GAGGIA CC (Classic Coffee) - Neuaufbau!

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  1. #1 bjoerne, 03.01.2014
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    Hallo,

    vor kurzem wurde bei mir das Interesse für eine "etwas bessere" Kaffee-Zubereitung, als die altbekannte Bialetti-Kanne geweckt. Besser gesagt ich hab mich selbst dazu gebracht ;).
    Eigentlich wollte ich von Anfang an gern eine gebrauchte Maschine kaufen und diese soweit es geht wieder herrichten. Einfach um es preisgünstig zu haben, zum anderen weil man so schon mal die Maschine in und auswendig kennt. Genau wie bei einem alten Motorrad oder Auto…

    Habe vorher eine Weile recherchiert und hab mich schon ziemlich stark auf eine Gaggia konzentriert. Natürlich ist eine Rancilio Silvia noch etwas schöner und besser, liegt vom Budget aber ein ganzes Stück darüber. Auch der oft erwähnte Aluminium boiler hat mich etwas abgeschreckt, aber der Espresso-Konsum beschränkt sich wohl so auf ca. 4-5 Tassen wöchentlich (2 Personen).

    Habe mir gestern also relativ spontan eine Gaggia CC von '96 (unter 50 Euro) gebraucht gekauft. Wirklich teuer war sie nicht. Hate oft das Gefühl, dass die weißen Maschinen eher selten zu bekommen sind und irgendwie fand ich sie auch recht schön.

    [​IMG]

    Es stellt sich mir nur die Frage ob es sich lohnt Zeit und Geld dort zu investieren. Mir ist bewusst, dass man 2-3 Jahre alte Maschinen für 150-170 Euro bekommt. Nur theoretisch können dort auch Pumpe, Magnet- oder Dampfventil kommen, welche ja wohl des öfteren mal defekt sind.

    [​IMG]

    Als erstes fällt natürlich der recht starke Rostbefall auf. Habe da schon schlimmere gesehen, aber ich würde es mir auf jeden Fall zutrauen die Stellen zu entrosten und neu zu lackieren. Das Trägerblech für die Brühgruppe und den Boiler müsste man evtl. neu aus Alublech biegen. Sollte aber auch kein Problem sein. Weitere Kleinigkeiten sind z.B. der fehlende Griff des Siebträgers. Ein selbstgemachter Holzgriff würde aber sicher auch einiges hermachen ;).
    Verkauft wurde die Maschine als defekt. Sie heizt, die Pumpe läuft und ich bin der Meinung, ein sattes Klacken vom MV zu hören. Es tröpfelte auch etwas Wasser durch die Brühgruppe.
    Aus der Dampflanze kommt nichts. Könnte mir aber gut vorstellen, dass diese komplett verkalkt ist.

    Habe als erstes die Brühgruppe zerlegt. Das Sieb war so gut wie komplett zu. Die Dusche sieht aber noch viel schlimmer aus. Hätte man es nicht besser gewusst, hätte man denken können, der letzte Puck aus dem ST klebt noch am Auslass ;). Habe sie also erstmal grob mit Wasser und Spülmittel gereinigt. Das Alu scheint schon richtig angefressen zu sein. Es auch auch nur gerade so ein einziges Loch frei. Der Rest komplett verstopft und verdreckt.

    [​IMG]

    Sollte der Rest der Maschine ohne Probleme funktionieren, sollte ich wohl dort auf jeden Fall die 40 Euro für eine neue Messingdusche mit Sieb investieren. Genauso wie sämtliche nötige Dichtungen…
    Falls also jemand diese Teile übrig haben sollte ;)

    Das größte Bedenken habe ich bis jetzt noch beim Kessel. Mich graut es etwas dort reinzusehen :D. Ich es ist sinnvoll es davon abhängig zu machen, ob ich die Maschine behalte oder lieber wieder weg gebe (zur Not als Teilespender).

    Also was meint ihr? Lohnt sich das "Wrack" oder lieber weg damit? Irgendwie sehe ich das als "Herausforderung" und es macht auch ziemlich Spaß an so alten Sachen zu basteln. Vielleicht fällt es mir dann auch leichter Modifikationen vorzunehmen. Ein eigener PID wäre als Studienprojekt auch sehr Interessant…

    Wie kann ich denn am besten Überprüfen ob der Rest funktioniert. Gibt es "Faustregeln" um zu erkennen, dass der Druck genügt und anliegt, oder ist ein Manometer unabdingbar?

