Erfahrungen / Erfahrungsbericht Profitec Pro300

Diskutiere Erfahrungen / Erfahrungsbericht Profitec Pro300 im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo zusammen, da ich in diesem Forum wirklich viele sehr hilfreiche Beiträge (Kaufberatung, Vergleiche, Erfahrungsberichte, ...) gelesen habe,...

  1. #501 Domianer, 21.04.2018
    Zuletzt bearbeitet: 22.04.2018
    Domianer

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    Hallo zusammen,

    da ich in diesem Forum wirklich viele sehr hilfreiche Beiträge (Kaufberatung, Vergleiche, Erfahrungsberichte, ...) gelesen habe, und ich dadurch vieles kennengelernt habe, möchte ich euch jetzt ein kleines bischen zurückgeben und auch einen Erfahrungsbericht zu meiner neuen Profitec Pro 300 schreiben, der hoffentlich dem ein oder anderen hilft, sich mehr Sicherheit in der Entscheidungsfindung zu verschaffen.

    Ich habe ca. vor einem Jahr (etwas vorher) angefangen mich mit dem Thema auseinander zusetzen. Nach einem Espresso-Seminar in einer privaten Rösterei in Mannheim war klar, dass eine Espresso Maschine irgendwann in meine Küche einziehen muss :) Nur das "was" und "wann" war noch nicht so ganz klar (-> z.B aufgrund fehlender Erfahrung). Jedoch trinke ich sehr gerne Espresso und auch Cappuccino, und fange schon beim Nachdenken über das Thema an zu schmunzeln, da es einfach Spaß macht.

    Vor einer Woche war es dann endlich soweit. Ich habe mich nach langem hin und her für einen Dual Boiler entschieden, da ich das Konzept und die Technik dahinter einfach interessant finde. Zudem habe ich immer wieder gelesen, dass dem Experimentieren keine Grenzen gesetzt sind. Nachdem ich diesen Thread entdeckt und vollständig gelesen habe, stand für mich fest, dass es eine Profitec Pro 300 werden sollte. Es war also ein langer Prozess bis ich mich entscheiden konnte und tatsächlich eine Maschine gekauft habe.

    Ich habe die Maschine abends bestellt (mit einer Versand-Info von 5-9 Tagen auf der Webseite). Als ich jedoch am nächsten Tag abends nach Hause kam, stand das schwere "Päckchen" schon da und konnte ausgepackt werden.

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    Ich finde die Maschine (entgegen vieler anderer Meinungen im Internet) äußerlich wirklich ansprechend und auch nicht zu groß. Alles ist hochwertig verarbeitet und an seinem Platz.
    Bilder vom Innenleben der Maschine habe ich nicht gemacht, da diese bereits direkt auf der ersten Seite dieses Threads von Bob de Cafea zu sehen sind.

    Als Mühle habe ich mich für eine Handmühle entschieden. Die Comandante C40 MK3 Nitro in Bambus. Ich habe einfach so viele positive Kommentare zu dieser Mühle gelesen, dass ich diese unbedingt ausprobieren wollte. Natürlich habe ich mir vor dem Bestellen die Frage gestellt, ob sie fein genug und konstant genug mahlen kann. Doch jetzt kann ich es bestätigen. Die ersten Mahlstufen sind sogar zu fein für Espresso. Hier kommt nichts als vielleicht ein einziger Tropfen aus dem Siebträgerauslauf :) Sie ist für eine Handmühle nicht gerade günstig, jedoch auch nicht so teuer wie eine gute elektrische Mühle. Zudem kann man sie auf Reisen mitnehmen und macht auch etwas Sport;-)

    Ein paar benötigte Zubehörteile, wie zwei unterschiedlich große Milchkännchen, eine Concept Art Tamping Matte, einen Motta Edelstahl Abschlagbehälter und einen 58mm ECM Tamper habe ich noch dazu bestellt. Als ich den ECM Tamper in einem Fachgeschäft das erste Mal in der Hand hielt, war ich begeistert von dessen Gewicht und Verarbeitung. Der Kunststoffgriff fühlte sich sehr hochwertig an. Daher wollte ich es mit diesem einmal probieren.

