Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

Diskutiere Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hoi zäme Wie man meiner Signatur entnehmen kann, bin ich "stolzer" Besitzer einer Rocket Cellini Pro mit Rota und FW. Solange ich mit ganz...

  1. #1 martinspin, 28.01.2010
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    Hoi zäme

    Wie man meiner Signatur entnehmen kann, bin ich "stolzer" Besitzer einer Rocket Cellini Pro mit Rota und FW. Solange ich mit ganz frischem Kaffee brühe funzt es soweit so gut, auch wenn da beim bodenlosen Siebträger immer mal wieder ziemlich dämliche Wasserstrahlen das Kaffeesieb verlassen. Da ich immer mal wieder Kaffeebohnen kaufe, ohne diese gleich ganz aufzubrauchen, habe ich es momentan mit nicht ganz frischen Bohnen zu tun. Diese bereiten mir beim Bezug die allergrössten Probleme, denn es spritzt häufig nach allen Seiten beim Bezug. Nehme ich eine grosse Menge an Kaffeemehl, passiert es, dass das ausströmende Wasser sogar über den Siebrand hinaus tritt und daraus eine regelrechte Schweinrei resultiert. Nehme ich zu wenig Kaffeemehl gibt es im Sieb drin ebenfalls eine regelrechte Schweinerei und es spritz aus dem Sieb, wie's grad gefällt.

    Irgendwann hab ich begonnen, mit den ca. 4 bar Druck des Festwasseranschlusses zu beziehen und sobald der Druck zu gering ist, die Pumpe einzuschalten. Das bringt erst mal eine krasse Verringerung des Channelings. Im nächsten Schritt hab ich den Pumpendruck via Bypass auf 6 Bar Pumpendruck reduziert und siehe da, es spritzt nix mehr.

    Bei meiner Maschine waren ca. 8 Bar voreingestellt. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, ich bringe kein reproduzierbares und optimales Ergebnis damit hin. Die Methode mit der manuellen Präinfusion, ohne den Hebel ganz nach oben zu schieben ist zwar gut, aber nicht das was ich brauche. Ich will den Hebel ganz nach oben ziehen und einen optimale Espresso damit beziehen.

    "Man" liesst immer wieder von den idealen "9 Bar" Brühdruck. Die Rocket hat jedoch eine ziemlich starke Rota-Pumpe und es geht gar nicht anderst, als den Brühdruck deutlich zu reduzieren.

    Frage an die Experten
    1) Trotz E61-Brühgruppe ist der Pumpendruck mit 8 Bar zu hoch, die Präinfusion deutlich zu kurz und der Bezug alles andere als optimal. Woher kommt das?
    2) Hat die Rotationspumpe so viel mehr Kraft wie eine Vibrationspumpe, dass die Angabe von minimal 8 Bar immer noch deutlich zu hoch sind?
    3) Ich habe mich bis jetzt immer auf die Angabe von den 9 Bar Brühdruck verlassen. Da mir die Möglichkeit fehlt, den effektiven Brühdruck zu messen, ging ich bisher davon aus, dass ich vom Pumpendruck ca. 1 Bar abziehen zu brauche, um ca. auf den effektiven Brühdruck zu kommen. Ist das im Zusammenhang mit einer Rotationspumpe eine falsche Annahme?
    4) Welche Erfahrungen hab ihr mit Rotationspumpen und sehr niedrigem Pumpendruck?
    5) Könnte es sein, dass die Rocket Cellini vom Pumpendruck her, viel zu hoch eingestellt ist?

    Egal, was ist, ich wäre froh um ein paar Gedankenanstösse.

    Vielen Dank, Martin

    PS Ich lasse es erst einmal bei den 6 Bar Pumpendruck, denn der Bezug ist deutlich konstanter, hab kein Channeling und ich erspar mir eine Menge Sauerei beim Bezug mit bodenlosem Siebträger.
     
  2. #2 wolfzell, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Bin ja nicht der totale Spezialist, aber ich versuch mal zu helfen:

    Erst mal würde ich sagen, 9 bar an der Gruppe sind 9 bar, egal ob sie mit Vibrationspumpe, Rota oder Handhebel erzeugt werden. Zu sagen, die Rota hat mehr "Kraft" ist dann irgendwie sinnlos.

