Silvia: Verzögerter Bezug (15 Sekunden bis Bezug beginnt)

Diskutiere Silvia: Verzögerter Bezug (15 Sekunden bis Bezug beginnt) im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Bisher dauerte es ca. 5 Sekunden vom Zeitpunkt des Betätigens der Bezugtaste (oberste Taste) bis zum Zeitpunkt bis der Kaffee aus dem Siebträger...

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  1. walter

    walter Mitglied

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    Bisher dauerte es ca. 5 Sekunden vom Zeitpunkt des Betätigens der Bezugtaste (oberste Taste) bis zum Zeitpunkt bis der Kaffee aus dem Siebträger kommt.
    Nun dauert das ca. 15 Sekunden und ich vermute daher ein Problem.
    Das veränderte Verhalten liegt nicht an feiner gemahlenem Kaffee.

    Zusätzlich beobachte ich noch folgende Veränderung:
    Nach dem Aufschäumen von Milch habe ich den restlichen Dampf aus der Maschine abgelassen indem ich die Heisswassertaste (mittlere Taste) betätigt, zum Druckaufbau etwas gewartet und dann (mittels Drehknopf) die Dampfdüse geöfffnet habe. Nach wenigen Sekunden war so der ganze Dampf entwichen und es kam Wasser mit relativ hohem Druck nach.
    Nun verhält es sich plötzlich so, dass - wie bisher - Dampf rauskommt, allerdings viel zu wenig. Dann kommt etwas Wasser (mit viel weniger Druck als bislang) und dann wieder jede Menge Dampf (ca. 1 Minute lang, also viel länger als bislang).

    Evtl. stehen die beiden Probleme miteinander in Zusammenhang da sie in etwa zeitgleich begonnen haben.
     
  2. emil

    emil Mitglied

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    Hallo Walter,
    vermutlich pumpt Silvia länger, weil der Kessel nicht voll gefüllt ist.
    Möglicherweise liegt das daran, dass die Pumpe nicht gegen den Dampfdruck ankommt. Das kann an einer defekten Pumpe liegen, aber auch an einem nicht mehr korrekt schliessenden Expansionsventil. Beobachte mal, ob beim Füllen des Kessels nach dem Dampfen schon vor einer Veränderung des Pumpentones Wasser aus dem Überlauf in den Tank zurück fliesst - dann ist das Ventil nicht dicht.
    Gruss Emil
     
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  3. walter

    walter Mitglied

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    Hallo Emil,
    vielen Dank für Deinen Hinweis.

    Ich weiss leider nicht wie ich das beobachten kann - insbesondere was der Überlauf ist bzw. welche Funktion dieser hat.
    Soll ich nach dem Aufschäumen den Drehknopf geschlossen halten, die mittlere Taste drücken und dann auf ein bestimmtes Geräusch achten?
    Manchmal höre ich ein Zischen, müsste aber erst beobachten wann dieses genau auftritt. Ich vermute, dass das Dampf/Überdruck ist der durch das erwähnte Überdruckventil entweicht.
     
  4. chripo

    chripo Mitglied

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    Der Überlauf ist der kürzere der beiden Schläuche, die in den Wassertank führen. Wenn der Druck im Kessel zu hoch wird, öffnet sich das Überlaufventil (= Expansionsventil), und das vom langen Schlauch angesaugte Wasser landet nicht im Kessel, sondern wird über den kurzen Schlauch zurück in den Tank geleitet. Falls das schon sofort nach dem Dampfbezug passiert (wenn der Kessel noch nicht wieder voll Wasser ist), könnte es sein, dass das Überdruckventil nicht mehr richtig schließt. So habe ich Emil jedenfalls verstanden. ;-)

    VG Christof
     
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  5. horo

    horo Mitglied

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    Im Bild von espressoxxl.de man es ganz gut: Die Pumpe (11) saugt über den linken Schlauch (1) (der lange Schlauch im Tank) Wasser aus dem Tank, und drückt es auf der rechten Seite über den Druckschlauch (2) und das Überdrückventil (23) in den Kessel. Wenn der Druck über 9..10 bar steigt, öffnet das ÜV und das Wasser fließt über den hier sehr lang gezeichneten rechten Schlauch (1) (der kurze Schlauch im Tank) in den Tank zurück.
    Siehe auch diesen Thread.

    Ciao, Martin

    [​IMG]

    P.S.: Dort wird die elektrische Funktion beschrieben.
     
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  6. walter

    walter Mitglied

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    Danke für eure Erklärungen! :)

    Ich habe mittlerweile folgendes beobachtet:
    Während des Kaffeebezugs rinnt Wasser aus dem kurzen Schlauch. Ist das normal?
    Während des Dampfaufheizens und Aufschäumens tropft es langsam aus dem kurzen Schlauch.
    Während des Entlüftens rinnt kein Wasser aus dem kurzen Schlauch.
    Danach lasse ich zur Reinigung Wasser durch die Brühgruppe pumpen. Dabei rinnt Wasser aus dem kurzen Schlauch.

