Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

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  1. #1 octabeer, 01.08.2010
    Zuletzt bearbeitet: 21.01.2011
    octabeer

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    Hallo!

    Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!
    Den Einbau eines Faustino Boards in eine Miss Silvia sowie den Einbau eines Drucksensors sowie eines Paddles habe ich bereits in diesem Thread zusammengefasst:
    http://www.kaffee-netz.de/espresso-...von-rancilio-kaufentscheidung-und-einbau.html

    EDIT: Ein aktuelles Foto!
    [​IMG]


    Hier ein Foto, wie sie zuvor aussah:
    [​IMG]


    In diesem Beitrag möchte ich vom Funktionsumfang und dem Espressoalltag mit einer Miss Silvia Faustino berichten.


    Motivation des Kaufs und Einbaus:
    Wie in einigen Posts von mir beschrieben, war meine ursprüngliche Motivation für den Kauf, dass ich mich für die Möglichkeit einer Preinfusion interessiert habe. Genaugenommen wollte ich gerne meine Druckkurven frei wählen und dachte, dass sich das doch irgendwie, der Lösung von Gunnar und Bane ähnlich, elektrisch lösen lassen müsste. Das faustino board beendete alle meine unausgegorenen Planungen, weil diese Funktionen schon an Bord waren.

    Die Kaufentscheidung:
    Aufrüstung vs. Neuanschaffung:
    Kaufentscheidungen sind natürlich subjektiv und der Hinweis, dass Summe von faustino und Miss Silvia nicht mehr weit wären zu Maschinen in anderen Klassen, ist nicht von der Hand zu weisen. Ich würde dem dennoch zwei Dinge entgegenhalten: Miss Silvia war schon da und wurde gekauft, als ich mir noch nicht sicher war, ob Espresso machen wirklich zu einem Hobby wird, ich wollte ja nur passablen Kaffee frühstücken (Wie bei allen, kam es natürlich auch bei mir viel schlimmer, das Ganze wurde zu einer Obsession). Der Preisabstand wäre dann also der Verkaufswert einer gebrauchten Silvia + faustino kit, zuzüglich der Scheidungskosten und einem guten Therapeuten, denn wie könnte ich sie hergeben?

    Funktionsumfang:
    Das zweite Argument, das nicht ganz ernst gemeint ist (!), ist der Funktionsumfang der mit einem faustino realisiert wird: Was kostet eine Maschine mit PID und mit der man Brühdruckkurven frei bestimmen kann und die ein Paddle hat und bei der man per USB die Messwerte des Bezugs aufzeichnen kann? Das Argument ist natürlich deshalb fraglich, weil ich noch nicht einschätzen kann wie gut (also wie genau, reproduzierbar, etc.) diese Funktionen elektrisch in einer Silvia realisiert werden können im Vergleich zu entsprechenden High-End-Geräten. Es soll sich bitte niemand angegriffen fühlen! Ich hätte auch lieber eine GS3 oder doch gleich eine Slayer? Das faustino board wirft nur die Frage auf wie weit die Möglichkeiten eher elektronischer Lösungen in Espressomaschinen reichen. Ich wage im Augenblick nicht mir dazu ein Urteil zu bilden und bin auf verschiedene Argumente sehr gespannt.

    Bleibende Limitationen
    Zwei Argumente bleiben natürlich (Vielleicht vergesse ich da auch eine Perspektive vorschnell): Solider konstruierte Maschinen sind Temperaturstabiler. Hier ist die entscheidende Frage was die „Ramp and Soak“ Funktion des Faustino leistet. Wenn der Heizstoß vor dem Bezug das Abstürzen der Wassertemperatur beim Espressobezug verhindert, wäre der Temperaturstabilität doch genüge getan? Dass es in Dietmars Experiment danach aussieht, könnte hier nachgelesen werden:
    http://www.kaffee-netz.de/marktplatz/39732-caff-1-7-pid-software.html#post457080

    Dann ist die Silvia natürlich kein Zweikreiser, der Dampf kommt weiterhin aus dem gleichen Kessel wie das Espressowasser. Die Maschine eilt Temperaturmäßig zwischen zwei sehr verschiedenen Temperaturzuständen hin und her. Ich kann diese Limitation nicht vergleichen, der einzige Gastrobomber, an dem ich je geschäumt habe, hat mich ganz fies blamiert (http://www.kaffee-netz.de/ich-unbed...itzupdate-auf-spaziale-gastro.html#post263257). Ich kann aber sagen, dass ich die Dampfleistung der Silvia im täglichen Betrieb nie als mangelhaft empfunden habe und ich bin überwiegend Milchmischtrinker. Gerade seitdem ein PID (davor war der Auber eingebaut) die Temperatur anzeigt, man also auch relativ genau weiß, wann die Maschine wieder kühl genug für den nächsten Espresso ist, stört mich das Überhitzen kaum noch. Klar, einen Tisch voller Gäste kann ich nicht innerhalb von 3 Minuten mit 8 Cappuccini versorgen. Aber das kann nun wirklich auch jeder ganz anders bewerten.

    Der Preis im Vergleich:
    In meinem Einbaubeitrag habe ich den Preis des faustino mal dem Auber, den ich zuvor hatte, gegenübergestellt (vgl. http://www.kaffee-netz.de/espresso-...von-rancilio-kaufentscheidung-und-einbau.html). Bei aktuellem Wechselkurs, der dem faustino „in die Hände spielt“, liegt der Preisunterschied inkl. Versand zu einem Auber mit steam control und „pre-infusion“ (die keine ist, aber als shot-timer sehr praktisch ist siehe: http://www.kaffee-netz.de/espresso-...ss-silvia-und-auber-pid-mit-pre-infusion.html) bei 100€, nur mit steam control 120€. Für diesen Mehrpreis bekommt man die Möglichkeit einer echten Preinfusion, eine eingebaute Zeitschaltuhr, ein Display und so weiter. Natürlich ist der Einbau etwas schwieriger (vgl. dazu mein Fazit aus dem Einbauthread).

    Der Einbau:
    In meinem Einbauthread äußere ich mich umfänglich dazu. Man sollte schon einiges über Elektronik wissen, das heißt das Gaggia Beispielprojekt genau lesen und jeden Schritt verstehen) und ein erfahrener/geschickter Bastler sein. Wenn man aber umsichtig vorgeht, kann das Problemlos in eine Silvia eingebaut werden. Die Schritt für Schritt Verkabelung werde ich bei Gelegenheit noch posten.