    Aber: Im Gegensatz zur Vibrationspumpe addiert die Rota ihren Druck zum vorhandenen Leitungsdruck hinzu. Wenn der bei Dir sehr hoch ist (wie hast Du denn die 4 bar gemessen?), dann kann eben die Rota zuviel dazu geben. Speziell wenn Du schreibst, dass Du Bezüge allein mit dem Leitungsdruck versucht hast, kommt dieser Verdacht bei mir auf.

    Um das auszuschliessen würde ich einfach vor Deine Maschine einen Druckminderer installieren (lassen) mit dem Du den Leitungsdruck auf 2 bar herunterregeln kannst. Dann die Rota so einstellen, dass das Manometer an der Maschine etwa 10 bar anzeigt.

    Wenn Dir danach dann das Gleiche immer noch passiert, hast Du den Druck bzw. die Pumpe als Ursache ziemlich sicher ausgeschlossen. Insgesamt habe ich auch sonst ein wenig den Eindruck, dass eine feinere Einstellung Deiner Mühle auch schon viel helfen könnte.

    Aber ich denke mal, die Experten hier werden das auch noch kommentieren...
     
  3. #3 martinspin, 28.01.2010
    martinspin

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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    @wolfzell

    Der Leitungsdruck liegt im Schnitt bei 4 Bar und ich kann tatsächlich Kaffe beziehen mit diesem Druck. Ich muss meine Einersieb ziemlich füllen, um Channeling zu verhindern. Daher kann ich nicht feiner mahlen. Ich mahle übrigens mit der Werksmitte ("Pfeil nach unten" auf dem Sticker). Wenn ich zwischen 10 und 11 Gramm Kaffeemehl nehme, kann ich bloss mit dem Festwasseranschluss beziehen. Nehme ca. 12 Gramm, stoppt der Bezug nach ein paar Sekunden und ich kann mit der Pumpe weiter beziehen. Im Moment liefert das die besten Resultate. Die Methode gefällt mir nicht besonders, ist jedoch das Optimalste für das Einersieb. Ich hab auch schon dran gedacht, die Präinfusion zu verlängern. Dafür müsste ich wohl eine Düse mit kleinerem Durchmesser nehmen.

    Cheers, Martin
     
  4. #4 meister eder, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    wie weit bist du denn noch vom schleifpunkt entfernt? nimm mal die bohnen aus der mühle, lass sie laufen und drehe dabei immer weiter in richtung "fein", bis die scheiben anfangen zu klirren. keine angst, sie sind oben drauf plan, denen kann nichts passieren. dann drehst du wieder ein wenig richtung grob, bis das geräusch verschwindet. diesen punkt markierst du dir auf der skala als neuen nullpunkt. bis zu diesem kannst du guten gewissens feiner drehen, danach wird's kritisch. mit bohnen kann man noch minimal feiner stellen als ohne, aber nicht viel.
    jedenfalls sollte die mazzer fein genug mahlen können, sodass auch bei 9bar druckbegrenzung nur ein paar tropfen das sieb verlassen, sofern die bohnen nicht schon steinalt sind. meine sind schon zweieinhalb monate alt, ich nehme nicht mehr als 8g pro portion und habe trotzdem noch reserven beim mahlgrad. ich nehme aber auch ein lm-einersieb, nicht das normale.

    solgange die flussrate nicht bei mehr als 1-2ml/s liegt, entspricht der druck auf dem manometer auch dem im sieb, falls du nicht eine extrem feine düse oben im brühkopf hast.
    den druckminderer würde ich dir ebenfalls empfehlen, meiner steht so auf 2,5-3bar. ich nutze ihn zum einstellen des brühdrucks, geht schneller und präziser als direkt an der pumpe.

    gruß, max
     
  5. #5 wolfzell, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Vielleicht steh ich jetzt auf dem Schlauch aber ich verstehe absolut nicht, was der Mahlgrad der Mühle mit der gewünschten Menge im Siebträger zu tun haben muss. Sofern man den Siebträger nicht gerade "leer" lässt, verhindert man das Channeling mit dem Mahlgrad und nicht über die Füllmenge.

