Gene für Anfänger

Diskutiere Gene für Anfänger im Vom Rohkaffee zum Selbströster Forum im Bereich Rund um die Bohne; Ich hab mir gedacht, dass ich hier (und auch andere) beginne, die Quintessenz an Tips für den Gene zusammenzuschreiben. Ich habe es als sehr...

  1. #1 MarioAtJazz, 29.05.2013
    Zuletzt bearbeitet: 31.05.2013
    MarioAtJazz

    MarioAtJazz Mitglied

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    Ich hab mir gedacht, dass ich hier (und auch andere) beginne, die Quintessenz an Tips für den Gene zusammenzuschreiben.
    Ich habe es als sehr mühsam empfunden, sich durch diverse Threads durchzulesen bzw durchzuquälen. Darum
    kurz was zu beachten ist. Da ich selbst zwar seit 5 Jahren röste und eher Steuerungstechniker als Röster bin, bitte bei Fehlern nicht bombardieren, sondern einfach korrigieren bzw PN an mich.

    1) Ausstattung
    Geduld, Ruhe und Muße
    Lärm abdrehen (sonst hört man die Cracks schwer bis nicht)
    Voher das WC aufsuchen nicht vergessen :lol:
    Gene mit großem Chaff Behälter, da hier das Anbringen einer Absaugung leichter ist.
    Waage die von 0 bis mindestens 300g auf ein Gramm genau geht.
    Externe Kühlmöglichkeit (siehe Threads dazu)
    Logbuch
    Stabile, reproduzierbare Umgebungstemperatur nicht unter 20 Grad
    ZIP Beutel zum luftdichten Verschluß
    Stopuhr (trotz / wegen) der eingebauten Zeitanzeige (die eher unbrauchbar ist)

    2) Erweiterung der Austattung und Hinweise zum Dimmer

    2 Kanal Temperaturfühler und Artisan Software mit flottem PC (siehe eigene Threads)
    Dimmer Umbau (siehe eigene Threads) da der eingebaute Regler wie ein "Bügeleisen" arbeitet.
    Der Dimmer erfordert hohe Konzentration, auf den benötigten Regelbereich gut abgestimmtes Potentiometer
    Leistungsmeßgerät dazu ist unverzichtbar (Reproduzierbarkeit!), da es auf die eingestellte Leistung ankommt.
    Und die Netzspannung schwankt eben manchmal doch.

    Ich habe bei mir bei voller Leistung mit dem Dimmer 1240 Watt anliegen.
    Ich brauche für meine Bohnen zumindest 600 Watt am Dimmer. Damit ist definiert, welchen Leistungsbereich
    das Potentiometer mit seinem 180 Grad Winkel abdecken muß.
    Ich habe beim Dimmer zusätzlich einen Umschalter mit Mittenstellung: Volle Leistung ohne Dimmer, Dimmer, Ausgeschaltet

    Beim Dimmer immer vor dem Rösten die volle Leistung kontrollieren - sonst paßt das Profil/die Aufzeichnung nicht.
    Man muß dann irgendwann beim Dimmer die Leistung zurücknehmen um die Temperatur zu halten, bei mir waren das anfangs etwa 40 Watt Schritte, dann etwa 20 Watt Schritte dann wieder 40 Watt Schritte, die da optimal waren um von 100% Leistung am Anfang auf etwa 1000 Watt E1C/Malabar zu kommen. Also nicht zu hektisch drehen, evtl ohne Bohnen üben.

    Der Dimmer ist nur mit einem Leistungsmeßgerät, eigenen zusätzlichen Temperaturfühler und Logprogramm am PC sinnvoll!

    Die Temperaturanzeige am Gene zeigt im Wesentlichen die Temperatur kurz vor dem Chaff Behälter an, reagiert aber viieeel zu langsam!
    3) Luxusversion: Ablaufsteureung zur besseren Reproduzierbarkeit

    4) Das Buch von Herrn Fricke ist sehr hilfreich. Ansonst lesen, lesen, lesen ....