    Grüße
    Björn
     
  2. #2 Miragien, 03.01.2014
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    Die ist doch ein Traum, wäre schade drum die nicht aufzubauen.

    Ich glaube ich würde das Duschsieb und -platte ausbauen, ein Blindsieb besorgen und mal mit ordentlich! Kaffeefettlöser rückspülen, wenn das MV noch klackt.
     
  3. #3 old_bean, 03.01.2014
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    Hi Schorsch, die CC hat kein BGV, wo genau kommt denn das Wasser vorbei?
     
  4. #4 bjoerne, 03.01.2014
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    Also Duschsieb und -platte habe ich mit Mühe rausbekommen. Schrauben waren ziemlich festgegammelt und die beiden Teile waren nichtmehr als solche zu erkennen. Ähnelten eher einem Stück Braunkohle…

    Naja gut, vielleicht werde ich mich dann doch wagen die Maschine neu aufzubauen. Kostet am Ende sicher mehr als eine gute gebrauchte, aber gesammelte Erfahrung ist ja auch etwas wert ;).

    Ein paar kleine Sachen sind mir eben noch eingefallen. Die Kalkausblühungen am Boiler sind bei mir auch. Sollte ich den Kessel abnehmen, dann kommen eh neue Dichtungen rein. Damit sollte das Problem ja sicher behoben sein.

    [​IMG]

    Am Dampfventil sieht man noch etwas Grünspan. Kann das auf einen Defekt hindeuten? Beim Testen war aber alles trocken. Bin auch leider noch nicht dazu gekommen die Lanze mal "freizupusten".

    Neben der Maschine hab ich noch diese Gummieinsätze mitbekommen:

    [​IMG]

    Sollen die einen ähnlichen Zweck wie Rückspühlfilter/Blindfilter erfüllen? Bei zweien ist ein kleines Loch in der Mitte. Sinnvoll?

    Wie sieht es eigentlich bei der Maschine bei einem zu hohen Druck aus? So wie ich das verstanden habe, wird der Druck ja eh erst bei einem "geschlossenem" System erreicht. Das heißt Siebträger mit Kaffee muss eingerastet sein. Falls der Druck zu hoch wird, soll der Überschuss ja über das Expansionsventil abgeleitet werden. Wie sicher funktioniert dieses Ventil und vor allem, wie prüfe ich ob es auch seinen Dienst erfüllt? Bin da als Neuling noch etwas vorsichtig - 15 Bar sind ja nicht gerade wenig. Nicht, dass mir die Gaggia um die Ohren fliegt :D.

    Mir fällt da natürlich ein ST mit Manometer ein. Leider hat mein Siebträger kein Gewinde, sondern die alte doppelte Öffnung im Boden. Vielleicht findet sich ja jemand in Berlin, mit dem man das mal testen könnte?!

    Gibt es noch schöne Bilderserien oder Anleitungen von Nutzern, die die gleichen Sachen schon hinter sich haben? Das Kaffee-Wiki kenne ich natürlich, genauso wie diese Seite: http://popovic.info/html/gaggia_cc_restauration/index.html
     
  5. #5 Arkadia, 04.01.2014
    Zuletzt bearbeitet: 04.01.2014
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    Den Kessel & Brühgruppe solltest Du auf jeden Fall ausbauen und versuchen zu öffnen. Da werden sicher jede Menge, eklige Ablagerung drin sein. Die meisten Leute haben 20 Jahre nie oder nicht richtig entkalkt. Das will man ja nicht unbedingt mittrinken und schmeckt auch nicht.

    Die Kalkstellen außen am Kessel, deuten schon auf eine undichte Kesseldichtung hin. Bestell Dir einfach alle CC Dichtungen bei espressoxxl.de ...das kostet nicht viel und dann ist alles wieder dicht. Dazu noch etwas Silikonfett, Kaffeefettlöser, ein Blindsieb und neuen Silikonschlauch 5x8 oder besser 5x9. Das Diagramm für eine CC hast Du sicher schon? Da stehen alle nötigen Artikelnummern genau drin.