    Du weisst sicher, dass Du die Mahlzeit und somit die gemahlene Kaffeemenge an der Mazzer mit dem Schraubenzieher nachjustieren kannst, bzw. nachjustieren *musst*? Das ist unbedingt notwendig wenn man den Mahlgrad verändert, da sich mit dem Mahlgrad unweigerlich die Menge mitverändert. Deshalb muss man die Mahldauer (also die Menge) nach der Verstellung wieder entsprechend korrigieren um wieder bei der angestrebten Menge zu landen. Feiner eingestellt -> Mahldauer hochdrehen, Gröber eingestellt -> Mahldauer runter. Eine Umdrehung der Schraube ist so ca. 1 Gramm. Schraube reindrehen ist länger mahlen, rausdrehen ist kürzer.

    Bei dieser Experimentiererei ist eine Feinwaage sehr hilfreich, um bei den Bezügen dann immer die gleiche Menge im Siebträger zu haben, um wirklich nur den Mahlgrad zu verändern. Dass Du ungefähr gleichmässig tamperst, davon gehe ich auch aus.

    Wenn Du die Mazzer aber wirklich ungefähr auf "Werksmitte" stehen hast, dann bin ich mir absolut sicher, dass Dein Problem der Mahlgrad ist und sonst nix, denn bei dem, was bei mir auf "Werksmitte" aus meiner Mazzer rauskam, bekäme ich aus meiner VBM auch nix Vernünftiges raus. Meine Mazzer-Einstellung ist von der Mitte ca. 3 cm in Richtung "feiner". Lies doch hier mal in der Kaffee-Wiki den Text zum Einstellen der Mühle durch.

    Wobei Du Dich bei der Mazzer durchaus auch in 3 mm Schritten in Richtung "feiner" vorarbeiten kannst, denn zwischen dem Punkt, wo meine Rota *nix* mehr durch das Pulver durchbringt und dem Punkt, wo die Mahlscheiben dann anfangen aneinander zu schleifen, liegen bei mir locker 1-2 cm.

    Die genau richtige Einstellung um den von mir gefundenen richtigen Punkt ist dann extrem sensibel. Nachstellen tu ich da bei der gleichen Kaffeesorte höchstens noch im Millimeterbereich. Bei Sortenwechsel ändert sich das dann vielleicht mal um bis zu 5mm, aber das war es dann auch.
     
  6. #6 manzenberg, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Hallo,
    zuerst mal habe ich Probleme mit der hier immer wiederholten Aussage
    " Leitungsdruck wird zum Rotadruck einfach dazugezählt".
    Meine Erfahrung Gastrozweikreiser mit Rota, zuerst aus Kanister betrieben, und anschließend mit Festwasser (auch ca. 4 Bar) spricht dagegen.
    Da musste zwar am Bypass leicht nachjustiert werden aber sicher keine 4 Bar.

    4 Bar ist für die Präinfusion schon zu hoch. Da wäre ein Druckminderer sinnvoll.

    Ca. 9 Bar zum Brühen halte ich für richtig, da müssten viele Leute hier irren. Test mit Siebträgermanometer zur Absicherung, und weitere Versuche mit Mahlgradänderung würde ich versuchen.

    Gruß Karl
     
  7. #7 meister eder, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    das mag in ausnahmefällen so sein, zb wenn die maschine noch einen internen druckminderer hat oder der bypass etwas anders konstruiert ist.
    im normalfall regelt der bypass aber den durchfluss in abhängigkeit der druckdifferenz vor und hinter der pumpe und hält somit nur die druckerhöhung weitgehend konstant, nicht den absolutdruck.
    sonst könnte meine methode zum einstellen nie funktionieren. tut sie aber nachmessbar.

    gruß, max
    ps: was ist denn deine pumpe genau für ein modell?
     
  8. Bison

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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Also, wenn wir jetzt mal ausschließen, dass Dein Manometer falsch ist, wil´l ich auch ein paar Dinge dazu sagen: Der Vorredner hat absolut recht: 9 bar sind 9 bar, egal wie sie erzeugt werden. Dein Vorgehen ist ein wenig speziell: Du willst unbedingt mit dem Bodenlosen arbeiten und änderst die Parameter dann so, dass die Küche sauber bleibt...
    Fang doch erst mal an wie alle anderen: Grundparameter finden und dann in kleinen Schritten die Details anpassen. Das geht dann nicht von heute auf morgen, sondern dauert je nach menge der Bezüge mitunter Wochen bis Monate. Wenn Du bei 4-6 bar arbeitest stellst Du nach gängiger meinung des Borads so was wie einen VA Kaffee her...;-)
    Hier gibt es viele Tips zu Deiner Mühle (die ich nicht kenne). Wenn Du damit anfängst und dann die üblichen Parameter erst mal versuchst zu treffen (9,5 bar, 8 gr, 25 sek etc etc) dann kannst Du langsam aber sicher anfangen zu spielen. Der Bodenlose kommt dann irgendwann ins Spiel. Ich kenne Deine Maschine nicht, aber weißt du dass es u.U. zwei Stellräder für den Brühdruck gibt: den Bypass an der Pumpe und das OPV?
    Woran spielst Du?
    Gruß
    Nicholas
     