    5) Anfangs aus meiner Sicht genügend Kilo Malabar.

    6) Röstplan machen: Wie lange welche Temperatur
    Falls man Rezepte anderer hat:
    Nach meiner Erfahrung - bei mir jedenfalls - differieren Temperaturangaben.
    Bitte mit +- 2 Grad rechnen, ggf mehr. Meine Gene zeigt z.B. 233 Grad, meine Steuerung mit einem PT1000
    fast am gleichen Ort gemessen 3 Grad weniger. K-Typ Sensor mit Artisan ebenso - bei gleicher Leistung der Heizung!!!
    Also sind Rezepte nicht exakt nachbetbar!

    Im Zweifel suche nach Postings von "WILFRIED", der hat immer eine kleine Tabelle mit Empfehlungen angehängt.
    Oder der (richtige) "INGO" hat auf seiner Pinwand nach einigem Durchsuchen einen Link auf eine
    Röstdatenbank versteckt.

    7) Festlegen welches Risiko, Verbrauch man an Bohnen hat.
    Will man es mit 100 Gramm oder 220 Gramm probieren bzw verkohlen ....
    Man kann erst nach einiger Erfahrung vom Röstverhalten bei 100 Gramm auf das bei 220 schließen.
    Es geht schneller, aber um wieviel ?
    Mehr als 220 Grammm ist beim Malabar jedenfalls bedenklich.

    8 ) So ungefähr 2 Grad mehr bei sonst gleichen Parametern ist etwa ein Röstgrad mehr.
    So ungefähr 30 Sekunden länger bei sonst gleichen Parametern ist etwa ein Röstgrad mehr.

    9) Ich muß jetzt an der Stelle ein kleine Kritik an diesem Forum anbringen. Es gibt zwar
    einen Thread mit Standardröstgraden (City, City Plus etc) und eine Zuordnung von Einbrand zu Röstgrad.

    Aber: Wenn ich 200 Gramm Malabar bei 100 Grad ins Backrohr lege, ist auch irgendwann so viel Wasser verdampft,
    dass der Einbrand stimmt - pointiert formuliert. Die Farbe wird wohl nicht passen.
    Man kann umgekehrt den Kaffee bei 400 Grad mit dem Turboheißluftfön bearbeiten, irgendwann wird die Farbe wohl passen.

    Imho ist also selbst die Angabe Einbrand+Röstgrad zu wenig, um erfolgreich zu rösten, da man davon nicht auf die von der Bohne benötigte Temperatur schließen kann. Ich habe einen Sumatra Aceh Takengon der lt Packung C++ braucht, aber angeblich seeehr
    viel Temperatur - bislang noch nicht erfolgreich geröstet. Ich kann also einen Zusammenhang zwischen Röstgrad und
    Temperatur nicht erkennen.

    Darum: Folgende Infos sind meiner Meinung für ein Rezept zumindest wichtig:
    Umgebungstemperatur (kein Wind ist wohl klar)
    Dauer des Voheizens (nicht unter 8 Minuten)
    Temperaturplan in etwa 30 Sekunden Schritten oder alternativ:
    wie lange welche Temperatur
    Beim Dimmer immer die Leistung dazu notieren da der Tempanstieg in Grad pro Minute relevant ist.

    Meiner Meinung ist der Einbrand eine Orientierungshilfe erst wenn das Rezept fertig erprobt ist, um sich dann
    bei kleinen Änderungen relativ dazu zu orientieren.

    Die optische Beurteilung des Röstgrades ist relevant aber: mein Malabar dunkelt nach !!!
    Vorsicht beim Ausdrucken von Farbtabellen etc. Ist Bildschirm und Drucker kalibriert ??


