Neuanschaffung: French Press oder Sowden?

Habe mich nun für die Sowden "James" entschieden. Erscheint mir insgesamt vielversprechender als eine weitere FP, voraussichtlich weniger Fines und ich bin flexibler was den Mahlgrad betrifft. Danke für die Beratung.

 

Weiß eigentlich jemand noch weitere Bezugsquellen abseits von Amazon oder Ebay für die James mit 0,8l (4 Tassen)? Idealerweise mit schwarzem Deckel, dass es den gibt, habe ich auf Bildern und Videos gesehen, die Frage ist nur, woher?

 

Seit letzten Freitag ist nun eine Sowden James (4 Cups aka 0,7l. Info vom Händler: die James wird wohl zugunsten der Reihe "Standard" eingestellt) bei mir im Einsatz und kann berichten.

Kurz:
Die FP habe ich schon am Samstag eingemottet.

Lang:
Ich halte die Sowden gegenüber der (bzw. meiner bisher genutzten) FP in fast jeder Hinsicht für überlegen. Angefangen beim Aussehen und der Haptik, das matt-schwarze Porzellan macht schon einiges her.
Der Pott ist niedriger und wirkt kompakter, trotzdem kann ich durch den größeren Durchmesser mehr als doppelt so viel Kaffee darin bereiten, auch lässt er sich komfortabler befüllen.

Für die FP habe ich mit der Kinu auf 4.0 gemahlen und meist 6 Minuten ziehen lassen. Bei der Sowden habe ich mit 2.5 und 4 Minuten (Äthiopien Sidamo) angefangen und damit auf Anhieb eine äußerst leckere Tasse hinbekommen. Experimente mit anderen Werten folgen, aber mir scheint, mit der Sowden kann man nicht viel verkehrt machen. Jedenfalls hatte ich noch keinen Ausreißer bisher, bei der FP gab es dagegen immer wieder mal Tassen, die ohne nachvollziehbaren Grund einfach nicht so prall waren.

Das vorsichtige, langsame Herunterdrücken des Stempels entfällt. Einfach ausgießen. Der Kaffee wirkt klarer und sauberer, auch habe ich fast keinen Feinschlamm in der Tasse. Eher so wie bei der FP nach 8 Minuten Ziehzeit. Bei der Sowden sammeln sich die Fines recht schnell am Grund der Kanne und werden erst ganz zum Schluss mit ausgegossen, das sieht man und kann es leicht vermeiden.

Die Reinigung dauert zwar ein klein wenig länger, geht aber einfacher und leiser vonstatten (verglichen mit dem metallischen DENG + Klappern beim Herausziehen + Säubern des FP-Stempels). Beim Entfernen des Filters tropft und kleckert nichts, das Mehl lässt sich einfach in den Müll löffeln, der Rest lässt sich problemlos abspülen. Die Kanne ebenso. Keine Spalte, Kanten und Einzelteile mehr, zwischen denen der Dreck hängen bleibt.

Ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht gefallen:
- Der Filter lässt sich mit nur einer Hand schlecht greifen, man braucht beide Hände zum Herausziehen. Bei den Modellen Oskar und Standard scheint das besser gelöst. Aber die sind halt nicht schwarz.
- Die Materialstärke des Filters. Nicht ganz so dünn wie die Wand einer Coladose, aber es geht in die Richtung. Sollte aber kein Problem sein, wenn man nicht gerade ein Grobmotoriker ist.
- Der Deckel. Auch wenn der Melamindeckel deutlich massiver und wertiger ist als ursprünglich befürchtet, buntes Plastik ist nicht so mein Fall. Ich werde schauen, dass ich da was aus Holz gefertigt bekomme.

Unterm Strich bin ich jedenfalls äußerst glücklich mit der Anschaffung. Und froh, mir nicht einfach wieder eine FP geholt zu haben.