Was braucht der ambitionierte Heimanwender wirklich?

Diskutiere Was braucht der ambitionierte Heimanwender wirklich? im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Zunächst: mir ist klar, dass Bedürfnisse und Geschmäcker grundsätzlich verschieden sind. Möglicherweise gibt es jedoch ein spezifisches...

  1. #1 joost, 25.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.06.2017
    joost

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    Zunächst: mir ist klar, dass Bedürfnisse und Geschmäcker grundsätzlich verschieden sind. Möglicherweise gibt es jedoch ein spezifisches Bedürfnisprofil, das unter "ambitionierter Heimanwender" zusammengefasst werden kann.
    Ich verfolge jetzt seit geraumer Zeit die Beiträge und den Markt und habe inzwischen auch die Unzulänglichkeiten meiner Einsteigermaschine gefunden. Meine Anforderungen an eine ambitionierte Haimanwender-Maschine decken sich imho in vielerlei Hinsicht mit denen vieler Anfragenden, und so wie es aussieht, muss die passende Maschine noch entwickelt werden.

    Mir sprang ein Beitrag von @Markus M. ins Auge, der sich Gedanken über die Bedürfnisse einer Zielgruppe machte, die in das Profil "ambitionierter Heimanwender" fallen könnte. Weil er sich in weiten Bereichen gar so sehr mit meiner Bedürfnispyramide* deckte, erlaube ich mir, ihn hier nochmal vollständig zu zitieren:
    Meine im Profil festgehaltene Kriterienliste, die ich im Lauf der Zeit (als Merkhilfe) bis zum jetzigen Stand aufbaute (und die sich durchaus noch verändern kann), sieht folgendermaßen aus ->

    Kriterien, die sich über die Zeit herausgestellt haben:
    • KEIN Gastrobetrieb, also auch keine Gastroanforderungen; 6-12 Cappus / Espressi am Tag, ab und an einige auf einen Rutsch.
    • Aufheizzeit <10min (incl. cheaten, also Leerbezug), damit ich die Maschine über längere Zeiten des Nichtgebrauchs ausschalten und trotzdem flexibel und spontan zu nem guten Espresso komme und trotzdem meinen Energieverbauch minimieren kann.
    • Isoliert und möglichst energiesparend **
    • Temperaturstabil und exakt regelbar für mindestens 100ml Bezug
    • Schnelles Nachheizen
    • Parallel Dampfbetrieb, ausreichend für 250ml Milch
    • wartungsfreundlich, stabil
    nice to have:
    • E61-Chrombomber-Design ohne die Nachteile der massigen Gastrogruppe, aber mit dem schöööönen dicken Bezugshebel fürs haptische Erlebnis :) ***
    • alternativ: Retro-Design a la Ascaso Dream (ich mag kein Schuhkarton-Würfeldesign)
    _________________________________________________

    Ich erkenne da einige Parallelen zu Markus´Gedanken und glaube, dass so einige andere auch ähnliche Anforderungen haben. Deshalb habe ich diesen Thread zur Diskussion ins Leben gerufen - und das Thema sei Programm:

    ***** Was braucht der ambitionierte Heimanwender wirklich, was stört ihn vielleicht eher als das es nutzt und welche Maschine kommt dem spezifischen semi-pro-Heimanwenderprofil mit fortgeschrittener Updateritis am nächsten bzw. wie müsste sie aufgebaut sein, damit der letztlich eher selten gezogene Kaffee so schmeckt wie aus der "Großen".
    Vielleicht kann man das Design-Element ausklammern, weils ja wirklich Geschmackssache ist.