    10) Beginnen wir mit den Malabar Tips:
    Ich gebe hier die Essenz meiner Steuerdatei für meine Regelung wieder, Format ist in der Reihenfolge:
    Temperatur in Grad Celsius, Zeitdauer in Sekunden, Prozent der Leistung Max, Prozent der Leistung Min,

    Vorheizen 8 Min bei 130 Grad
    Umgebung: 20 Grad

    130 03:00 80 40
    225 06:00 99 78
    227 03:00 86 76
    230 02:00 82 70
    220 01:00 80 50
    220 01:00 70 58
    220 01:00 70 58
    222 02:00 70 58

    Wer es als Anfänger genau nachmachen möchte: Auf Wunsch habe ich eine auf 3 Sekunden genaue
    Logdatei mit Leistungsangabe. Selbverständlich: Es führen viele Wege nach Rom ....

    Der Malabar braucht zwischen 230 und 235 Grad. 235 Grad ist das allerallerhöchste.

    Mäßig vorheizen, zwischen 130 und 160 Grad. 200 sind klar zuviel. Etwa 10 Minuten lang bei der ersten Röstung,
    mind. 5 Minuten vor den nächsten Röstungen, damit eine konstante Ausgangsbasis vorhanden ist.
    Ich heize immer zuerst kurz mit 200 Grad vor, reduziere dann auf die benötigte Vorheiztemperatur.

    Man kann dann mit dem Bohnen entweder auf der Vorwärmtemperatur einige Zeit bleiben (~ 2-3 Minuten) oder mit einem Dimmer
    mit etwa 90-100% Leistung sich den ~ 230 Grad nähern. Weniger als 90% Leistung ist ein zu flacher Temperaturanstieg.

    Dementsprechend beginnt der erste Crack bei ~ 9:30 Minuten oder bei ~12:30 Minuten.
    Dauert dann etwa 3-4 Minuten. Etwa 1:15 nach den ersten Cracks sollte die akustische Spitze sein. Wichtig!
    Kommt er zu spät: Zu wenig Temperatur, zu flach, zu wenig vorgeheizt
    Kommt die akustische Spitze zu undeutlich: Gehör schulen ;-) oder w.o.
    Kommt er zu laut: zu viel vom obigen
    Kommt er länger als 4 Minuten: zu viel Temperatur oder er geht direkt in den 2ten Crack über

    Temperaturverlauf bis Ende 1C sollte nie sinken, immer steigen (daher ist die Bügeleisensteuerung nicht so ganz optimal)
    Gene Steuerung: Während 1C nichts machen, das "Bügeleisen" schaltet eh
    Dimmer Steuerung: nicht zu viel Leistung wegnehmen, Temp kann bis Spitze 1C ruhig steigen, sollte aber nicht "ausufern"
    Ich hatte bei der Dimmersteuerung ab Spitze 1C etwa 950 - 1000 Watt.

    Man kann dann ~ 3:30 nach den ersten Krachern (also ganz kurz vor den Ende des Ersten Crack) die Temperatur um 5-10 Grad zurücknehmen, jedenfalls nicht unter 220 Grad gehen. Ich gehe immer auf 221 Grad, gebe der Regelung dafür 30-60 Sekunden Zeit.

    Imho ist es nicht so dramatisch, wenn man dann in den 2ten Crack hinein röstet. Hat man eher mit 230 Grad geröstet, kann man versuchen bis zu 45 Sekunden in den 2ten zu gehen, wenn man eher bei den 235 war, ist es eher dramatisch.

    Nie die interen Kühlung verwenden, röstet unkontrolliert und schwer reproduzierbar nach.
    Entweder Eimer/Staubsauger Lösung (ich hab damit den Saugschlauch gemordet)
    Oder ein kleines Holzkasterl mit einem ordentlichen 230 Volt Ventilator und einem Gitter oben.

    Tips für weitere Profile: Wenn man im Netz nach WOLFREDO sucht, gibt es dort Hinweise, wie man für Überdosierung rösten kann.


