Wassertemperatur bei Maccinettas

Diskutiere Wassertemperatur bei Maccinettas im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Ein Problem bei der Herdkännchenmethode ist ja bekanntlich das zu heiße Brühwasser. Wie heiß ist das eigentlich? Ist die Brühtemperatur des...

  1. pibach

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    Ein Problem bei der Herdkännchenmethode ist ja bekanntlich das zu heiße Brühwasser.
    Wie heiß ist das eigentlich?

    Ist die Brühtemperatur des Wassers, dass durch das Steugrohr hochgedrückt wird tatsächlich um 100° heiß?
    Und ist das Wasser dann bei Ventilkännchen wie Mukka oder Brika heißer? Über 100°?

    Ich frage mich, ob man darauf etwas Einfluss drauf nehmen kann.
    Also erstmal den Prozess genauer verstehen.

    Meine Überlegungen dazu:
    Wenn das Wasser siedet hat es ja 100°, unter etwas Druck vielleicht auch mehr.
    Nun wird in einer Herdkännchenmaschine das Wasser von außen erhitzt, ggf. nur von unten.
    Das Wasser selber hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit erwärmt sich also überwiegend über Durchmischung. Um Wasser durch das Steigrohr hochzudrücken muss eine gewisse Ausdehnung stattfinden.

    Nun ist es wohl so, dass das Wasser nur am Boden siedet, das hochgedrückte Wasser aber etwas unter dieser Temperatur bleibt. Wie viel etwa?

    Welchen Einfluss hat dabei der Druck (Mukka, Brikka), Wasserfüllstand, die Länge des Steigrohres, zugeführte Hitze/Aufheizgeschwindigkeit, oder eine Art "Abschirmung" des Steigrohres (wie bei der Miss Combi Duo) darauf?

    Jemand ne Idee?
     
  2. Indigo

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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Leider habe ich zum Thema "Perkolationsprinzip" in den Weiten des Netzes nichts gefunden.
    Meine These wäre aber, dass das Wasser weniger als 100° hat.
     
  3. #3 aideron, 31.10.2013
    aideron

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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Zur Wassertemperatur kann ich jetzt auch nix sagen. Allerdings werden gerade die Herdkännchen aus Aluminium ordentlich durgeheizt und ich könnte mir gut vorstellen, dass das Wasser unten auf knapp über 100°C geheizt wird und dann beim Aufsteigen auf knapp unter 100°C herabgekühlt wird. So kommt das Wasser dann oben mit ca. 98°C oder so auf den Kaffee und das sind halt nach den üblichen Maßstäben für Espresso (88°C +- 2°C) ein paar Grad zuviel.

    Wie man da jetzt Einfluss auf den Geschmack üben kann? Meiner Meinung nach durch:

    - Kaffee kaufen der höhere Temperaturen verträgt (also eher hellere Röstungen)
    - diesen nicht zu fein mahlen, damit das Wasser zügig durchfließen kann
    - Herdplatte aufheizen und den Perkulator erst draufstellen wenn der Herd ordentlich heiß ist (damit es nicht zu lange dauert und noch mehr überhitzt)
    - Wasser im Wasserkocher vorkochen und schon sehr heiß in den unteren Teil einfüllen
    - Perkulator aus Edelstahl statt Aluminium verwenden (wegen geringerer Hitzeleitfähigkeit, ich bin da aber echt Laie!)

    Das sind natürlich jetzt eher Tricks, die wenn man mehr drüber nachdenkt einen komplett vom Bialetti o.ä. abrücken lassen sollten. Im Urlaub nehme ich schon meinen 6 Tassen Herdkocher aus Edelstahl von Bialetti mit und bediene den mit eigenhändig vor dem Urlaub vorgemahlenen eher hell gerösteten Kaffee. Hat uns immer gut geschmeckt als Grundlage für Milchkaffee mit heißer Milch via Aerolatte geschäumt. Die anderen von mir oben genannten Tricks wende ich nicht an (also kein Wasser vorher erhitzen, kein Herd vorheizen) und nehme auch keine Mühle mit...
     