  9. #9 manzenberg, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    meister eder:
    wega airy => procon 50l denke ich (, was halt so vor 12 Jahren bei C.M.A im Regal lag), kein druckminderer, Bypassverstellung max halbes Bar bei Umstellung von Kanister auf Festwasser (4Bar). Gemessen mit Gerätemanonometer (bestätigt mittels Siebträgermanometer).
     
  10. #10 martinspin, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Am Mahlgrad liegt es bestimmt nicht, weil ich als Anfänger sehr fein gemahlen habe und mich dann langsam nach oben gearbeitet habe. Bei meinem Einersieb ist es so, dass das Kaffeemehl beim Befüllen des Siebs vor dem Tampern bis ca. am oberen Rand ankommen muss. Nach dem Tampern ist der Siebrand ca. 3 mm blank. Mahle ich feiner, gibt das wüsstestes Channeling da bei mir dann Überextraktion vorliegt. Ich hab letztes Jahr noch mit 10.5g Pumpendruck bezogen und war eigentlich zufrieden. Irgendwie hat sich dieses Jahr einiges verändert, ich weiss jedoch nicht was. Ich traue dem Pumpendruck bei meiner Maschine nicht mehr so richtig, denn es ist eigentlich fast ein Unding, mit 4 Bar Kaffee zu beziehen. Einen Siebträger mit Manometer hab ich auch schon eingesetzt und der zeigt die gleichen Werte wie an der Pumpe.

    Ich finde den Tipp von Klaus mit dem Druckminderer bis jetzt am sinnvollsten. Die Präinfusion an der Cellini war von Anfang an sehr kurz und dauert keine 2 Sekunden. Der Kaffee kommt auch immer ziemlich schnell aus dem Siebträger raus. Für mein Gefühl dürften es schon ca. 4 Sekunden sein, bis der Kaffee so richtig fliesst. Vielleicht ist auch bloss die Düse in der Brühgruppe zu gross.

    Cheers, Martin
     
  11. #11 martinspin, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Ich verstelle den Druck am Bypass. Ich weiss nicht mal, wo bei mir das OPV liegt. Was ist der Unterschied, wenn ich den Pumpendruck auch am OPV verändern könnte?

    Cheers, Martin
     
  12. #12 Bubikopf, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Vielleicht ist auch nur das Duschsieb dreckig. Über Espressobezug mit 4 Bar Leitungsdruck ( ohne Pumpe ) brauchen wir hier wohl nicht diskutieren, oder ist schon wieder April ?
    Gruss Roger
     
  13. #13 meister eder, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    ich würde weiterhin auf den mahlgrad tippen, bzw die damit in verbindung stehende pulvermenge. wenn schon nach zwei sekunden kaffee aus dem sieb kommt, trotz e61, ist das sieb entweder zu leer oder das pulver zu grob.

    gruß, max
     
  14. #14 martinspin, 28.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Am Mahlgrad liegt es definitiv nicht, da ich mein Einersieb mit über 13g füllten müsste und selbst dann spritz es nur so herum aus dem Siebträger. Ich hab wirklich jede erdenkliche Kombi getestet und dabei einige Kilos Kaffe verbraten :cool:

    Hab mal einfach so den Druck auf 5 Bar am Bypassventil runtergedrosselt und siehe da, Channeling ist ein Fremdwort und kommt nicht vor. Die ca. vier Sekunden bis zum fliessenden Bezug sind auch da. Ich verstehe es einfach nicht, warum das bei meinem Equipment so ist.

    Irgendwie muss es doch noch andere Faktoren geben, die den Druck in der Brühgruppe beeinflussen. Ich verstehe nicht wirklich, was in der E61-BG vorgeht. Hab auch gesehen, dass das OVP tatsächlich eine Gewinde hat, das wahrscheinlich verstellbar ist. Was geschieht, wenn ich das etwas rausdrehe? - Wie beeinflusst das OVP bei einer E61-BG mit FW den tatsächlichen Brühdruck, den ich leider nicht messen kann. Könnte doch gut sein, dass das OVP rein elektronisch den Brühdruck entscheidender beeinflusst, wie der tatsächliche Druck an der Rota?

