Zum Tode von Dennis Ritchie

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  1. #1 nacktKULTUR, 13.10.2011
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    Ein wesentlicher Wegbereiter der heutigen Datenverarbeitung war Unix, sowie die Programmiersprache C. Der Erfinder / Entwickler von beidem, Dennis Ritchie, ist vergangenes Wochenende in Murray Hill gestorben.

    Auch OS-X, das dem Macintosh das Leben einhaucht, beruht auf dem Unix-Konzept. Vor kurzem mussten wir den Tod des Macintosh-Vaters, Steve Jobs, zur Kenntnis nehmen.

    Nun ist eine weitere Koryphäe von uns gegangen.

    Ein guter Artikel zum Werk Dennis Ritchie's findet sich bei heise online.

    nK
     
  2. #2 S.Bresseau, 13.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Danke nK, das ist völlig an mir vorübergegangen.

    Er hat Informatikwelt nachhaltig geprägt, ohne große Berühmtheit erlangt zu haben und auf den Titelbildern zu erscheinen. Zu Ritchie habe ich eine ganz andere emotionale Bindung als zu Steve Jobs. Ich habe C noch anhand des K&R Buchs gelernt. Wer heute eine Programmiersprache lernt (egal ob perl, Java, PHP, C++, Objective C, ...) lernt meistens die C-Syntax.

    Viel Grüße
    Stefan
     
  3. #3 Boris, 13.10.2011
    Zuletzt bearbeitet: 13.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Also die Objective-C Syntax hat mit der C-Syntax schon defacto nichts mehr gemeinsam ;-)

    RIP Dennis
     
  4. #4 nacktKULTUR, 13.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Das geht mir genauso. Guck mal hier, drei Bücher aus meiner Sammlung elementarer Werke:

    [​IMG]

    nK
     
  5. #5 S.Bresseau, 13.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    OT
    Du kannst weiterhin ganz normales C programmieren.

    Schon klar, für Klassen und Instanzen werden die eckigen Klammern und die (von Puristen abgelehnte) Dot-Syntax verwendet. Ich müsste jetzt in meinen Cocoa-Büchern kramen, um das mit Sicherheit belegen zu können: Ich meine, dass es letztendlich normale C-Funktionsaufrufe sind, die man sogar alternativ verwenden könnte.
    /OT
     
  6. #6 S.Bresseau, 13.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Knuth ist für mich einer der Giganten. Ich wollte mir schon lange mal The Art of Computer Programming antun, bin aber nie dazu gekommen.

    Pascal wurde auch bei uns an der TU als Lehrsprache eingesetzt (ich habe '85 angefangen zu studieren). Von seinem Erfinder, Deinem Landsmann Nikolaus Wirth, habe ich noch "Datenstrukturen und Algorithmen" in Erinnerung. Schwer zu lesen, aber es hat sich wirklich gelohnt.

    Ach herrje, ist das lang her. Ich werd alt.
     
  7. #7 Valentino, 14.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Ich durfte mich an meiner Alma mater seinerzeit noch mit Fortran rumschlagen - hat das (außer, daß es eine Programmiersprache ist) auch irgendwas damit zu tun?

    Gott, bin ich froh, da durch zu sein...
     
  8. #8 S.Bresseau, 14.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Aus dem Stegreif: Das original Fortran war neben Lisp die erste Hochsprache, stammt aus dern 50ern und konnte viel weniger als C (v.a. keine Rekursionen und keine dynamischen Datenstrukturen) und war auch sonst wesentluch unflexibler. Ich hab mal vor 20 Jahren ein Fortran-Portierungs-Projekt (Strömungssimulation) gemacht und dafür Fortran gelernt: Mir kam es so vor, als ob ein paar syntaktische Kontrukte (z.B. der "*"-Operator) in C eingeflossen sind. Fortran war (ist?) lange v.a. bei mathematischen Anwendungen sehr beliebt, es gibt (gab?) sehr gut ausgearbeitete Bibliotheken für die Ingenieurswissenschaften und die Physik. Ansosten habe ich keine allzu guten Erinnerungen an Fortran, außer diesem Klassiker von Ed Post:

    Real Programmers Don't Use PASCAL

    Viele Grüße
    Stefan
     
  9. #9 nacktKULTUR, 14.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Nein, Fortran ist eine Generation älter und geht zurück auf John W. Backus. Es wurde 1957 erstmals auf dem IBM System 704 installiert.

