La Cimbali M21 Junior DT/1 Befreiungsaktion

Weiß jemand, welches Kugellager ich nehmen solle?
2RSH = beidseitige gummierte Abdeckung
oder
2Z = beidseitige Blechabdeckung
?

 

Bezüglich des Lagers kann ich leider nicht helfen, aber das Abziehen könntest du ggf. mit Hitze + Kälte erleichtern. Tolle Doku, danke dafür!
LG blu

 

Da ist ja einiges passiert inzwischen.

Mir ist leider kürzlich eine noch nicht abgeschickte längere Antwort bei einem Rechnerabsturz verloren gegangen. Aber zum Glück haben sich die meisten Fragen inzwischen geklärt.

So, wie es aussieht, wird das was mit diesem Projekt.

Aktuell: Die Pumpe war mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit hin, das konnte man vorher ahnen.
Aber dass der Motor saniert werden muss, ist natürlich etwas unglücklich.
Ich habe bei sowas im Prinzip (Lichtmaschine, Kompressor) gute Erfahrung damit, die Welle mit einem Streifen Schleifpapier/-Leinen zu reinigen.
Anschließend kommt Ballistol/WD-40 auch gut an den Lagersitz heran – und das Lager kann überhaupt erst getauscht werden.
Mit dem Pumpenmotor müsste das ja sogar bequem gehen, der dreht sich ja selbst.

Das Lager würde ich durch ein baugleiches ersetzen, es stellt ja selbst keinen Schwachpunkt dar. Eine Fettpackung zwischen Lager und Pumpe ist alles, was man da machen kann, ansonsten müsste das Lager schon Seewasserfest sein...
Ich habe eher den Eindruck, die Pumpe hat deutlich zu früh den Geist aufgegeben...

LG,
Sebastian.

 

Hallo Sebastian,
schön von Dir zu hören und danke für die netten Worte. Ich mache ja derzeit einen Schritt vorwärts und 5 Schritte rückwärts. Da ist es gut, ein wenig Aufmunterung und Unterstützung zu bekommen. Insbesondere, da im Moment viel in Einzelteile zerlegt ist und erfolgreicher Wiederzusammenbau noch in den Sternen steht.
Kugellager (mit Blechabdeckungen) sind bestellt. Das alles mit dem Motor hätte nicht wirklich sein müssen, er lief auch so ziemlich gut. Aber wie wir ja wissen: hier geht es nicht um Notwendigkeiten, sondern um Hobby...
Beste Grüße
Santelmo

 

Ich hab die Stopfen beim Nettekoven im Filzengraben bekommen.
Falls du sie doch noch brauchen solltest.
Du machst das sehr gründlich. Gefällt mir.

 

Bis die Kugellager für den Motor kommen, kann ich ja ruhig noch weiter zerlegen. Zum Beispiel das/den Flowmeter (wenn möglich werde ich auch im weiteren Verlauf Fotos machen, falls es noch jemanden interessiert wie die Teile von innen aussehen):

Auf der Achse in der Mitte sitzt Wasserrad aus Kunststoff mit zwei eingearbeiteten Magneten. In Verbindung mit dem Bauteil darüber dürften diese für den Zählimpuls sorgen. Im Eingangskanal scheint eine Düse zu sitzen (roter Pfeil).
Da der Winkel im Gewinde eingeklebt ist, möchte ich das an dieser Stelle nicht weiter auseinandernehmen und hoffe, Entkalkung in diesem Stadium reicht.

 

Angesichts des Gesamtgewichts der Maschine von 33 KG mit der beeindruckend soliden und schweren Brühgruppe soll auch mal eines der kleinsten Bauteile etwas Aufmerksamkeit erfahren:

Die M21 Junior hat im Kaltwasserbereich zwei Düsen verbaut, vor die ein runder "Stahlwollschwamm"-Filter gesetzt ist. Eine Düse zwischen Flowmeter und Brühgruppe/HX, eine zwischen Überdruckventil und Magnetventil zur Kesselfüllung.

Wollte ich zunächst am Stück lassen, da ich mir nicht sicher war ob der Filter nicht möglicherweise beim Herausnehmen beschädigt wird. Lohnt sich aber definitiv, auch da mal reinzuschauen, da sich dort mehr Kalk sammelt als in den übrigen Bereichen:
Vorher:

Nachher:

 

Dampfventile
Bin bis hierhin gekommen:

Muss ich weiter zerlegen oder reicht das? Wie ginge weiter zerlegen - ist die erste Mutter von rechts eine Kontermutter, die zunächst gelöst werden muss?