    Möglicherweise ist es sinnvoll, wenn ich mit dem Vorschlag einer Definition beginne, was denn einen "ambitionierten Heimanwender" in Abgrenzung zum professionellen Einsatz ausmacht (dem normalen Heimanwender reicht vermutlich noch deutlich weniger):
    • Er braucht keine Technik, die Temperaturkonstanz auch bei 120 Bezügen je Stunde garantiert, aber er braucht zuverlässige, regelbare Temperatur für die paar Bezüge, die er so am Tag hat. Zuverlässig bedeutet in diesem Zusammen beispielsweise die gleichbleibende Erzeugung mehrerer Espressi hintereinander in gleicher Qualität.
    • Er macht nicht nur Norm-Getränke, sondern möchte die Wassermenge selbst festlegen. Eine Maschine, die ihn nach 50ml Bezug in eine Aufheiz-Wartephase zwingt, ist hierfür nicht geeignet.
    • Er kann sich Spontanität erlauben und gleichzeitig Energie sparen. Die Maschine muss nicht den ganzen Tag über Kaffee herstellen, sondern vielleicht einige wenige Male mit jeweils mehreren Stunden Ruhezeit. In der Ruhezeit ist laufender Energieverbrauch unnötig. Kurze Aufheizzeiten sichern die Spontanität und Flexibilität des Anwenders.
    • Er muss nicht 500ml Milchschaum in kürzester Zeit für einen Barbetrieb vorhalten, aber er macht auch mal mehrere Cappuchini oder sonstige Mischgetränke für die Familie, ein Fest oder seinen Besuch, möchte also auf jeden Fall die Kapazität dafür haben, zumindest einen zügigen Workflow hinzubekommen. Der Wegfall von Aufheiz- und Abkühlphasen wäre dazu hilfreich.
    • Die Maschine muss wartungsarm sein und ggf. selbst in Schuss gehalten werden können
    • ferner: ihm ist (editiert) gefühlt repräsentatives Design wichtig, der Aufstellungsort ist oft an prominenter Stelle in der Wohnung
    • Er schätzt Haptik und die Art Bedienung, die Maschine darf "handschmeicheln" und soll nicht nur zweckmäßig sein
    • sonst nochwas?

    Ich würde dieses Eröffnungsposting auch regelmäßig updaten, wenn neue Aspekte im Lauf der nachfolgenden Diskussion hinzukommen und die Erweiterungen farbig etwas absetzen.





    _________________________________________
    * genaugenommen ists eher ein Bedürfnisplattenbau
    ** Energiesparen ist für mich ein erstrebenswertes Ziel, deshalb fahre ich auch bewusst und vorsätzlich ein Auto, das 4.2 ltr / 100km verbraucht und nicht 11ltr. - dafür verzichte ich auch gern auf zusätzlichen Luxus, solange die Grundaufgabe erfüllt ist
    *** Ausgehend davon, dass die meisten eine Maschine für ein paar wenige Espressi / Cappuchini für zuhause suchen, haben beispielsweise die E61-Gruppen, die ja für den professionellen Powerbetrieb entwickelt wurden, einige echte Nachteile (z.B. Trägheit beim Aufheizen, Abstrahlverluste), die man abfangen müsste. Aber sie gefallen halt auch vielen (mich eingeschlossen), die Bedienung mit dem fetten Hebel an der Seite ist ein wahrhaft haptisches Erlebnis, nicht zu vergleichen mit dem (eher traurigen) Schalterchen-Umklicken vieler anderer Maschinen.
     
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  2. #2 frizzzcat, 25.06.2017
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    Hört sich bisschen wie eierlegende Wollmilchsau an- Besonders wegen der Aufheizzeit.
    Kürzere Aufheizzeit- mehr Watt Verbrauch ( auch wenn jetzt wieder ABER kommt- da gibts sicher Unterschiede- es geht mir nur um reine Physik)
    Ich habe ja nun einen Verbrauchsmesser an meiner Energie-verschleuder dran.
    (Und ich habe die vergleichbare Messungen auch bei meiner Heizanlange gemacht)
    Generell steigt mein Energiebedarf, wenn ich oft frisch aufheize, und er sinkt messbar (über 12 Std. gemessen) wenn ich auch mal 3 Std. ohne Bezug die Maschine durchlaufen lasse.
    Die Thermoblocks scheiden bei Dir ja auch eigentlich aus...
    Thermoblock – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee

    Was ich meine: Den Schwerpunkt zu sehr auf Energie"sparend" zu legen , schränkt Deine Freiheit bei den anderen Parametern ganz schön ein.
    Gebrauchtmaschine zum Antesten, was Dir liegt hast aufm Schirm?
    Ist aber eine rein theoretische Überlegung.
    Sebastiano wird sich melden....
     