  4. pibach

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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Ok 98° Grad ist erstmal ne Schätzung die man annehmen kann. Also knapp unter der Siedetemperatur.
    Aber: hätte eine Brikka mit mehr Druck dann nicht eine viel höhere Temperatur?
    Wenn wir mal 2 Bar Druck annehmen, würde die Siedetemperatur im Bereich von 130° liegen. Das kann aber nicht sein, würde dann nicht so schmecken. Nach der Geschmacksprüfung scheint es vielleicht so um 95° zu liegen. 98° schmeckt ja auch schon recht verbrannt, oder? Wer traut sich da eine Einschätzung zu?

    Zu den Tricks:
    Wichtig ist ja auch, dass sich der obere Teil des Kännchens passend erwärmt. Sollte wohl so um 60° haben, um den herausströmenden Mokka nicht zu sehr abzukühlen - oder zu verbrennen.
    Wenn man zu schnell erhitzt z.B. drumrumlodernder Gasflamme wird bei mir die Kanne zu heiß, da kann das Alu den Kaffee im Sieb anbrennen. Oder auch die ersten Tropfen die oben rausströmen.
    Bessere Ergebnisse hab ich, wenn ich langsam erhitze.
    Ich vermute auch, dass langsame Erhitzung die Durchmischung verringert. Ob damit u.U. das hochströmende Wasser sogar kühler bleibt?

    Der Erhitzungsprozess des Wassers ist wohl so, dass das wärmere Wasser entlang der Wände aufsteigt, das kühlere Wasser absteigt.
    Die Abschirmung, wie in der Miss Duo sorgt dann u.U. für kühleres Wasser im Ansaugbereich des Steigröhrchens. Dort scheint jedenfalls die kühlste Stelle zu sein.

    Könnte man eine Abschirmung vielleicht so bauen, dass die Vermengung des Wassers bei bestimmter Erhitzung recht gut die gewünschten ca 92° trifft?

    Dagegen spricht, dass das noch keiner so gebaut hat, also ist die herkömmliche Konstruktion vielleicht gar nicht so weit weg von den 92°?

    Hier mal ein ergoogeltes Bild zu Perculator:

    [​IMG]
     
  5. pibach

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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Hier noch Bild der "Abschirmung" bei der Miss Combi Duo aus anderem Thread. Ich weiß, das ist als Messbecher gedacht. Aber diese Abschirmung müsste auch die Durchmischung des Wasser stark einschränken und damit dürfte die Wassertemperatur innerhalb deutlich niedriger sein, als außenrum. An dem Punkt, wo das Wasser ins Steigrohr gelangt, ist die Temperatur dann vielleicht gerade passend? Oder müsste man die etwas anders bauen?
    So eine Abschirmung könnte man sich jedenfalls leicht basteln und damit wohl Einfluss auf die Temperatur nehmen.

    [​IMG]
     
  6. #6 pibach, 05.11.2013
    Zuletzt bearbeitet: 05.11.2013
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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Hab hier noch 3 interessante Sachen dazu gefunden:

    1) Den Bodum "Vacuum" Kocher: Crew Review: Bodum Pebo Vacuum Pot - YouTube
    Da der aus Glas ist, kann man den Siedeprozess schön sehen.

    2) Den Kocher Napoletana. Der hat auch so eine Abschirmung, ähnlich wie die Miss Combi Duo. D.h. man kann das Wasser außen zum Kochen bringen, das innere Wasser bleibt dann noch unterhalb der Siedetemperatur. Beim Umdrehen presst dann nicht nur die Schwerkraft sondern auch der restliche Wasserdampf (Kanne noch >100°). Für richtig Druck ist die aber wohl nicht gebaut. Wäre aber denkbar, das so zu konstruieren.

    Warum hat eigentlich die Maccinetta den Napoletana Flip-Kocher schließlich verdrängt? Ich vermute mal, dass u.U. heißes Wasser beim umdrehen oder schließlich beim auseinanerbauen über die Hände läuft.

    3) Den Cuor di Moca Kocher. Der schaltet offenbar temperaturabhängig ab. Hier ein aufschlussreiches Review dazu.
     
  7. #7 cafesolo, 05.11.2013
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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Mist, haben sich die Brühtemperaturen schon wieder geändert.
     
  8. pibach

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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Also um das mal konkreter zu machen: Ich überlege mir dazu z.B. einen solchen Edelstahlbecher zu nehmen und Bodenteil absägen, ergibt also einen Ring. Den dann immer in den unter Teil der Kanne stellen, so dass er Steigroh/Sieb gegen das aussen kochende Wasser abschirmt. Müsste halt einer sein mit dem richtigen Durchmesse, also so dass er das Sieb umschließt, aber noch durch die Öffnung der Kännchens passt.
    [​IMG]
    Was meint ihr, bringt das was?
     