    Etwas Weinsäure E334 zum entkalken und eine etwas bessere Brühgruppenbürste mit Verbrühschutz (ca. 4€ von Concept Art), gibt's aus vielen anderen Quellen.
    Falls die Thermometer abgeschraubt werden, sollte wieder frische Wärmeleitpaste drauf, die 150-200C° aushält. Die einfache für PC´s kann das meist nicht!

    Die Thermometer zerbrechen leicht, ebenso die Anschüsse er Heizung bei der ganzen Aktion nicht abbrechen oder mit Flüssigkeiten in Berührung komme lassen.

    Das größte Problem wird sein, die Schrauben vom Alu Kessel zu lösen. Die sind ab Werk leider nicht aus Edelstahl, sondern jetzt nur noch aus ROST. Also noch 4 Stück M5x12 und 6 Stück M6x16 neue Inbusschrauben in A2 z.B. bei ebay besorgen. Den Kessel auf zu bekommen, kann schon mal sehr lange dauern. Einfach nicht aufgeben. Ein Wechselbad aus Fettlöser, Entkalker, Rostlöser, etwas Gewalt, Grippzange, Schraubstock, Inbus-Schlagschrauber , o.ä. wird es schon auf bekommen. Die verrosteten Schrauben reißen gern ab! Lieber die div. Mittel länger einwirken lassen.

    Wer sich das Geld für ein neues Kesseloberteil sparen will, kann danach den Kesselrand plan schleifen und den Innenraum entkalken, bürsten, schleifen bis alles schön sauber ist.
    Schleifpapier für Metall auf eine glatte Oberfläche und los. Sehr schnell geht und gut, geht das mit einem etwas größerem Tellerschleifer für die Bohrmaschine. z.B von wolfcaft.

    Das weiße Gehäuse würde ich innen und am Boden, an den nötigen Stellen gut entrosten, anschleifen und mit hitzefestem Heizkörperlack mehrfach übersprühe. Nicht das Zeug für Ofenrohre und Ausuff, was 500°C zum trocknen braucht. Von außen einfach so lassen und kurz mit Spülmittel reinigen.

    Der Zusammenbau ist danach ein Spaß und der erste Kaffee noch viel mehr. Das lohnt sich auf jeden Fall.

    Die drei schwarzen Einsätze sind die alten Crema Einsätze. Ohne den nötigen und teuren kleinen schwarzen Verteilerstift, kannst Du die nicht benutzen. Da ist ein fake Crema Loch in der Mitte. Also kein Blindsieb.

    Für den Siebträger gibt es neue Handgriffe für ca. 10€. Die alte Form ohne Schraubgewinde bietet mehr Platz darunter für Tassen bei der CC... ist sehr praktisch. Das funktioniert auch mit nur einer Tasse drunter.
    Ein Manometer brauchst Du erst mal nicht. Verstellen auch nichts. Das bringt weniger, als es mal schnell kaputt machen kann. Alle Kupfer, Messingteile und Ventile aber auf jeden Fall gut entkalken.
     
  6. #6 bjoerne, 04.01.2014
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    Danke Arkadia für die ausführliche Antwort!

    Denke die wichtigsten Dokumente rund um die CC hab ich schon zusammen gesammelt. Schön, dass es noch so viele Pläne dafür gibt.
    Alle Dichtungen und neue Schrauben sind fast schon selbstverständlich, aber gut, dass du mich nochmal auf den Kessel hinweist. Werde die Schrauben ordentlich mit Rostlöser behandeln.

    Ist es wirklich so gut den Kessel mechanisch zu bearbeiten? Wegen der ganzen Aluminium-"Hysterie" bin ich da auch etwas vorsichtiger geworden, wobei ich glaube, dass eine natürliche Oxidschicht schon viel bewirkt, aber nicht zerstört werden sollte.

    Das Blech an dem die gesamte Brühgruppe befestigt ist, scheint schon sehr morsch zu sein. Werde es versuchen rauszutrennen und ein neues Blech aus Alu zu biegen. Der Heizkörperlack ist eine gute Idee. Hätte jetzt nur normalen verwendet, aber das kann wegen der Temperaturen schon problematisch werden.

    Als Griffersatz hab ich an eine Holzlösung gedacht. Hab zufälligerweise vor kurzem Eiche im passenden Format gekauft, oder einfach passend zur Arbeitsplatte…

    Können die anderen Teile aus Messing und Kupfer mit Essig oder Zitronensäure entkalkt werden? Oder dafür lieber auch den Weinsteinessig hernehmen?
    Hast du noch einen Rat zum Expansionsventil und dessen korrekter Funktionsweise?
     