  3. #3 janosch, 25.06.2017
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    ... ich denke du hast es selbst schon auf den punkt gebracht :

    ;)

    10min aufheizzeit gehen wenn überhaupt nur der CT1 von strietmann, die ist aber nix für dich, ansonsten hat die brühgruppe immer mehr oder weniger masse die eben durchgeheizt sein will

    ich denke die meisten maschinen auf dem markt brauchen einfach 30min ehe sie 100% startklar sind und damit dann auch 100% ergebnis liefern

    weiterhin sehe ich einen widerspruch im wunsch nur 6-12 getränke am tag zu bereiten und die maschine ständig an und abzuschalten da der energieverbrauch beim aufheizen von "null" eben am größten ist, eine gut isolierte maschine kann man durchlaufen lassen ... dazu gabs hier auch schon viele messungen ... und dazu soll sie aber bei hohem andrang das leisten was eine gastro kann, aber eben keine gastro sein :rolleyes:

    du solltest deine Kriterien nach wichtigkeit sortieren und dich damit abfinden das das aufheizen 30min oder länger braucht


    Grüße
     
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  4. joost

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    Das darf gern sein :)

    Da hast Du wahrscheinlich recht. Deshalb habe ich primär nicht nach einer Maschine xy gefragt, sondern den Fokus zunächst auf die Bedürfnisse des Anwenders gelegt. Es kann gut sein, dass die passende Maschine noch entwickelt werden muss und ein Großteil des Marktes am Konsumenten vorbei produziert.

    Ich habe den Eindruck, gerade aktuell kommt Bewegung in den Markt - da gibts die neuen Ascasos, die möglicherweise mit den alten Thermoblocks nur noch wenig zu tun haben, da gibts die Xperia....
    Ich hielt den Moment für geeignet, die Fragestellung bedürfnisorientiert zu formulieren
     
  5. #5 frizzzcat, 25.06.2017
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    Glaube ich nicht- es ist doch bereits alles vorhanden. Einzig schnelle Aufheizzeiten und wenig Verbrauch widersprechen sich.
    Es soll ja bester Espresso rauskommen! Ein Beitrag zum Energiesparen kann es sein, nicht viel Milch aufzuschäumen.
     
  6. #6 espressionistin, 25.06.2017
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    Und die Spaziale Vivaldi, und die Dalla Corte Mini (welche btw alle Punkte des Eingangspostings locker erfüllt*), ich denke, die Xenia ist auch nicht weit weg davon, die "kleinen" La Marzoccos sollen auch recht schnell sein.
    Ich denke schon, dass sich einige Hersteller da Gedanken drüber gemacht haben, vielleicht nicht explizit auf den Heimanwender ausgerichtet, aber auf kleine bzw mobile Gastronomie (Messen zB), wo man auch mit wenig Platz und Bohei gute, konstante Ergebnisse braucht.

    Ansonsten, denke auch, mit dem Eingangsposting ist alles gesagt.
    Viele Heimmaschinenhersteller setzen halt immer noch auf die E61, sei es aus optischen Erwägungen, sei es, weil sie billig zu kopieren ist.
    Nachvollziehen kann ich das nicht, aber es scheint ja zu funktionieren, die Leute stehen drauf, egal wie unvernünftig das manchmal ist.

    *) dafür ist sie halt in vieler Leute Augen kein so ein Hinkucker wie zB eine Synchronika, letzendes kaufen die Leut halt doch nach anderen Gesichtspunkten..
     
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  7. joost

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    Und worauf stehen sie da genau? Design? Bedienung? Ich glaube nicht, dass es die Gründe sind, aus denen sie damals so entwickelt wurde.
    Wenn sowas klar wird, dann gibt es auch Hinweise, in welcher Richtung eine Entwicklung gehen könnte - eine "Rapid-E61", elektrisch beheizt (hallo Xenia), vielleicht sogar gegen Abstrahlverluste geschützt, aber MIT dem Hebel zur Bedienung.

