Bitterer Kaffee mit dem Dieckmann

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  1. mhaas

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    Hallo liebe Leute,

    gestern habe ich die sechste Röstung mit dem Dieckmann Röstmeister erledigt. Die ersten Versuche schmeckten noch lecker nach Maggi und Baked Beans, mittlerweile bin ich etwas weiter und es sieht schon aus wie Kaffee.

    Die Trommel hat mittlerweile zusätzliche Winkelbleche als Verwirbler spendiert bekommen; die Reduktion auf 250g statt 300g scheint das Röstbild nochmal verbessert zu haben.

    Geröstet habe ich gestern 250g Papua-New-Guinea von Rohkaffeebohnen.de auf Stufe 4. Leider hat er heute einen fiesen bitteren Nachgeschmack in der Aeropress und im Handflter. Das habe ich schon bei meinen anderen Röstungen beobachtet. Hat das Forum einen Tipp für mich?

    Hier mal meine Vorgehensweise:
    1. (Fünf Minuten vorgeheizt)
    2. 6:10: Ersten Anzeichen für den first crack
    3. 7:00 Deutlicher First Crack
    4. 7:40 Taste für FC gedrückt
    5. 8:15 FC Höhepunkt
    6. 11:50 manueller Abbruch, da Bohnenfarbe gut aussah
    7. 3 Minuten Kühlphase
    Einbrand 16%, Volumenzuwachs 50%.

    Die Bohnen sehen ganz gut aus, womöglich etwas zu hell für die Empfehlung City++/Full City+. Sollte ich mir Sorgen machen wegen der marmorierten Bohnen?

    [​IMG]
    [​IMG]

    Über Tipps freue ich mich!
     
  2. #2 Ingo - The Roast Rebels, 05.11.2017
    Ingo - The Roast Rebels

    Ingo - The Roast Rebels Mitglied

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    Ich habe keine Erfahrung mit dem Diekmann, daher kann ich Dir nicht allzu viel helfen, nur so viel:

    - auf dem Bild sehen die Bohnen deutlich heller aus als Full City+ eher City+
    - first crack berechnet man ab dem Punkt, wenn es ein regelmässiges poppen wird
    - da deine Bohnen fast 5 min nach ist Crack noch so hell sind, ist die Roast development time zu lange. Die Bohnen sind vermutlich gebacken

    Gibt es eine Beschreibung zu den Programmen beim Diekmann, die Du hier Posten kannst, das hilft allenfalls.

    Ich kann mir vorstellen, dass der First Crack Knopf dafür da ist, die Leistung zurück zu nehmen und würde Dir grundsätzlich empfehlen, das zu machen, sobald das regelmässige knacken auftaucht. In dem Fall ist aber die Leistung offensichtlich zu stark zurück gegangen (die Zeit zwischen First Crack und dem Ende der Röstung sollte +/- 20% der gesamten Zeit ausmachen).

    Hast Du draussen in der Kälte geröstet? Das könnte es allenfalls erklären, da der Diekmann ja sehr offen konstruiert ist.

    LG Ingo

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  3. mhaas

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    Hallo Ingo,

    Vielen Dank für deine Antwort.

    Ich habe drinnen geröstet, bei frischen 19°C.

    Zu den einzelnen Programmen des Dieckmann habe ich leider keine Beschreibung. Aber soweit ich weiß, regelt die Programmwahl nur die Dauer der Röstung nach Druck der FC Taste. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er für dunkle Röstungen auch die Temperaturkurve anpasst: Technisch könnte er das.

    Ich werde Mal probieren, noch weniger Bohnen (200g statt 250g) zu nehmen. Vielleicht verringert das ja die "roast development time" (gleich Mal googeln, den Begriff).

    Andere Nutzer im Forum berichten übrigens, dass der Dieckmann nach Tastendruck eher zu heiß arbeitet.

    Ich habe die Temperaturverläufe auch Mal gemessen, komme aber gerade nicht an die Daten.
     
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  4. #4 DeltaLima, 05.11.2017
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    ich hätte gedacht, dass der Dieckmann Röster nur speziell vorbehandelte Bohnen verarbeitet? Er kann, glaube ich gelesen zu haben, nichts mit den Häutchen anfangen; könnte das auf die Röstung evtl. Einfluss haben?
     
  5. mhaas

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    Nee, man kann auch normale Bohnen rein tun. Die Silberhäutchen lösen sich dann und fliegen in der Küche rum. Man muss nur aufpassen, dass er sie nicht einsaugt.
     
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  6. #6 Michael1181, 07.11.2017
    Michael1181

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    Meines Wissen ist die "Knack-Taste" des Gerätes dazu da, den "Röstvorgang" einzuleiten.