    Wenn ich den tatsächlichen BD messen könnte, währe ich wahrscheinlich ein ganzes Stück weiter. Hab mir überlegt ein Y-Gewinde an den Siebträger zu montieren, wo auf der einen Seite der Bezug rausläuft und auf der andern Seite der Manometer angebracht ist. Was hältst du von dieser Idee, damit den "echten" Brühdruck zu messen?

    Es klingt absurd, aber momentan beziehe ich mit ca. 12g Kaffemehl, das mit der Mazzer in Mittelstellung gemahlen und mit einem Pumpendruck von 5 Bar bezogen wird das absolut optimale Ergebnis. Kein Channeling und eine schöne Crema. Die Präinfusionsdauer ist auf ein anständiges Mass angestiegen und der Kaffee schmeckt.

    Cheers, Martin
     
  15. #15 martinspin, 29.01.2010
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    Kleiner Zwischenbericht von der Kaffeezubereitungs-Front

    Hoi zäme

    Seit ich die Maschine auf 5 Bar Pumpendruck eingestellt habe, läufts endlich wieder einmal gut. Ich hab die Kaffemenge und den Mahlgrad senken können und bin jetzt bei 10g Kaffemehl und bei -3 Strichen von der Werksmitte angelangt. Channeling gibt es kaum mehr und werde mir nächstens einen Druckminderer bestellen. Offenbar ist das bei FW mit 4 - 4.5 Bar Druck einfach notwendig.

    Fragen an die Experten:

    1) Wo schliesse ich den Druckminderer am optimalsten an? Vor dem Wasserfilter, nach dem Wasserfilter oder gleich vor dem FW an der Maschine.

    2) Gibt es einen Druckminderer inkl. Manometer, den ihr mir empfehlen könnt?

    3) Auf wieviel Bar soll ich den einstellen?


    Cheers, Martin
     
  16. Bison

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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Martin,
    Ich glaube, dass viele hier den Eindruck haben, dass Du Dich ein wenig verrennst...
    So ein wenig nach dem Motto: "Achtung Geisterfahrer auf der A1" - "einer?? Hunderte!!"
    Möglicherweise hast Du eine komplett andere Vorstellung von dem was in der Tasse landen soll als die Merhheit hier...Aber bitte nicht böse auffassen! Ist das eigentlich Deine erste Maschine? Wie waren die Erfahrungen früher??
    Wenn Du sicher bist, dass das Manometer korrekt ist und auch an der korrekten Stelle misst (also irgendwo zwischen Rota und Siebträger) dann kann irgendwas nicht stimmen und die erfahrenen hier tippen auf den Mahlgrad. Es könnten natürlich auch andere, echte Bugs sein, wie ein Problem im Sieb oder irgend ein fehlender Flussreduzierer wie die Düse in den Gastro BG´s (wie geht das in der E61 eigentlich??) oder ähnliches.
    Zwei Hinweise aber bevor Du Dich in Unkosten stürzt:
    Was soll der Druckminderer bringen?? der wäre nur sinnvoll, wenn Du den Leitungsdruck zur manuellen Präinfusion nehmen willst. Die E61 Gruppe ist aber so gebaut, dass sie von alleine eine Präinfusion macht. Das bringst es also nicht in Deinem Fall. Ausserdem verminderst Du damit den Druck VOR der Pumpe. Der Brühdruck wird aber erst IN der Pumpe aufgebaut. Wenn dann dein Manometer 6 bar anzeigt sinds immernoch 6 bar. Dann hat halt die Pumpe statt den Druck von 4 auf 6 bar zu heben den Druck von 2 auf bar gehoben.
    Zweitens ist Deine ST Manometer Idee natürlich verkehrt, da Du so nur den Druck NACH dem Sieb misst (und der entspricht natürlich dem Umgebungsdruck).
    Ich schließe mich also Meister Eder an und rate zum Verstellen des Mahlgrades und Ausschluss grober technischer Fehler (kannst Du vielleicht mal ein paar bilder einstellen? Maschineninnenleben, Puck, Kaffeemehl etc etc). Wo hast Du die Maschine gekauft? U.U. leiht dir der Fachhändler sein ST Manometer aus- oder es sitzt ein freundicher Boardie in Deiner Gegend...
    Gruß
     