  7. #7 Schwarz-Trinker, 04.01.2014
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    Zu dem Boiler: hast du den schon geöffnet? Eher nicht, sonst hättest du nicht gefragt, ob man den Kessel innen mechanisch bearbeiten solle:-D. Ich hatte auch mal nen Alu-Boiler von ´89, leider sind die oft bis über den Jordan zugesifft, da denkt man nicht lange drüber nach , ob man jetzt kratzen soll oder nicht.

    Zum entkalken: eher Zitronensäure; sonst gibt´s Kupferacetat kostenlos dazu ;-)
     
  8. #8 S.Bresseau, 04.01.2014
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    Aluboiler NICHT mit Zitronensäure entkalken! Wenn, dann mit Wein(stein)säure. Die Warnung gibt es hier an allen Ecken und Enden - aber anscheinend immer noch nicht häufig genug ;-)
     
  9. #9 bjoerne, 04.01.2014
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    AW: GAGGIA CC (Classic Coffee) - Lohnt sich Neuaufbau?

    Schwarz-Trinker hat sich auf die Entkalkung von NICHT-Aluminium-Teilen bezogen. Also Kupfer oder Messing (Ventile). Hatte gefragt ob Essig ginge, aber Zitronensäure ist wohl etwas besser.

    Woran erkenne ich eigentlich ob der Alukessel falsch entkalkt wurde? Die Oberfläche könnte porös sein, aber ist das so wahnsinnig negativ? Eine mechanische Entkalkung ist ja auch nicht sonderlich hilfreich zur Schonung der Oberfläche.
     
  10. #10 Landkaffee, 04.01.2014
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    Die Oberfläche wird nicht nur porös durch das falsche Entkalken, sondern auch richtig dunkel schwarz und schmierig. Diese Oxidschicht heißt Korund und schmeckt richtig fies und ist kaum zu entfernen. Wenn es übel kommt, dann kann es sogar zu Aluminiumfraß kommen, also richtige Löcher, die sich unaufhaltsam in das gesunde Alu fressen. Hatte man früher auch bei Wohnwagen oder Aluaufbauten bei PKW.
     
  11. #11 Arkadia, 04.01.2014
    Zuletzt bearbeitet: 04.01.2014
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    Essig hat da sicher nichts zu suchen.
    Eine Kaffeemaschine ist kein WC, auch wenn es in vielen Maschinen so aussieht.

    Kupfer und Essig ist eine mörderische Idee, wegen giftigen Grünspan. Den strengen Essig Duft und Geschmack, bekommt man auch schwer wieder raus.

    Zitronensäure für Messing und Kupfer ist eine günstige Lösung.

    Den normalen Entkalkungsvorgang, wenn die Maschine wieder zusammengebaut ist, nur mit Weinsäure E334 durchführen. Die greift Alu nicht so an, wie Zitronensäure.

    Den geöffneten Kessel mit steinharten alten weißen Ablagerungen, kann aber diese Säure kaum etwas anhaben.
    Da hilft auch kurzfristig stärkere Zitronensäure nicht viel weiter und macht dem Alu auch nicht viel aus. Über Nacht einwirken lassen gibt damit aber sicher Löcher.

    Selbst teure Premium Entkalke auf Amidosulfon Basis, kommen durch diese Kalk-Stein-Schicht nicht durch. Diese haben ja angeblich eine Pufferlösung, die das Alu schützen soll.
    Um den Einsatz einer echten Messingbürste und Schleifpads, wirst Du nicht herum kommen. Im Ernstfall hilft nur Hammer und Meißel, weil Salzsäure auch tabu ist.

    Aluminiummetall bildet an seiner Oberfläche schnell eine mikrometerdicke Schicht Aluminiumoxid, die vor der Reaktion mit Wasser schützt.
    Ab Werk ist auf einem neuen Kessel auch keine extra Schutzschicht drauf, die man durch putzen und schleifen zerstören könnte. An Luft bildet sich diese Schicht ganz on selber.

    Auf jeden Fall gefiltertes Wasser über Ionentauscher Patrone, Filterkanne oder stilles Mineralwasser, nach der großen Reinigung benutze. Schmeckt besser und tut der Maschine sehr gut.