    11) Fehler, die ich gemacht habe:
    mehr als einen Parameter geändert
    zu kurz vergeheizt
    zu stark vorgeheizt - das geht wenn man will (Malabar schmeckt dann im Abgang bitter)
    stur der Einbrandformel vertraut
    zu wenig lang ausgasen lassen (siehe Threads dazu, mind 1 Woche beim Malabar)
    nach einem Fehlversuch die Parameter zu wenig / zu vorsichtig geändert - der gleiche Käse nochmal

    12) ToDo bzw Wunsch an die Gurus:
    Zuordnung von Geschmack bei Kosten zu Röstfehlern



    99) Links
    Dimmer:
    Gene Cafe - Dimmer Control Modification - Coffeetime
    http://www.kaffee-netz.de/vom-rohkaffee-zum-selbstr-ster/37187-gene-cbr-101-dimmer-umbau.html
    Homeroasters.org - Discussion Forum: Gene Cafe Dimmer Mod

    Rösten:
    Rösten für eine höhere Dosierung
    http://www.kaffee-netz.de/vom-rohkaffee-zum-selbstr-ster/28351-gene-101-monsooned-malabar.html
    https://creator.zoho.com/davec_coffeetime/coffeetime-shared-roasting-log/#

    Allgemeines:
    Caffe'


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    I hope it helps someone!

    Mario

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    30.5.13 Malabar Profil
    31.5.13 Links eingefügt
     
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  2. #2 blaubar, 06.06.2013
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    AW: Gene für Anfänger

    Wow! Der Titel ist wohl nicht ganz passend. Das ist Gene für Fortgeschrittene und nicht für Anfänger. Für letztere würde ich eher so formulieren:

    220g Rohbohnen rein, auf 230 Grad und ca. 16 Minuten einstellen. (bei Malabar etwas weniger).

    Dass man mit der Zeit die Finessen kennenlernt, ist klar. Der Gene ist halt eigentlich gar nicht für Hochpräzisionsarbeiten gedacht.

    Am genausten habe ich eigentlich (rückblickend) mit Heissluftpistole, Brotbackautomatrührwerk und Backofenthermometer arbeiten können. Da hat man ständig die absolute Kontrolle. Ok, nicht über den Chaff :roll:.
     
  3. #3 Tokajilover, 04.02.2014
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    AW: Gene für Anfänger

    toll!

    sag mal, wo find ich den umbau zur steuerung über artisan?

    das würd mich brennend interessieren :)
    danke!
     
  4. #4 Kaffeebea, 05.02.2014
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    AW: Gene für Anfänger

    Mich auch!!!!!!

    Gruß Bea
     
  5. #5 MarioAtJazz, 05.02.2014
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    AW: Gene für Anfänger

    Da kann ich euch leider nicht helfen, habe mit Artisan nur die Temperatur mitgeschrieben und den Dimmer Umbau gemacht.
    Wie man mit Artisan steuert weiß ich leider nicht ...

    Mario
     
  6. #6 Tokajilover, 05.02.2014
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    AW: Gene für Anfänger

    achso, aber wo hast du die fühler hin "gesteckt" ;)

    welche genommen? etc.
     
  7. #7 gunnar0815, 05.02.2014
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    AW: Gene für Anfänger

    Machst du das nicht alles viel zu kompliziert?

    Ich heize den Gene bei normalen Bohnen beim ersten Röstung auf 220 °C vor.
    Dann je nach Bohne bis 225° -245° hoch.
    Spätestens wenn es anfängt zu Qualmen besser davor reduziere ich die Temperatur wieder (220°-235°)
    Röste meistens bis in den zweiten Chrack.
    Breche dann mit E ab.
    Kippe die Bohnen in die Kühlung und direkt die neuen wieder rein.
    Und starte den neuen Röstgang.
    Ist mir das Röstprofil zu flach oder zu steil regele ich den Dimmer in 1% Schritten rauf oder runter.
    Die Steigung des Röstprofils kannst du aber auch mit der Vorwärmtemperatur (bei mir nicht da die ja vom Röstgang davor bestimmt wird) und der Kaffeemenge beeinflussen. Je weniger Kaffee desto steiler wird die Kurve.