    Das soll jetzt nur mal ein Beispiel gewesen sein, wohin Paradigmenwechsel problemlos führen können -> liebgewonnene Vorteile des alten mit neuen Optionen verbinden. Geschmacksfragen wollte ich jedoch aus gutem Grunde erstmal raushalten, weil nicht spezifizierbar. Ich hab auch noch nach-editiert, um das E61-Thema etwas weniger prominent zu platzieren - pardon :)

    Edith: Andererseits:
    Da sagst Du was! Ja, im Gegensatz zum Gastro-Einsatz mag es für den ambitionierten Heimanwender absolut wichtig sein, dass die Maschine angemessen aussieht - genau wie die teure Wohnzimmercouch oder das liebevoll restaurierte Art-Deco-Regal. Danke für den Augenöffner!
     
  8. #8 espressionistin, 25.06.2017
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    Ja, Design und der legendäre Ruf, der ihr vorauseilt. Das ist zumindest das, was man hier immer wieder liest, wenn jemand eine Kaufberatung will und für sich die E61 aber als gesetzt ansieht.
     
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  9. #9 joost, 25.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.06.2017
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    Das kann ich hervorragend nachvollziehen, für mich wärs in erster Linie das Gefühl der Bedienung - Danke für die Argumentation!
    Ich werde das noch in die Liste aufnehmen - "gefühlt repräsentatives Design", weil "Stolz" höchstwahrscheinlich auch oft eine wichtige Emotion hinsichtlich solcher Geräte ist. Offen lasse ich, ob sich das nur auf E61 bezieht oder ob nicht auch beispielsweise eine DC Mini darunter fällt. Damit wäre auch das Argument "Geschmackssache" integriert.
     
  10. #10 Kaspar Hauser, 25.06.2017
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    Was soll damit erreicht werden?

    Hättest du das "ambitioniert" weggelassen, würde die meiner Meinung nach sinnvolle Überlegung herauskommen, was für einen (einfachen) Heimanwender überhaupt nötig ist.

    Was jemand der ambitioniert ist braucht, hängt doch hauptsächlich von seinen Ambitionen ab.
    Und da kann eine dreigruppige Strada plus zwei Roburs bei einigen gerade mal das Minimum darstellen.
    Da kommt nunmal für jeden eine ganz individuelle Entscheidungstabelle heraus.
     
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  11. #11 XeniaEspresso, 25.06.2017
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    Ich glaube wichtig wäre zu definieren, was 'Konstanz' und 'regelbar' ist und zwar im Sinne von:

    Vor 10 Jahren war eine BZ99 fast der Olymp. Jeder Besitzer war glücklich und ich vermute: auch heute ist jeder BZ99-Nutzer glücklich, auch wenn es mittlerweile viel teurere Maschinen gibt.

    Also könnte man die Frage so beantworten: Was eine BZ99 liefert, ist das was ein ambitionierter Heimanwender braucht.

    Vermutlich müsste man auch 'ambitionierter Heimanwender' versuchen zu definieren. Vielleicht reicht hier ein einfache Ansatz wie: 6 Espressi, die als Espressi erkannte werden, binnen 6 Minuten. Oder so ähnlich.
     
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  12. #12 joost, 25.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.06.2017
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    Da stimme ich vorbehaltlos zu und verweise auf Beitrag #1.
    Aus dem Eröffnungsposting ->


    _______________________________

    Das ist DEINE Hypothese. MEINE hingegen ist es, dass es durchaus ein spezifisches Anwenderprofil geben könnte, das diesen Namen verdient, wie in der Einleitung geschrieben. Genau das suche ich einzukreisen (oder vermutlich eher zweizukreisen?).
    Was eine "Hypothese" ausmacht, ist bekannt, setze ich jetzt mal voraus. Ich hätte dann auch kein Problem damit, meine zu widerlegen (und damit Deine zu bestätigen ;) )
     
  13. #13 XeniaEspresso, 25.06.2017
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    Stimmt, das wurde genannt von dir.