    Kann man aufgrund dieser Beschreibung auf eine Problemursache schliessen?
    Was sollte ich noch beobachten?
     
  7. walter

    walter Mitglied

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    Kann es durch Verkalkung zu den beschriebenen Symptomen kommen (verspäteter Bezug, beim Entlüften zuerst sehr wenig Dampf dann Wasser mit geringem Druck und dann erst viel Dampf)?
     
  8. chripo

    chripo Mitglied

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    Denke schon, ist bei mir jedenfalls auch so. Der Kaffeepuck stellt ja einen Widerstand für das Wasser dar, so dass sich Druck aufbaut. Wenn der Druck größer wird, als ca. 9 bar wird (voreingestellter Brühdruck), öffnet das Expansionsventil, und es kommt etwas Wasser aus dem kurzen Schlauch.

    Ja, das habe ich auch, vor allem gegen Ende des Aufheizvorgangs. Das ist aber kein kontinuierlicher Wasserfluss sondern eher so "Schlückchen", die aus dem Schlauch kommen. Ich vermute, dass Teile des Wassers im Schlauch durch die höhere Hitze verdampfen und sich deshalb ausdehnen. Dadurch wird etwas Wasser am Ende des Schlauchs herausgedrückt. Beim Aufschäumen habe ich den Effekt nicht mehr beobachtet.

    Ja, ist bei mir auch so.

    Achtung, das scheint mir ungewöhnlich zu sein! Bei mir tropft bzw. rinnt kein Wasser beim Durchspülen der Brühgruppe aus dem kurzen Schlauch. Das sollte auch nicht passieren, da das Wasser ohne Kaffeepuck ja kaum Widerstand in der Brühgruppe hat und sich somit auch kein Druck mit mehr als 9 bar aufbauen sollte, bei dem das Expansionsventil öffnet! :eek:

    Eine Ferndiagnose ist ja immer schwierig, insofern sind das hier alles nur Überlegungen, aber ich denke mal laut:
    • Offenbar gibt es beim Durchlauf des Wassers durch die Brühgruppe und Dampfrohr[1] einen größeren Widerstand, so dass das Expansionsventil öffnet. Wenn dann noch der Kaffeepuck dazu kommt, könnte der Widerstand insgesamt so groß werden, dass es lange (15 Sekunden) dauert, bis die ersten Tropfen Kaffee kommen.
    • Die Pumpe ist vermutlich okay, da ja offenbar genug Druck da ist, um Wasser durch Puck, Expansionsventil etc. zu drücken. Vermutlich würde sich der Bezug auch anders anhören, wenn die Pumpe nicht mehr richtig arbeitet. Mangels Erfahrung kann ich sie allerdings als Fehlerursache nicht gänzlich ausschließen. Du könntest ja einmal den Flexschlauch (der kurze Metallschlauch, Nr. 2 in Martins Skizze) vom Eingang des Expansionsventils abschrauben und schauen, ob dort beim Einschalten der Pumpe (z.B. bei Bezug, oberster Schalter) schnell Wasser mit ausreichend Druck ankommt.
    • Ansonsten gibt es vermutlich irgendwo einen zusätzlichen (nicht gewollten) Widerstand, der vom Wasser überwunden werden muss. Das würde erklären, warum es länger dauert, bis Kaffee kommt bzw. der Dampf rausgeblasen wird. Da sowohl Brühgruppe als auch Dampfrohr betroffen sind, kommen aus meiner Sicht hauptsächlich das Expansionsventil (defekt, verkalkt oder schlecht justiert) oder der Kessel (Verkalkung?) in Frage.
    • Eventuell kannst du mit einem Siebträgermanometer[2] einmal prüfen, welcher Druck am Siebträger ankommt. Falls das zu wenig ist (also weniger als 9 bar), könntest du versuchen, das Expansionsventil neu zu justieren, so dass am Siebträger zwischen 9 und 11 bar anliegen. Das wäre wohl mein nächster Schritt, wenn ich deinen Fehler hätte. Sollte das nicht klappen würde ich mir wohl das Expansionsventil einmal genauer ansehen (ausbauen, auseinandernehmen und reinigen/entkalken). Falls das nicht hilft, den Kessel ausbauen und reinigen/entkalken. Grundsätzlich sind dabei die Dichtungen von Expansionsventil und Kessel zu prüfen und ggf. auszutauschen, falls diese beschädigt oder nicht mehr elastisch sind.
    • Last but not least: es kann natürlich nicht schaden, vorher Dampfrohr und Duschträgerplatte/Wasserverteiler/Duschsieb provisorisch zu entkalken bzw. gründlich zu reinigen, um auszuschließen, dass dort zusätzlicher Widerstand aufgebaut wird.
    Zum Beispiel die Aufheizzeit des Kessels. Falls die erheblich länger ist als "früher", könnte Kalk im Kessel sein, der ggf. auch Ein- und Ausgänge blockiert und damit für höheren Widerstand sorgt.