    So, wie Fortran den Fokus auf wissenschaftliche Programmierung gelegt hat, wurde COBOL für den kaufmännischen Einsatzbereich entwickelt. Es datiert zurück ins Jahr 1960. COBOL ist eine Weiterentwicklung von Admiral Grace Hopper's Flow-Matic (1955).

    nK
     
  10. #10 Valentino, 14.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Himmel, von Deinen lichtvollen Ausführungen hab ich bestenfalls die Hälfte verstanden ;-)
    Aber jetzt, wo Du's sagst, kommt da die eine oder andere unangenehme Erinnerung an u.a. Strömungsdynamik durch :shock:

    Edit: oops, nK war schneller...
     
  11. #11 infusione, 14.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    An so einem Fortran Strömungsprogramm hab ich auch mal gearbeitet. Eingelesen per Cardreader, bearbeitet an der Console mit lokalem Echo.

    Zum Topic:
    The C Programming Language lag auch auf meinem Schreibtisch.

    Ohne C kein Unix, kein Linux, kein Apache und kein kaffee-netz.
    Mit C fing alles an.

    Auch mir geht es so, dass mir DR näher liegt als Steve Jobs.

    RIP Dennis.

    P.S.
    Danke für den "Real Programmers" Link. Hatte ich schon aus den Augen verloren.
     
  12. #12 cafePaul, 14.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    für physikalische Modelle/Simulationen empfand ich Fortran als deutlich praktischer als C.
    Für hardwarenahe Probleme wie Steuerungen war C praktischer.

    in diesem Sinne:
    "We're back to the times when men were men and wrote their own device drivers"
    Linus Thorvalds
     
  13. #13 betateilchen, 14.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Programmiersprachen

    und hört mir bloss auf mit Cobol *würg* was bin ich froh, dass ich das seit 20 Jahren nicht mehr brauche...
     
  14. mamu

    mamu Mitglied

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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Mensch S.Bresseau, dann bist Du ja auch ein Computerheini wie ich. Aber die Bücher waren 4 Jahre später noch die gleichen ;-)
    Wirth und sein Pascal Nachfolger Modula-2 und ADA waren bei und auch ein Thema.

    Und ja, 2011 ist für Computergrößen ein wirklich schlechtes Jahr. Mir tut es auch um Ritchie leid.
     
  15. #15 nacktKULTUR, 14.10.2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15.10.2011
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    AW: Zum Tode von Dennis Ritchie

    Im Gedenken an Dennis Ritchie noch ein paar Informationen. Ritchie hat intensiv mit Multics auf einer Honeywell 6180 (Großrechner) gearbeitet.

    Honeywell 6180:
    [​IMG]

    Multics ist eine Fortentwicklung von CTSS, welces für die IBM 7094 geschrieben worden ist. Dies waren die ersten Time-Sharing Betriebssysteme - in einer Zeit, in der Stapelverarbeitung (batch processing) das Maß der Dinge war.

    IBM 7094:
    [​IMG]

    Darüber frustriert, dass das Multics auf dem Honeywell-System nicht immer verfügbar war, hat Ritchie auf einem unbenutzten pdp-7-Rechner angefangen, eine Multics-Implementierung auf einem Kleinrechner zu schreiben. Unix (ursprünglich Unics) ist ein Wortspiel auf Multics. 1969 war die erste Version fertig. Später wurde Unix auf pdp-11 portiert.

    Noch etwas Hintergrund: Es gibt einen guten Film, in dem Fernando José Corbató, der Chefentwickler von CTSS und Multics, zu Wort kommt: 1963 Timesharing: A Solution to Computer Bottlenecks.

    Beste Grüsse von nK, der seit Anfang der 70er Jahre solche Rechner programmiert hat.
     
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