    Den gröbsten Fehler den man machen kann ist der das die Bohnen nicht richtig aufgehen.
    (zu wenig Temperatur bzw. zu flaches Röstprofil)
    Zerbeiß einfach eine Bohne nach dem Rösten dann merkst du schon wenn die nicht richtig aufgegangen sind lassen sich fast nicht zerbeißen z.B. bei Perlbohnen kann das schnell gehen.
    Dann schmecken die Bohnen nach fast gar nichts echt schade.
    Bei zu viel Temperatur bzw. zu steilem Röstprofil platzen die Bohnen zu stark auf.
    Du hast viel Bruch die Bohnen sehen nicht mehr schön aus. Öl tritt aus. Geschmacklich nicht ganz so tragisch würde das Röstprofil dann aber angleichen.
    Und den Röstgrad dann einfach nach deinem Geschmack.
    Je heller du Röstest desto steiler sollte das Röstprofil sein damit die Bohnen auch aufgehen.

    Gunnar
     
  8. #8 MarioAtJazz, 14.01.2017
    Zuletzt bearbeitet: 14.01.2017
    MarioAtJazz

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    Hallo Gunar,

    Ich möchte jetzt, nach 3 Jahren doch eine Antwort auf die Feststellung, daß ich es kompliziert mache, geben.
    Ich bin eher Techniker als Koch und an präzise Angaben gewohnt.
    Ich habe oft Tips gelesen wie etwa vorheizen, bei 235 grade durch.
    Habs probiert, gefunkt hats nicht.

    Ich möchte mal Versuchen zusammenzufassen was man m.E. falsch machen kann.
    Entweder es hilft irgendwem diese Zusammenfassung, oder dann zumindest eure Replik darauf.

    Allgemeines zum Gene:Ich hab damit begonnen, und halte ihn für das falsche Gerät zum Anfang.
    Ist eine heftige Aussage, ich weiß. Man bekommt im Gene NIE die BT mit, man kann sie vermuten.
    Es ist m.E, nicht kontrollierbar, ob die BT während einer Röstung konstant steigt.

    Falsche Bohnen am Anfang kaufen. Besser auf eine Bohne festlegen bis es sitzt.
    Wenn man -wie ich- mit dem Malabr begonnen hat, kann man von dem NIE auf andere Röstprofile schließen.
    Der Malabar verhält sich eben anders.

    Eine Bohne kaufen, von der man nicht weiß, wie sie schmecken wird, wie gut sie ist.
    Ich mache diesen Fehler heute noch. Hab jetzt 17Kg Brasil Santa Maria verschrottet,
    80% geworfen. Ich hab keine Ahnung, wie er schmecken soll.

    Ich hab dann letztens 1.5 Kg Honduras geschrottet. So grasig, ein Wahnsinn .....

    Bei Artisan und Röstern wo man die BT messen kann, gibt es empfohlene Zeiten und Steigungen.
    Hab ich zu spät ( nach 6 Jahren) geknissen- mein Problem.

    Ich hab nach einem Manual zu ARTISAN gesucht (würde es auch zahlen) , gibt es nicht.
    Die Sache mit den Zeiten und der Steigung hab ich durch Zufall und mitlesen bei einem Thread erfahren.

    Man sollte nach dem B1C die Zeit zu messen beginnen, und ab da die Dauer und die Steigung festlgen.
    Das weiß ich etwa seit 4 Wochen.

    Der Kern meines Problems war, daß ich nicht wußte, an welchen Parametern man drehen kann,
    welche wie wichtig sind, und in welchem Bereich man drehen kann.

    Und das Lesen von 1000en Postings ist mühsam.

    Mein Kernproblem beim Rösten war, daß es keine konzentrierte Anleitung gibt.
    Und die Profile, die veröffentlicht werden, sind m.E zu oberflächlich.