    Die Funktionen und die caffé Software
    Alle Zusatzfunktionen werden über die caffé Software realisiert. Ist diese erst einmal auf das Board übertragen, wird die Software dort über die Taster am Display gesteuert. Die vielen Menüs sind übersichtlich gestaltet (trotzdem komplex, weil man sehr sehr viel einstellen kann) und man kann vor allem mit den Tastern super schnell durch die ganzen Punkte navigieren. Die einzelnen Dinge (Paddle, Drucksensor, Flowmeter und noch einige mehr), die dort eingerichtet werden müssen sind kinderleicht. Beim Paddle werden einfach die Stellungen 0% Pumpenleistung und 100% Leistung im Menü hinterlegt, auf und zu drehen variiert dann die Leistung entsprechend. Beim Drucksensor muss die Spannung bei 0bar und die Spannung bei maximal Druck, sowie der maximale Druck hinterlegt werden. Besonders positiv ist mir hier aufgefallen, dass für viele verschiedene Bauteile, die der Nutzer wählen kann kompatible Lösungen bereits hinterlegt sind.


    Der Funktionsumfang:
    Ich berichte von den Funktionen, die ich wichtig finde, bzw. die das Kit von anderen PID Programmen unterscheiden. Etwas technischere Themen wie „PID Performance“ kommen eher zu kurz, ich beschreibe das eher aus der Nutzerperspektive.

    - Zeitschaltuhr/Timer
    - Aufheizautomatik und Energiesparprogramme
    - PID: Temperatursensoren kalibrieren und Autotune
    - Messwerte und USB-Monitorsoftware
    - Paddle
    - Preinfusionsprogramme
    - Ramp and Soak
    - Entkalkungsprogramm

    Zeitschaltuhr/Timer:
    Bis dato hatte ich eine hässliche alte Zeitschaltuhr hinter meiner Espressomaschine, die jetzt ausgedient hat. Es ist möglich nach Lust und Laune die Maschine aufzuwecken und schlafen zu schicken. Hat man keine Zeitschaltuhr, ergibt sich hier eine (kleine) Ersparnis, die man in den Preis des faustino einrechnen kann. Übrigens kann die Maschine zu einer bestimmten Uhrzeit auch einen Alarmton machen. Wer also keinen Wecker hat und sein Handyladegerät gerade nicht finden kann: wenn ihr in der Küche schlaft, kann euch eure Espressomaschine wecken ;-)!


    Aufheizautomatik und Energiesparprogramme:
    Die Zeitschaltuhr hat bei mir aber an Bedeutung eingebüßt, weil die Warm up Funktion hervorragend funktioniert! Aktiviert man dieses Programm wird die Maschine zunächst über die Zieltemperatur hinaus aufgeheizt, dann wird zehnmal kurz die Pumpe mit niedriger Flussrate aktiviert und heizt so mit heißem Wasser aus dem Boiler die Brühgruppe auf. Zwischendrin wird immer etwas nachgeheizt und am Ende gibt es doch tatsächlich eine Punktlandung auf der Zieltemperatur! Innerhalb von 10 Minuten kriegt man die Maschine so wirklich durchgeheizt. Ich habe das nicht objektiv überprüft, aber die Maschine scheint mir deutlich wärmer als nach einer halben Stunde oder sogar Stunde Vorlaufzeit ohne Bezug, allerdings nicht so warm wie nach einem Tag Dauerbetrieb. Diese Eindrücke können sich aber noch ändern, da Silvia noch nicht wieder ihre Rückwand bekommen hat.

    Die Energiesparoptionen sind ebenfalls sehr praktisch. Man kann frei einstellen nach wieviel Minuten in den Eco-Mode gewechselt werden soll. Dort hält die Maschine dann eine vorgegebene Temperatur. Die Maschine kann etwa bei 80° gehalten werden, das Aufwärmen zur Bezugstemperatur dauert dann nicht lange während gleichzeitig wohl überproportional Energie gespart wird (ich habe es nicht nachgemessen). Zudem kann eine Standby-Zeit gewählt werden, ab der die Maschine gar nicht mehr nachheizt.
     
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  2. #2 octabeer, 01.08.2010
    Zuletzt bearbeitet: 17.08.2010
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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    PID: Temperatursensoren kalibrieren und Autotune
    Zunächst ist das Faustino kit ein PID für die Temperatur des Kessels. Die Vorteile solcher Regelungen für Einkreiser sind ja ausführlich diskutiert worden, sodass ich hier nur auf drei Unterschiede hinweisen möchte: Es gibt eine Autotune-Funktion, die einem hilft die richtigen Parameter zu finden.
    Etwas interessanter ist die Möglichkeit die Temperatursensoren zu kalibrieren. Als ich die Anleitung dazu las, dachte ich mir ehrlich gesagt: „Perfektionisten außer Rand und Band!“
    Dieser Messwert hat mich allerdings eines besseren belehrt:
    Ihr seht wie ich von einem kalibrierten Sensor, der dem Kit beiliegt, auf einen nicht kalibrierten der dem Kit ebenfalls beiliegt umschalte. Der Sprung ist der Unterschied im Messwert:
    [​IMG]

    Beide sind auf der Oberseite des Boilers angebracht. Es ist möglich, dass hier Heizwendeln laufen und der reale Unterschied nicht SOO groß ist. Wenn doch wäre es in jedem Fall ein Hinweis darauf, dass absolute PID Temperaturen quasi nicht übertragbar sind. Spannend wird die Möglichkeit der Kalibrierung auch dadurch, dass sich weitere Temperatursensoren anschließen lassen. Ich werde mir einen Wasser/Espressofesten zulegen, der dann auf kalibriert mal genau verrät wie warm/kalt der Espresso eigentlich rausläuft.

    Eine wichtige Fragestellung ist zudem WO die Temperaturmessung erfolgt (siehe dazu: http://www.kaffee-netz.de/espresso-...ung-eines-temperaturf-hlers-im-am-boiler.html). Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht und vielleicht wurde es hier im Forum auch schon thematisiert: bei dem Bezug, den ihr unten in Brühkurven seht, stürzt beim Bezug die gemessene Temperatur um 10° ab. Das liegt voraussichtlich an dem Ort der Messung und nicht an der realen Temperaturentwicklung im Boiler! Der Sensor ist über dem Kaltwassereingang platziert, wo beim Bezug die stärkste Abkühlung erfolgt. Dies wird häufig dafür genutzt die Zeitverzögerung bis sich der Temperaturabfall beim Bezug auf den Sensor auswirkt zu „kompensieren“. Das führt aber zu einer starken Überreaktion der Regelung. Die Temperaturstabilität über den gesamten Shot per PID zu erhöhen wird damit schwieriger. Die Ramp and Soak Funktion hat damit also einen höheren Nutzen. Wie das für eine Silvia technisch (Ort der Messung und Ramp and Soak Parameter) am besten umzusetzen ist, kann ich aber im Augenblick auch noch nicht sagen.



    Messwerte und USB-Monitorsoftware
    Das Faustino Board bietet die Möglichkeit die Messwerte live auf dem PC anzuzeigen. Dietmar hat extra für mich die Auflösung an die exotischen Maße meines Netbook angepasst, super Service! Ob man wirklich so technisch über den eigenen Espresso informiert werden will oder man doch lieber nur nach Gefühl entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Wenn nicht kann man sich über jeden Shot in etwa so informieren:
    [​IMG]


    Das ist ein Bezug den ich mit Paddle gemacht habe. Dazu unten mehr.

