5-Sekunden-Entlüftung entfällt (da automatisch). An's Basteln gehe ich erst dann, wenn ich die Maschine beherrsche. Was der Schlauch in der Ecke (nach oben) soll, bleibt mir allerdings schleierhaft :-(.
    Bisher habe ich noch nichts gemacht, weil ich Schiß habe, ohne Bedienungsanleitung für "das erste Mal" gleich einen Schaden zu produzieren. Ich bin da gebranntes Kind nach dem Motto "erst handeln, dann denken". Diesmal also umgekehrt:lol:.
    Was mir im Unterschied zu früheren Maschinen aufgefallen ist: um das Sieb aus dem Siebträger zu pfriemeln, bedarf es echter Anstrengung wegen dieses Drahtes, der das Sieb festklemmt. Normalerweise habe ich bei anderen Maschinen nach jedem Bezug das Sieb aus dem Träger genommen, kurz außerhalb des Siebträgers gereinigt udn neu eingesetzt (ich trinke Espressi ja nicht am Fließband und nehme mir die Zeit). Jetzt aber ist es wohl besser, das Sieb im Träger zu lassen und nur dort auszuspülen, ohne Entnahme. Liege ich da falsch?
    Grüße von Carauli
     
  4. Gatz

    Gatz Mitglied

    Dabei seit:
    09.03.2007
    Beiträge:
    474
    Zustimmungen:
    592
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Wenn du das Sieb mehrmals entfernt hast geht das irgendwann leichter da die Spannung des Drahtes noch etwas nachlässt.

    L.G.
    Martin
     
  5. #5 Andros1, 22.03.2009
    Andros1

    Andros1 Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2008
    Beiträge:
    1.567
    Zustimmungen:
    136
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Das Sieb läßt man eigentlich meißtens im Siebträger und reinigt es nur gelegentlich.

    Ich würde bei der Inbetriebnahme folgendermaßen vorgehen:

    Tank einsetzen, vollständig einrasten. Wasser mit einer Flasche einfüllen - 3 Liter faßt der Tank übrigens.
    Dampfhahn beim ersten mal sicherheitshalber aufdrehen, Maschine einschalten, die grüne Kontrolllampe geht an.
    Die Pumpe sollte nach kurzer Bedenkzeit der Elektronik anschalten.

    Tut sie das ist alles in Ordnung, sie läuft jetzt eine Weile um den Kessel zu befüllen.
    Sobald du siehst, daß das halbrunde Manometer für den Kesseldruck anfängt zu steigen, drehst du den Dampfhahn wieder zu.
    Warte, bis die Maschine voll aufgeheizt hat. Du siehst das, wenn das Manometer kurz zurückfällt und dann etwas später wieder steigt und wieder zurückfällt - so zwischen 1,1 und 1,35 Bar wird das sein, je nach Einstellung. Man kann es auch höhren, ist aber sehr leise.
    Schalte die Maschine dann aus und laß Wasser aus der linken Wasserentnahme ab, bis nicht mehr herauskommt - ca. 0,8 Liter sind das. (Du kannst die Maschine auch eingeschaltet lassen, dann füllt sie aber immer sofort selber nach. So wird zuerst der Kessel soweit möglich entleert und nach einschalten erst neu befüllt).

    Dann nochmal: Maschine wieder einschalten, wieder warten bis heiß (Dampfhahn kannst du ab jetzt dabei zulassen) und wenn aufgeheizt, wieder Wasser ablassen.

    Laß auch etwas Wasser aus der Brühgruppe laufen, am besten rückspülen.

    Das Ganze dient nur dazu den Kessel richtig zu befüllen und evtl. Rückstände vom Herumstehen im Kesselwasser zu entfernen.

    Na und jetzt kannst du loslegen mit der Espressozubereitung.

    Dazu steht sowieso nichts brauchbares in der Anleitung.
    Bitte warte aber ca. 25 min., bis die Maschine richtig aufgeheizt ist.
    Du erkennst das daran, daß das Wasser aus der Brühgruppe "heraussprozelt".
    Kurzer Leerbezug, bis das Wasser fließt und frisch gemahlenes Kaffeepulver einfüllen,............