    Bis zur Minute 9 hat der Benutzer die Möglichkeit diese Taste zu drücken und durch das Röstprogramm die Entwicklungszeit/Röstzeit zu beeinflussen (siehe Tabelle).
    Sollte man bei 9 Minuten nicht gedrückt haben wird automatisch der 3 Minuten Kühlprozess eingeleitet.

    Das Bohnenbild ist eher nicht Full City +, sondern deutlich darüber anzusiedeln (laut meiner Bildwahrnehmung).
    Kann es sein das durch das Vorheizen des Geräts die Bauteile schon sehr heiß sind? Dies könnte die "Flecken" erklären mit den Wörtern "Minor Scorching")

    Tabelle:
    Röststufe / Zeit
    1-2 / 9 bis 10 Minuten
    3 / 10 bis 11 Minuten
    4-5 / 11-12 Minuten
    6-7 / 13 bis14 Minuten

    Habe leider auch nur 10 mal mit dem Gerät rösten können.
     
  7. mhaas

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    Hi Michael,

    Danke für deine ideen.

    Jetzt habe ich ja zwei ganz unterschiedliche Meinung gehört. Meines Erachtens sind die Bohnen nicht so dunkel, vielleicht wirkt es auf dem Bild erstmal so (auf deinem Bildschirm).

    Minor scorching ist eine Möglichkeit. Könnte es sich auch um uneven development handeln? Einige Bilder bei Google sehen aus wie meine Bohnen. Ich werde bei Gelegenheit Mal einige Bohnen durchschneiden und vergleichen. Bei Barista Hustle gibt es ein schönes Bild:

    [​IMG]
    Quelle: Roast Development and Colour - Barista Hustle

    Der Weg nach vorne wird aber erst Mal ein weiteres Experiment mit reduzierter Menge an Bohnen sein. Das kann die Röstung eigentlich nur gleichmäßiger gestalten und vielleicht auch kürzer.
     
  8. mhaas

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    Ich hatte in der Zwischenzeit ein paar Bohnen durchgeschnitten: Röstung sah gleichmäßig aus, also eher even development statt uneven development :)

    Eben habe ich Röstung #7 mit 200g statt 250g erledigt. Das Programm auf Stufe 4 habe ich dieses Mal komplett durchlaufen lassen. Das Ergebnis scheint mir ein wenig gleichmäßiger, aber noch deutlich zu heterogen:
    [​IMG]

    Die 'marmorierten' scheinen mir etwas stärker aufgegangen zu sein (links 'marmoriert', rechts 'schön'). Sind übrigens auf beiden Bildern die gleichen Bohnen, nur andere Beleuchtung:

    [​IMG]


    Die Bohnen links/rechts sind im Geschmack auch recht unterschiedlich.

    Dieses Mal habe ich 20,5% Einbrand (statt 16% (erster Beitrag)) und 33% Volumenzunahme (statt 50%). Interessant.

    • (5 Minuten vorheizen)
    • 7:00 First Crack Beginn
    • 7:51-8:20: First Crack Höhepunkt
    • 8:20: Tastendruck First Crack
    • 11:15: leichtes Knistern, vielleicht der Beginn des 2nd Crack?
    • 12:30: Ich merke, dass das Programm zu Ende ist und die Kühlung einsetzt (aber wann genau?)
    Mit 50g weniger braucht es also 40-50s länger bis zum First Crack. RDT sind nun auch eher 5 Minuten als 4 Minuten, aber die Röstung ist auch dunkler.

    Tja, in ein paar Tagen probiere ich die Röstung, aber ich bin skeptisch. Nächster Versuch wird dann vielleicht mal ohne Vorheizen sein - vielleicht verbrennen die Bohnen ja wirklich am Metall?
     
  9. mhaas

    mhaas Mitglied

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    So, Mittlerweile sind die Bohnen fast leer. Schmeckt ganz lecker und hat keinen (oder kaum) bitteren Nachgeschmack.

    Nächste Röstung dann ohne vorheizen.
     
  10. mhaas

    mhaas Mitglied

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    Röstung #8, Parameter wie #7, nur dieses Mal ohne Vorheizen. Bohnenbild gefällt mir wieder besser, d.h. das Vorheizen hat eher geschadet. Immer noch die Hälfte der Bohnen zeigen aber diese Marmorierung/Hitzeschäden, teils mit Rissen.