    Als erstes fällt natürlich auf, dass der gemessene Brühdruck sehr gezackt ist. Ich vermute das liegt an Wirbeln, die auf dem Weg zum Drucksensor entstehen. Der Sensor ist über ein T-Stück und eine sehr kurze Zuleitung zwischen Pumpe und Boiler angebracht. Da ich am den Zulauf ohnehin noch umbauen will, wird sich herausstellen, ob sich die Kurve glättet. Andere faustino Nutzer haben dieses Problem nicht.

    Schwierig ist derzeit auch die genaue Kalibrierung des Flowmeters. Dadurch, dass Luft aus dem System verdrängt wird, fließt Wasser ins System, dass nicht wieder als Flüssigkeit herauskommt. Zusätzlich sind die Espresso-Flussraten immer, um den Abfluss durch das Expansionsventil verändert. Da überlege ich allerdings derzeit, das Expansionsventil noch härter zu stellen, und die Pumpe nur mit niedrigerer Leistung bei korrektem Druck laufen zu lassen.

    Zu den obigen Messwerten habe ich auch zwei Fragen:
    Mein Manometer für die Brühgruppe hat 10,5 bar angezeigt, während der Sensor 12 bar angezeigt hat. Es gibt zwei Erklärungen: der Durchflusswiderstand der Maschine ist so hoch. Das (!)glaube(!) ich aber nicht so ganz, weil die Durchflussgeschwindigkeit, bei der geringen Menge, die bei Verschlussdruck über das Expansionsventil gefördert wird, keine so großen Verwirbelungen erzeugen sollte, dass der Widerstand so hoch ist und der Druck so stark abfällt.
    Zweite Möglichkeit wäre, dass das Manometer (und/oder auch der Drucksensor) falsche absolute Werte anzeigt (-en). Nun kann auch das falsch sein.

    Wieso bleibt nach dem Bezug so viel Druck im Boiler? Dort wo der rote Balken endet, habe ich die Pumpe ausgeschaltet. Möglich wäre folgende Erklärung: Das Magnetventil schließt den Weg des Boilers zur Brühgruppe, das verbleibende Wasser bleibt unter einem Restdruck, weil es ja nicht abfließen kann. Dafür spricht, dass der Druck sofort zusammenbricht, wenn man den Dampfhahn öffnet.

    Nun in einem anderen Thread wurde bedauert, dass es zu wenig Streit gibt im Kaffe-Netz und ich bin sehr harmoniebedürftig, aber mit dieser Messkurve stellt sich dann doch die Frage von Pumpen- und Brühdruck und der Korrektheit der Absolutwerte.


    Paddle
    Wie im Einbaubericht beschrieben ist das zunächst nichts weiter als ein Potentiometer, das dem faustino sagt wie viel Pumpenleistung ich aktuell gerne hätte. Man kann also wie bei einem Paddle während des Bezuges eine beliebige Druckkurve festlegen. Das aktuelle Outfit des Paddles ist noch eine Bastelei mit Augenzwinkern, das Potentiometer steckt einfach in einer Pappschachtel. Langfristig soll das Ganze in die Seitenwand der Silvia eingebaut werden und dann wird der Poti mit einem formschönen Hebel (Jemand Ideen??) auf und zu gedreht.
    Hier seht ihr eine weitere Brühkurven, die ich mit dem Paddle gemacht habe:

    [​IMG]


    Ansonsten habe ich zunächst versucht eine Preinfusion ala Gunnar zu machen, das heißt 2bar bis Tropfen zu sehen sind und dann hoch auf 9,5bar. Aktuell ist das zwei Gründen etwas schwieriger: hier wirkt sich das Zittern der Messwerte etwas auf den Überblick aus und noch ist beim Paddle kein „Halt“ implementiert, mit der man die Pumpenleistung auf Null reduziert OHNE dass das Magnetventil öffnet. So geht der Druck tendenziell nur nach oben, aber vielleicht wird das in zukünftigen Caffé Versionen abgeändert.

    Der Geschmack:
    Ich habe mit der Preinfusion noch nicht genug Erfahrung gesammelt (also Mahlgrad und Menge an Preinfusionsformen umfänglich variiert) und auch die Temperatur nicht so umfänglich verändert, dass ich jetzt schreiben könnte: Es schmeckt alles himmlich und mein Leben ist seitdem auch insgesamt sehr viel besser ;-). Ich darf aber in jedem Fall schreiben:
    Je nachdem wie ich mit dem Paddle meinen Bezug mache, schmeckt das Ergebnis deutlich verschieden. Der Geschmack deutet an, dass der Drucksensor korrekte Werte anzeigt. Die Espressi, die ich zwischen 9 und 10 bar beziehe, bilden deutlich mehr Crema und schmecken sachter als die bei ganz normalem Bezug, wo der Druck zwischen 11 und 12 bar liegt. Noch ist das alles aber nicht optimiert, sondern eher ein Rumprobieren. Wie reproduzierbar solche Kurven von Hand sind, kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Die bisherigen sahen sich in etwa ähnlich.

    Eine wichtige Folgerung daraus ist, dass es auch möglich ist einen Espresso mit 12 bar zu extrahieren, zumindest wenn das Expansionsventil entsprechend härter eingestellt wurde. Man kann also ohne die Maschine zu öffnen und die Schraube des Expansionsventil zu verändern ausprobieren, ob man sich für eine bestimmte Bohnensorte der 12 bar Fraktion anschließen will.


    Preinfusionsprogramme:
    Die caffé Software ist nicht auf ein Paddle angewiesen, da auch fertige Pre-Infusionsrampen möglich sind. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Pre-infusion mit 13 bar, Bezug mit 3 oder was euch einfällt. Einziges Problem die Pumpenleistung wird in Durchflussraten bei Leerbezug angegeben, man muss also etwas probieren bis die gewählten Durchflussraten dem gewünschten Druckniveau entsprechen. Ich bin nicht ganz sicher, aber wenn ich alles richtig verstanden habe, wird die Pumpe derzeit nur gesteuert und nicht geregelt, das heißt die Pumpe folgt einer vorgegebenen Größe, wie zum Beispiel 70% Leistung, orientiert sich aber nicht aktuellen Messwerten, die über einen Soll/Ist Vergleich die Pumpe regeln.

    Ramp and Soak:
    Leider hatte ich noch nicht die Zeit dieses Programm auszuprobieren. Über die Möglichkeiten habe ich oben bereits geschrieben, wer sich genauer informieren will, sollte zusätzlich Dietmars Thread lesen. Wenn ich das bei mir ausprobiert habe, schreibe ich etwas zu den Ergebnissen.

