Von Bialettikanne zu günstiger Lelit PL 42 upgraden?

Die neue Waage ist da, sie passt während des Bezugs unter die Tasse und so kann ich den Bezug genau zur richtigen Zeit stoppen.

Bestes Ergebnis bisher: 14g hinein, damit war das Sieb beinahe gestrichen voll, und 28g Tasseninhalt am Ende des Bezugs. Dieser doppelte Espresso schmeckte akzeptabel, ist aber wohl das beste, das ich bis jetzt aus dem Siebträger bekommen hab.

Die gute Nachricht: Von bitter keine Spur mehr, das ist mit dieser Sorte erledigt. Das war auch mein größtes Ärgernis.

Es fehlte aber sehr, sehr, am Geschmack. Nachdem ich im Lokal am Montag einen Quijote trinken durfte, hab ich den Geschmack noch auf der Zunge. Mit einem Wort schmeckte der Espresso dort klar. Oder anders beschrieben, er schmeckte "auf den Punkt gebracht." Meiner hingegen hatte "Störgeschmack" dabei.

Es sollte nur die letzte saure Note weg, dann wäre das mal eine gute Basis für mich.

20g brachte ich mit Tampen zwischendurch gerade noch so ins Sieb, hat aber schlechter geschmeckt als mit 14g (gleicher Mahlgrad).

Es wird ja empfohlen, feiner zu mahlen, um mehr Extraktion zu erreichen, sodass es stärker ins Süße geht. Derzeit läuft der Kaffee genau richtig durch, ich hör es aber hinten in den Tank zurückplätschern. Die Hälfte des durchgepumpten Wassers läuft also wegen Überdruck schon wieder zurück und nur die Hälfte kommt durch. Daher auch 30-35 Sekunden Bezugszeit.

Ist das normal? Soll während des Bezugs was zurücklaufen, also kann ich die Mühle noch feiner stellen? Oder ist das schon ein Indiz, dass zuviel im Sieb ist (14g...) und/oder das Pulver zu fein ist?

Ah, ich kanns mit 16g probieren beim nächsten Versuch am Abend.

 

So, nun schmeckt der Espresso halbwegs ordentlich, ich mahle jetzt noch etwas feiner und komm auf gute 35 Sekunden Bezugszeit.

Jetzt muss ich ehrlich sagen, dass ich dank der Waage zwar weiß, dass ins Sieb locker 14g reinpassen, aber geschmacklich ändert das nur minimal etwas, ob am Ende etwas mehr oder weniger Gramm in der Tasse sind oder genau 28. Zumindest hab ich jetzt diesen Grundwert und kann ohne abzuwiegen sagen, ob diese 14g im Sieb sind oder deutlich mehr oder weniger.

Jetzt würde ich gerne mehr herausholen aus den Bohnen. Ich hätte gern etwas von dem leichten Karamelgeschmack, den ich mit der Bialettikanne hatte. Bitter ist der Kaffee gar nicht, das ist sehr schön. Gibt keinen Espresso mehr, den ich wegschütten muss.

Einen Vorteil hat die Maschine gegenüber der Bialettikanne wirklich: Ich kann einen Espresso nach dem anderen raushauen und gleichzeitig noch Milch erwärmen und aufschäumen, ohne dass es allzu lang dauert oder umständlich ist. Es hilft sogar, direkt nach dem Bezug auf Dampf umzuschalten, die Maschine heizt innerhalb von 3-5 Minuten wieder auf und nach dem Dampf für die Milch ist alles heiß genug für den nächsten Bezug.

Bei der Bialettikanne hab ich zuerst das leere Unterteil am Herd erwärmen müssen, derweil separat das Wasser im Kocher aufheizen müssen (nicht kochend), dann bevor alles wieder kalt wird mit einem Löffel das Sieb befüllt, und Handschuhe tragend das heiße Unterteil mit dem Oberteil verschraubt, auf den Herd gestellt und währenddessen noch die Kanne mit Milch aufgeheizt. Die nervige Hario-Handmühle kam auch dazu.

Insofern hat sich die neue Lelit schon ausgezahlt trotz der anfänglichen Vermutung, dass mir mit einer Teekanne vielleicht eher geholfen gewesen wäre.

 

Na gut, also eine kürzere Bezugszeit kann ich ausprobieren, dann wird es aber garantiert ein Ristretto. Derzeit bringt sie in den ersten 10 Sekunden nur ein paar Tropfen raus und fängt erst dann langsam an, den Kaffee runterfließen zu lassen.

Das mit dem Dampf mach ich absichtlich nach dem Bezug, damit ich gleich darauf einen weiteren doppelten Espresso zubereiten kann. Ich will ja, dass die Maschine schneller aufheizt. Und für die Milch brauche ich das sowieso. Zuerst dachte ich, dass ich den Dampf nie verwenden werde, aber die Milch wird so viel unkomplizierter warm als am Herd und der Schaum ist super. Ich lass danach sofort wieder Wasser über die Dampflanze runter, damit wieder genug Wasser im Kessel ist und der Dampf weg.

Aber du hast recht, ohne PID ist das bei mir reines Rätselraten, wie es um die Temperatur bestellt ist. Zu heiß wird es nicht sein, sonst würde es doch zumindest ein bisschen bitter werden.

Der Grundgeschmack ist jetzt in Ordnung, aber da fehlt noch zuviel, um über Feinheiten nachzudenken. Leider weiß ich nicht, wie genau diese Bohne perfekt zubereitet schmecken soll. Ich glaube zwar, dass sie mir etwa sauer gerät, aber es kann gut sein, dass ich das falsch einschätze und es so sein soll. Da ich also nicht weiß, wie es schmecken soll, kann ich nicht sehr zielführend etwas verändern. Ich kann nur auf gut Glück herumspielen und hoffen, dass früher oder später zufällig etwas besser Schmeckendes rauskommt.

 

Nun bin ich generellen Empfehlungen gefolgt, um vom sauren Geschmack wegzukommen: Weniger ins Sieb (12-14g), feiner mahlen und sicherstellen, dass die Maschine möglichst gut aufgeheizt hat. Es wird aber eher schlechter als besser - nach wie vor nicht bitter, aber auch nicht weniger sauer.

Als Ristretto funktioniert es, da schmeckt es geringfügig süßer. Aber wirklich gut? Das ist wieder was Anderes. Vielleicht finde ich jemanden, der mir mit exakt diesen Bohnen einen Espresso so zubereitet, wie er unter den besten Bedingungen schmecken kann.

Da diese Bohnen jetzt ausgehen, ist als nächstes der Honduras dran. Soviel zu "wochenlang," die erste 500g-Packung ist nach 6 Tagen geleert...