Weiß jemand, ob die schwarze O-Dichtung dieselbe ist wie die im Expansionsventil?

 

Pressostat

Wie zerlegt man das nur? Muss man die horizontale Achse der "Wippe" entfernen, um an alle vier Schrauben darunter zu kommen?

 

Einzelfall oder Schwachstelle?
Die (aufgeschraubte) Trennwand zwischen unterer Abtropfschale und Blackbox hat ein wenig Rost (hier unmittelbar nach Auftrag Rostumwandler).

Spritzt das Wasser aus der kleinen Schale dagegen und ist das eine bekannte Schwachstelle - oder liegt das eventuell an der geflickten Abtropfschale (werde neue bestellen - leider erschreckend teuer...), also Einzelfall?

 

Update Pumpenmotor/Kugellager:
Nachdem die Achse zur Pumpenseite ein wenig angerostet war und nicht gerade "flutschte", schlussendlich heute in der Pause die Kugellager mit professioneller Hilfe von Achse abgezogen (Foto zeigt leider nur das Polieren) und durch neue Markenlager ersetzt.

@kailash, muss da noch an Dich denken und hoffe auch Du kannst nun wieder ruhig schlafen - unterstellt, ich bekomme den Rest zusammengesetzt..

Sollte mal jemand hier in Köln ähnlichen Bedarf haben, kann ich eine fantastische, nostalgische Werkstatt (KFZ!) empfehlen. Dort ist der Senior seit 1954 tätig. Alles wie anno dazumal. Kein Plastik sichtbar, sondern alle Möbel und Behältnisse aus Holz und Metall. Immer wieder schön, da zu sein. Bestellung der Kugellager im Internet wäre auch nicht nötig gewesen, hätten die sogar auch da gehabt.

 

Muss ich mich schuldig fühlen, wenn ich mich selbst zitiere? Habe neben der Beschreibung von @blu noch eine weitere von @Micha293 gefunden. Zusammen bleiben eigentlich keine Fragen mehr offen:
http://popovic.info/html/cimbali_dampfventil.html
https://www.kaffee-netz.de/threads/ueberholung-der-dampfentile-hier-cimbali-m30.32094/

Die Dichtung der Einstellschraube des Expansionsventils konnte ich zumindest bei espressoXXL nicht einzeln aufgeführt finden. Telefonisch wurde mir aber mitgeteilt, dass man den Wunsch danach ins Kommentarfeld schreiben kann und dann wird sie mitgeliefert.

Die Revision der Dampfventile macht aufgrund der Menge an Schmierfett nicht wirklich Freude. Aber immer noch besser als das, was mich als nächstes erwartet um weiterzukommen: Zusammenstellung und Bestellung der zu ersetzende Dichtungen. Hoffentlich übersehe ich nicht irgendein winziges Teil.

Hinsichtlich Pressostat weiß ich noch nicht was ich benötige. Damit ich es öffnen und das feststellen kann: kann mir jemand weiterhelfen, wie das geht (s.o.)? Ist es wirklich so umständlich wie ich befürchte?.

 

Der Pressostat ist letztendlich einfach geöffnet. Du kannst einen Sicherungsring vorsichtig mit einem Schraubendreher von der Achse runter schieben. Die sind an einer Seite geöffnet. Dann die Welle herausschieben und die "Wippe" entfernen. So kommst du auch an die restlichen zwei Schrauben heran. Den Mirkoschalter musst du auch noch entfernen, sonst kannst du die Wippe nicht nach oben abziehen.

 

So, der Motor ist wieder zusammengesetzt und läuft mit den neuen Kugellagern wieder wie durch Butter:


Zur Belohnung hab ich eine Dampfdüse mit meinem Lieblingstool (Messinggürste) bearbeitet:

Errät jemand welche von beiden es war?!

 

Na das geht doch gut voran. Gratuliere auch zur erfolgreichen Motorsanierung! So ein Pumpenkopf schlägt zwar nochmal mit ca. 75€ zu Buche, aber dafür ist dann dort Ruhe.

Da dürfte ein Sieb drin sitzen, allerdings habe ich die eingeklebten Teile auch nie herausgenommen.
Letztendlich genügt hier ja eine Sichtprüfung, ob der Entkalker gewirkt hat.

Lässt sich im Prinzip weiter zerlegen, sieht aber nicht beschädigt oder verkalkt aus – lediglich das alte Fett lässt es etwas unsauber erscheinen.

Ich habe hier gereinigt, die Dichtungen erneuert und mit OKS 1110 neu montiert.