    Viel Spaß dabei!
     
  6. #6 Joe-die-Hyäne, 22.03.2009
    Joe-die-Hyäne

    Joe-die-Hyäne Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2007
    Beiträge:
    680
    Zustimmungen:
    16
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Sieht einfach aus wie ein Entlüftungsschlauch, der verhindern soll, daß die Pumpe Luft ansaugt.

    Viel Spaß mit der neuen Maschine

    Gruß
    Ludger
     
  7. #7 Andros1, 22.03.2009
    Andros1

    Andros1 Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2008
    Beiträge:
    1.567
    Zustimmungen:
    136
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Der Schlauch kommt vom Expansionsventil, d.h. von dort, wo Wasser aus der Pumpe wieder in den Tank zurückfliest.
    Ich denke es ist eine Art "Ausgleichsbehälter", da ja die Pumpe gleichzeitig durch den anderen Schlauch (den mit Filter) Wasser aus dem Tank ansaugt, kann es erst in den Tank zurück, wenn die Pumpe gestoppt hat. Solange ist es dann in dem Schlauch, der nach oben geht.
     
  8. #8 Carauli, 22.03.2009
    Carauli

    Carauli Mitglied

    Dabei seit:
    24.01.2009
    Beiträge:
    592
    Zustimmungen:
    2
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Hallo zusammen
    Erst einmal ein echtes Dankeschön an alle, die mich beraten haben. Eine Bedienungsanleitung ist auch eingetroffen, so langsam werde ich schlau. Was ich festgestellt habe, ist, daß es durch die Übergangspahase zwischen ECM Mailand und dem dortigen Nachfolger Rocket bzw. ECM Heidelberg vor einigen Jahren wohl eine gewissen Phase gegeben hat, in der Maschinen technisch leicht verändert wurden und die Bedienungsanleitungen das nicht wiedergaben ( etwas falsche Bilder, etwas falsche Texte). Beispiel: meine Wassertank-Frage, die sich jetzt geklärt hat. Auch die Brühdruck-Angaben in den Anleitungen streuen gewaltig. Während dieTechnika II-Anleitung von 1,0 - 1,25 bar spricht, ist in meiner holländischen Anleitung zur baugleichen EMC Giotto von "ungefähr 1 bar" (Manometer) die Rede (ich weiß sowie so nicht, warum manche im Bereich von 1 bar und andere im Bereich von 10 bar hantieren).Und das wurde jetzt beim ersten spannenden Praxistest auch deutlich. Andros, ich habe streng nach deiner Beschreibung drei Mal aufgefüllt, aufgeheizt, abgelassen etc. und schließlich meine ersten beiden Espressi bezogen. Alles klar, waren super. So, wie meine etwas spinnige Saeco Aroma sie nur in besonders gelungenen Momenten schafft. Interessant das Manometer: es ging immer fast bis 1 bar hoch, genauer bis geschätzte 0,97, um dann auf 0,8 zurückzufallen und das Spiel von vorne zu begoinen. Also: die Brühdruckdiskussion um die heiligen 9,5 bar kann ich mir wohl ersparen, da die Maschine offensichtlich bereits darauf ausgepeilt ist. Pardon, 0,95 bar. Werde demnächst mal bewußt bei 0,8 beziehen, um die Espresso-Qualität auf dem Druck-Tiefpunkt zu testen.
    Eine kleine Frage am Rande: was ist mit dem Leerbezug, der vor dem eigentlichen Bezug empfohlen wird. Immer Leerbezug, auch wenn ich bei aufheizter Maschine 4 oder 5 Esopressi hintereinander beziehe? Oder nur einmal morgens beim Kaltstart? Oder gar nicht wg. Expansionsventil?
    Das war's von hier. Ich freue mich weiter auf Hilfe. Gruß Carauli

    PS. Wenn ihr glaubt, daß ich jetzt hier eine superscharfe und teure Elektromühle stehen habe: nix da. Handmühle Dienes Mokka, die alles Feinheitsgrade bringt. Da bleibe ich Purist (angesichts meiner Mengen machbar).
     