    Jedoch habe ich den Tamper nach drei Tagen wieder eingeschickt, da er für das doppelte Standardsieb der Pro 300 etwas zu klein war. Es war ein 58mm Tamper (konvex). Es war jedoch noch ausreichend Spielraum für einen 58,4 oder 58,5mm Tamper da, wie auch bereits von anderen Mitgliedern in diesem Thread (Vielen Dank an Bob de Cafea :)) beschrieben. Daher bestellte ich mir einen Concept Art (Joefrex) 58,5mm Tamper, der wirklich genau in das Sieb passt und welchen ich auch behalten möchte.

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    Hier noch einmal der 58,5mm Tamper im Zweiersieb. Es passt alles wirklich genau.

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  2. #502 Domianer, 21.04.2018
    Zuletzt bearbeitet: 22.04.2018
    Domianer

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    Für einen doppelten Espresso brauche ich ca ~50 - 55 Sekunden zum Mahlen. Die Mühle ist wirklich gut zu halten und es ist ein angenehmes Kurbeln. Das Material ist sehr hochwertig und sie fühlt sich in der Hand super an. Es macht auf jeden Fall Laune und ich würde sie jederzeit wieder kaufen.

    Momentan fülle ich so viele Bohnen in die Mühle, dass ich am Ende das Standard-Doppelsieb vollständig mit gemahlenem Kaffee bedecken kann:

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    Die Menge an Bohnen kann man auf dem nächsten Bild hoffentlich gut erkennen. Ich mache momentan noch alles nach Gefühl, kann jedoch mittlerweile die Bohnenmenge schon gut abschätzen.

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    Nach dem Kurbeln sammelt sich das Mahlgut unten im Glasbehälter der Mühle.

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    Das wirklich tolle an diesem Glas ist, dass es exakt in den Siebträger passt und man so den kompletten Kaffee ohne Sauerei zu machen in den Siebträger bekommt:

    [​IMG]

    Falls doch noch etwas im Glas hängen bleibt, einfach das Glas kurz anheben und kurz nachklopfen. Dann fällt auch das letzte bischen in den Siebträger.
    Nach dem Tampern ist die Höhe des Kaffeepulvers auf Höhe des ersten Rings im Sieb:

    [​IMG]

    Ich konnte so einen wirklich leckeren doppelten Espresso zubereiten und habe es erst einmal für die letzten paar Espressi bei dieser Vorgehensweise belassen.

    Am Ende kam dann folgender doppelter Espresso in der Cappuccino Tasse an (als Grundlage für einen Cappuccino):
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    [​IMG]

    Jetzt möchte ich noch berichten, wie sich die Maschine bedienen lässt und wie sie sich verhält:

    Die Pro 300 beeindruckt mich in Sachen Aufheizzeit. Sie ist wirklich sehr schnell (~5 Minuten) auf der gewünschten Temperatur, die per PID jederzeit angezeigt wird. Die Maschine war von Werk aus auf 93 Grad Celsius eingestellt. Jedoch lasse ich die Maschine trotzdem ca. 20-30 Minuten vorheizen und betätige 1-2 mal den Kaffeebezug um heißes Wasser während des Aufheizens durch die Maschine laufen zu lassen.

    Die Tassenablage wird gut warm bis heiß, und wärmt die Tassen gut an. Jedoch fülle ich die Espresso oder Cappuccino Tasse vor Kaffeebezug mit Heißwasser und lasse diese während des Handmahlens stehen, damit diese auch komplett heiß ist.