    Mir ging es in 1. Linie um die Konstanz und was man damit meint. Das ist mE ausgesprochen schwer zu erfassen und wir haben hier lange hin- und herüberlegt, wie man das messen kann und was die Messungen bedeuten. Mit den Maschinen haben wir ja Systeme, die viele Einflussgrößen haben, die nicht leicht zu erfassen sind.

    Das Dilemma dieser gewünschten Eigenschaften kann man ganz gut daran festmachen, dass viele Maschine, die als temperaturstabil angesehen werden eben aufgrund ihrer Bauart so betrachtet werden. Es wird schon so sein, aber man hat zur Überprüfung eben nur Indizien und die Theorie (wie: 2 Kessel sind besser als 1 Kessel).

    Diesen Thread find ich als einen interessanten Ansatz für das komplizierte und wenig ausgeleuchtete Thema.
     
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  14. #14 joost, 25.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.06.2017
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    das hab ich vermutet :)
    und ich bin wirklich froh darüber, dass Du Dich hier an dem Gedankenspiel beteiligst

    Das würde ich gerne als meßbare Empirie für das Kriterium "Konstanz" festhalten :)
    Beispielsweise.
    Ob es jetzt 4 oder 7 sind, könnte man offenlassen. Würde "einige ohne Wartezeiten" reichen? Ich übernehme das mal probehalber.
     
  15. #15 XeniaEspresso, 25.06.2017
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    Die Frage ist ja was der ambitionierte Nutzer machen würde. Ich glaube aber man muss diese Überlegung am Ende aussen vorlassen und irgent etwas definieren was durchaus mehr als einmal passieren kann:

    2 Personenhaushalt: 2 Espressi + 1 Mal aufschäumen
    4 Leute zu Besuch 3 Espressi + 3 Mal aufschäumen

    Ich kann sicher was dazu beitragen aber trotz vieler 100 Messungen an Maschinen habe ich für viele Fragen und Überlegungen auch keine perfekte Antwort. Um so mehr interessiert mich das Thema natürlich.
     
  16. joost

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    Ein Kriterium für "ambitioniert" könnte ein Verhalten sein, an dem die Einsteigermaschine scheitert und welches die Profimaschine leistet, falls sie im häuslichen Rahmen eingesetzt würde. Der "häusliche Rahmen" kann hierbei ein durchaus definierbares Kontinuum sein, in dem sich vielleicht nicht alle, aber doch die meisten aller Interessierten befinden (z.b. die berühmten 2 Standardabweichungen um das Mittel). Ohne jetzt eine empirische Untersuchung zur Hand zu haben würde ich diesen Rahmen beschreiben mit:
    • Nur einen Bruchteil des Tages in Betrieb, zu Stoßzeiten dann mit 1-6 replizierbaren Getränken (auf jeden Fall: mehrere) im Stück, die auch Milchschaum beinhalten können.

    ___________________________
    Ich fände an dieser Stelle auch die Meinung der Leser interessant, die gedanklich mit Update spielen, sich aber noch auf Einsteigerniveau befinden. Mich würde besonders interessieren, inwieweit sie sich in den eingangs vorgeschlagenen Kriterien wiederfinden.
     
  17. #17 infusione, 25.06.2017
    infusione

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    Ich kann diese Faszination für Maschinen absolut nachvollziehen und bin selber auch anfällig, Maschinen anzuschaffen.

    Aber meine besten Kaffees dieses Jahr waren Brühkaffees. Von daher würde ich die Frage: "Was braucht der ambitionierte Heimanwender wirklich?" folgendermaßen beantworten:
    • Handmühle: Commandate oder Helor modern burr set
    • Chemex oder Espro-Press
    • gute Bohnen
    Gerade mit der Espro braucht man relativ grobes Mahlgut, dass mit einer Handmühle ratzfatz gemahlen ist.
     
