Warum ist die Thermoskanne innen aus Edelstahl und nicht aus Glas?

Na, dann lass mal die neue und die alte Kanne aus einem Meter Höhe auf den Boden fallen. Ich glaube dann siehst du zumindest einen ganz entscheidenden Vorteil der Edelstahlvariante

 

Sollte das ein relevanten Unterschied machen ?

Selbst wenn.... ?

 

Bis in die 1980er waren fast alle Thermoskannen innen aus verspiegeltem Glas. Eine Ausnahme war die amerikanische Stanley, die innen Stahlkolben und eine Schicht gepressten Kohlenstaub drumherum hatte. Die war, obwohl als Reiseflasche konzipiert, schwerer als die meisten Kannen mit Glaseinsatz. Dann kamen leichtere Thermosflaschen mit Edelstahlkolben auf den Markt, und mittlerweile gibt es auch viele Thermoskannen für den Gebrauch am Tisch, die einen Edelstahlkolben haben. Die sind von der Größe her meist kompakter als althergebrachte Kannen mit dem selben Fassungsvermögen, da Glas als Material seine Grenzen hat. Würde man es so dünn blasen, wie man Edelstahl walzen kann, dann würde es zu zerbrechlich für Lebensmitteleinsatz. Aber wie gut der Glaskolben auch verarbeitet ist, einen Sturz auf den Boden übersteht keiner. Der explodiert förmlich, und wenn noch was in der Kanne drin war — heisa, hopsa. Früher konnte man für Thermoskannen Ersatzkolben kaufen, wenn einer in die Brüche gekommen war, aber das ist heute nur noch bei einigen Traditionsmarken möglich, und dann auch nicht für alle Modelle. Alles Gründe, die Leute dafür motivieren, sich lieber eine Kanne mit Edelstahleinsatz zuzulegen. Umgekehrt schwören aber andere auch auf Glas. Sie sagen, es sei geschmacksneutraler. Einen Vorteil habe ich auf jeden Fall selber festgestellt: Auch No-Name-Produkte mit Glaseinsatz können sehr gut isolieren, wohingegen mir noch keine billige Edelstahlkanne mit einer akzeptablen Isolierleistung untergekommen ist.

 

Moin,

wow! Du hast offenbar im "!"-Lotto gewonnen, so freigiebig, wie Du mit "!" bist! :-D

> Back to the Roots! Mehr Kaffeemaschine braucht der Mensch nicht.

Nun ... also ... äh ...

> Kann man eigentlich sagen, das dies die Leistungsstärkste normale Filterkaffeemaschine am Markt ist?

Das kannst Du sehr leicht herausfinden: Suche nach Filterkaffeemaschinen, die mehr als 1500 Watt Leistung aufnehmen (Hinweis: Leistung misst man und frau in Watt, allerdings wird hier in der Regel die Primärleistungsaufnahme angegeben, also das, was angeblich von Deinem Elektrizitätswerk als "Verbrauch" in Rechnung gestellt wird - in sofern ist Deine Frage sogar berechtigt, wenn Du denn fragen wolltest, was Du aus den 1500 Watt Leistungsaufnahme an Arbeitsleistung rausbekommst. Aber das war gar nicht Deine Frage, oder?) - und, wenn Du fündig wirst, verzweifele ob des Fehlkaufs, denn Du hast nicht die "leistungsstärkste" Maschine gekauft

> Selbst die Moccamaster hat nur 1450 Watt?

Siehe oben: Vielleicht ist die angebliche Primärleistungsaufnahme um 50 Watt geringer (also um runde 3% bezogen auf Deine Maschine - Wahnsinn, oder, um Dich zu zitieren: "!")

> Welche vor oder Nachteile hat das?

Vom Selbstversuch mit dem Fallenlassen abgesehen: Glas ist ein schlechterer Wärmeleiter, isoliert also besser. Ich vermute, dass es sich eher um eine Stahllegierung handelt, weil die meistens um ca. ein Drittel schlechter leitet als Edelstahl (also besser isoliert als Edelstahl). *Aber*: Eine Isolierkanne besteht normalerweise aus einem Innengefäß mit Doppelwand, zwischen der inneren Wand (die den Kaffee umschließt) und der äußeren Wand (innerhalb des Kannenbehälters) ist ein Vakuum (oder Luft). Ein Vakuum ist ein katastrophal schlechter Wärmeleiter (aber sag das niemandem mit Sonnenbrand ;-) ). Luft ist auch ein schlechter Wärmeleiter - schlechter als Glas.
Da also das, was "nach dem Stahl kommt", die eigentliche Isolierung darstellt, ist es ziemlich egal, ob das Isolierkanneninnere aus Glas oder Stahl besteht. Daraus folgt, dass das mit dem Fallenlassen aussschlaggebend ist
(Es war früher teurer, Stahl/Metall so zu formen, dass zuverlässige luftdichte, säurebeständige, laugenbeständige Gefäße entstanden, deshalb wurden früher eben Glasbehälter verwendet.)