    Das Blech um die Brühgruppe sieht doch noch relativ "gut" aus. Ich sehe keine Löcher auf dem Bild. Entrosten und gut lackieren reicht sicherlich.
    Nur wegen etwas Rost, da was wegzuschneiden und durch weiches Alu zu ersetzen, macht die ganze Maschine instabil. Diese Platte ist nicht nur ein kleines Teil, sondern ziemlich groß. Wie willst Du da was neues befestigen? Das würde die noch erhaltene Außenhülle beschädigen. Da hängt auch das komplette schwere Innenleben dran und dann wird auch noch öfters mit Schmackes der Siebträger festgespannt.
     
  12. #12 bjoerne, 02.09.2014
    Zuletzt bearbeitet: 02.09.2014
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    Nach ungefähr 8 Monaten hab ich es endlich mal geschafft die Maschine zu zerlegen. Als erstes hab ich mich natürlich dem Kessel gewidmet um zu sehen ob da Bedarf für einen Neuen besteht.

    Zwei Köpfe der Schrauben sind auch nach langem Bad in WD-40 abgedreht. Bis jetzt steckt noch der Rest einer Schraube in der Brühgruppe. Zur Not wird aufgebohrt und das Gewinde nachgeschnitten.

    [​IMG]

    Schön sah der Kessel nach immerhin 18 Jahren natürlich nicht aus, aber ich glaube da gibt es durchaus schlimmere.

    [​IMG]

    Hab das Innere auch erstmal grob mechanisch gereinigt und die Dichtfläche geschliffen. Die Stellen an denen der Dichtring saß, sind nicht wirklich tief. Wenn ich da nochmal rübergehe, sollte das eine neue Dichtung dicht bekommen. Werde mir die Tage evtl. Weinsteinsäure besorgen und vorsichtig entkalken. Bin mir nicht sicher ob das Dunkelgraue einfach nur Aluminiumoxid ist oder die Folge von falscher Entkalkung?! Beim Schleifen bin ich im Kesselinneren nicht bis aufs Metall bekommen, also scheint die Schicht schon relativ dick zu sein.
    Überlege deswegen dennoch mir für 35-40 Euro einen neuen Kessel zu gönnen.

    [​IMG]

    Das Blech der Maschine ist fast schlimmer als gedacht. Habe den losen Lack erstmal weitestgehend entfernt. Das Blech um die Brühgruppe ist leider schon ziemlich durch (siehe Rostloch oben rechts). Werde also wahrscheinlich wirklich das jetzige Blech heraustrennen und ein neues zurecht biegen und an den alten Lasche, die ich stehen lassen möchte, festnieten oder einfach nur im vorderen Bereich von unten aufdoppeln. Alternativ besteht auch die Möglichkeit das gesamte Gehäuse neu zu lackieren. Außen ist der Lack aber noch in einem super Zustand und ich möchte den schönen "Classic Coffee" Schriftzug an der Front nicht verlieren und vermute, dass er zu filigran ist um ihn einfach neu als Aufkleber plotten zu lassen.

    [​IMG]

    [​IMG]

    Dann noch eine kleine Frage. Gibt es jemanden, der mir zufällig die genauen Abmaße vom alten Siebträgergriff geben kann? Also Länge an den verschiedenen Stellen, Breite usw. Zur Not tut es auch gute Bilder von der Seite und oben.
    Ich meine speziell den folgenden Griff (aus dem Verkaufsthread: http://www.kaffee-netz.de/threads/v-einsteiger-set-gaggia-classic-coffee-iberital-challenge-concept-art-tamper.32744):

    [​IMG]

    Eben bin ich durch Zufall auch auf diese Version hier gestoßen. Hatte auch geplant den Griff aus Eiche oder einem anderen harten Holz nachzubilden.
     
  13. #13 old_bean, 02.09.2014
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    "Schöne" Baustelle hast du da aufgemacht. Hier könntest du ein paar nützliche Teile bekommen (auch ein goldiges Gehäuse :) ).
     
  14. #14 Inzingersimon, 04.09.2014
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    Mein Kessel sah auch so ähnlich aus, habe wie du zuerst die groben Teile entfernt und dann noch Phosphorsäure reingeschüttet und wirken lassen. Ist wieder sehr schön geworden. Würde da also nichts tauschen. Etwas gefuxt hat bei mir das Dampfventiel, bekam ich nach dem abschrauben nicht mehr ganz dicht (also dort direkt am Kessel). Mit neuer Dichtung geht auch das wieder. Gehäuse sah bei mir etwas besser aus, habe also nur geschliffen und lackiert.

