Waage mit Timer für Siebträgermaschine sinnvoll?

Kennst Du selbsterfüllende Prophezeihungen?

Wer wird zugeben, dass der gerade gekaufte, absehbar nutzlose Schwachsinn wirklich genau das war? Shell verkauft seit gefühlt 20 Jahren überteuertes V-Power an wundergläubige Kleinwagenfahrer. Jeder von denen wird Dir einen Eid schwören, dass sein Auto damit 20 PS mehr hat.

 

Ich würde mich wundern, wenn das bei irgendwem zutrifft.
Die Waage kann aber helfen, die gewünschte Bezugsmenge konstant zu halten, und macht einen anderen Shottimer überflüssig, wenn sie auf den ersten Tropfen reagiert, also z.B. die Acaia.
Selber nutze ich die Hario Dripscale öfter, diese natürlich nur für Brühkaffee.

 

Das kannst du leicht selbst ausprobieren. Jedes Smartphone hat eine Stoppuhr.
Ich würde mir nicht zu viel davon versprechen.
Ich finde es aber gut, dass meine Maschine einen Bezugstimer hat.

 

Mit einer Waage beziehe ich eine konstante Pulvermenge und später gewichtsdefiniert die richtige Menge Espresso ( in Gramm) im Verhältnis 1:2.

Mit dem Timer messe ich die Durchlaufzeit, um
a) ein konstantes Ergebnis zu bekommen und
b) die Mühle auf die Empfehlungen des Kaffeeherstellers einzustellen.

Und ja, ich finde eine Waage sinnvoll.

 

Qualitativ wirst du keinen Unterschied feststellen zwischen Armband Uhr, stop Uhr oder eingebautem Timer in der Waage. Geht allein um den Komfort.
So zumindest meine Meinung.

Grüße, Sebastian


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Man bräuchte eine Waage mit Rückkopplung an die Maschine. Die Waage ermittelt die Flussrate und passt den Brühdruck der Maschine entsprechend an. Glaub sowas gibts noch nicht

 

Wiegen im Vergleich zu Volumen messen bringt sicher etwas, bzw. ist aussagekräftiger, da das Volumen mit der Crema schwankt.

Letztendlich ist das doch recht individuell je nach Workflow. Beziehe ich grundsätzlich bis zum Blonding, kann sowohl Brew Ratio als auch Bezugszeit nur "nice to know" sein. Nach der Zeit zu stoppen halte ich persönlich allerdings für die schlechteste Praxis und unflexibelste Variante, da sie eigentlich am wenigsten über die Extraktion aussagt. Außerdem hat man es grob im Gefühl, ob der Shot schnell oder langsam läuft.
Beispiel: Ich habe zu fein gemahlen, folglich läuft der Shot sehr lahm. Würde ich nun nach 25sek abbrechen, habe ich zu 100% einen kurzen, unterextrahierten Espresso (also einen miesen Ristretto). Hätte ich aufs Blonding geachtet und einfach länger bezogen, kommt wahrscheinlich ein einigermaßen richtig extrahierter Ristretto raus. Beziehe ich nach Brew Ratio, z.B. 1:2, erhalte ich wie gewünscht einen Espresso (und kein Ristretto) der vielleicht nicht ideal extrahiert wurde, da er höchstwahrscheinlich schon vor 1:2 blond wurde, aber dem gewünschten Ergebnis sicher näher kommt als der, der nach der Zeit gestoppt wurde.

Zum Überwachen bzw. zum Beziehen nach Brew Ratio finde ich eine Waage sehr sinnvoll. Ein Timer ist dann auch noch nice to have, erst recht wenn man noch Filterkaffee macht. Beides in einem und dann noch tauglich für Abtropfschale ist komfortabel und schadet sicher nicht.

 

Rein nach Zeit ist auf jeden Fall das aller falscheste.
Die sollte man höchstens kontrollieren, aber niemals anhand der Zeit den Bezug stoppen.

Den Bezug nach Volumen oder Gewicht ist aber auch falsch.