    Seid mir bitte nicht böse, aber den Thread Röstgrade für Kaffeesorten versteh ich bis heute nicht.
    Weil Parameter sind u.a. :
    Röstdauer gesamt
    Dauer B1C (OK, so etwa maximal 4:00 Minuten, ausprobieren)
    Steilheit ab B1C (1-4 Grad/Minute)
    Endtemperatur .. woher weiß ich die??

    Was bedeutet jetzt die Angabe C+ ?? Es gibt viele Wege dahin zu kommen.
    Weil es eben viele Parameter zu drehen gibt.

    Evtl erleuchtet mich jemand.
    Wenn man jahrelang erfolgreich geröstet hat, kommt einem das alles natürlich als
    unverständliche Herumsuderei vor (und das meine ich NICHT böse).

    Zu all dem Frust kommt dann hinzu, daß ich versucht habe, gute Röster aufzutreiben.
    Schokoladig, nußig, ein wenig erdig, keine Säure, neapolitanisch solls sein.
    In Wien: Ich will bitte all mein Geld sofort zurückhaben.

    Den besten Kaffee, den ich je getrunken habe, war der BIN Kaffee.
    Ich hab dann versucht diesen importieren zu dürfen. 9.5 Kg von 10 gekübelt.
    So einen alten Mist hab ich noch nie bekommen.
    Ich vermute mal, daß der sehr heikel einzustellen ist.

    Das ist halt die Kombination einer sehr präzisen, unmodischen Geschmacksvorstellung,
    verbunden mit hartnäckigem Mißverstehen. Aber: "235 grad durch" ist da keine Hilfe.

    z.B: Am Gene sind nach meiner Erfahrung und Messung 30 Sekunden mehr ein Röstgrad mehr (Einbrand messen). Ebenso sind 2 Grad mehr ein Röstgrad mehr.
    Ist das Geschmacksrelevant oder nicht? Woher weiß ich, wenn er nicht schmeckt,
    ob ich den Fehler vorne, beim Trocknen gemacht habe, bei der Steilheit vom Profil, oder am Ende.

    Bleiben wir beim Honduras von oben: Grasig bis zum Teufel. Mein Bauchgefühl sagt mir, daß er länger zu trocknen wäre. 1 Minute, 2 Minuten, ???? Sind wieder in Summe etwa 4 Durchgänge.
    Einwurftemperatur erhöhen ?


    Zum Kaffee brühen gibt es - trotz vieler unterschiedlicher Maschinen - im Vergleich dazu recht genaue Informationen was man tun soll.

    FrustAblassEnde .....

    Mario
     
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  9. egodoc

    egodoc Mitglied

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    Lieber Mario!
    Mir kommen Deine "Probleme" sehr bekannt vor.
    Die Lösung für Dich wird sein, dass Du mit einem, der ähnliches Gerät hat wie Du, und von sich glaubt, erfolgreich zu sein, gemeinsam röstest. Das kann Dir vielleicht endlose Versuchsserien ersparen.
    Ob es Deinen Geschmack treffen wird, ist eine andere Frage.
    Die Auswahl des Rohkaffees ist sicher äußerst wichtig, der Malabar erfordert jedenfalls eine Sonderbehhandlung. Du bist ja inzwischen vom Gene auf den Quest gekommen.
    Ich bin auch schon beim 3. Gerät, bleibe aber nun beim letzten. Angeblich kann man mit guter Strategie auf jedem Röster gute Ergebnisse erzielen. Lass nicht nach! Deine Freude wird umso größer werden, je härter der Weg zum Ziel gewesen sein wird.
     
