Quickmill Orione (3000) vs Cassiopeia (3004)

Diskutiere Quickmill Orione (3000) vs Cassiopeia (3004) im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo, nachdem ich mit meiner neuen Quickmill 3035 Pegaso eigentlich super zufrieden bin außer mit der Funktion der Integrierten Mühle bzw....

  1. #1 Tommy43, 29.07.2016
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    Hallo,

    nachdem ich mit meiner neuen Quickmill 3035 Pegaso eigentlich super zufrieden bin außer mit der Funktion der Integrierten Mühle bzw. eigentlich dem oft verstopften Auswurfschacht überlege ich, auf die Orione oder Cassiopeia zu wechseln. Orione hat 1 Thermoblock, Cassiopeia 2, womit Milchaufschäumen parallel zum Kaffeebezu funktioniert. Nun schäume ich eher selten Milch auf, wenn Gäste da sind wäre es aber ein "nice to have", wenn die 3004 da fixer zu Werke ginge als die 3000. Die konstruktiv bedingten Unterschiede von Thermoblock zu "echten" Zweikreisern im Vergleich zur Cassiopeia sind mir bewusst. Einerseits ist der Aufpreis von der Orione zur Cassiopeia eher gering. Andererseits sitzen bei der Cassiopeia zwei Heizungen mit allen Vor- und Nachteilen im gleich großen Gehäuse. Ich tendiere zur Orione? Besser ist das oder?
     
  2. #2 Sebastiano, 29.07.2016
    Zuletzt bearbeitet: 30.07.2016
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    Hallo @Tommy43, hier der aus meiner Sicht entscheidende Unterschied der beiden Modelle – verbunden mit einer Empfehlung zur 3000 Orione für Dein Nutzungsprofil:

    Modell 3004 Cassiopeia: keine Anpassung der Espresso-Brühtemperatur möglich
    • Zwei getrennt schaltbare Durchlauferhitzer für Espresso & Dampf
    • Die Dampf- und Espresso-Brühtemperatur wird durch manuell nicht beeinflussbare Thermostate geregelt
      • Dadurch kann die Espresso-Brühtemperatur nicht verändert werden. Du kannst eventuell nur bestimmte, 'passende' Espresso-Bohnensorten/Röstungen verwenden
    Modell 3000 Orione: Anpassung der Espresso-Brühtemperatur möglich
    • Nur ein kombiniert schaltbarer Durchlauferhitzer für Espresso & Dampf
    • Durch manuelles, kurzeitiges Einschalten der Dampfheizung kann bei Bedarf die Espresso-Brühtemperatur per Temperatursurfen auch ohne PID-Steuerung nahezu beliebig angepasst werden
      • So kannst Du beliebige Espresso-Bohnensorten/Röstungen verwenden und auch das Geschmacksprofil Deines Espressos beeinflussen
    Warum eine Anpassung der Brühtemperatur an die Bohnensorte/Röstung wichtig sein kann, findest Du auch unter dem Link zum Temperatursurfen. Dankenswerter Weise hat kürzlich jemand das Temperatursurfen mit dem Thermoblock der QuickMill 3000 messtechnisch anhand eines Temperatur-Protokolls visuell nachvollziehbar durchgeführt.

    Randinformation: Es gibt von QuickMill auch neue Thermoblock-Modelle mit PID-Steuerung. Das Design, die PID-Einstellung und die Preisgestaltung sind für meinen Geschmack allerdings so eine Sache… Ich bleibe vorerst beim manuellen Temperatursurfen.
    Erfahrungen mit der neuen QuickMill-Evolution70
    Neue QuickMill Modelle mit PID

    Die Dampfdüse des Modells 3000 ist aufgrund der kombinierten Ventil-/Umschaltfunktion systembedingt etwas 'sensibel', aber bei entsprechender Handhabung kein wirkliches Problem. Zu beachten ist lediglich, dass die Ventilfunktion der Düse nicht während des Espresso- oder Dampfbezugs ausgelöst werden sollte (nicht vollständig nach innen oder außen bewegen), das könnte den Dichtungen oder dem Ventil schaden.