Das glaube ich nicht. Es gibt aber mehrere Varianten des Expansionsventils, insofern kann ich mich da täuschen.

Für mein Exemplar hatte EspressoXXL alle passenden Dichtungen – allerdings musste auch ich gelegentlich nachfragen, der Katalog dort bildet manches nicht ab.

Tja, leider gibt es keine zuverlässige Liste aller Dichtungen, weil die Maschinen eben variieren. Aber mit den Cimbali-Teilenummern sollte man eigentlich alles auftreiben können.

Ich jedenfalls arbeite immer die Explosionszeichnungen durch...

Ich persönlich habe keine guten Erfahrungen mit der Regeneration von Pressostaten.

Mir ist es bisher zweimal passiert, dass ich trotz Reinigung, neuer Membran und sorgfältiger Einstellung langfristig keinen Zuverlässigen Betrieb mehr herausholen konnte. Demgegenüber hatte ich einmal Erfolg.

Ein Pressostat ist ein sicherheitsrelevantes Teil und hat ja nicht nur eine hydraulische Funktion (hysteresearme Druckeinstellung), sondern auch eine mechanische (sauberes Schalten) und eine elektrische (zuverlässige Kontakt-Trennung).

Die Folge in einem der Fälle war ein Nicht-Abfallen der Kontakte – die Maschine überhitzte und flutete die Bar (über das Sicherheitsventil). In dem anderen Fall war einfach die Hysterese so groß, daß die Temperaturstabilität schlechter als gewohnt war.

Insofern würde ich evtl. einfach prüfen, ob der Pressostat dicht ist und einwandfrei schaltet – und dann ggf. tauschen.

Mit Sicherheitsventilen halte ich es ähnlich: man kann sie reinigen, entkalken und neu montieren – und für den Testbetrieb ist das auch völlig legitim. Aber auf die Dauer wäre es mir zu unsicher.

LS,
Sebastian.

 

Hallo Sebastian,
danke Dir für die hilfreichen Kommentare. Die Dampfventile (Innenteile) sind bereits entfettet und entkalkt. Sehen aus wie neu.

Das mit dem Zerlegen des Pressostats werde ich mir dann noch mal überlegen. Genau wie bei den bisherigen Erfahrungsberichten hier um Forum ist sieht es auch bei meinem so aus, als ob sich ein grünlicher Belag darin gebildet hätte. Das sieht man, wenn man von unten durch das Loch/Gewinderohr schaut. Werde noch mal recherchieren was das genau ist. Ich habe in Erinnerung, dass es unschädlich sein soll (geschmacklich und gesundheitlich), aber vielleicht muss ich das noch revidieren.

Hast Du tatsächlich eine Quelle, wo es die Procon Pumpe (200L) für ca. 75 € gibt? Ich konnte bislang nichts unter 95 € finden.

Bei mir ist leider auch die Abtropfschale gebrochen, gleich mehrfach. Leider nicht lustig, was für dieses Plastikteil verlangt wird. Da vergeht einem ein wenig die Laune.

Um mit der Restauration weiterzukommen müsste ich die vorderen Drehfüße herausbekommen. Die sind aber leider festgerostet. Habe schon mehrere Tage lang WD40 von oben drauf gemacht, aber anscheinend arbeitet sich das nicht das Gewinde runter. Leider ist in der Schraube auch kein Innensechskant, so dass man darauf beschränkt ist, mit der Hand an dem runden Plastikfuß zu drehen. Also Gefahr, dass der abbricht. Gibt es etwas potenteres als WD40? Ansonsten könnte ich vielleicht von oben ein Innengewinde hineinschneiden und eine Schraube rein. Allerdings würde wohl ohnehin nur eine so dünne Stärke passen dass die wohl recht schnell abbrechen würde... Was tun?

 

Och, das wäre eigentlich nicht schlimm. Das sind i.d.R. harmlose Kupfersalze, die einfach in Ruhe an allen Orten kristallisieren können an denen das Wasser nicht fließt. Das war bei mir in den Dampfführenden Teilen auch so.

Ich spielte mehr auf die Funktionssicherheit an als auf die Lebensmittelsicherheit.
Mit Säure und Drahtbürste bekommt man das genauso blank wie die anderen Teile.

Ah, okay. Die genaue Spezifikation des Pumpenkopfes hatte ich mir nicht angesehen.
Eine mit 180l/h angegebene Procon hatte ich immerhin für 79€ bei ebay gelistet gesehen.