    Die Maschine wurde bei mir mit einer Zwei-Loch Düse ausgeliefert, mit welcher ich bisher gut zurecht komme. Das Aufschäumen klappt und Dampf ist ausreichend verfügbar!! Jeder, der Bedenken haben sollte, dass die Maschine zu wenig Dampf liefert, kann beruhigt sein. Latte Art muss natürlich noch geübt werden ;-)

    Die schwarzen Kunststoff-Griffe der Maschine sind sicherlich nicht ein optisches Highlight, jedoch passen sie gut zur Maschine und lassen sich super drehen und kontrollieren. Ich habe leider vorher nie mit Kipphebeln gearbeitet und kann zu diesen nichts sagen, aber ich bin sehr zufrieden mit den Drehknöpfen.

    Toll ist, dass man auf der Vorderseite der Maschine den Kaffeekessel und Dampfkessel getrennt von einander und leicht zugänglich aktivieren kann.
    So kann ich unter der Woche nur den Kaffeekessel aufheizen (für einen Espresso), und am Wochenende, und natürlich bei Bedarf auch unter der Woche, zusätzlich den Dampfkessel, um Cappuccinos für's gemütliche Frühstück zu machen.

    Das Manometer gefällt mir gut, auch farblich mit dem grünen Bereich. Die Nadel und auch die Skala sind sehr dezent gehalten.


    [​IMG]

    Ebenfalls das PID gefällt mir super, es ist leicht zu konfigurieren und die Anzeige ist hell und gut ablesbar.

    Da mir der Espresso die ersten Tage in der Tasse nicht ganz heiß genug vorkam, auch nach mehrstündigem Betrieb der Maschine, habe ich via PID die Temperatur des Kaffeekessels auf 94 Grad umkonfiguriert. Danach war wirklich alles tadellos. Die Konfiguration war intuitiv.

    Momentan arbeite ich jedoch mit 201 Grad Fahrenheit, da dies umgerechnet 93,8889 Grad Celsius sind, also nicht ganz 94 Grad, jedoch mehr als 93 Grad. Ob dies einen Unterschied zu 94 Grad Celsius macht, oder ob die Maschine dies wirklich so fein regeln kann, weiß ich leider nicht. Ich finde das Ergebnis nun jedoch für meinen Geschmack super.

    Die Auffangschale kann schnell voll werden, vor allem wenn man zu Beginn viel experimentiert und nicht immer aufpasst. Da es keine Warnung gibt, ist sie mir am Anfang einmal übergelaufen. Seit dem achte ich darauf. Wenn man es weiß, passiert auch nichts ;-)

    Ich bin bisher wirklich sehr zufrieden mit der Maschine und freue mich, dass ich mich für die Pro 300 entschieden habe. Mehr Feedback zur Maschine kann ich nach einer Woche leider noch nicht geben, ich freue mich jedoch auf die kommende Zeit und werde meinen Bericht anpassen, sobald ich neue Erfahrungen gesammelt habe!
     
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    Das tönt ja wirklich nicht schlecht... hm.... gibt es negative Dinge die ihr im laufe der Zeit herausgefunden habt?
     
  4. Rhazhel

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    Die Maschine macht bei mir was sie soll. Würde sie definitiv nochmal kaufen. Das Einzige was mich ein bisschen nervt ist die fehlende frühzeitige Wasserstandswarnung vor dem Bezug. Teilweise geht der Maschine beim Schäumen der Druck aus weil nicht mehr genug Wasser im Tank ist und die Heizung deaktiviert wird...
     
  5. #505 Tomandjerry, 23.04.2018
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    Eine Wasserstandsanzeige haben scheinbar nur die preiswerten Maschinen wie Graef. Solis etc. Bei der Profitec ist zumindest sichergestellt dass nicht mitten im Brühvorgang das Wasser ausgeht.
    Das einzige was mich an der Maschine stört ist der lose Deckel mit den Löchern drin.
     
  6. OneCent

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    bald bin ich auch ein Pro 300 Besitzer, die Maschine bekomme ich am Freitag :) - am Ende hat sie sich gegen eine Synchronika durchgesetzt. Sie ist im Verhältnis schnell bereit, hat für einen Single Haushalt genügend grosse Boiler, benötigt weniger Standfläche und ist günstiger. Natürlich vermisse ich ein wenig die Rotationspumpe, aber ... was solls.
     