  9. #9 gunnar0815, 05.11.2013
    Zuletzt bearbeitet: 05.11.2013
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  10. pibach

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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Hab meine Abschirmungsidee mal gezeichnet:
    [​IMG]
     
  11. #11 gunnar0815, 08.11.2013
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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Interessanter weise komme ich bei meinem Bialetti am Sieb innen gemessen T1 schwarz (also fast am Kaffee) ohne Ventil nicht über 90-94° C Da passt zum ende die Temperatur dann genau
    [​IMG]
    Dann müsste deine Maßnahme zu wenig Temperatur erzeugen.
    Gunnar
     
  12. pibach

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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Diese Temperaturkurven sind echt super!

    Scheint alao schon gut abgestimmt ab Werk. Allerdings geh ich ja von 6 bar aus, d.h. kleines Gewicht oben drauflegen. Und natürlich feiner mahlen und etwas andrücken. Wird dann espressoähnlicher.

    Ich hatte ja auch schon vermutet, dass das Alu deutlich heißer ist als das Wasser. Mir verbrennt der Kaffe am Rand im Sieb.
     
  13. #13 thirdcrack, 10.11.2013
    Zuletzt bearbeitet: 10.11.2013
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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Hallo,

    habe Beiträge von diesem Thread kopiert. Vielleicht finden wir hier schneller die Antworten...
     
  14. #14 thirdcrack, 10.11.2013
    thirdcrack

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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Hallo,

    Finde lustig, daß das Experimentieren mit Herdkännchen-Temperaturmessungen fast gleichzeitig gestartet worden sind. Ich spiele mit meinem Brikka und einem 4-Kanal Temp-Logger auch erst seit einem Monat. Ich messe an vier stellen: 1. Kaffeepuk, 2. "Kessel", 3. Aluwand des Oberteils, 4. ausströmender Kaffee. Wasser: 80,0g, Kaffee: 17g (Feinheit näher zum Espresso als Filter.

    1. Messung mit Kaltstart

    2. Messung "progressive" Methode, mit bis zum Siedepunkt vorgewärmtem Wasser (siehe Video von Square Mile)

    3. Wie die 1. Messung aber ohne Ventil

    4. Wie die 2. Messung aber ohne Ventil

    Ich habe auch mit Elektroherd angefangen, fand aber nicht zufriedenstellend, daher seit einer Woche bin mit einem Gasherd (Campinggas) "unterwegs". Viel feiner regulierbar. Anbei einige Bilder vom Hardware:

    [​IMG]
    [​IMG]
    [​IMG] [​IMG] [​IMG]
    Pibach:

    Da bin ich baff. Auf die Idee, die Sensoren durch das Überdruckventil zu verlegen muss man erstmal kommen! Hast Du da noch ein 2. Loch gebohrt??
    Jetzt sind wir alle auf Messkurven gespannt!

    Mich würde noch interessieren, ob die Wassertemperatur im Kessel unterschiedlich verteilt ist. Ich hab ja die Theorie, siehe hier, dass sie außen höher ist als mittig unten also am Steigrohrpunkt, wo Du auch misst. Das heißt, das Wasser steigt bei Erhitzung an den Kesselwänden auf und sinkt zur Mitte ab. Dadurch kann es sein, dass es außen siedet aber im Steigrohr noch etwas kühler bleibt.

    thirdcrack:


    Daß der Ventil fliegen muss, war gleich am Anfang klar. Über die Kaffeepuk-Messung habe ich länger nachdenken müssen. Ist aber im Grunde genommen auch ganz easy. Mit dem Filter muss man etwas spielen bis das 1mm Loch mit dem 1mm Sensor getroffen wird... Kaffeemehl wird natürlich nachher eingefüllt. Ja, ein zweites Loch war notwendig für die gleichzeitige Messung. Ist ja nix kaputtgegangen damit. Der Rechner mit den Tempkurven (am Bild) spielt aktuell verrückt. Will aber morgen in der Rösterei eventuell ganz neue Messungen durchführen mit völlig identischen/verleichbaren Bedingungen (Flammenhöhe, Wasser/Kaffeemenge/Mahlgrad). Lustig aber eine Person ist für so eine Messung eigentlich schon zu wenig.