    Begleitend: Das Modell 3000 Orione ist im Inneren technisch baugleich mit dem preisgünstigeren Modell 0820.
    Kennst Du diesen inspirierenden Thread? Quickmill 0820, ausführlicher Erfahrungsbericht.

    Gruß, Sebastiano
    .
     
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  3. #3 Tommy43, 29.07.2016
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    Wow, das ist mal ne schnelle, kompetente und ausführliche Beratung! Danke Sebastiano!
     
  4. #4 Sebastiano, 30.07.2016
    Zuletzt bearbeitet: 30.07.2016
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    Bitte sehr, bitte gleich… ;)

    Das integrierte Mahlwerk der Quickmill 3035 Pegaso ist wohl nicht gerade das 'absolute Non-Plus-Ultra', aber durchaus ein qualitativ akzeptabler Kompromiss – auch unter dem Gesichtspunkt der kompakten Bauweise, der frei wählbaren automatischen Portionierung, dem auch gefüllt wechselbaren Bohnenbehälter und nicht zuletzt des Preises… Die Firmengeschichte von QuickMill begann übrigens ursprünglich mit Qualitäts-Mahlwerken und allem was sich motorisch dreht…

    Aber falls Du lediglich mit dem Kaffeemehl-Auswurfschacht und dem relativ großen Totraum der Mühle unzufrieden sein solltest:
    Eventuell verwendest Du sehr dunkel geröstete Bohnen, die stark 'ölen', was durch Wärmeeinfluss noch verstärkt wird und bei längeren Standzeiten das Kaffeemehl im Auswurfschacht etwas intensiver 'verdichtet'.
    Oder Du füllst den Bohnenbehälter zu voll, so dass die Bohnen zu lange unter Wärmeeinfluss stehen.

    Lösung:
    Stets nur die Bohnen-Menge einfüllen, die Du in kurzer Zeit oder etwa innerhalb eines Tages verbrauchst.
    Oder/und falls die Maschine längere Zeit nicht genutzt wird: ab und an ausschalten. Sie heizt ja schnell wieder auf Betriebstemperatur.
    Zudem ab und an mit einem dünnen Gegenstand den Kaffeemehl-Auswurfschacht 'freilegen'. Es verbleibt stets etwa eine halbe Tassenportion im Schacht, das ist auch gut sichtbar. Völlig ohne Totraum arbeiten ja nur sehr wenige, relativ teuere stand-alone-Mühlen…

    Am Rande zur Wärmeentwicklung: Es gibt sogar ein verflixt teures und aufwendig ausgestattetes Mahlwerk eines namhaften Profi-Produzenten, das Kaffeemehl gezielt und bewusst vorwärmt. Ich habe das grad nicht parat, muss noch mal suchen…

    Nachtrag:
    das ist der Mythos One Grinder von Nuova Simonelli
    Vortrag zur Entwicklung des Mythos One Grinder

    Gruß, Sebastiano
    .
     
  5. #5 Tommy43, 30.07.2016
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    Mmh, ok, der Behälter ist voll, ich verwende aktuell die Sorte Malabar vom hiesigen Röster Kaffee Langen, meine bisherige Lieblingsorte bei meinem alten KVA und eigentlich nicht mehr sehr frisch, weil ich zuviel auf einmal geordert hatte. Das Mehl im Schacht fühlt sich schon etwas ölig an, aber ich habe da natürlich keinen Vergleich. Dachte solche Bohnen sind eigentlich unkompliziert für Noobs wie nich und bringen gute Crema. Dass das jetzt an dieser Stelle ggf. ein Nachteil ist, war mir vorab nicht klar.

    Maschine ist immer nur so lange an, wenn ich sie auch benutze, also da. 20-30 Minuten. Demnächst probiere ich Oh Harvey von Don Quichote, müssen nur noch ein wenig liegen, ganz frisch gekommen... .