    Entkalkungsprogramm:
    Es gibt zudem ein automatisiertes Entkalkungsprogramm, das verschiedenste Einstellungen zulässt.

    Wer sich genauer über die einzelnen Funktionen und ihre technische Realisierung informieren will, kann sich die Caffé Software runterladen und dort das Handbuch studieren:
    http://www.projectcaffe.elementfx.com/
     
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  3. #3 octabeer, 01.08.2010
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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    Ich weiß nicht ganz genau, wer alles an der Programmierung der caffé Software beteiligt ist, mir erscheinen die Programmierer jedenfalls beängstigend genial! Was hier alles an kleinen Helferlein hinterlegt ist, die den Espressoalltag komfortabler machen, ist der Wahnsinn. Ich frage mich ob hier nicht ein neuer Typus von Espressomaschine entsteht:
    so eine Art Espresso-Halb-Automat mit unbegrenzten Möglichkeiten für Bequemlichkeit (Aufwärmautomatik, fertige Brühprofile) und Spieltrieb (Messen und Einstellen)?

    Die entscheidende Frage wird dabei natürlich sein: was tut sich in der Tasse?
    Ich für meinen Teil finde es interessant so viele Möglichkeiten zu haben auf das Ergebnis einzuwirken. Ob dabei in 500 Cappuccini und 230 Espressi Ernüchterung eintreten wird, weiß ich noch nicht. Gegenwärtig überwiegt der Spieltrieb.

    Beste Grüße
    octa
     
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  4. #4 ChristianK, 06.10.2010
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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    Hallo,
    mir ist nicht ganz klar wie Faustoino an die Pumpe angeklemmt wird. Ist da noch Hardware nötig um die Pumpe zu steuern?
    Gruß
    Christian
     
  5. #5 Mark_Twain, 06.10.2010
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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    Faustino steuert die Pumpe mittels eines Relais an. Das Relais (und eine Menge weiterer Teile) werden mit Faustino mitgeliefert. Dann kannst du die Pumpenleistung entweder manuell per "Paddle" steuern, oder Präinfusionsprogramme einprogrammieren und per Schalter abrufen.
     
  6. stehie

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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    In einem anderen Thread heisst es

    "Kurz zur Theorie: das faustino kit erlaubt eine Phasenanschnittsteuerung der Pumpe, das heißt die Leistung der Pumpe kann elektrisch hoch und runter geregelt werden."

    Hier heist es, die Pumpe wird mittels eines Relais angesteuert. Wie ist es denn nun wirklich ?

    Auf der faustino Webseite habe ich nichts dazu gefunden, das auf der Platine eine Anschnittsteuerung vorgesehen wäre !?

    So wie ich das sehe wird die "Leistung" dann ja nur durch Ein/Aus der Pumpe geregelt, u. Umständen das halt sehr flott.

    Gruß Stefan
     
  7. #7 Mark_Twain, 06.10.2010
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  8. stehie

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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    Mittlerweile bin ich darauf gestoßen das hier Halbleiter SSR Relais verwendet werden, das erklärt doch einiges. Finde ich genial ! Mich würde interessieren um was für Typen es sich hierbei handelt ?

    Je mehr ich über das faustino lese, umso interessanter wird es für mich und meinen geplanten Einsatzzweck, um eben genau das Problem der Preinfusionsregelung, nach "Paddle"

    Gruß Stefan
     
  9. #9 octabeer, 06.10.2010
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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    Hei!



    Also, in Sachen Preinfusion ist auf dem faustino board alles fertig integriert.
    Wenn ich alles richtig verstanden habe wird per Phasenanschnittsteuerung der Druck reduziert. Diese Ansteuerung wird mit einer Nulldurchgangserkennung und "zünden" des Triac über das Relais realisiert, das so nur Teile der Halbwelle der Stromversorgung, die den Pumpenkolben treibt, durchlässt. Es erfolgt eine Druck-Steuerung, keine Regelung! Das bedeutet die Pumpe wird auf einem bestimmten Arbeitspunkt gehalten.
    Eine Regelung ist angedacht, dann wäre es auch möglich unabhängig vom Fluss ein bestimmtes Druckniveau zu halten.


    Vom Handling her funktioniert die Preinfusion bestens. Die Preinfusion kann über zwei Wege gesteuert werden:
    Man gibt vorab ein "Leistungsprofil" ein, das dann nachgefahren wird. Bei diesen Brühprogrammen kann man allerdings dann nicht mehr eingreifen, wenn die Preinfusion schneller durchgezogen sein sollte oder so etwas.
    Die andere Möglichkeit ist, dass ein Potentiometer einen Kontrollstrom verändert, also das Auf und Zudrehen des Potis auf die Pumpe übertragen wird.
    Eine Preinfusion, die ich so durchgeführt habe seht ihr hier:
    [​IMG]



    !!!WICHTIG!!! Diese Grafik enthält die wahrscheinlich wichtigste Funktion des faustino NICHT!! Ich bin noch nicht dazu gekommen Ramp and Soak zu integrieren. Damit würde die Temperatur beim Brühen nicht so stark abfallen und vorher mit einem Heizstoß die Gesamttemperatur über den Shot hinweg stabilisiert werden.

    Bei der zitternden Druckkurve bin ich noch überfragt. Die Ausschläge könnten an Luftblasen in der Sackgasse des Druckmessers oder Verwirbelungen liegen, da die Werte bei ausgeschalteter Pumpe konstant sind und die Werte des Flow-Meters auch nicht so stark zittern. Ein cross talking kann ich ebenfalls nicht ausschließen, weil die Kabel noch nicht sehr geschickt verlegt sind. ich weiß aber nicht ob dann nicht noch größere Abweichungen angezeigt werden müssten.

    Sonst sieht man sehr gut, dass die Flussrate zum Fluten hoch liegt, dann einbricht, wenn der Druck gegen den Puck ansteigt und dann schließlich hochgeht, wenn ich zum Bezug übergehe.




    Zum Espressoleben mit Pre-Infusion kann ich mittlerweile folgendes berichten: Es lohnt sich!
    Bei den Bohnen, die ich jetzt verwende, verändert sich der Geschmack deutlichst, wenn man verrückte Brühkurven wählt:

    Wenn man die Preinfusion zu lange laufen lässt (die ersten 5 Sekunden der Extraktion auch noch mit 2 bar) wird der Geschmack karameliger, weniger Nussig/Schokoladig, insgesamt stark einebnend.

    Ein Brühprogramm ging mal völlig schief, der Druck war 10bar - 5 bar - 10 bar, das Ergebnis mit Milch und Zucker war sehr merwürdig.


    Ich bin bis dato am zufriedensten mit:
    Mit bis 3,5bar durchfeuchten, dann den Druck schnell, aber nicht schlagartig erhöhen bis auf 11 und dann langsam absinken, zum blondieren hin schnell abfallend.
    Das ergibt bei mir einen sehr nussigen, kaum bitteren Geschmack, der schön differenziert und voll schmeckt.