  7. #507 eizdealer, 02.05.2018
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    Hallo Community,

    ich stehe kurz davor ebenfalls eine Profitec Pro 300 zu bestellen. Das einzige, das mich aktuell noch davon abhält ist das fehlende zweite Manometer für die Brügruppe. Trotz einiger Rechercher konnte ich nicht wirklich herausfinden, wozu das prinzipiell dient und was die Nachteile sind, wenn es keins gibt. Geht es nur um die Fehlersuche wenn etwas schiefgeht? Lässt sich ein fehlendes Brügruppenmanometer im Fall der Fälle kompensieren mit einem Manometer, welches anstatt des Siebträgers an die Brühgruppe angeschlossen wird?

    Unabhängig davon, würdet ihr sagen, dass die Eureka Mignon MCI eine angemessene Mühle für die Pro 300 ist? Hat jemand (negative) Erfahrungen mit der Klümpchenbildung beim Mahlen gemacht?

    Danke! und schöne Grüße aus Hamburg
    Daniel
     
  8. #508 infusione, 02.05.2018
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    Sieh es als Vorteil. Der Mahlgrad des Espresso wird nach Brühverhältnis und Durchlaufzeit gewählt, nicht nach Pumpenmanometer.

    Wenn es ganz fehlt, wird man nicht in Versuchung geführt.
     
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    Ich habe die Profitec Pro 300 zwar erst seit kurzem und es ist meine erste Siebträger Machine, aber aktuell vermisse ich das Manometer nicht. Wenn ich zwischen PID und Manometer wählen muss, wähle ich das PID.

    Ich habe die Eureka Mignon Specialita und ich finde die macht keinen schlechten Job.
     
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  10. #510 huettenwirt, 04.05.2018
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    Ich bin auch kurz davor, meine Pro 300 mit einer neuen Eureka Mignon Specialita zu ergänzen. @OneCent: "ich finde die macht keinen schlechten Job" bedeutet, du bist zufrieden?
     
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    Ja, ich bin zufrieden.. habe aber auch keine Erfahrung mit den teuren Mühlen. Aber die Mühle macht einen qualitativ guten Eindruck. Ich bin sicher ich werde sie sehr lange haben.
     
  12. #512 eizdealer, 05.05.2018
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    @OnceCent, wo haste die denn gekauft? Die Shops scheinen die wohl erst so in zwei Wochen vorrätige zu haben? Und zu welchem preis?
     
  13. OneCent

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    Da ich aus der Schweiz bin in einem CH Store - galaxus.ch - dort hatten sie welche Vorrätig (Chrom und Grau). Aber ob das heute immer noch so ist weiss ich nicht.
     
  14. #514 huettenwirt, 06.05.2018
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  15. Jedda

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  16. #516 Domianer, 24.06.2018
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    Irgendwie hat es damals mit den Bildern nur teilweise geklappt. Schreibe mir am besten eine pm mit deiner E-Mail, dann kann ich dir sie noch einmal schicken!

    Bin immernoch super zufrieden hab mir jedoch inzwischen eine elektrische Mühle (ECM C-Manuale 54) gekauft, da es mit der Handmühle einfach zu lange gedauert hat wenn mehrere Gäste da sind.

    VG, Domi
     
  17. #517 iVana, 07.08.2018
    Zuletzt bearbeitet: 07.08.2018
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    Hallo zusammen,

    ich möchte auch meine Erfahrungen zur pro 300 mit euch teilen und allen bisherigen Schreiber_innen für die Mühe danken, die ganzen Texte zu schreiben, die für mich sehr hilfreich waren.

    Ich berichte nach mehreren Wochen Erfahrung und kann erfreulicherweise keinen wirklich negativen oder nervigen Punkt an der Maschine erkennen. Folgende Anmerkungen sind im vollen Bewusstsein, dass man eine technisch hochwertige Maschine mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis in der Küche hat, die aber natürlich ihre kleinen Makel mitbringt, die dem Preis geschuldet sind.

