schnelles vs. langsames Rösten

Diskutiere schnelles vs. langsames Rösten im Vom Rohkaffee zum Selbströster Forum im Bereich Rund um die Bohne; Liebe Netzies, mehr und mehr festigt sich bei mir folgender Eindruck, der übrigens sehr pauschal klingt: Schnelles Rösten, d.h. höhere...

  1. flix

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    Liebe Netzies,

    mehr und mehr festigt sich bei mir folgender Eindruck, der übrigens sehr pauschal klingt:

    Schnelles Rösten, d.h. höhere Starttemperatur, steile Röstkurve und natürlich kürzere Röstzeit max. 15-16 min. betonen eher die fruchtigen Seiten eines Kaffees. Langsames Rösten, d.h. niedrigere Starttemperatur, flachere Röstkurve und längere Röstzeit 18-22 Min. betonen eher die Süße bzw. Schokoaromen eines Kaffees. Wie sind da Eure Erfahrungen?
     
  2. #2 Frankhh, 08.12.2011
    Frankhh

    Frankhh Mitglied

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    ... es ist ja bekannt, dass sich der Anteil an Säure im Kaffee letztendlich nur über die

    Dauer des Röstverlaufs abbaut.

    Wenn in deinem Fall beide Bohnen den selben Röstrad haben, einmal mit 16 Minuten und einmal mit 20 Minuten, ist der Quickroast dominater an Säure.

    Der Anteil an Karamelisiertem Zucker dürfte in etwa gleich sein, jedoch tritt dieses Zuckergeschmackempfinden aufgrund der fehlenden Säurebetonung in den Fordergrund.

    Gruß
    Frank
     
  3. jutta

    jutta Mitglied

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    Ja, Franks Äußerungen ist im Wesentlichen nichts hinzuzufügen. Grafisch veranschaulicht findet es sich bei Jan Bersten: Tea sinks, Coffee floats.

    Dort sind für Bitterstoffe, Säure, Aroma und Körper entsprechende Grafiken

    Gruß Karlheinz
     
  4. egodoc

    egodoc Mitglied

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    Dieses Thema sollte unbedingt weitergeführt werden, ist ja essentiell.
    Ich möchte nur drauf hinweisen, dass es Kaffees gibt, die bei zu langem Rösten ziemlich gallig bitter werden, ist mir schon passiert.
    (Namen leider vergessen. Maragogype?)
    Bei erzwungenen Kurzzeitröstungen in einer Trommel mit potenter Heizung kann es natürlich leicht zu Verbrennungen kommen.
    Mit geringerer Menge kann man natürlich wesentlich schneller rösten!
    Gibt es überhaupt ideale Zeiten? Für Espresso, Cappucino, diverse Sorten? Hier wäre eine systematische Bibliothek wünschenswert, aber es wird nicht dazu kommen, weil nicht dasselbe Rezept für alle Röster passen wird, und weil die Geschmäcker verschieden sind.
     
  5. #5 silverhour, 05.07.2012
    silverhour

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    Es gab dazu irgendwann mal einen "Sammlung von Röstprofilen"-Thread. Aber der ist eingeschlafen ....
     
  6. flix

    flix Mitglied

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    Ein weiterer Eindruck verfestigt sich: wir Kaffee schneller geröstet höre ich die cracks deutlicher und duften direkt mach der röstung ganz verführerisch. Bei langsamen vermisse ich das etwas....
     
    bauhaus1964 gefällt das.
  7. mbabst

    mbabst Mitglied

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    Beim langsamen Rösten habe ich die Säure deutlich besser unter Kontrolle. Ich habe gerade 500g Sidamo von Roger aus der Schweiz langsam geröstet mit dem Behmor. Erster Crack um die 18 Minuten, Abbruch bei 22 Minuten mit dem zweiten Crack. Ergebnis, himmlisch fruchtig und süss, wie Sirup, kaum Säure. Was ich sagen will, eine langsame Röstung kann gleichzeitig fruchtig und süss sein.
     
  8. pingo

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    wie wäre es mit "einfach ausprobieren"?
    Das ist sehr lehrreich!
    Sehr schöne Texte dazu gibt es aktuell bei Sweet Maria....
     
  9. pingo

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  10. #10 cafesolo, 09.07.2012
    cafesolo

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    Genau danach habe ich die letzten male geröstet. Und die Ergebnisse sprechen für sich. Wieso viele Bienenbesitzer mit Start-Temperaturen von 200°C und mehr beginnen u. keine bitteren Kaffee's bekommen ist mir ein Rätsel.

    Gruß Uwe
     
  11. pingo

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    bitter? igitt!
     
  12. 'Ingo

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    Hi Uwe,

    magst du das bitte noch kurz hier "zitieren" was die Erkenntnis von SM im Link ist?
     