    Bild (leider schlecht ausgeleuchtet):
    [​IMG]
     
  11. #11 jupe2.0, 21.12.2017
    jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Wie man an den Bildern sehen kann, sind die Bohnen ungleichmäßig geröstet.
    Das ist das Problem.
    Das andere Problem ist die Größe der geeigneten Bohnen.
    Wer das Gerät nutzt, verschwendet Zeit, Mühe und Bohnen.
    Selbst zum Proberösten ungeeignet.
    Grüße
    Jürgen
     
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  12. helges

    helges Mitglied

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    Wuerde ich auch sagen, diese ganzen Billigroester sind Spielzeuge, geeignet fuer Milchmixgetraenke, die halt nach jeder Roestung anders schmecken, spricht ja grundsaetzlich auch nicht viel dagegen.
    Mangel an Abwechslung gibt's da keinen.
    Es gibt jede Menge Leute, die sind damit gluecklich und zufrieden, schwierig wird's dann halt wenn man Scott Rao gelesen hat und die neuen Erkenntnisse umsetzen will, Hectors erste These schlaegt dann zu:
     
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  13. mhaas

    mhaas Mitglied

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    @jupe2.0 @helges Danke für eure Meinung. Ich gehe da nochmal in mich und gucke, ob und wann es ein Upgrade gibt.

    Momentan lese ich Rob Hoos und die Sachen sind mit dem Dieckmann nicht umzusetzen - was ja auch erstmal OK ist.
     
  14. #14 jupe2.0, 22.12.2017
    jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Das Problem bei dem Diekamnn Röstmeister ist die Temperatursteuerung. Es gibt nur "An" oder "Aus". D.H., eine höhere Röststufe bedeutete, dass die Heizspule öfters "an" ist. Würde man die Heizleistung drosseln, könnte man den Röstvorgang zeitlich strecken, z.B. auf 25 bis 30 Minuten, um dadurch eine gleichmäßige Röstung zu erzeugen.
     
  15. helges

    helges Mitglied

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    Auf 30 Minuten strecken duerfte dann eher auf backen als roesten hinauslaufen und der Einbrand von > 20% oben ist ja auch schon eine Ansage.
     
  16. mhaas

    mhaas Mitglied

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    Der Diekmann verfügt schon über eine Temperaturregelung, sonst würde er keine Temperaturkurven fahren bzw nach dem ersten Crack und dem entsprechenden Tastendruck die Temperatur absenken.

    Die Temperaturkurven sind aber leider vorgegeben. Ich könnte grundsätzlich auch die Temperatursteuerung komplett ersetzen. Ich muss mal schauen, ob ich dazu Lust habe...
     
  17. #17 jupe2.0, 22.12.2017
    jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Es ist, wie von mir gepostet, die Temperatursteuerung schaltet die Heizung lediglich an und aus.


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  18. mhaas

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    Ja, das nennt sich Wellenpaketsteuerung. Das schließt eine brauchbare Temperaturregelung nicht aus, d.h. auch mit Wellenpaketsteuerung statt Phasenanschnittsregelung kann man sicher eine brauchbare Temperaturregelung bauen. Nur ist das offenbar nicht geschehen :)
     
  19. #19 jupe2.0, 22.12.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.12.2017
    jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Sorry, habe mich geirrt, war zu lange her, als ich das Ding zuletzt benutzt habe (11 1/2 Jahre):

    237 Watt für Gebläse und Motor, 1600 Watt für die Heizung.
    Nach Wellenpaketsteuerung sieht es m.E nicht aus.
     
  20. #20 laufente, 26.12.2017
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    Das mit der fehlenden Möglichkeit der Temperatursteuerung beim Dieckmann kann ich auch bestätigen. Ich habe auch viel probiert die Hitzeentwicklung zu beeinflussen, indem ich einen feuerfesten Teller bei Bedarf für 2-3 Sekunden zwischen Fön und Trommel gehalten habe, was das Aufheizen der Bohnen etwas verlangsamt. Mir ist aufgefallen, dass das Aufheizen der Bohnen bis. ca. 175 °C schneller geht, als beispielsweise in den Röstprofilen für Filterkaffee von quijote:

    Filter

    Die Messungen habe ich mit einem Infrarottermometer gemessen, ist natürlich nicht so genau, reicht aber um einen ungefähren Anhaltspunkt zu bekommen.

    Bis 175° verlangsame ich das Aufheizen mit dem Teller dann, ab da kommt die Heizgeschwindigkeit im Vergleich zu den Röstprofilen wieder hin. Crack Taste drücke ich auch nach dem 1. regelmäßigen Knacken. Dann Röste ich bis etwa 200-205 Grad, welche nach insgesamt 12 Minuten erreicht ist.

    Die letzten Röstversuche mit dem Honduras Finca El Izote von Claus Fricke fand ich sehr gelungen und geschmacklich sehr ausgeglichen.
     
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