    Letztenendes müsste ja das Pressureprofiling in eingeschränktem Maße nichts anderes sein als den Bezug aufzuteilen. Also wenn ihr euren Shot im 5 Sekunden Takt in neue Espressotassen füllt und schmeckt wenn welche Aromen gelöst werden. Wenn der Druck und damit der Fluss niedriger ist, werden weniger Aromen gelöst. Man kann hier also unerwünschte Aromen vermutlich etwas rausreduzieren und hat trotzdem alles in einer Tasse.

    Insgesamt sind meine Ergebnisse deutlich konstanter geworden. Ich bin bekennender Milchmischtrinker, weil die Milch die dominanten Aromen dämpft und dafür kleine Noten schmeckbar macht. Deswegen suche ich immer nach dem Cappuccino, der sich herrlich im Mund entfaltet und perfekt schmeckt. Die anderen sind meistens nur gut, manchmal auch schlecht...

    Bei Silvia ohne alles und ohne Ahnung war das so alle 50 Tassen
    Mit Temperatursurfen alle 40
    Mit Auber alle 15-10
    Mit Mazzer Mini E Modell B alle 5-8
    Mit Faustino und geübter Preinfusion alle 3-5

    Was da wohl noch mit Ramp and Soak geht? ;-)


    Wenn ihr noch fragen habt zum Einbau oder zum Handling, immer her damit! Es steht aber auch schon einiges in meinen Beschreibungen und auch bei dem Einbauprojekt in eine Gaggia, das ich in meinen Beschreibungen auch verlinkt habe.

    Beste Grüße
    octa
     
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  10. escape

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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    Sehr interessante, Danke.
     
  11. #11 faustino, 06.10.2010
    Zuletzt bearbeitet: 06.10.2010
    faustino

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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    > Damit würde die Temperatur beim Brühen nicht so stark abfallen

    Kommt auch darauf an, wo der Sensor angebracht wurde. Wenn er sich bei einer Silvia auf dem Boilerdeckel befindet (d.h. in der Nähe des Kaltwassereingangs, möglicherweise noch vom Boilerwasser durch eine dünne Luftschicht unter dem Deckel getrennt), dann misst er beim Bezug eine stark abfallende Fantasie-Temperatur, gegen die er niemals etwas ausrichten kann oder muss. Je schneller der Sensor, desto mehr sieht man vom Abfall an dieser Position: ein Einschraubsensor sieht schlimmeres, als ein auf eine M4-Schraube geklebter Sensor.

    Meiner Meinung ist der Boilerdeckel eine ungeeignete Position - ich würde dort niemals einen Sensor anbringen. Mein Sensor wäre seitlich mit Arctic Silver Thermal Adhesive am Boiler angeklebt. Ein Thermostat auf dem Boilerdeckel würde den Dampf übernehmen. Ich besitze allerdings keine Silvia, um Theorien zur Silvia-Sensorposition zu verifizieren.

    Die falschen Messungen im Zusammenhang mit der Deckelposition, die bei anderen PIDs bewusst akzeptiert werden, um den PID beim Bezug schneller zur Reaktion zu treiben, haben den unangenehmen Effekt, den I-Anteil des PID 25s lang aufzuintegrieren: Der PID kommt in einen ungünstigen Zustand. Das führt entweder zu großen Überschwingern oder zu einem sehr langsamen Ausregelverhalten nach dem Bezug. Diese Nachteile muss man bei caffè! nicht akzeptieren, nur um eine schnelle Reaktion zu erhalten: da caffè! alles steuert, weiß der PID sowieso, wann die Pumpe läuft. Man muss nicht mit der Sensorposition tricksen. Die Reaktion des PID kann man dann sowohl über R&S als auch über parametrierte PID-Koefizienten modifizieren. Man kann z.B. den D- und/oder P-Anteil des PID für die Bezugszeit hochstellen. Oder sofort bei Pumpenstart 3-5s lang per R&S heizen (also die Heizleistung einfach vorgeben, denn in der Zeit träumt der Sensor noch) und danach die PID-Regelung übernehmen lassen.
     
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  12. #12 octabeer, 06.10.2010
    octabeer

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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    Hallo Faustino!


    Danke für die Ergänzungen!

    Ich habe über die Position meines Sensors damals nicht reflektiert und ihn wieder so eingebaut wie beim Auber davor. Ich wusste nicht mal, dass dort die Messung besonders schlecht wird. Da ich leider keine Zeit habe nach einem neuen Ort zu suchen und das Problem zu lösen, muss für den Augenblick diese Lösung herhalten.

    Zum Geburtstag und der überlebten Diplomarbeit gibt es dann ein Flüssigkeitsfestes Thermometer und viel Zeit zum Suchen einer guten Sensorposition! Ich werde berichten...

    octa

    P.S.: Die letzten Teile der Einbauanleitung sind jetzt auch fertig.
     
  13. #13 faustino, 06.10.2010
    faustino

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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    > Da ich leider keine Zeit habe nach einem neuen Ort zu suchen

    Exakte Position dürfte unkritisch sein - den 2. Sensor (TSic) irgendwo auf halber Höhe an die Seite kleben. Allerdings sind alle runden Boiler schlechte Klebekandidaten. Idealerweise feilt man den Boiler an einer Stelle an, um eine kleine, plane Fläche zu erzeugen. Den von mir mitgelieferten Platin-Ringösen-Sensor darf man keinesfalls verbiegen, sonst bricht das Glas-Platin-Element.
     
  14. #14 octabeer, 06.10.2010
    Zuletzt bearbeitet: 07.10.2010
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    AW: Darf ich vorstellen: Miss Silvia Faustino mit Paddle und USB!

    Hallo Dietmar!

    Dass man den Sensor nicht biegen darf hab ich in deiner Anleitung gelesen, in der Auberanleitung stands nichts. Der TSIC darf aber schon eingeklemmt werden, wenn ich so eine "Umfassungsschelle" nehmen würde, um ihn am Boiler zu befestigen?

    Es gab hier mal eine Diskussion, ob man einen Sensor in den Boiler versenken könnte. Mir würde es schon reichen einen Ort zu finden, der die Wassertemperatur gut abbildet. Aber wenn alles auf halber Höhe besser ist...

    Festkleben ist halt so eine einmalige Lösung, dass ich vorher gerne schauen wollte, was sich als Ort anbietet.

    Anfeilen. Herrje. Unten gibt es Kanten, wo der Boiler mit der Brühgruppe verschraubt ist, aber vielleicht ist es dort wieder zu träge.