    Ich wäre überrascht, wenn da beim Wassertemperatur im Kessel grosse Differenzen gäbe. Ich kann es checken.

    Pibach

    Also ich wäre da eigentlich auch überrascht.
    Andererseits kann ich mir nicht so recht erklären, wie der hohe Druck zustande kommt, dazu muss das Wasser ja irgendwo sieden und das würde ja bedeuten, dass da 130° oder mehr sind. Dann müssten im Kaffe auch weit über 100° ankommen, ist aber wohl nicht der Fall. Oder? Deine Messungen werden da hoffentlich Klarheit bringen.

    thirdcrack:

    Die Temperaturen verfolge ich natürlich akribisch. Zwischen 126-127 Grad (Kesseltemperatur) öffnet der Ventil. Spitze ist bei 130 (sowohl Kessel als auch Kaffepuk). Auf dem Bild sieht man auch: Kaffeepuk rote Linie (steigend) 124, Kessel leicht steigend bei 130).
    Mit der Flammenhöhe will ich noch spielen. Ist aber toll, daß hier das Thema so "heiss" diskutiert wird. Leider (eigentlich spitze :smile:) Rösterei wird aktuell umgesiedelt, daher relativ wenig Zeit zum Kaffeespielereien....

    Sobald ich die vier x vier Tempprofile habe, werde ich hier posten.

    Pibach:

    Also das dürfte den Kaffe ja verbrennen.
    Schmeckt aber trotzdem. Schon komisch, oder?
    Ich hatte dazu ja die Idee, einfach einen Edelstahlbecher in den Kessel zu stellen und damit die Wassertemperatur darin niedriger zu halten.
    Ich frage mich allerdings, warum das so noch niemand konstruiert hat, sondern stattdessen so komplexe Sachen wie die Bacchi.

    thirdcrack:

    Verbrennung(sgefahr) hängt ja nicht unwesentlich auch von der Kontaktzeit/Mahlgrad ab.

    gunnar0815:

    @thirdcrack cooler Messaufbau denke auch das sich das Wasser unten vermischt. Denke aber das dein Fühler im Kaffee eventuell Wärme vom Kessel überträgt und die Messung so nicht richtig ist.
    Ich hab oben am Sieb ganz andere Werte das würde ja überhaupt nicht zusammen passen.
    Denke durch die Wärmeübertragung vom Fühler misst du mehr oder weniger zwei mal nur den Kessel. Bei der Temperatur würde auch kein Kaffee mehr schmecken.

    Gunnar

    thirdcrack:


    @gunnar: Mich haben die Werte um die 130 Grad auch heftigst überrascht. Die Sensoren messen grundsätzlich an der Spitze, was aber nicht ausschliesst, daß vom tatsächlichen leicht abweichende Resultate kommen können, wenn der Fühler durch einen extremen Weg geführt wird. Wärmeüberleitung sollte nach meiner Meinung beim 1mm Fühler ganz gering sein. Habe also gecheckt. Und war wirklich (wieder) überrascht :smile:.

    [​IMG]

    Im Kessel kocht das Wasser (98,8C). Im "Puck" sitzen diesmal bereits zwei Sensoren und messen mehr oder weniger identische Temperaturen. Die Abweichung (1,6) ist zumindest nicht erwähnenswert. T1 (grosse Digits) ist der Fühler, der durch den Kessel, T2 der extern geführt wurde. Die zeigen aber ganz verrrückte Werte, da die Luft keinen "Siedepunkt" hat und die Temperatur in die Höhe schiessen kann.

    Also der Kessel als grob beeinflussende Faktor ist damit mehr oder weniger ausschliessbar. Beim entscheidenem moment herrschen im Kaffepuck wohl Temperaturen um die 130 C. Ein Sensor bräuchten wir noch zur Luftdruckmessung.

    Warum schmeckt der Kaffee aus dem Moka Pot trotzdem? Diese Frage muss beantwortet werden :smile:!

    Ich hoffe, kann Euch noch heute schöne Temperaturkurven zeigen. Stay tuned!
     
  15. Two

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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Das Problem der zu hohen Temperaturen im Herdkännchen ist doch ganz einfach lösbar: man kocht seinen Kaffee auf der geeigneten Höhe über Meerespiegel. Auf der Zugspitze (2963 m) liegt der Siedepunkt von Wasser bei passenden 90 °C.