  10. #10 DeltaLima, 14.01.2017
    DeltaLima

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    ich röste nun seit ca. 5 Jahren mit dem Gene. Beim Rösten richte ich mich nach den Bohnen, so komisch das vielleicht jetzt klingt....die gleiche Bohnensorte reagiert je nach Wetterlage und vielleicht sogar nach "Anfangsdaten" wie Bohnenfeuchtigkeit, Lagerung und Verpackung beim Händler und bei mir auch unterschiedlich.
    Da finde ich eben die Glastrommel sehr hilfreich; ich kann genau verfolgen, wie es den Bohnen geht...
    Im Buch von C. Fricke ist der Zusammenhang zwischen ungefährer Bohnenfarbe und der daraus resultierenden Bohnen-Innentemperatur ganz gut dargestellt.
    Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Bohnen-Innentemperatur (BT) ungefähr 20-30°C niedriger ist als die Temperaturanzeige.
    Leider ist das Temperaturverhalten des Gene konstruktiv bedingt recht träge. Das nehme ich in Kauf, eben weil ich anhand des feelings der Bohnen manuell gut reagieren kann.
    Wenn Du mal einen Bericht über Kaffeerösten anschaust, siehst Du auch, wie oft während des Röstvorganges Proben gezogen werden, eben um das Bohnen-feeling zu betrachten.

    Und noch was Wichtiges in dem Zusammenhang: Der passende Mahlgrad. Der hat auf den Geschmack des Kaffees ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.

    Also nicht den Mut verlieren, Leben heißt Lernen... :)

    Nachtrag: Lt. Fricke ist der Röstgrad "City roast" (C) zum Ende des 1. Knackens erreicht.
    C+ ist die sog. between-Phase, also ca. 20 sek. nach C.
     
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  11. #11 gunnar0815, 14.01.2017
    gunnar0815

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    Schön das du dich noch mal gemeldet hast.
    Ich denke aber schon das der Gene gerade für den einstieg genau richtig ist.
    Problem am Gene ist das man eben nicht Röstprofile fahren kann die von professionellen Röster kommen. Ist vielleicht ein bisschen so wie ein Vollautomat zu Siebträger.
    Die Beeinflussungen beim Gene sind begrenzt. Es lassen sich deswegen auch nicht alle Bohnen optimal rösten. Bei vielen Bohnen klappt das aber recht gut und simpel.
    Beim Gene röstet man sehr viel nach Sicht, Gehör und Geruch.
    Will man die volle Kontrolle und nach Temperaturprofilen rösten ist der Gene bestimmt der falsche Röster. Aber das gehört auch nicht gerade beim Einstieg dazu.
    Eigentlich gleich wie bei Fotokameras. Die Einsteigerkameras haben auch nicht so viele Verstellmöglichkeiten. Was gut für den Einstieg ist da weniger irritiert und die Kameras so günstiger sind.

    Gunnar
     
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  12. #12 MarioAtJazz, 14.01.2017
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    Danke für euer Mutmachen.
    Ich würde gerne eine konkrte Frage zu einem Malabar Profil in einem anderen Fred (der vom SNIXL) fortsetzen,
    damit die mitlesende Umwalt auch was davon hat.
    Ich muß nur noch den Kaffee, um den es geht, nochmal verkosten und stelle dann das Artisan log ins Netz.

    Danke! Mario
     
  13. #13 MarioAtJazz, 14.01.2017
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    Und noch was konkretes zum Gene:

    Ich glaube, hier im Netz folgende Aussagen gelesen zu haben:

    1) die schon erwähnte Version 235 Grad, gerade durch
    2) die Temperatur im Bohneninneren soll immer steigen.
    Daß man das beim Gene mißverstehen kann, weil man die exotherme Reaktion nicht berücksichtigt, is was anderes.
    3) Nach der Spitze des 1C die Temperatur um (je nach Posting und Quelle) um 10 Grad oder gar 20 Grad zurücknehmen.

    Bitte wie paßt das zusammen? Da verläßt mich die Logik.
    Wie stark ist jetzt die exotherme Reaktion im Gene??
    Oder hat das was damit zu tun, ob man eher flott oder gemütlich röstet? Ich weiß es nicht ...

    Beim Quest ists ja schön zu sehen, wenn man mal eine Röstung riskiert.

    Mario
     
Thema:

Gene für Anfänger

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