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  18. #18 joost, 25.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.06.2017
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    Weia - jetzt rollst Du das ganze Feld auch noch in die andere Richtung auf :)
    Mit einer DC-mini im Programm gehörst Du aber leider schon zur Zielgruppe, die hinsichtlich "ambitioniert" alles haben dürften, was das Herz begehrt.
    Falsche Zielgruppe!
    Ich mach dann noch nen Thread auf: Was braucht der, der schon alles hat, wirklich?* :p

    __________________________
    * und vielleicht benenne ich dann den hier um in "was glaubt der ambitionierte Heimanwender wirklich zu brauchen? *g*
     
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  19. #19 Sebastiano, 25.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.06.2017
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    Verehrter, selbst bewusster Homebarista @joost…

    Ich kann Dein Ansinnen nur zu gut nachvollziehen und möchte über den rein technischen Aspekt hinaus Deinen gedanklichen Bogen etwas weiter spannen. Bewegen wir uns doch – nicht nur auf diesem Forums-Parkett – in einem soziokulturellen Umfeld, das geprägt ist von so mannigfaltigen Einflüssen, persönlichen Vorlieben oder Defiziten (seien sie auch nur suggiert…) und ebenso mannigfaltigen Angeboten diese Faktoren über den reinen praktischen Nutzwert eines Gebrauchsgegenstandes hinaus so zu bedienen, dass je nach Charakter oder Anspruch ein völlig unterschiedliches Anforderungsprofil entsteht, das in der breiten Masse nicht als Norm oder allgemeingültig definiert werden kann. Der eine erliegt dem Fetisch-Charakter einer Ware, ist bereit einen Mehrpreis dafür zu bezahlen, der andere ist am reinen Gebrauchswert einer Ware interessiert, bezahlt aber gern für ein langlebiges Produkt, das im günstigsten Fall sogar alterungsresistent ist gegen zeitgeistige Moden, Design-Allüren oder fragwürdige technische Schein-Innovationen.

    Lass' mich das mit einer, vielleicht profanen, Analogie verdeutlichen: Die Brötchen bleiben rational dieselben, ob Du sie mit einem Porsche holen fährst oder mit einem Fahrrad. Du entscheidest, ob sie Dir mit einem Porsche – gefühlt – vielleicht etwas besser schmecken und der Fahr-Komfort und vielleicht ein gewisser innerer Design-, Perfektions- oder Status-Symbol-Faktor die Investition rechtfertigt. Der 'Spaß am Gerät' kann mitunter wirklich so groß sein, dass der Caffè tatsächlich irgendwie besser schmeckt. Du kommst morgens in die Küche und freust Dich jedes mal beim Anblick der Bella Machina – und des Maschinenparks auf dem Küchenaltar, ergo muss der Caffè einfach besser werden, als mit einer Understatement oder vermeintlichen 'Underdog-Maschine' mit 2CV-Anmutung…

    Nun – ich habe mich dazu bereits mehrfach geäußert – auch das bewusste 'Downgrade' beim Caffè kann durchaus zu einem bewussteren Bewertung auch der begleitenden Randaspekte führen und das Geschmackserlebnis beeinflussen… Dazu sollte jemand aber vorab Geräte unterschiedlicher Güte intensiv kennengelernt haben. Denn wenn jemand einen persönlichen Status erreicht hat, in dem er anderen oder auch sich selbst nichts mehr beweisen muss, sondern die Dinge eher aus einer Position des Wisssens und der ‚Gelassenheit‘ heraus betrachtet, dann kann der eine oder andere auch seine Bedürfnisse und die Sicht auf die Welt etwas besser fokussieren und unbeeinflusster entscheiden, wie die Prioritäten zu setzen sind.


    Sind es die äußeren oder eher die inneren, wahrhaftigen Werte?