Marc

P.S. Eine Anekdote zu dem Gag mit der Leistung: Als die EU die Leistungsaufnahme von Staubsaugern auf menschheitsverachtende, den Untergang des Abendlandes einsaugen... einleitende 800Watt begrenzte, kreischten Hausmänner von England bis Großbritannieren, dass sie ja jetzt DREIMAL saugen müssten, weil sie vorher 2400Watt stark "saugten". In der tatsächlichen Realität der wirklichen Welt hingegen waren die Aufdrucke auf den Kartons, die da schwärmten von "Saugen Sie mit 2,4kW allen Dreck noch viel wegger als mit lächerlichen 800Watt" sowieso reine Verarsche: Die heute verwendeten Motoren brauchen keine 2,4kW, um ihren besten Wirkungsgrad zu erreichen. Ein hochrangiger Vertreter der staubsaugererzeugenden Schwerleistungsindustrie sagte in einer Talkshow, dass man problemlos auch mit 600Watt-Staubsaugern die gleiche SAUGLEISTUNG (sic!) erreichen könnte wie mit den marktgängigen "2.4kW-Saugschleudern", die in der Realtität meistens ohnehin nur 1,2kW aufnahmen und davon weit mehr als die Hälfte in Form von Wärme verbrieten, um die staubsaugenden Hausmänner glücklich zu machen, weil's eben doch auf die Größe ankommt (der Zahl auf dem Karton).

Und jetzt gehe ich in meine Ecke und schäme mich für dieses Blabla, das weder Hausmann noch Hausschwein interessiert.

 

Das Vakuum ist die Stärke guter Thermoskannen mit Edelstahl. Wurde der Kolben nicht vernünftig evakuiert und vor allem versiegelt, kann man die Edelstahlkanne vergessen. Die wird dann außen heiß während der Inhalt abkühlt. Ferner tendieren Edelstahlflaschen dazu, an dem Übergang von Kolben und Flaschenhals Wärme zu verlieren. Da hadert die Funktionalität mit sich selbst. Flaschen mit einer hohen, breiten Öffnung sind einfacher zu füllen, und man kann auch einen Kaffeefilter gut drauf stellen. ;-) Gleichzeitig haben wir aber durch eine größere nicht-isolierte Oberfläche Wärmeverlust. Und auch die Konstruktion des Verschlusses zählt. Ein einfacher Stopfen, der tief in die Flasche reingedreht wird, isoliert meist besser als einer von diesen "Drück-in-die-Mitte"-Verschlüssen, bei denen der Großteil des Verschlusses oberhalb des Flaschenhalses liegt. Deshalb gibt es von manchen Herstellern kreative Konzepte, wie man Einhand-Bedienung und optimale Isolierung miteinander verbinden kann.
Nun zum Thema Kaffeemaschine: Die Wattzahl ist wohl nicht ganz irrelevant — eine Maschine mit kaum Watt wird nicht in der Lage sein, das Wasser schnell genug auf eine hohe Brühtemperatur zu bringen. Aber letztendlich zählt wohl mehr die Funktionsweise und die Verarbeitung der Maschine.

 

Titan ist auch ein schlechter Wärmeleiter und dazu sehr geschmacksneutral. Solche Kannen sind nur leider etwas teuer ...

 

Einspruch: Wenn ich die Einleitung der Postes überlese (das mit den (!)) und die Missachtung zwischen "das" und "dass" beiseite lasse, dann ist dieser Beitrag durchaus lesenswert, interessant und m.E. real. Und: Danke dafür.

 

@ TasKaff: Rosten wird sie bei normalem Haushaltsgebrauch wohl nicht. Es gibt viele Edelstähle, die nicht rostfrei sind (und diverse Metalle, die aussehen wie Edelstahl), aber für Küchengeräte werden i.R. Legierungen mit Chrom und Nickel verwendet und kommen als 18/10 (18 % Chrom, 10 % Nickel) oder 18/8 (18 % Chrom, 8 % Nickel) auf den Markt. Die sind ziemlich rostresistent. Man sollte es vermeiden, Salziges längere Zeit drin zu lassen — aber wer salzt schon seinen Kaffee?

 

Edelstahl hat drei Vorteile gegenüber Glas:
1. Es ist deutlich robuster.
2. Es lässt sich dünner verarbeiten als Glas -> weniger Innenmaterial notwendig -> weniger Innenmaterial, dass erwärmt wird und damit weniger Wärmeverlust in der Flüssigkeit.
3. Da es weicher ist als Glas, kann man dort mit einem "niedrigeren Vakuum" arbeiten. -> Bessere Isolationswirkung.

2. und 3. sorgen dafür, dass die Kanne leichter ist (Outdooreinsatz) und besser isolieren kann, wenn gut gemacht. 1. ist natürlich zuallererst im Outdooreinsatz relevant aber auch im Alltag ein Vorteil.