  9. #9 schwarzesgold, 22.03.2009
    Zuletzt bearbeitet: 22.03.2009
    schwarzesgold

    schwarzesgold Mitglied

    Dabei seit:
    07.05.2006
    Beiträge:
    523
    Zustimmungen:
    12
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Servusla,
    Die Funktion des senkrecht nach oben führenden Schlauches erschließt sich mir nicht ganz; ebensowenig der Abzweig, der vom T-Stück in (auf dem Foto "nach unten") Richtung Kessel abzweigt. Wo geht der denn hin? Sollte das etwa in Richtung Heißwasserausgabe gehen und bei Bezug desselben dem Kesselwasser zugemischt werden? Das wäre z.B. ein echter Fortschritt gegenüber z.B. meinem Modell. Oder geht der zur Abtropfschale, wenn ja, wozu? Oder....?

    Bei meiner Technika II sieht das noch anders aus, ist das Modell mit den zwei Schläuchen im Tank, aber schon mit Entlüftungsventil.

    Was anderes: steckt auf dem Expansionsventilabgang überhaupt ein Schlauch drauf? Erkenn ich auf dem Foto schlecht.

    Nebenbei: ich habe eine deutsche Bedienungsanleitung zu meiner Technika II. Da steht nichts drin, was zum tieferen Verständnis der Funktion der Maschine beitragen könnte.
    Wenn die zu dieser Maschine hier genauso bescheiden ist, kannst se Dir imho sparen.

    Jürgen

    Edit:
    Du darfst den Brühdruck nicht mit dem Kesseldruck verwechslen.
    Brühdruck: Prinzipiell in der Größenordnung 9,5 Bar. Wird am Expansionsventil eingestellt. Dieses öffnet, wenn der eingestellte Druck erreicht ist und begrenzt so den brühdruck. Vom verstellen würde ich erstmal absehen, bis du die Kiste so halbwegs im Griff hast.

    Kesseldruck: ca. 1 bar. Passt schon. Über den kesseldruck wird die kesseltemperatur geregelt. Der kesseldruck lässt sich am Pressostaten verstellen. Kann man damit experimentieren, würde ich am Anfang erstmal lassen.
    Das von Dir beschriebene verhalten des manometers psst schon: Sinkt der kesseldruck, wird nachgeheizt, bis der kesseldruck wieder den voreingestellten Druck erreicht. Der pressostat hat nur etwas Hysterese, deshalb das pendeln um ca. +- 0,1 bar. is bei mir auch so.

    Leerbezug: Wenn die maschine länger eingeschaltet und ohne bezug steht, überhitzt das Wasser im HX. Dann faucht und sprotzelts aus der Brühgruppe, wenn man (ohne ST, sonst sieht und hört man das kaum) einen Bezug startet. Dann war das Wasser im HX heißer als 100°C und verdampft teilweise beim Start des Bezugs. Das Sprotzeln lässt dann nach, weil durch nachströmendes Frischwasser die Temperatur im HX sinkt. Je nach Kesseltemperatur und "Standdauer" können da auch schon mal 100ml Wasser oder auch mehr fließen.
    Daher: vor dem bezug und ohne ST mal kurz den bezugshebel nach oben und ggf. laufen lassen, bis das Sprotzeln weg is. bezugshebel nach unten. Dann erst ST einspannen und Bezug starten. Man merkt übrigens ganz deutlich am geschmack, ob mit überhitztem Wasser gebrüht wurde.
    Das Expansionsventil hat mit dem Leerbezug überhaupt nichts zu tun.