    Ich finde gar nicht mal, dass ein vermeintliches ‚Downgrade‘ ein Zeichen dafür ist, dass die Ansprüche abnehmen. Ich verstehe das eher als eine Art ‚Fokussierung‘, ‚Feintuning‘ und Konzentration auf das Wesentliche, sowie das bewusste Abkoppeln vom Mainstream. Als nicht zu vernachlässigenden Aspekt sehe ich auch Gedanken über den Umgang mit materiellen Ressourcen, Energieverbrauch und eben das ‘sich nicht blenden lassen’ von vermeintlich kraftvoller Optik als eine Art von innerem Status-Symbol. Wem die Brötchen besser schmecken, wenn sie mit einem Porsche geholt werden statt mit dem Fahrrad, dann mag das so sein… Und ja, mit ‘höheren’ Maschinenklassen geht so manches etwas leichter und mitunter sogar ‘perfekter’. Aber muss ich wirklich z.B. 1,5 oder mehr Liter Wasser in einem 25 Kilogramm schweren Korpus für längere Zeit heiß halten, wenn ich 0,25 cl für einen oder 0,5 cl für zwei Espressi haben will?

    Der Gedanke hat zwar einen gewissen Reiz, technisch das zu machen was auch technisch möglich ist, ich will das auch gar nicht grundsätzlich aufhalten. Aber letztlich sind ja alle Maschinen nichts anderes als eine Art von ‘Wasserkocher’ mit einer Pumpfunktion, und je nach Modell spielt die Hand des Bedieners eine mehr oder weniger prägende Rolle, letztlich auch das Erfolgsgefühl des gelungenen (mitunter auch des misslungenen, aber lehrreichen) Selbermachens. Und bei eventuellem 'Downgrade’ oder Fokussierung kann, aber muss man eben auch diese ‘Hand’ ein wenig bewusster führen. Aber was ist so schlecht daran. Vor allem wenn man von einer etwas ‘höheren’ Maschinenkategorie kommt, lässt sich ja recht gut abschätzen was man als Bediener ‘mehr’ tun muss oder ob die Qualität des Ergebnisses in der Tasse wirklich soo viel anders ist. Aber man sollte in der Tat bereits verschiedene Leistungsklassen selbst und über längere Zeit ausprobiert haben um das schlüssig beurteilen zu können.

    Ich möchte keinesfalls den Spaß an Design, technischer Perfektion oder verarbeitungstechnischen Finessen in Frage stellen, aber dieser Gedanke von Albert Einstein gefällt mir sehr, denn er bringt den Fokus auf das eigentliche, nämlich das 'menschliche Maß' zum Ausdruck – er sagte einst: …“Man sollte alles so einfach wie möglich machen – aber nicht einfacher”…

    Dies mal so als etwas philosophisch betrachteten Seiteneinwurf… ;)

    Gruß, Sebastiano
    .
     
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  20. #20 cbr-ps, 25.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.06.2017
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    Ich sehe das ganz genauso. Die individuellen Anforderungen sind einfach zu verschieden, genauso wie die finanziellen Möglichkeiten bzw. die Investitionsbereitschaft, was nicht zwingend dasselbe ist, aber letztlich auch die Ansprüche beeinflusst. Klar kann man einen Kriterienkatalog zusammenstellen. Ich würde jedoch erwarten, dass es bei vielleicht 50% der Kriterien - im Wesentlichen die immer wieder diskutierten Standards - einen breiten Konsens gibt und bei der zweiten Hälfte eine große Streuung wegen unterschiedlicher individueller Anforderungen.
    Aus meiner Sicht gehst du @joost bei deinem Ansatz fälschlicherweise davon aus, dass die Priorisierungen und Entscheidungen nach objektiven Maßstäben getroffen werden. Dabei übersiehst du die subjektiv emotionale Ebene, die bei so einem Hobby Thema eine wesentliche Rolle spielt.

    Schau dir das Xenia Projekt an, dort wird genau der Ansatz wie oben beschrieben verfolgt. Ein paar wesentliche "must have" Kriterien (also die Konsens-Features) erfüllt die Basismaschine, der Rest an individuellen Luxusanforderungen kann dazubestellt werden. Diese Optionen wären überflüssig, wenn es den Konsenz gäbe, wie du ihn hier anstrebst.

    Edit: Dank eines aufmerksamen Lesers entdeckten Rechtschreibfehler korrigiert (thx @frizzzcat, womöglich wäre das falsch "i" sonst ewig stehen geblieben und niemand hätte das Wort erkannt - großes Drama...) und einen Textbezug ergänzt.
     
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