    Es wäre tatsächlich ein interessantes Experiment, dort mal einen Versuch zu machen. Grundsätzlich sollte das möglich sein, denn dort oben gibt es Gastronomie.
     
  16. #16 thirdcrack, 10.11.2013
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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Wir sind am Glocknerkönig seit Jahren dabei. Für das nächste Rennen werde mein Herdkännchen/Templogger/Laptop mitnehmen müssen :).
     
  17. #17 gunnar0815, 10.11.2013
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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Hab mal alle Messkurven aus den Thema hier rüber geschoben
    http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/75266-bialetti-brikka-varianten-5.html

    :
    Hab man drei Messungen gemacht.
    Rot T2 ist in der Kanne am Boden und schwarz T1 oben am Kannenrand.

    Kanne mit 2er Sieb Menge gefüllt

    [​IMG]

    Kanne mit 3er Sieb Menge gefüllt

    [​IMG]


    Kanne mit (2 x 2er) 4er Sieb Menge gefüllt

    [​IMG]


    Ab 3er Sieb fängt der Kaffee an zu verbrennen. 2er bis 2,5er Siebmenge passt bei Espressofeiner Mahlung es verbrennt nichts.
    Genau das schmeckt man auch.
    Man könnte jetzt noch mal sehen ob man nicht 14-20g in Espressofein nimmt sondern mehr mit gröberer Mahlung.
    Die Temperatur bzw. die Überhitzung hängt als sehr von Durchlass des Puckes ab.
    Bzw. lass sich die Brühtemperatur mit dem Druckfluss (Kaffeemenge/Mahlgrad) einstellen.
    An der roten T2 Kurve sieht man beim Sockel jedes mal wann sich das Ventil geöffnet hat und Kaffee in die Kanne strömt. (2er Siebfüllungskurve bei ca. 17:57; 3er Siebfüllung bei ca. 18:10; 4er Siebfüllung 18:22 bis 18:23)

    Optimal wäre das Kännchen in ca. 2600 m Höhe zu verwänden da dort der Siedepunkt des Wassers bei etwa 92°C liegt und ein verbrennen ganz ausgeschlossen ist. :lol:

    Gunnar

    Hier noch mal drei Messungen

    Kännchen mit 2 Tassen Kaffeefüllung ohne Ventil T 1 schwarz am oberen Sieb am Kaffee
    Da kam ein ganz dünne Plörre raus. Bei der Füllung mach das Ventil auf jeden Fall Sinn. Hat mit Ventil viel besser geschmeckt. Es wird wohl zu viel Wasser mit zu wenig Temperatur durchgelaufen sein.
    [​IMG]

    Kännchen mit 3 Tassen Kaffeefüllung ohne Ventil T 1 schwarz am oberen Sieb am Kaffee
    Fand das Ergebnis mit Ventil auch besser jetzt aber nicht mehr ganz so ein krasser Unterschied.
    Interessant an der Kurve sie pendelt sich zum Schluss um 90-94°C ein.
    Das Wasser wi5rd wohl bei 17:22:30 einströmen bis 17:23:00 steig die Temperatur und ab 17:23:00 bis 17:23:30 bleibt sie um 90-94°C, Das Ventil wird das Einströmen etwas verzögern und die Kurve wird dann etwas steiler auf die 90-94°C gehen.
    [​IMG]

    Kännchen mit 3 Tassenfüllung mit Ventil aber Herd auf nur 4 von 9 Stufen (Messpunkte wie die der ersten Messung T 1 Kännchenoberkante T 2 innen im Kännchen
    Das Wasser wird dort auch um ca. 60°C 17:40:00 einströmen. Dann geht es aber in 1 Min. 45 Sek. auf ca. 90°C hoch. Sehr lange und zu kalte Extraktion. Fand das Ergebnis in der Tasse auch nicht so.

    [​IMG]

    Gunnar

    Hier noch mal der Vergleich Herd auf 9 volle Leistung und Herd nur auf Stufe 4


    Kanne mit 3er Sieb Menge gefüllt


    [​IMG]


    Kännchen mit 3 Tassenfüllung Herd auf nur

    [​IMG]

    Fand das Ergebnis auf Stufe 4 nicht so vielleicht ist es auch zu wenig und z.B. 7 oder 8 wären genau richtig.
    Zu geringe Hitze ist zu mindestens auch nicht gut.