    Ach ja: das mit der elektrischen Mühle....... das kommt noch. 100%ig. :)
     
  10. #10 Andros1, 22.03.2009
    Andros1

    Andros1 Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2008
    Beiträge:
    1.567
    Zustimmungen:
    136
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    So ist es.
    Den Unterschied zwischen Kesseldruck (verantwortlich für Dampfvolumen/Brühtemperatur) und Brühdruck hatte ich ja weiter oben schon beschrieben:


    Den Brühdruck kannst du also nur mit einem externen Manometer, z.B. Siebträgermanometer, testen, da die maschine dafür kein manomater hat, sollte bei 9-9,5 bar liegen. Später vielleicht interessant. Am besten Siebträgermanometer leihen, stellt man ja nur einmal ein.

    Leerbezug ist bei 4-5 Espressi nacheinander natürlich nicht notwendig, nur, wenn sie länger als ca. 10 min. gestanden hat. Aber das bekommst du selber heraus.

    Auf der anderen Seite ist es nämlich auch eine gute Temperaturkontrolle: Wenn das Wasser nach dem ersten aufheizen heraussprotzelt, weißt du, daß die Maschine aufgeheizt ist und brauchst es kurz vor dem Bezug nur entsprechend ab zu lassen.

    Da dein Kessel mit knapp unter 1 Bar eher niedrig eingestellt ist, sollte die Überhitzung sowieso nicht sehr groß sein.
    Wenn der Prssostat höher gestellt wird nimmt sie zu, auf der anderen Seite steigt auch die Dampftemperatur und damit die Dampfpower. Auch etwas für später.

    Erstmal viel Spaß damit!
     
  11. #11 Carauli, 22.03.2009
    Carauli

    Carauli Mitglied

    Dabei seit:
    24.01.2009
    Beiträge:
    592
    Zustimmungen:
    2
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Danke für die schnellen Antworten. Ja, ihr merkt, ich bin noch echt am lernen. Und der Frust ist auch schon da, vielleicht habt ihr eine Erklärung: nach der ersten Inbetriebnahme mit Andros Hilfe 2 erste Espressi gezogen, perfekt. Dann heute abend aus lauter Lust noch einmal die Maschine angestellt, um ein wenig zu "spielen", d.h. zu lernen. Diesmal war das Ergebnis echt nicht gut. Kaum Crema, dünne Suppe - und das bei 25 Sekunden für ca. 25ml. Der Mahlgrad der Mühle war unverändert, mit der gleichen hatte es vorher gut geklappt. Gleiche Bohnen, genau 7 Gramm. Manometer fast 1 bar Anzeige. Unterschiede zu vorher: Maschine war länger aufgeheizt vor Entnahme, kein Leerbezug gemacht, Tasse war nicht aufgewärmt . Ich wollte halt nur mal sehen, wie so ein schöner Espresso entsteht...und nicht mal trinken (hatte heute schon anderweitig welche auf). Woran kann es liegen? Es wird sicher wieder werden, aber wenn ich Tips kriege, brauche ich nicht ein Kilo Langen Espresso fürs Experimentieren vergeigen. Gruß Carauli
     
  12. #12 Andros1, 22.03.2009
    Andros1

    Andros1 Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2008
    Beiträge:
    1.567
    Zustimmungen:
    136
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Warum kein Leerbezug? es sollte nicht zu heiß sein!
    Mahlgradparameter können sich ändern, z.B. bei Wetteränderung von trockenem zu feuchtem Wetter. In der Gastronomie wird die Mühle jeden Tag justiert.

    Grundsätzlich:

    Espresso zu dünn = Mahlgrad zu grob, zu wenig getampert (oder zu wenig Pulver, hast du aber durch wiegen ausgeschlossen)

    Espresso tröpfelt nur: Mahlgrad zu fein, zu stark getampert, zu viel Pulver.

    Parameter entsprechend ändern:
    Immer Leerbezug als Kontrolle, daß es nicht zu heiß ist, Mühle so fein stellen, daß es nur nocht tröpfelt, dann schrittweise gröber, bis es gerade so herausläuft in ganz dünnem "Mäuseschwänzchen".

    Grundsätzlich zuerst mit dem Zweiersieb üben!
    Damit ist die Verteilung des Kaffeemehls und das gleichmäßige Tampern = gleichmäßige Extraktion bedeutend einfacher.
    Die Ergenbisse aus dem Zweiersieb sind aber grundsätzlich besser.
     