  13. flix

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    Hat jemand eine logische Erklärung, warum eine Einstiegstemperatur von 200 C ausgerechnet bei der Biene einen bitteren Geschmack produzieren sollte? Ich habe meine Einfülltemperatur auch auf ca. 180 heruntergefahren, ich schmecke aber keine "Erleuchtung"..
     
  14. 'Ingo

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    Meine Biene arbeitet mit dem 3.2KW Einwegkochfeld und ich versenke die Flamme quasi in der Trommel, so legen sich die Flammen ein wenig an den Radius an.
    Uwe hat IMHO einen recht großen Abstand zur Trommel, evtl. ist genau da das Problem der partiellen Überhitzung.
     
  15. #15 baumkaffee, 11.07.2012
    baumkaffee

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    AW: schnelles vs. langsames Rösten

    wenn ich mich mal in die Diskussion etwas einklinken darf...
    3,2kw heizleistung für ca350g Bohnen... ganz schön überpowert der Röster
    Ich glaube da dürfte der Root Cause zu suchen sein.
    Hab ja nun auch schon ein paar Tonnen geröstet, deshalb erlaub ich mir da mal nen Kommentar.
    Die Röstanfangstemperatur ist die Temperatur wo die die letzte Charge aus dem Röster kommt. Kann mir nicht vorstellen, dass ein Röster seinen Röster auf 180 Grad abkühlen läßt vor er die nächste Charge röstet. Wenn die neuen Bohnen reinkommen, dann geht es er erst mal in den Keller mit der Temperatur
     
  16. #16 cafesolo, 11.07.2012
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    Hallo Ingo,

    ich wollte damit sagen, dass ich mich bei den letzten Röstungen an den Texten/Temperaturen usw. von Sweet Maria orientiert habe.

    z.B Stretchin' Out the Roast: Part 1 | Sweet Maria's Coffee Library (finde ich sehr interessant)

    Die hier geschilderten Röstversuche für eine ideale Röstung wurden ja mit einem Trommelröster Probat PRE 1Z gemacht. Die Starttemperatur ist dort mit 320°F also 160°C angegeben. Das bestätigte wiederum meine Versuche
    mit den niedrigeren Temperaturen die ich auf Grund von bohnenschorsch's Tipp gemacht habe. Desweiteren habe ich mich an den Endtemperaturen für die einzelnen Röstphasen gehalten z.B CR+ 218-224°C usw. Bohnenschorsch hat ja nochmal was Interessantes zu .....Die Nähe der Flammspitzen zur Trommelwand sowie die Flammgröße / Heizleistung machen einen sehr deutlichen Unterschied......... geschrieben. Vielleicht kann man wirklich die eine Biene gar nicht mit der anderen Vergleichen. Das würde erklären warum hier einige Bienenbesitzer evtl. gar keine starken Bitter/Röstnoten bei Starttemp. um die 200°C in ihren Röstungen haben. Für meine Röstungen der meisten von mir verwendeten Rohkaffee's steht fest, dass ich unter 200°C bleiben muss. Evtl. gibt es den einen oder anderen Kaffee der das braucht, aber das werde ich ausprobieren müssen. Im Moment liege ich mit 160-175°C sehr gut.

    Gruß Uwe
     
  17. #17 Roger / KAFISCHMITTE, 12.07.2012
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    Doch genau das.
    Bohnen raus, abkühlen auf 160 Grad, aufheizen bis zur Zieltemperatur, Bohnen rein.
    Ich röste aber mit 6 trägen Heizelementen. Deshalb mache ich das.

    Gruss aus der Schweiz

    Roger
     
  18. #18 baumkaffee, 12.07.2012
    baumkaffee

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    Bohnen raus, abkühlen lassen um dann wieder auf die Zieltemperatur aufzuheizen bevor die neuen Bohnen reinkommen? Versteh ich jetzt ned so ganz.
     
  19. #19 cafesolo, 12.07.2012
    cafesolo

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    Hallo hubie, dass verstehe ich nicht ganz. Das würde ja bedeuten, dass z.B bei einer FC oder FC+ Röstung die ja in den Bereich von bis zu 230°C geht, die Starttemperatur in etwa der Temperatur entsprechen würde. Das scheint mir doch etwas zu hoch zu sein. Deshalb läßt Roger auch den Röster wahrscheinlich wieder etwas abkühlen.

    Gruß Uwe
     
  20. flix

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    ??????? Ich versteh nix mehr...
    Egal, der Gaskocher hat ordentlich Power. Seltenst bis nie läuft er auf 100%. Meistens maximal bei 70% es sei den es windet recht in Balkonien. Auch meine Flamme schmiegt sich an die Trommel. Genau dies scheint ja den Unterschied zu machen.
     
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