    Gunnar

    Hier noch mal die Messung mit 4 Siebmenge Kaffee und ohne Ventil T1 schwarz ist wieder am Sieb und T 2 rot in der Kanne. Ab 50°C sieht man schön wie der Kaffee schon in das Kännchen strömt und da wo T 1 parallel wird hört der Bezug auf

    [​IMG]


    Tampe auch immer um channeling zu vermeiden.
    Es schein auch so das man mit der eingefüllte Wassermenge oben die Kurve abschneiden kann.
    Würde ich jetzt weniger Wasser nehmen könnte es sein das die Kurve schon bei 92°C parallel wird.
    Die Wassermenge muss also zum Durchfluss des Kaffee passen. Ist der geringer bzw. nimmt man mehr Kaffee muss die Wassermenge auch geringer sein.

    Gunnar
     
  18. #18 gunnar0815, 10.11.2013
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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Hab die Portionen noch mal gewogen 1er ist 7 g 2er ist 14 g. Also hab ich mit 14g, 21g und 28g Espressofein gefüllt.
    Hier noch mal die Messung mit nur 130 ml Wasser also 30 ml weniger mit 28 g (4er Siebmenge) .
    Da wo T2 rot runter geht fangt der Bezug an. Die Temperatur wird jetzt wie vermutet durch das wenigere Wasser oben einfach abgeschnitten. Das Ergebnis war so jetzt auch bisher das beste was ich hatte. Kam Espresso so am nächsten.
    Will man also eine kräftigen Kaffee der nicht verbrennt muss man die Wassermenge im Kännchen reduzieren um das zu verhindern.
    Der Bezug fängt so ca. bei 55 °C an und dauert ca. 1 Min. bis ca. 92°C
    [​IMG]

    Gunnar





    Noch mal zwei Kurven
    Das Kännchen mit 28 g Kaffee und zuhalten des Ventils bis Dampf aus dem Sicherheitsventil kommt. (Wasser 130 ml)
    Das war gar nichts nur verbrannt.
    [​IMG]

    Das Kännchen mit 21 g Kaffee und zuhalten des Ventils bis Dampf aus dem Sicherheitsventil kommt. (Wasser 130 ml)
    Ist leider auch etwas verbrannt. Müsst also entweder noch weniger Wasser ins Kännchen oder weniger Kaffee. Mit Zuhalten bekam der Kaffee aber mehr Körper. (Die Wassertemperatur ist konstanter)
    Bei ca. 70°C habe ich das Ventil geöffnet. Das Sicherheitsventil hatte grade angefangen auszulösen
    [​IMG]


    @thirdcrack denke trotzdem das du da irgendwas falsches misst. (Wasserdampf, Metall usw.) Die Brühtemperatur ist bestimmt kleiner anders würde der Kaffee verbrennen.

    Gunnar
     
  19. #19 thirdcrack, 10.11.2013
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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    @gunnar0815: Du sollst nicht vergessen, daß da alles unter gewissen Druck passiert. Siedepunkt wandert dementsprechend. Du misst bedingt Platzierung Deines Fühlers ohne Ventil, bzw wir können die Feinheit des Kaffemehls miteinander nicht vergleichen, der ja auch einen gewissen Gegendruck erzeugt. Die Sensoren habe ich alle selbstverständlich so platziert, daß sie mit den Spitzen relevante Masse (Kaffeepuck, Wasser im Kessel, Oberfläche des Kochers bzw austretenden Kaffee) messen. Wie Du gesehen hast, sind die Daten durch Wärmeleitung vom Kessel kaum beeinflusst. Ich habe die vier Messungen gemacht. Sehr interessante Profile. Abends oder morgen nachmittag werde ich sie hier posten.
     
  20. #20 gunnar0815, 10.11.2013
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    AW: Wassertemperatur bei Maccinettas

    Bin sehr gespannt.
    Ware trinkbare Ergebnisse dabei?
    Bei mir hat es ja etwas gedauert bis es so leidlich hin gehauen hat.
    Werde jetzt weiter experimentieren mit Ventil zu bis oder kurz vor auslösen des Sicherheitsventils.
    Bis ich das Verbrennen beseitigt habe. Also entweder weniger Kaffee oder weniger Wasser oder beides.
    Ergab so aber einen ordentlichen Körper im Kaffee. Der Kaffee wird dadurch dann nicht mit so tiefer Temperatur gebrüht.



    Gunnar
     
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