    Ich glaube wir machen das ganz einfach ;-):
    Der Wasserzufluss und die Energie, die der Heizstab leisten entsprechen physikalischen Gesetzen die bekannt sind. Daraus basteln wir ein Modell, dass wir regeln und der Temperatursensor fungiert nur noch als Messgröße für den Beobachter. Das ganze auf das faustino board, das dann schon per w-lan über ein smart-phone app angesteuert wird, und fertig ist die Laube.

    Jetzt muss das faustino board nur noch die Kesselläuse unter Kontrolle kriegen und fertig ist das Espressowunderland.

    Beste Grüße
    octa
     
  15. #15 octabeer, 27.02.2011
    Zuletzt bearbeitet: 27.02.2011
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    Funktionsbericht Fortsetzung

    Hallo!

    Ich brühe nun seit einem halben Jahr mit dem faustino-kit und kann nun noch einiges mehr über das Handling und den Funktionsumfang schreiben.
    Zum Teil sind das Kommentare, die ich auch in anderen Threads angedeutet habe, aber ich möchte das nochmal für Kaufinteressierte hier zusammenfassen.



    Handling/Espressoalltag:
    Der faustino ist aus meinem Shotprozedere nicht mehr wegzudenken. Ich mag es die Schalter der Silvia zu benutzen, die Tastknöpfe des Auber für den Timer waren zwar nett, haben aber doch ein anderes Gefühl bei der Benutzung vermittelt.
    Mittlerweile ist das meiste eingestellt, mit guten Parametern regelt der PID einwandfrei. Besonders gut gefallen mir die komfortablen Menüs. Um Einstellungen zu verändern, kann man sich in Windeseile durch die Menüs drücken.
    Das einzige was ein wenig stört ist, dass die Kante der Metallmaske, die den Ausschnitt verdeckt, auch die erste Zeile des PID ein bisschen verdeckt. Eine dünnere Maske oder eine weiter hinten stehende Maschine würden das lösen, dann aber vielleicht einen Durchblick auf Elektronik erlauben. Nach dem Entfernen einer Beilegscheibe wurde die Verdeckung aber vernachlässigbar klein.
    Optisch bin ich nicht unzufrieden, aber überlege auf eine schwarze Maske und ein schwarzes Display mir orangenen Buchstaben zu wechseln, wäre dann etwas Silviamäßiger. Als ich das Kit bestellt habe, gab es die schwarze Maske noch nicht.

    Noch nicht hinreichend gewürdigt hatte ich folgende features:
    - Anzeige des Stromverbrauchs
    - Faustino als Messplattform
    - Statusmonitor
    - Ramp and Soak
    - Und noch einmal Paddle, weil sich das Handling verändert hat
    - Weiterentwicklung, Zukünftige Funktionen.


    Anzeige des Stromverbrauchs:
    Hier kann man die Effekte besserer PID-Parameter sehen, vermutlich sogar die Verkalkung beobachten. Ich habe mich aber immer noch nicht damit auseinander gesetzt, Silvia braucht halt was sie braucht. ;-)
    Aber für diejenigen, die sich einen Stromzähler kaufen würden, weil sie dann doch wissen wollen, was der Betrieb frisst, ist hier ein kleines Schmankerl. Es ist typisch für das Board, dass durch die Übergabe von allen Funktionen auf den Mikrocontroller alles realisiert werden kann, was programmierbar ist und das ist eine ganze Menge.

    Faustino als Messplattform:
    Einige werden meine Messexzesse (http://www.kaffee-netz.de/grunds-tz...infusion-und-kaltes-fluten-19.html#post564700 und http://www.kaffee-netz.de/espresso-...sensors-die-br-hgruppe-einer-miss-silvia.html) vielleicht schon gelesen haben. Eine der Funktionen von denen ich gar nichts wusste, als ich das Board kaufte, war dass es wirklich teures Messequipment ersetzt. Möchte man ein vernünftiges Multimeter, ggf. noch mit Funktion eines Datenloggers etwas um Brühkurven anzuschauen, ist schnell einiges Geld beisammen. Mit dem Faustino board in Kombination mit dem Statusmonitor hat man ein mehr als vollwertige und hoch funktionale Messplattform.
    Das heißt nicht, dass man sie so gebrauchen muss. Das bedeutet nur, dass man, Lust und Zeit vorausgesetzt, nach und nach wirklich komplett und vollständig herausfinden kann, wie die eigene Maschine funktioniert. Das geht auf sehr verschiedenen Niveaus. Ein günstiger etwas träger Typ K Fühler wird einfach mit Eiswasser und kochendem Wasser kalibriert und schon kann man problemlos grob den Offsett bestimmen, usw.
    Ich weiß mittlerweile sehr viel über die Silvia. Ich bin mittlerweile soweit gegangen einen Sensor dauerhaft in die Brühgruppe zu montieren, um wirklich einfach jedesmal zu sehen mit welcher Temperatur gebrüht wurde.


    Der Statusmonitor:
    Ein cooles Spielzeug oder praktisches Werkzeug ist der Statusmonitor. Die Kurven habe ich ja vielfach gepostet, sie bieten einen tollen Überblick über alles was man sich so fragen könnte:
    Wann ist die Silvia eigentlich WIRKLICH durchgeheizt?
    Einer der beiden mitgelieferten Sensoren auf die Brühgruppe, einer auf dem Boiler und 2 Stunden lang aufzeichnen.
    Wie hoch ist meine Brühtemperatur?
    Typ K Fühler ins Brühwasser (ok, etwas ordentlicher muss man den Messaufbau gestalten, aber technisch ist alles bereits da) und die Kurven aufzeichnen.
    Bei welchem Druck verändert sich der Geschmack?
    Wenn man einen Drucksensor hat, einfach die Messergebnisse aufzeichnen.

    Der Statusmonitor ist noch dazu flexibel und wird auch immer weiter erweitert, überarbeitet: Bei der neuesten Version (die ich allerdings noch nicht ausprobiert habe) kann man die Messreihen in Excel exportieren und damit mehrere Kurven übereinander legen. Videos und Screenshots konservieren, was der Monitor mal angezeigt hat. Eine wirklich tolle Funktion sind die offenen xml files: mit wirklich geringsten Kenntnissen kann man sich den Monitor so einstellen, dass er genau den Ausschnitt von Messwerten zeigt, den man gerade sehen will. Ist bei Brühkurven nur eine Spanne von 5° relevant, will man für einen Test wie gut der PID eingestellt ist doch 100° sehen, usw. Alles einstellbar. Kurven einblenden/ausblenden usw. ist alles möglich.