    Ab und zu "Freilegen" ist ja o.k. nur gerade ist der Auswurfschacht eigentlich nach jedem Bezug komplett zumindest optisch. Wenn da immer das gleiche Quantum nachrutschen würde....ok, aber das scheint nicht der Fall zu sein. Du machst mir ein wenig Hoffnung, aber die "saubere" Lösung scheint mir doch eine 3000er plus externes Mahlwerk zu sein, bin noch in der 14-Tage-Online-Rückgabefrist und die Kaffeezentrale, wo ich die Maschine herhabe, macht eigentlich einen sehr guten Eindruck. Bei QM will ich in jedem Fall bleiben, die Maschinen passen ansonsten perfekt zu meinem Anforderungsprofil und sehen zudem einfach nur gut aus. Allein die Kippschalter sind eine Freude, wenn man sie betätigt :).

    Gruß

    Tommy


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  6. #6 Sebastiano, 30.07.2016
    Zuletzt bearbeitet: 30.07.2016
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    Ich kann Deinen positiven Eindruck nachvollziehen. Ich nutze seit Jahrzehnten unter anderem auch die 'kleinen' Quickmills.

    Mir gefallen speziell die älteren Modelle in Schwarz/Edelstahl-Ausführung mit den schwarzen Kippschaltern. Die signalisieren eine unnachgiebige Resistenz gegen jegliche zeitgeistigen Design-Strömungen. Ich sehe auch die 'innere' Technik als eine Art 'Fokussierung', 'Feintuning' und Konzentration auf das Wesentliche, sowie das bewusste Abkoppeln vom Mainstream. Als nicht zu vernachlässigenden Aspekt sehe ich auch Gedanken über den Umgang mit materiellen Ressourcen, Energieverbrauch und eben das ‘sich nicht blenden lassen’ von vermeintlich kraftvoller Optik der blinkenden (und fleißig zu putzenden) Küchen-Harleys auf dem heiligen Küchen-Altar – als eine Art von innerem Status-Symbol. Wem die Brötchen besser schmecken, wenn sie mit einem Porsche geholt werden statt mit dem Fahrrad, dann mag das so sein…;)
    Und ja, mit ‘höheren' Maschinenklassen kann manches etwas leichter und mitunter sogar vermeintlich ‘perfekter’ funktionieren. Aber muss ich wirklich z.B. 1,5 oder mehr Liter abgestandenes Wasser in einem 25 Kilogramm schweren Korpus stundenlang heiß halten, wenn ich 0,25 cl für einen oder 0,5 cl für zwei Espressi oder Cappuccini haben will?

    Der Gedanke hat zwar einen gewissen Reiz, technisch das zu machen was technisch möglich ist, ich will das auch gar nicht grundsätzlich aufhalten. Aber letztlich sind doch alle Maschinen eigentlich nichts anderes als eine spezielle Art von ‘Wasserkocher’ mit Pumpfunktion, und je nach Modell spielt die Hand des Bedieners eine mehr oder weniger prägende Rolle. Bei der hier angesprochenen ‘kleinen Quickmill’ kann, sollte man aber auch diese ‘Hand’ ein wenig bewusster führen. Aber was ist schlecht daran? Vor allem wenn jemand auch ‘höhere’ Maschinenkategorien kennt, lässt sich recht gut abschätzen was man als Bediener eventuell ‘mehr’ tun muss und ob das Ergebnis in der Tasse qualitativ wirklich soo viel anders ist. Aber es sollten schon verschiedene Leistungsklassen selbst und über längere Zeit ausprobiert werden um das schlüssig beurteilen zu können.

    Ich möchte keinesfalls den Spaß an Design, technischer Perfektion oder verarbeitungstechnischen Finessen in Frage stellen, aber ein Gedanke von Albert Einstein gefällt mir sehr – er sagte mal: …“Man sollte alles so einfach wie möglich machen – aber nicht einfacher”… Und ja, das satte 'Klack' speziell der alten 'No-Design-Kippschalter' hat schon was…;)

    Viel Erfolg – und Gruß, Sebastiano
    .
     
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