Der Bezug ist fertig, wenn der Kaffee (in mehrerer Hinsicht) fertig ist.
Das zeigt er durch das Blonding an.

Volumen, Zeit und Gewicht kann man dann kontrollieren.

 

Ich hatte schon zickige Bohnen (waren glaube ich beide naturals), die mit 33 g in der Tasse sehr flach und unterextrahiert schmeckten und mit 39 g deutlich zu bitter. Da war ich sehr froh, daß ich mit der Waage nach dem Einstellen fast jeden Shot im optimalen Bereich beziehen konnte.

Insofern sehe ich eine Waage für ne "Barschlampe" nicht notwendig. Für gute Röstungen zumindest hilfreich, wenn man gerne das Optimum rauskitzeln möchte. Wenn man einfach guten Espresso möchte, kann man aber auch nach Zeit, Farbänderung und Füllhöhe gehen.

 

Eine Qualitätssteigerung vielleicht nicht. Es hilft mir jedoch, die Qualität der Bezüge konstant zu halten.

Selten so einen dämlichen Vergleich gelesen.

 

Der beliebte Autovergleich...
Ich schließe mich der Meinung der letzten Poster an. Es hilft die Ergebnisse konstant zu halten und mir hilft es auch beim Experementieren. Ich schreibe das Eingangsgewicht der Bohnen auf und messe während des Bezuges. Erster Hinweis ist das Blonding, dann das Gewicht und am aller unwichtigsten die Zeit. Ich bin eigentlich nur noch selten bei 25s und liege eher bei 30-40s, einfach weil es mir besser schmeckt. Zugegebenermassen dokumentiere ich dann auch alles und kann so besser vergleichen bzw. die Parameter leichter in die ein oder andere Richtung verändern. Ich finde die Waage ist einfach ein Werkzeug, was mir das Arbeiten erleichtert.

 

Ich traue mich, es war ein Trichter für das LM1er... Jehova!

Bzgl. der Waage würde ich sagen, dass sie anfangs nutzen kann. Zwingend erforderlich, wie manchmal dargestellt, m.M.n. nicht.

 

Hallo,

ich habe nun paar Jahre das Kaffeemehl gewogen und damit meine Ergebnisse extrem konstant gehalten. Der Durchlauf und die Qualität des Shots hat das zu meinem vorherigen Ratespiel über Augenmaß sehr geholfen.

Jetzt habe ich eine professionellere Mühle seit gestern und lasse per Timer mahlen und merke qieder kleinere Unterschiede im Durchlauf, die mich aber nicht mehr so stören.

Einen Timer halte ich auch aus den oben genannten gründen für unwichtig.

Wobei Waage und Timer Messinstrumente sind, die uns ja nur objektivere Indikatoren geben, was wir wieder je nach Durchfluss, Kaffeesortw und Geschmack unterschiedlich interpretieren müssen.

Also ja es hilft und macht Sinn, eben für die eigene Interpretation.

Schönen Gruß

Christian

 

Also die erste 2 sind ein klares Ja, die letzte Frage ist "geschmacksache". Blonding ist an sich das Zeichen für den "fertigen" Espresso. Es ist aber nicht immer so leicht zu erkennen und nicht immer trennscharf im Gegensatz zur Waage. Geht meiner Meinung nach beides und schließt sich auch nicht unbedingt gegenseitig aus.

Hat dir z.B. ein Shot mit Brew Ratio 1:1,8 besonders gut geschmeckt, ist dieser wahrscheinlich mit der Waage leichter zu reproduzieren.

 

Wenn ich morgens ohne Armbanduhr und etwas verschlafen 16 gr Espresso, Bezugsstart mit 2 sec PI, danach 3 sec Pumpstop, danach Brew Ratio 1:2 konstant reproduzieren möchte, könnte ich mich nicht auf mein Smartphone (zudem wasserempfindlich) oder eine einfache Waage verlassen. Mir hats sehr bei der Konstanz geholfen, mit einer (günstig auch China importierten) Timerwaage zu arbeiten.