    Die Verarbeitung ist grundsolide und durchdacht, aber nicht perfekt (scharfe Kanten gibts durchaus, nachträgliches Abfasen am Wasserdeckel und der Abtropfschale find ich hier angebracht). Das Design ist Geschmacksache - das muss wohl jeder selber wissen.
    Die Lautstärke der Pumpe ist erfreulich leise, ein vorsorglich gekaufter Membrandämpfer von Quickmill liegt noch rum und wartet auf den Einbau - ich fühle mich aufgrund der moderaten Lautstärke derzeit nicht genötigt das Upgrade durchzuführen.
    Die Plastikgriffe an der Maschine find ich vom Styling okay. Allerdings kann man sich an der Basis der Ventile verbrennen, weil dort viel Metall über dem Niveau der Blende liegt, so dass man leicht drankommen kann - passiert ja den meisten nur einmal, aber das ist tatsächlich eine der wenigen Ecken, wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Größere Griffe, die die Basis haubenartig umschließen, könnten hier schnell für Abhilfe sorgen.
    Die Kippschalter sind sehr solide, intuitiv zu bedienen und machen mir täglich Freude mit ihrem satten Klack. Laut Händler seien das stabile Industrieausführungen und deutlich haltbarer als bei billigen Maschinen.
    Die Abtropfschale mag knapp bemessen sein, ist dafür aber komplett aus Edelstahl, super verarbeitet und dank Schutzgasschweißen mit einer sehr feinen rostfreien Schweißnaht im sichtbaren Bereich ausgestattet. Die Auflageschienen unter der Schale sind zusätzlich mit einem Edelstahlblech überzogen, so dass am (nicht rostfreien) Maschinenrahmen keine Lackschäden und kein Rost entstehen kann. Mein lokaler Händler war entzückt ob dieses feinen Details.
    Der Wassertank kommt mir ordentlich bemessen vor, der Deckel dazu ist bekanntlich scharfkantig und klappert, wenn man nicht modifiziert. Was man nicht vergessen darf ist, dass ein Schwimmer im Tank eingebaut ist, der die Maschine komplett lahmlegt, wenn das Wasser leer ist - oder wenn er klemmt. Das ist mir natürlich nur einmal passiert, aber es kam mir in dem Moment wirklich nicht in den Sinn, dass bei vollem Wassertank dort die Ursache für das schwarze Display liegen könnte und war der Meinung, jetzt hat mich die Maschine kurz nach der Anschaffung im Stich gelassen. Nach einem freundlichen Rückruf eines Technikers von profitec konnte das Problem natürlich schnell behoben werden :). Ich hab in Freiburg wahrscheinlich das denkbar beste Trinkwasser: nahezu kalkfrei und geschmacksneutral - Ablagerungen im Frischwassertank gibt es nicht (der Schwimmer hat sich also ohne Kalkeinfluss verklemmt). Entkalken ist bei allen Heißwassergeräten hier kein Thema und ich hab auch bei dieser Maschine nicht vor sie selber zu entkalken, bevor sie zum großen Service muss.
    Der Dampfrüssel ist so mittelpraktisch geformt/angebracht und schon etwas kurz, aber durchaus alltagstauglich - kann ja nicht jede Maschine ein gerades Dampfrohr haben wie ne GS3. Milchschäumen erscheint mir tadellos, allerdings fehlt mir der Vergleich zu ähnlichen Maschinen. Im Vergleich zur Gastromaschine seh ich außer bei der Dampf-Power keine großen Abstriche (eine bestimmt sehr subjektive Ansicht). Cappuccino schmeckt mir jedenfalls.