    Ramp and Soak:
    Das faustino board bietet die Möglichkeit für verschiedene Betriebszustände verschiedene Heizkonfigurationen zu fahren. Normalbetrieb mit PID, Bezug mit definierter Heizleistung oder 2 Punkt Zieltemperatur oder anderen PID Parametern, Preinfusion wieder mit anderen Parametern. Das geht für alle Betriebszustände (außer Heißwasserbezug? @faustino: ist da noch was geplant? Da könnte man das Tassen vorwärmen optimieren) und ist einem konventionellen PID weit überlegen.
    Das größte Potential hat natürlich Ramp and Soak während des Bezugs. Hier gibt es die Möglichkeit die Temperaturstabilität der Silvia zu verbessern. Ich habe dazu ja schon sehr viel geschrieben und erschließe mir auch gerade erst perfekte Programme. Kurzum es sieht danach aus, dass man (im Notfall mit angepassten Flussraten) die Silvia reproduzierbar Temperaturstabil machen kann. Das bedeutet der günstige Einkreiser verliert sein größter Manko. Beziehen heißt auch immer zu hoffen, alle Komponenten mögen die Temperatur haben, die sie normalerweise auch haben. Die geringe Godshotquote vor dem Board zeigte mir, dass dem nicht so war.

    Paddle:
    Es gibt auch weiterhin die Möglichkeit Druckkurven per Paddle festzulegen. Jetzt wurde auch eine Zone hinzugefügt, in der man die Pumpe auf Wait stellen kann. Letztlich ergibt sich die Funktion über den gesamten Shot den Druck zu kontrollieren. Pressure Profiling eben.
    Ich hatte mit dieser Funktion viel Spaß und habe bekannten Bohnen neue Geschmackskomponenten abgejagt.

    Weiterentwicklung, zukünftige Perspektiven:
    Alles was man sich vorstellen kann, kann auf dem Board implementiert werden. Es ist ein Mikrocontroller mit freien Ein- und Ausgängen. Was aus elektronischen Bauteilen und Programmierung sinnvoll umgesetzt werden kann, ist prinzipiell möglich.
    Sollte sich herausstellen, dass ein (\Regelungstechnische Kauderwelsch an) floating set point aus Ist-Werten der Boilertemperatur und Brühgruppe (/Regelungstechnische Kauderwelsch aus) sinnvoll ist, wäre das machbar.
    Es gibt eine Einschränkung: Wer caffé nutzen will, ist auf den Programmierer angewiesen, da der Code nicht öffentlich ist.
    Hier kommt aber ein zweiter Vorteil zum tragen: Die voranschreitende Entwicklungsarbeit! Faustino und der geheime im verborgenen programmierende Dr. No, verbessern die Software ständig. Es kommen immer neue gute Funktionen hinzu. Was mich besonders freut, ist die Offenheit für neue Ideen. Für mich wurden einige sinnvolle Änderungen eingeführt. Welches Produkt wird nach dem Kauf besser und das auch noch mit einer gewissen Orientierung an den Kundenwünschen?

    Faustino-Community:
    Durch die vielen Graphen und Messwerte nimmt die Vergleichbarkeit enorm zu. Das heißt der Austausch wird sehr viel einfacher. Prinzipiell wird es tatsächlich möglich Kochrezepte zu tauschen. Wozu? werden sicherlich viele fragen. Klar muss man sich hineinschmecken, aber wenn Phoenix sich schon die Mühe macht 90-92° vorzuschlagen, ist es doch nett von dort auszuprobieren und nicht erst 500 Gramm für das Finden passender Parameter aufzuwenden. Stattdessen kann von einem gutschmeckenden Korridor ausgehend versuchen, was man noch so alles an Geschmack findet.

    Nimmt man Paddle und Ramp and Soak zusammen, wird erkennbar:
    Je nachdem welchen Aufwand man betreiben möchte, bietet das faustino board eine vollständige Kontrolle über die relevanten Paramater eines Espressobezugs. Das bedeutet, dass man einem günstigen Einkreiser die Funktionalität sehr teurer Maschinen abtrotzen kann. Dazu gehört auch etwas Forschergeist, um die notwendigen Parameter zu ermitteln und Umbauten für Sensoren vorzunehmen. Oder ihr kauft eine Silvia und orientiert euch an dem was ich schon rausgekriegt habe ;-)…

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  16. #16 octabeer, 27.02.2011
    Zuletzt bearbeitet: 01.03.2011
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    Funktionsbericht Fortsetzung

    Geschmack:
    Es wurden hier im Forum verschiedentlich Kritik an diesem doch technisierten Zugang zum Espresso laut. Jeder wie er meint.
    Für mich gilt: Was schmeckt hat recht. Messen schmeckt nicht. Nach gar nichts. Meistens ist es sogar frustrierend und nervtötend und nur attraktiv, wenn man eigentlich an einer Diplomarbeit schreiben müsste, die noch nervtötender ist.
    Aber was mich antreibt, allem so genau auf den Grund zu gehen, ist der Geschmack. Alles begann vor 13 Jahren in einem Bergdorf in der Nähe von Sienna. Ich bekam einen Cappuccino für 90 Cent, der das köstlichste Kaffeegetränk war, das ich je zu mir genommen hatte. Es schmeckte nach Haselnuss. Einfach nur Haselnuss. Man könnte sagen ein Godshot. Ein Godshot bezogen von einer weißhaarigen Frau mit einer Plastikschürze mit Blumen drauf.
    Ich habe eine kleine und günstige Maschine und leider nicht so viel Zeit mich nur mit gutem Cappuccino zu befassen, wie die Dame in dem Café. Ich will aber jedes Mal einen köstlichen, einen perfekten Shot. Wirklich jedes Mal.

    Meine perfekten Shots waren am Anfang selten:
    Unter Ausnutzung aller Finessen des faustino boards mit Bohnen, die ich gut kenne, schaffe ich 9 von 10 Tassen so, dass sich ein perfekter differenzierter Espresso auf einem Milchteppich entfaltet. Das war es wert. Hätte es so nicht geklappt, hätte ich es mit einer Schürze aus Plastik mit Blumen drauf versucht.

    Resümee:
    Das faustino board ist nicht billig, aber im Vergleich zum Auber und dem Funktionsumfang auch nicht teuer. Die härteste Konkurrenz für das board ist meines Erachtens das easy-kit. Hier fällt nur die Preinfusion flach und die Bedienung erfolgt über ein externes Gerät. Einen Vergleich zwischen den beiden Lösungen werde ich gelegentlich mit anderen Nutzern des easy-kits verfassen.