Ich habe allerdings den Eindruck, daß Cimbali in der Junior schlicht dieselbe Pumpe wie in den mehrgruppigen Maschinen verbaut.
200l/h halte ich für einen eingruppige Maschine jedenfalls für unnötig.

Andererseits sind 20€ mehr an dieser Stelle wahrscheinlich nicht fehlinvestiert.
Man überlege sich mal, wie bei späterer Nutzung der Kaffeedurchlauf aussehen dürfte.
Da sprechen wir vermutlich eher von 20€ (oder mehr) pro Monat.

Das blieb mir zum Glück bisher erspart.
Tatsächlich habe ich auch schon mal darüber nachgedacht, ob man sowas nicht einfach in Edelstahl irgendwo in Auftrag geben kann. Das ist zwar nicht billiger, aber evtl. eben auch nicht viel teurer.

Vielleicht gibt's ja hier jemanden mit Kontakten oder Möglichkeiten...

Also die Sache mit der Schraube im Kesselflansch hast Du doch bereits souverän gemeistert.
Da bin ich sicher, Dir fällt auch hier etwas ein.
Mit anderen Worten: keine Ahnung, wahrscheinlich könnte man die Gewindebolzen opfern – falls man die Plastikfüße denn retten kann...

Ich habe meine Füße übrigens ersetzt, weil mir die originalen nicht gefallen haben: Edelstahlhülsen mit Edelstahlschrauben drin und Korkpads drunter.

Grüße,
Sebastian.

PS: Oben hattest Du noch etwas zu Rost am Trennblech geschrieben.
Das ist durch den defekten Pumpenkopf und die defekte Brühgruppendichtung natürlich prima erklärbar.
Normalerweise sprüht oder tropft kein Wasser in der Maschine rum...
Ich habe das Blech erstmal weggelassen, weil ich dann leichter von vorn an alles herankam.
Später habe ich dann festgestellt, daß da auch von der Abtropfschale nichts spritzt und es einfach gar nicht wieder montiert. Aber ich hab auch Kapillarrohre für ein Doppelmanometer verlegt und brauchte dadurch sowieso etwas mehr Platz in dem Bereich.

 

Endlich - die vorderen Stellfüße sind raus!



Letztendlich waren die Zutaten zum Erfolg: ein paar Tage WD40 von oben, sanfte Schläge, auf den Kopf stellen und WD40 "von unten" auf die Gewindestange , so dass es ins Gewinde runterläuft (klappt nur wenn die Blende nicht auch festgerostet ist) und viel Geduld. Sobald es dann mal auch nur einen halben Millimeter hin un her geht, was dann auch hörbar "knack" macht, ist man auf dem richtigen weg. Irgendwann wackelt es dann einen Millimeter hin und her, dann zwei, dann drei... Man darf halt nur nicht so fest drehen, dass einem der Kunststoff von der Schraube abbricht. Was mir auch geholfen hat war die Feststellung, dass die runden, etwas 2 cm durchmessenden Ringe auf der Unterseite nicht etwa aus Kunststoff sind und den Weg zum Gewinde erschweren, sondern dass diese das Gewinde beherbergen. Sie sind an die Unterseite des Bodenblechs fest verschweißt, da dieses selbst zu dünn für eine Gewindeaufnahme ist.

Ansonsten habe ich das Gefühl, dass ich mich selber immer tiefer eingrabe. Verkabelung von Blackbox abgemacht und den Rahmen, der um die Elektronik läuft, zum lackieren ausgebaut. Auch das große, quer laufende Trennblech entfernt. Hoffentlich hab ich genug Fotos gemacht um das hinterher wieder richtig zusammenzubekommen. Aber ich mag einfach keine (potentiellen) Roststellen.

 

Tatsächlich geschafft, siehe oben. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die Maschine über einen langen Zeitraum mit defekter Ablauflaufschale benutzt wurde. Das heiße Wasser ist dann zunächst auf den Deckel der Blackbox gelaufen, wodurch die Farbe auf der Oberseite des Deckels abgegangen ist, und dann seitlich runter und durch die beiden vorderen Stellfüße...

Dennoch würde mich interessieren, wie Deine Lösung aussieht. Die originalen Stellfüße sind von der Anmutung für den Wohnbereich tatsächlich suboptimal. Gibt es hier vielleicht ein Foto davon?

 

Ich bin gerade nicht da, wo die Maschine steht, aber ich habe in schlechtes Fotos dabei.



Das ist Geschmackssache und ich würde es heute auch anders ausführen, aber damals bot sich die Gelegenheit, mal was an einer Drehmaschine zu machen...