    Die Brühgruppe hat den unschlagbaren Vorteil, dass viele Standardteile aus dem 58 mm-Universum passen, das kann man gar nicht genug betonen für die Spielkinder unter uns. Manchmal muss man diese Teile vielleicht etwas suchen wegen der Seltenheit der Maschine, aber Händler kennen sich in der Regel gut aus und liefern auf Nachfrage die richtigen Teile.
    Ich hab das Duschsieb ausgewechselt gegen ein IMS CI 200 IM (Durchmesser: 51,5 mm, passend für Astoria/Wega/LaCimbali), war vielleicht ein bisschen früh, ich kann jetzt nämlich keinen Vergleich zum Originalsieb ziehen. Entsprechend eines Tipps aus einem früheren Thread (und analog zur Bedienungsanleitung) hab ich sie auf den Kopf gestellt, die Schraube gelöst, Sieb gewechselt, zentriert wieder festgeschraubt, fertig - das ging wirklich problemlos. Sieb passt perfekt, ist selten verschmutzt und lässt sich leicht reinigen. Unabhängig vom Siebwechsel zeigt(e) die Gruppen-Dichtung hinten eine Stelle, die nicht so toll dichtet und ich muss den Siebhalter für meinen Geschmack überheftig festziehen, damit kein Wasser durch die Dichtung pfeift. Damit kann ich jetzt schon leben, hoffe aber, dass nach einem etwaigen Dichtungswechsel in der Zukunft die Stelle dicht sein wird.
    Zum PID:
    Durchaus leicht zu bedienen und leicht ablesbar, aber so oft wird ein durchschnittlicher Haushalts-Barista die Temp. vermutlich nicht umstellen müssen. Die angezeigte Bezugszeit nach Pumpenstart finde ich schon hilfreich am Anfang. Das Display ist in der Schmutzzone nahe des Auslaufs angebracht, allerdings ist das bei sauberem (routinierten) Arbeiten kein Problem und es bleibt jetzt eigentlich sauber. Nur am Anfang als ich noch ungeübt war, wurde es dort auch mal nass und schmutzig. Laut Händler jedoch sei die Position innerhalb der Konstruktion verhältnismäßig kühl und wirke sich auf die Lebensdauer positiv auf.
    a) Über die folgende "Auffälligkeit" meiner Maschine hab ich bisher nichts gelesen, aber vielleicht haben das noch mehr beobachtet: in der Regel fülle ich frisches Wasser ein, schalte die Maschine ein und starte nach den Bedenksekunden des PIDs auch gleich die Pumpe, so dass der Boiler und die Brühgruppe gespült wird (eine große Tasse oder so) - dann lasse ich heizen und mache solange andere Dinge. Nach meist 10 Minuten oder so lasse ich nochmal Wasser raus (um 50 ml) und beobachte dabei in der Regel Dampfentwicklung bzw. ein Sprazzelgeräusch, ähnlich wie bei einem überhitzten Brühkopf was ja eigentlich bei 93 °C am PID nicht passieren kann. Jetzt ist die Frage, ob da jedes Mal Luft in den Kopf kommt, oder ob der Dampf dort tatsächlich entsteht und es irgendeine Form der Überhitzung gab.
    b) Selbst bei 28 Grad Raumtemperatur startet der PID seinen Heizvorgang laut Anzeige bei +14 °C (das ist BEVOR das kalte Wasser aus dem Tank nachlaufen kann)- liegt hier ein singuläres Problem vor oder kennt ihr das auch? Es verunsichert mich, ob die obere Temperatur evtl. auch gar nicht stimmt. Der Espresso schmeckt, deshalb gehe ich mal davon aus es wird schon passen (Messungen im Wasserstrahl mit Digitalthermometer kommen mir durch den schnellen Abkühlprozess bei fehlendem Widerstand durch Kaffeepulver nicht sehr sinnvoll vor).
    c) es gab ein Firmwareupdate im Mai 2018 - Augen auf beim Profitec-Kauf ;) ich hab im Juni noch eine alte Version 1.01 beim Händler erwischt und komme nicht in den Genuss einer automatischen Abschaltung nach Ablauf einer definierbaren Zeit.