  17. #17 polkaolka, 29.01.2010
    polkaolka

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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Hallo,
    gerade beim bodenlosen ST ist meiner Erfahrung nach die gleichmässige Verteilung im Sieb sehr wichtig. Ich "atomisiere" eigentlich immer, besonders gründlich aber dann, wenn ich mit dem Bodenlosen arbeite. Also einfach mal ein Schaschlikspiesschen oder ne Nähnadel nehmen und das Mahlgut entweder im Sieb oder in nem anderen Behältnis gut durchmengen und Klumpen damit zerteilen. Dann noch möglichst gleichmäßig tampen (du hast hoffentlich nen passenden Tamper???) und alles weitere sollte passen - natürlich den entsprechenden Mahlgrad und die Füllmenge vorausgesetzt. Ein guter Indikator hierfür ist immer, das 1er Sieb bis zum Rand zu füllen (nicht das Marzocco 1er) und nach dem Tampen zu prüfen ob das trockene Mehl die Dusche berührt - wenn es das gerade nicht tut, sollte die Füllhöhe passen.
    Die Pumpe, so du denn ein Manometer an der Maschine hast, würde ich mal zwischen 9,5-10,5 Bar gegen das Blindsieb einstellen und diesen Parameter danach erstmal VÖLLIG unverändert lassen...
    Gruß + viel Erfolg
    Marcus
     
  18. #18 wolfzell, 29.01.2010
    Zuletzt bearbeitet: 29.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Mein Eindruck ist so langsam, dass Du den Aufkleber der Mahlgradverstellung Deiner Mühle falsch interpretierst. Der ist auch etwas unglücklich gemacht. Der Aufkleber auf dem drehbaren Ring mit der Mittelmarkierung ("I") und die feststehende Markierung auf der Mühle ("^") sehen in Mittelstellung so aus (ich hoffe, dass die Darstellung bei Euch auch so hinhaut, bei mir steht hier das "^" genau ber dem "I"):

    Code:
     
    <Gröber I Feiner>
            ^
    
    Hier ist noch ein Bild von Stoll-Espresso das den Aufkleber auf dem Ring zeigt.

    Wenn man jetzt die kleinen Richtungspfeile auf dem Aufkleber links und rechts "übersieht", dreht man den Ring beim Einstellen gerade falsch herum, wenn man also feiner einstellen will, dreht man so, dass die Markierung bei "Feiner" steht:

    Code:
     
    <Gröber I Feiner>
                   ^
    
    In der Tat hat man jetzt aber den Mahlgrad gröber eingestellt, denn man hat den Ring in der Richtung gedreht, in die der Pfeil bei "Gröber" zeigt.

    Wenn das bei Dir der Fall ist, dann haben wir genau das Verhalten, dass Du beschreibst. Du glaubst, den Mahlgrad feiner zu stellen, stellst ihn in der Tat aber gröber und kannst dann nur noch über die Menge oder den Pumpendruck noch das Durchpfeifen des Wassers durch das viel zu grobe Mahlgut runterregeln.

    Es wäre für Mazzer wirklich darüber nachzudenken, hier einen anders gestalteten Aufkleber anzubringen. Der sollte so aussehen:

    Code:
     
    Feiner> I <Gröber
            ^
    
    So wären symbolisch und semantisch die gleichen Richtungen vorgegeben und die Markierungsposition nach dem Verschieben zeigt auch auf das richtige "Wort".
     
  19. #19 martinspin, 29.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Ich finde den Aufkleber auch etwas unglücklich. Hab grad nicht im Kopf, wie der genau ausschaut. Ich verwechsle die Richtung nicht :) Im Gegenuhrzeigersinn gedreht, wirds feiner und umgekehrt. Feiner ist auch dann, wenn ich näher gegen die Null komme.

    Hey Bison

    Rein theoretisch hast du sicher recht, indem du darauf hinweist, dass der Brühdruck erst in der Maschine aufgebaut wird. Trotzdem werde ich mir den Druckminderer anschaffen und schauen, ob die Praxis sich mit der Theorie deckt. (Bin halt ein neugieriges Kerlchen ;))

    Im Moment hab ich die Maschine wie schon erwähnt auf etwas über 5 Bar eingestellt und ich bin soweit zufrieden. Spielt doch keine Rolle ob ich mit 5 Bar und 10-12g Kaffeemehl beziehe. Hauptsache der Espresso passt mir und ich bin das lästige Channeling los. Ich mag einfach richtig fette Crema und da brauch ich mehr wie 7-8g Kaffemehl für das Einersieb.