    [1] In deinem ersten Post schreibst du ja, dass das Verhalten beim Dampf ablassen auch nicht mehr okay ist.
    [2] Beim freundlichen Händler leihen oder selbst bauen.

    Viele Grüße
    Christof
     
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  9. #9 kusi_surfer, 29.12.2016
    kusi_surfer

    kusi_surfer Mitglied

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    Hallo ... ich beschäftige mich gerade mit dem identischen Problem.

    In meinem Fall habe ich meiner Silvia aber erst mal eine neue Vibrationspumpe eingebaut (dokumentiere ich noch) sowie zu dieser Gelegenheit das 'Eisenschwein' ordentlich entrostet und gestrichen. Nach den Umbauten geht noch mehr Wasser/Druck über das Ventil zurück in den Tank - reicht gerade noch für einen schlechten Espresso. Ich schloss daraus dass da ordentlich Kalk im Beuler ist ...?

    Heute habe ich mal alles per Durgol durchflussentkalkt (mache ich alle 6-9 Monate). Es gabe lediglich eine leichte Verbesserung - aber zumindest ein Signal. Jetzt erinnere ich mich an die Bilder anderer Silvianer, deren vollkommen verkalkten Beuler nur noch durch manuelle Entkalkung (mit Beulerausbau) wieder ins Leben zurück geholt wurden.

    @walter wie ging die Geschichte bei Dir weiter ....?

    kusi_surfer [Markus]
     
  10. walter

    walter Mitglied

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    @chripo : Vielen Dank für deine ausführliche Analyse, Christof!!!
    @kusi_surfer : Ebenso vielen Dank für deinen Beitrag.
    Ich hatte leider erst heute Zeit mir die Maschine weiter anzusehen.

    Ich habe den Kessel soweit geöffnet, dass zu erkennen ist, dass er sehr stark verkalkt ist.
    Der Kessel liess sich weitgehend reinigen, jedoch befindet sich auch in dem vertikalen Metallrohr Kalk.
    Ich habe diesen mittels Einfüllen von etwas Wasser von oben und Wattestäbchen tlw. entfernen können aber ich konnte leider nicht alles auf diese Weise entfernen.
    Ich möchte möglichst vermeiden nun etwas kaputt zu machen. Daher stellen sich mir einige Fragen:
    Macht es Sinn das Metallrohr gründlicher zu reinigen?
    Ist das Metallrohr am Magnetventil befestigt?
    Soll ich das Magnetventil unten abschrauben? Falls ja, wie mache ich das am Besten? Mittels der 2 horizontalen Sechskantschrauben oberhalb der Pumpe?
    Oder ist das Metallrohr am Unterteil (Boden) des Boilers befestigt? Wie bekommen ich den Boden bzw. nur das Rohr heraus?
    Kann ich den Boiler wieder verschrauben wenn ich fertig bin oder brauche ich jedenfalls eine neue Kesseldichtung (Nummer 9 in der Explosionszeichnung)?
    Brauche ich eine neue Silkondichtung (Dichtung O-Ring, Nummer 16 in der Zeichnung) oberhalb des Magnetventils?
    Welche anderen Aktionen bzw. Ersatzteile (möchte - falls Ersatzteile nötig - alle am liebsten in einem Schwung bestellen) könnt ihr mir noch empfehlen (jetzt wo die Maschine teilweise zerlegt ist)?
     
  11. primat

    primat Mitglied

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    Das Rohr führt zum Magnetventil. Das Brühwasser wird hierdurch abgenommen. Es muss auf jeden Fall gut durchgängig sein. Ebenso solltest du das Magnetventil ausbauen und penibel reinigen. Ich hatte schon zwei mal mit einer Silvia Probleme wegen Kalkkrümel im Magnetventil. Dazu kommt es übrigens durch die Durchlaufentkalkung.
    Also: Kesselunterteil, Magnetventil und Brühgruppe ausbauen und sauber machen.
    Grüße
    PS: der schwarze Kasten am Magnetventil ist nicht die Pumpe sondern die Spule des Ventils.
     
  12. walter

    walter Mitglied

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    Die Ursache des Problems war Verkalkung.
    Nach dem Entfernen des Kalks aus dem Kessel und dem erwähnten Metallrohr bis zum Magnetventil funktioniert die Maschine wieder.
     
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