    mitgeliefertes Zubehör:
    Siebe: Doppelsieb okay, Einersieb zum Verschenken.
    Siebhalter: die Plastik-Griffe sind für meinen Geschmack unästhetisch und werden wohl mittelfristig ersetzt werden. Ob durch Holz oder Kunststoff muss ich noch überlegen. (Standardzubehör für E61 u. ä. hat sehr ähnliche Griffe). Ich hab die mit Boden (und Ausläufen) kaum benutzt und kann leider nichts zu Nachtropfen und Symmetrie des Auslaufs sagen, aber gemessen: es bleibt 7 cm Luft zwischen dem Auslauf und dem Lochblech der Tropfschale - ich empfinde das als relativ knapp: meine Cappuccinotasse stößt gerade an.
    "Tamper": ein Provisorium, nicht alltagstauglich.
    Bedienungsanleitung: Din A5 (deutsch/englisch), kleingedruckt, aus meiner Sicht ganz okay aber kein Highlight.

    zugekauftes Zubehör:
    Ins 17 g La Marzocco-Sieb mache ich standardmäßig 16 g Pulver - damit bleibt das Duschsieb in der Regel sauber. Ich arbeite mit einer kleinen billigen Digitalwaage (bis 100 g d=0,01 g) und lege nur das kalte Sieb drauf, nach dem Tampern lasse ich das Sieb in den federlosen bodenlosen Siebhalter gleiten. (Die Rille im Sieb stört mich nicht im Moment).
    Initial hatte ich einen 58,0 mm-Tamper: der Flow am Siebboden war meist randbetont und Channeling war öfter zu beobachten, aber immer noch um Welten besser als mit dem mitgelieferten Provisorium. Der aktuelle plane (Board-)Tamper mit jetzt 58,5 mm hat kein Spiel im Sieb und liefert sichtbar bessere Ergebnisse am Siebboden und in der Tasse, Channeling ist kein Thema mehr.
    Ein 1er LM-Sieb ist auch selten mal im Einsatz und liefert bekanntlich wesentlich bessere Ergebnisse als das orig. 1er-Sieb.
    Den bodenlosen Siebhalter hat mir der lokale Händler geschenkt, der hat wie in einem früheren Beitrag erwähnt eine Backenstärke von 5-5,5 mm (und einen hässlichen Griff). Mein Tassen passen da alle drunter und da ich der einzige Benutzer bin, ohnehin penibel tampere und dank o. g. toleranzenarmer Zubehörteile seltenst Kaffeespritzer beobachte ist das jetzt mein Alltags-Halter. Ich weiß von einem Freund, dass er notgedrungen eher geschlossene SH benutzt, weil auch andere Menschen an seiner GS3 Kaffee kochen und es dann nicht ohne Sauerei abläuft.
     
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  18. #518 Tomandjerry, 07.08.2018
    Tomandjerry

    Tomandjerry Mitglied

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    Das mit der niedrigen Temperaturanzeige beim Aufheizen scheint normal zu sein. Dieses Verhalten steigert nicht gerade das Vertrauen in die verbaute Temperaturregelung. Aber solange der Kaffee lecker ist, macht mir das nichts aus.
     
  19. Rhazhel

    Rhazhel Mitglied

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    Das ist so gewollt und sinnvoll. Mit Hilfe dieses Temperatur-Offset errechnet man die ungefähre Austrittstemperatur aus der Brühgruppe und nicht die interne Kesseltemperatur. Dadurch ist die Temperaturanzeige bei einer komplett kalten Maschine entsprechend um diesen Faktor niedriger als die Raumtemperatur.
     
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  20. #520 st. k.aus, 07.08.2018
    st. k.aus

    st. k.aus Mitglied

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    Rhazel, du meinst also die maschine hat 14°C offset
    kommt mir ziemlich viel vor
     
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Erfahrungen / Erfahrungsbericht Profitec Pro300

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