Glas hat imho den Hauptvorteil, dass es absolut geschmacksneutral ist und auch keine Allergene beinhaltet, gesundheitlich also absolut unbedenklich ist. Wobei ich nicht sagen will, dass der Stahlkern gesundheitlich bedenklich ist, mir ist zumindest dazu nichts bekannt (von Allergikern gegen Nickel und Co mal abgesehen. Ich bin auch gegen Nickel allergisch, hatte aber noch keine Probleme mit meiner Thermoskanne aus Stahl)

 

Danke für den Dank

Hilf mir bitte: Wo habe ich einen Fehler mit "das/dass" gemacht? Da mich der schludrige Umgang mit (Schrift-)Sprache selbst nervt, bin ich für jede Korrektur dankbar - bin aber (natürlich?) betriebsblind genug, den Fehler in meinem Text nicht zu entdecken.

Marc

 

Asche auf mein Haupt: Das fehlende s bei einem dass steht in einem eingefügten Zitat (welches von mir nicht als solches erkannt wurde). Bitte um Nachsicht. Mein Fehler.

 

Die Fehler sind bei Tasskaff im Eingangspost. Er/Sie hat 3x "das" verwendet. Die ersten beide Male sollten ein "ss" haben.

Und Edelstahlkannen brechen nicht, weiß man zu schätzen wenn sie wirklich mal etwas unsanfter irgendwo landet. Aber die Edelstahlkannen sind irgendwie auch nicht so richtig sauber zu bekommen, finde ich. Die alten Glaskannen konnte man einfach ausspülen. Wenn man sich mal die Betriebsanleitung von so ner Edelstahl-Thermoskanne anschaut, dann darf man da mit garnix ran - außer Pulver vom Geschirrspüler reinschmeißen, das soll helfen. Oder irgendwelche Reinigungstabs die für teures Geld dazuverhökert werden.
Also ich mag die Edelstahldinger nicht.

Und von wegen Korrosion - Edelstahl muss man nur mit einem unedleren Metall in Verbindung bringen, schon korrodiert es fröhlich drauf los.

PS:

Doch, finde ich sehr interessant. und da gibts auch noch viel mehr Geschichten, wie z.B. von den Waschmaschinen die im 60° Programm nur noch 38° erreichen damit der Hersteller ein A+ Energielabel draufpappen kann. Und bei Kaffeemaschinen - mehr als Kochen kann man Wasser nicht, da hilft nix. Und der Kaffee braucht Kontaktzeit mit dem Wasser, da hilft es auch nix, wenn das Wasser schneller heiß wird.

 

@The Rolling Stone : Hilf mir bitte. WO SIND MEINE FEHLER? Wenn ich Zitate verändere, mache ich das in der Regel durch "..." kenntlich ...

Marc

P.S. Edith says: Ah - Du ändertest Deinen Post gerade ... betrachte diesen meinen Hilfeschrei deshalb als gegenstandslos. Ich leg mich wieder hin

 

Ja, war fälschlich davon ausgegangen, dass der Threadersteller angesprochen wurde, tut mir leid.

 

Mit einem edleren Metall meinst du. Bzw. mit dem Salz eines edleren Metalls. Die elektrochemische Korrosion von Stählen spielt im Alltag aber praktisch keine Rolle. Die Säure-/Laugenkorrosion oder die stinknormale Sauerstoffkorrosion ist da bei weitem der größte Batzen. Und selbst das: So sauer sollte weder Kaffee, noch Tee sein
Wenn man halbwegs pfleglich damit umgeht, kann man die Korrosion schon vergessen.

 

Ne, ich meinte schon unedler. Wobei du natürlich Recht hast - das unedlere Metall löst sich auf, das edlere wird hierdurch geschützt. Theoretisch Aber auch im Edelstahl ensteht bei direktem Kontakt schnell ein Rostfleck und bei längerem Einwirken Lochfraß. Klassischer Fall - auf dem Bau landet ein Nagel in einem Edelstahlbehälter - irgendein Tank oder Schacht im Ablusssystem - haste in kurzer Zeit ein Loch im Edelstahl.

Aber gut, Kaffeekannen wird das kaum betreffen, vielleicht irgendwo Berührung mit Besteck in der Spülmaschine - aber wer steckt Edelstahl-Thermoskannen in die Spülmascine?

 

Die werden teilweise ja damit beworben, dass man sie in die Spülmaschine stecken kann.
Ich mag Kaffee aus Edelstahlkannen nicht sehr; ich finde, er schmeckt schneller abgestanden (allerdings ist unser Bürokaffee sowieso eine Zumutung). Für den Haushalt finde ich -persönlich- eine Thermoskanne mit Glaseinsatz geschmacklich und auch von der Warmhalteleistung und Reinigung am besten. Meine verbeulten Edelstahl-Outdoorthermosflaschen allerdings halten schon 25 Jahre und werden nicht gerade pfleglich behandelt (habe allerdings auch keine Nägel darin gelagert ).

 

Das merkt man leider nicht so ganz einfach (bzw. kann es nicht zuordnen)