    Gruaß
    Simon
     
  15. #15 borgefjell, 11.09.2014
    borgefjell

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    Ich habe eine Gaggia Classic de luxe, di hat auch noch den alten Siebträger, beim Griff muss ich heute abend mal schauen, den habe ich jetzt als etwas runder in Erinnerung. Ansonsten kann ich gerne mal abmessen :)
     
  16. Benicz

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    Hallo zusammen!
    Ich bin gestern auch ins kalte Wasser und habe meinen Kessel aufgemacht. Der Espresso nicht mehr lecker war, es kam kein Wasser mehr, obwohl ich das Magnetventil schon mehrfach gereinigt habe - und ich habe früher mal falsch entkalkt. Das sah ziemlich ähnlich aus. Nun ist wieder alles zusammen und funktioniert, testweise sogar mit den alten Dichtungen. ;-)
    Nun habe ich eine mittlere Alu-Phobie und bin in Sorge, dass ich durch die mechanische Bearbeitung eventuelle Schutzschichten (klar, die eine hat sich ja selber neu gebildet) zerstört bis entfernt habe.
    Jetzt habe ich das mit der Phosphorsäure gelesen - was macht denn die genau? Irgendwie kann ich mir noch nicht ganz vorstellen, dass der Kessel wie er jetzt ist nochmal leckeren Espresso macht ;-)
    Einerseits schreibt Ihr ja dass so wieder alles in Ordnung ist, andererseits habe ich letztens wieder an so einem Ape-Stand eine komplett andere Geschmacks-Welt erlebt - da muss doch mehr gehen?!
    Vielleicht doch einen neuen Kessel, vielleicht aus anderem Material, dann wahrscheinlich auch neue Brühgruppe? Oder doch nur Wunder-Phosphorsäure? Oder es liegt an was anderem... :-/

    Damit ich jetzt aber auch was zu dem Thread beitrage: ;-)
    Ich würde nur den vorderen, erhöhten Teil des Bleches ersetzen, damit man nichts biegen muss. Das Loch zu machen könnte allerdings nervig werden. Ich würde das aus dickerem Alublech (3mm) machen.
    Das Gehäuse würde ich sandstrahlen und pulverbeschichten lassen. Das geht oft zu einem guten Kurs, und man könnte sich sogar 'ne coole Farbe ausdenken! Sieht danach aus wie neu, und man ist ziemlich sicher allen Rost los.
    Das neue Blech dann unbehandelt anschrauben. Gewinde 'rein oder mit (Einpress-) Muttern. Zwischen zwei Blechen wird sich immer Knös sammeln, den man dann wieder entfernen kann.

    Hut ab vor dem Projekt, viel Erfolg!
     
  17. #17 Saint Peter, 19.09.2014
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    Hallo zusammen! Ich würde die Maschine nicht gänzlich neu lackieren. Dann ist der schöne Schriftzug weg und das Gehäuse außen sieht doch noch super aus. Schau dir mal als Inspiration diesen Thrad an: http://www.kaffee-netz.de/threads/gaggia-classic-coffe-wiederbeleben.55485/
    Hier wurde lediglich mit Hamerite Lack das weiße Gehäuse teillakiert. Das könnte doch genau das richtige für dein Gehäuse sein!?

    Schöne Grüße

    Peter

    PS: Und mit dem Lostlock, da würde ich einfach ein passendes Blech zuschneiden und drüber setzen. Das Blech der Gaggia ist so dünn, dass schweißen ohne können und professionelles Gerät das Gehäuse direkt zerstören würde.
     
  18. Medel

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    Guten Morgen,
    mein Siebträger lässt sich nicht mehr rein drehen, beziehungsweise nur mit brachialer Gewalt.
    Hat da jemand eine Idee?
     
  19. #19 Arkadia, 19.10.2014
    Arkadia

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    Siebträgerdichtung tauschen (verbraucht und hart) oder einfach wieder richtig einsetzen (weil die am Sieb klebte und mit rausgezogen wurde).

    Reinigen und Rückspülen, ist auch immer eine gute Idee. Dabei auch mal die Dusche und die Verteilerplatte abbauen.
     
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