  13. #13 Carauli, 22.03.2009
    Carauli

    Carauli Mitglied

    Dabei seit:
    24.01.2009
    Beiträge:
    592
    Zustimmungen:
    2
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Andros, danke wie immer. Ich muß jetzt noch mal eine Info nachschieben, vielleicht ist da das Problem: Möglicherweise habe ich beim Aufheizen doch nicht lange genug gewartet. ....es war annähernd 15 Minuten und das Manometer zeigte schon 1 bar, und ich dachte , ok, leg man los. Was ich eigentlich bezwecken wollte, war ein Vergleich mit meiner Saeco Aroma . Die hatte ich zeitgleich angeschmissen und parallel dort bezogen. Dann wollte ich die beiden Tassen/ Egebnisse direkt vergleichen. Die Saeco (die ich halbwegs beherrsche) war im Ergebnis gut, aber die Maschine ist ja auch schnell auf Touren. Vielleicht habe ich bei der Giotto nicht lang genug gewartet. Wenn ich höre, daß ich zwei verschiedene Drucksituationen verwechselt habe und andere Besitzer der gleichen Maschine mir berichten, daß 30 Minuten eher zu wenig fürs Aufheizen sind, wäre das eine Fehlerquelle, oder? Was meibnst Du? Gruß Carauli
     
  14. #14 Andros1, 22.03.2009
    Andros1

    Andros1 Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2008
    Beiträge:
    1.567
    Zustimmungen:
    136
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    15 min. ist zu wenig.
    Das Manometer zeigt schon nach 5-10 min. 1 bar, sobald der Kessel aufgeheizt hat.
    Deine Saeco ist dann auch fast betriebsbereit, da sie kaum Masse hat. Die Giotto aber nicht.

    Eine Zweikreismaschine und größere Einkreiser solltest du 25-35 min. aufheizen lassen, solange jedenfalls, bis das Wasser aus der Brühgruppe heraussprotzelt.

    Nicht nur der Kessel muss aufgeheizt werden, sondern auch die massive Brühgruppe, die bei der Giotto ja außen liegt und der massive Siebträger (immer in der Brühgruppe lassen!) müssen durch den Heizkreislauf des Durchlauferhitzers erst auf Temperatur gebracht werden. Das sind mehrere Kilo verchromtes Messing.
    Einmal aufgeheizt, ist so eine Maschine durch die große Masse der massiven Teile dann aber sehr viel konstanter in der Temperatur, als z.B. eine Saeco mit einem 100ml Boiler und direkt am Kessel angeflanschter kleiner Brügruppe.

    Es komt nicht darauf an, welche Temperatur und welcher Druck im Kessel herrschen, sondern dort wo der Kaffe ist: in der Brühgruppe und im Siebträger müssen 90-92 Grad und 9-9,5 Bar Druck anliegen.
    Und vor allem kommt es darauf an, daß die Temperatur gleich bleibt, bei möglichst vielen Espressi nacheinander. Die Saeco schafft gute Werte schon bei einer Tasse kaum.
     
  15. #15 Carauli, 23.03.2009
    Carauli

    Carauli Mitglied

    Dabei seit:
    24.01.2009
    Beiträge:
    592
    Zustimmungen:
    2
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Andros, danke wie immer. Ich sitze jetzt gerade auswärts bei der Arbeit und werde zu Hause heute abend deine Hinweise umsetzen. Hört sich überzeugend an. Ich schicke heute Abend die Erolgsmeldung - oder eine weitere Farrage. Gruß
     
  16. #16 137-Trimethylxanthin, 23.03.2009
    137-Trimethylxanthin

    137-Trimethylxanthin Mitglied

    Dabei seit:
    07.01.2008
    Beiträge:
    209
    Zustimmungen:
    3
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Ich habe meine Cellini gerade ausgezogen, weil ich den Brühdruck einstellen wollte. Nachdem sie so nackt vor mir stand, konnte ich nicht umhin, sie zu fotografieren :oops:. Wer also Interesse hat...:cool:

    Ich weiß jetzt, wofür der rätselhafte Schlauch ist. Nach dem entfernen des Wasserbehälters sammelt sich konstruktionsbedingt unten in dem Tankstutzen Wasser an. Damit dieses bei dem Überdruck, welcher beim Wiedereinsetzen des Tanks ensteht, nicht unkontrolliert in die Maschine spritzt, wird es in dem Schlauch hochgedrückt. Auf der Wassersäule in dem Schlauch befindet sich eine Kugel, die das Ventil oben im Schlauch verschließt, damit nur die Luft im Schlauch entweicht, nicht aber das Wasser. Wenn der Tank dann einrastet, läuft das überschüssige Wasser im Schlauch wieder zurück.
     
  17. #17 Andros1, 23.03.2009
    Andros1

    Andros1 Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2008
    Beiträge:
    1.567
    Zustimmungen:
    136
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto


    Jaaaaaaaaaa...ha

    Zeig sie uns.:roll:

    Ich hoffe, die Dame war abgekühlt, bevor es zu Übergriffen gekommen ist. :lol:
     
  18. #18 137-Trimethylxanthin, 23.03.2009
    137-Trimethylxanthin

    137-Trimethylxanthin Mitglied

    Dabei seit:
    07.01.2008
    Beiträge:
    209
    Zustimmungen:
    3
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    Oh, dass es so schnell ging hätte ich nicht gedacht :)
    Habe sie gerade wieder angezogen und teste sie gleich.
    Ich werde wohl erst am Mittwoch dazu kommen die Bilder zu verkleinern und hochzuladen, ich werde es aber tun - versprochen!
     
  19. #19 Andros1, 23.03.2009
    Andros1

    Andros1 Mitglied

    Dabei seit:
    08.08.2008
    Beiträge:
    1.567
    Zustimmungen:
    136
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto


    ist halt eine Espressomaschine!:lol:
     
  20. anrubo

    anrubo Mitglied

    Dabei seit:
    03.12.2006
    Beiträge:
    1.744
    Zustimmungen:
    17
    AW: Inbetriebnahme ECM Giotto

    her getz mit die bilders und gut, dass ich nun weiss wofür der "steigschlauch" ist, da habe ich nämlich auch schon gegrübelt.

    grüsse
     
Thema:

Inbetriebnahme ECM Giotto

Die Seite wird geladen...

Inbetriebnahme ECM Giotto - Ähnliche Themen

  1. Erstinbetriebnahme Rocket Giotto Evo V2

    Erstinbetriebnahme Rocket Giotto Evo V2: Hallo, endlich ist es soweit, nach halbjähriger Maschinenabstinenz wird in den nächsten Tagen die Giotto Evo V2 einziehen. Die Vorfreude ist...
  2. Erste Inbetriebnahme Rocket Giotto PID

    Erste Inbetriebnahme Rocket Giotto PID: Hallo liebe Foristi, 1) Meine Rocket Giotto V3 PID kam heute und ich bin gerade als Zweikreiser- und E61-Neuling dabei, das Teil zu...
  3. Fehler bei Inbetriebnahme der Rocket Giotto?

    Fehler bei Inbetriebnahme der Rocket Giotto?: Hallo, seit drei Tagen besitze ich eine nagelneue Rocket Giotto (Premium) Plus V2. Bei der Inbetriebnahme der Maschine ist mir nun wohl ein...
  4. ECM Classika PID Erstinbetriebnahme

    ECM Classika PID Erstinbetriebnahme: Hallo zusammen, ich habe heute meine ECm Classika PID in Betrieb genommen. Gemäß Anleitung sollte eigentlich nach einsetzen des gefüllten...
  5. Profitec Drive Inbetriebnahme - merkwürdig !

    Profitec Drive Inbetriebnahme - merkwürdig !: Hey Zusammen, es wurde heute nun tatsächlich eine Profitec Drive - schönes Maschinchen. Ein paar Punkte zu erwähnen oder kritisieren hab ich...