    Kosten:
    275€ für das kit (mittlerweile schon ab 225, wenn man auf das Display verzichtet)
    Von mir verbaute Sensoren, die nicht nötig, aber verdammt cool sind:
    Drucksensor + Anschlussmaterial 60€
    Sehr schneller Typ K Fühler für Messung der Brühwassertemperatur 70€
    Ja das summiert sich fies. Aber was bekommt man für das Geld? Gibt es eine Maschine, die für 850€ (neue Silvia + faustino + meine zusätzlichen Sensoren) all die aufgeführten Funktionen bietet? Oder formulieren wir es um: Welche Maschine bietet für 725€ die Möglichkeit später mal Temperatureprofiling (+70€ für den Sensor) und Pressureprofiling (+60€ für den Sensor) zu betreiben, wenn einem der Sinn danach steht?
    Klar ist das eine Hypothese. Ich habe immer nur mit Silvia Espresso gemacht. Außer einmal und das war nicht schön (http://www.kaffee-netz.de/ich-unbed...ich-oder-blitzupdate-auf-spaziale-gastro.html). Genauso wenig standen diejenigen, die dem widersprechen würden mal vor meiner Maschine. Natürlich wird nicht jeder von diesen high tech Lösungen begeistert sein.
    Dennoch tut sich ein neuer Weg auch gerade für Anfänger auf:
    Silvia kaufen und 1 Jahr üben
    Easy oder faustino einbauen und damit für eine vertretbare weitere Investition zu einer Maschinenfunktionalität aufschließen, die in der Preisklasse nicht zu haben ist.

    Einbau:
    Nicht unendlich schwer. Ich habe für die Silvia ein Anleitung gemacht (http://www.kaffee-netz.de/espresso-...von-rancilio-kaufentscheidung-und-einbau.html). Die Comunity wird immer größer, vielleicht kommen ja noch mehr Maschinen dazu.

    Funktionen:
    Nun, einige, die für mich den Aufwand und den Preis rechtfertigen.
    Das wichtigste ist, dass die Maschine keine Black box mehr ist. Ja, das Problem steht vor der Maschine, aber wie soll sich das Problem denn bessern, wenn es nicht versteht was es tut? Wie soll das Problem wissen welcher Parameter welchen Effekt hat, wenn kein ceteris paribus sicherzustellen ist?
    Am Ende steht wie gesagt immer nur die Jagd nach dem perfekten Espresso. Ich bin ihm ein ganzes Stück näher gekommen. Näher als es mit einem Budget von 850€ möglich ist.



    Beste Grüße
    Octabeer.
     
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  17. #17 pavonist, 01.03.2011
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    AW: Funktionsbericht Fortsetzung

    Ich bin am ziemlich exakten Gegenpol deiner Loesung unterwegs (Pavoni), aber ich find's gut und spannend, was du machst - weiter so :)

    Gelacht habe ich hier:

    Gelacht deshalb, weil es ziemlich genau das Ablaufmuster ist, in das man mit dem Handhebel "automatisch" verfaellt:
    - knapp 1 bar Praeinfusion (sehr lange)
    - vorsichtig mit dem Hebel Druck aufbauen, bis es fliesst
    - wenn man jetzt nur auf den Fluss guckt, gibt's den gleichen Druckverlauf

    Parallelen ebenso beim Aufheizen:
    Ich bin da auch ungeduldig und beschleunige den Aufheizvorgang mittels Dampfablassen, Kolbenwasser in Kessel hebeln und Leerbezug. Lustigerweise beschreibt Pavoni das schon genauso in der Anleitung.

    Also doch am Ende alles irgendwie aehnlich - nur mit voellig verschiedenen Ansaetzen realisiert. Witzig.

    Die Perfektion, mit welcher man mit deiner Kiste da Espresso kochen kann ist schon etwas beaengstigend ;-)
     
  18. #18 ponzelar, 01.03.2011
    ponzelar

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    AW: Funktionsbericht Fortsetzung

    Hallo octa,
    nach wie vor meine Bewunderung für Deine professionelle Herangehensweise, nüchtern und Ergebnisorientiert.
    Zur Metallmaske: die Abschattung fiel mir bei meinen Einbauversuchen auch auf. Ich habe dann die Öffnung im Gehäuse angefast. Ergebnis ist deutlich besser. Kannst Du bei der Maske von Schaefer realisieren lassen. Wird nur teurer. Bei Deinem Hang zur Perfektion ist das sicherlich zweitrangig.
    Gruß Klaus
     
  19. #19 octabeer, 01.03.2011
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    Handgehebelt und "Potigepaddelt"

    Hallo Pavonist!


    Wie schön, dass sich jemand zu all dem äußert.

    Begonnen habe ich nur mit dem Interesse Pre-Infusion auszuprobieren und weil Silvia nun schon mal hier war und das faustino board angeboten wurde, kam es zu dieser high tech Lösung. Das ganze hat natürlich eine gewisse technologische Eigendynamik entwickelt. Wenn man einen Druckwert angezeigt bekommen kann, warum dann nicht einen Drucksensor anschließen? Wenn mann sich weitere Temperaturwerte neben der des Boilers anzeigen lassen kann, warum dann nicht einen Sensor in die Brühgruppe einbauen?
    Wenn man die Heizleistung hoch und runter drehen kann, warum dann nicht schmecken was sich in der Tasse tut?

    Am Ende geht es nur darum ein Gefühl für die Maschine und das, was sie wirklich tut, zu entwickeln, um vielleicht besseren Espresso zu brühen, genauer zu verstehen welche Parameter sich wie verändern. Vielleicht ist das der Vorteil von Handhebel-Maschinen. Mehr Kontrolle, mehr Möglichkeiten ein echtes Gefühl für die Masschine zu entwickeln...? Ich habe mich nie mit Handheblern beschäftigt, zu schwierig fand ich.

    Zum Vollautomaten wird Miss Silvia auch mit der Technik nicht, sie kann noch immer launisch sein. Kriege ich manche Bohnen mittlerweile wirklich sehr schön hin, gibt es Sorten, die mögen mich nicht (oder ich sie nicht?). All die Messwerte sagen ja nicht, was ich einstellen muss, aber geben doch wenigstens eine Richtung vor in die ich sinnvoll loslaufen kann.



    Beste Grüße
    octa
     
  20. #20 octabeer, 01.03.2011
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    Espressowissenschaft

    Hei Ponzelar!


    Ja, die Nüchternheit ist mir wichtig. Es gab ein schönes Video, als die Slayer noch in der Entwicklung war, bei dem irgendein Barista auf dem Prototypen mit verschiedenen Druckkurven gebrüht hat. Danach haben sie von den "orange flavours" geschwärmt. Auch wenn ich es ihnen glaube, hätte ich an ihrer Stelle mich nicht weniger begeistert gezeigt. =)
    Für mich ist es wichtig transparent zu erklären, was ich glaube rausgekriegt zu haben. Dann gibt es auch immer wieder geniale Tipps, wie von Indigo, dass die Abkühlung an meinem neuen Sensor die Abkühlung durch den Espressopuck sein könnte.
    Auch wenn die Versuchung groß ist, wie in pimp my ride zu erzählen, dass mein Leben jetzt auch insgesamt sehr viel besser ist ;-)

    Wegen einer Maske denke ich gerade darüber nach die Silviafront komplett neu in eine Maske von Schaeffer zu kleiden und auch gleich eine Aussparung für das Paddle zu machen. Und, klar, bei dem Aufwand gibt es nur noch upgrades MIT Silvia, nie wieder ohne =)

    beste Grüße octa
     
Thema:

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