    Ich werde nächste Woche ein Video reinstellen, da ich ein paar Tage frei habe. Da kann man dann sehen, wie meine Situation ausschaut. Ohne manuelle Präinfusion ist die Zeit bis der Kaffee schön fliesst für mein empfinden immer noch etwas kurz. Werde beim Shop nachfragen, welche Lösungen es möglicherweise gibt, die automatische Präinfusion zu verlängern (Düse?).

    Ich mach immer wieder die Erfahrung, dass die besagten Standards nicht wirklich zu mir passen. Ich hab diese gewissenhaft ausgetestet, bin aber nicht glücklich damit geworden. Im übrigen ist das Experimentieren eh viel spannender wie ein mittelmässiges Resultat ohne Experimente. In der Espressobar wo ich ab und zu Kaffee kaufe, beziehen sie mit ca. 8.5g Kaffeemehl an einer La Cimbalo Gastrokiste. Mir ist dort die Crema zu dünn. Ist eigentlich schade, wenn mit professionelem Equipment nicht mehr rausschaut. Ich brauch schon was richtig Fettes in der Tasse. Im Idealfall möchte ich einen ähnlich voluminösen Bezug im Einersieb wie mit dem Zweiersieb, was ich schon erreicht habe. Das war letztes Jahr wo ich noch mit ganz frischen Bohnen gearbeitet habe.

    Cheers, Martin
     
  20. #20 wolfzell, 29.01.2010
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    AW: Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

    Meinst Du jetzt in Richtung der Null neben der Neun oder in der Richtung, dass die Zahlen "kleiner" werden?

    Richtung der sichtbaren Null neben der Neun wird die Einstellung nämlich in der Tat gröber. Schau Dir bitte nochmal das Bild an, das ich oben verlinkt habe, so sieht das bei mir auch aus und die Mühle auf dem Bild dort ist in der Tat *feiner* eingestellt als die Mittelposition, auch wenn die Markierung jetzt auf das Wort "Gröber" zeigt.

    Was Deinen Wunsch nach "fetterer Crema" angeht, denke ich mal, dass das nicht "Dein" spezieller Wunsch ist, sondern den haben wir alle und genau um den zu erreichen, sind die sogenannten "Standards" als Orientierung und Ausgangspunkt eigentlich recht gut. Gastronomie oder einen Espressoshop als Standard verwenden zu wollen macht in meinen Augen nicht viel Sinn, denn dass es nur wenige Orte gibt, an denen man wirklich guten Espresso bekommt, ist doch lange bekannt. Du spielst hier deshalb wirklich ein wenig "Geisterfahrer", nix für ungut. Wäre ich in Deiner Nähe, würde ich Dich gerne mal besuchen und mir Dein Phänomen anschauen.

    Zurück zu den Standards: Ob Dein Optimum letztlich ausgehend von diesen Standards 7 oder 8,5g Mehl, 25 oder 40 Sekunden, 20 oder 40 ml in der Tasse, 9-12bar am Brühkopf für Dich optimal sind, ist nicht der Punkt. Wenn Du aber bei 4 Bar Brühdruck und 13g Kaffeemehl für den einzelnen Shot landest, dann ist meiner Meinung nach definitiv irgendwo ein dicker Wurm drin (ok, möglicherweise auch bei Deinen persönlichen Vorstellungen von Espresso, zugegeben).

    Vielleicht solltest Du statt mit dem Kaffe von Deinem Röster auch mal einen Versuch mit einer Kaffeesorte von den "üblichen Verdächtigen" hier im Board starten. Ich hab auch jahrelang für meinen VA Kaffee in einer kompetent aussehenden Rösterei gekauft, wo ich jetzt keine einzige Bohne mehr haben will (nein, ich sag nicht, wo das war, vielleicht liegt es ja auch an mir. Müsste jetzt nochmal einen Versuch starten, nachdem ich mein Equipment halbwegs gut kenne...)
     
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Optimaler Pumpendruck bei Rotapumpe plus FW-Anschluss

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