Projekt Dalla Corte Ultramini

So, bald sollte es wieder Winter werden (bei 16-20 Grad Aussentemperatur schwer zu glauben) und damit kommt die Hoffnung, wieder einmal etwas mehr Zeit für ein Projekt zu haben. Da ich eigentlich schon länger etwas in unsere DC Mini eingreifen wollte, aber davon absah, da sie uns immer excellenten Kaffee bereitet, konnte ich dem Angebot eines Dalla Corte Brühboilers hier im Kaffee-Netz nicht widerstehen.





In der Hoffnung, eine Hülle für den Boiler zu finden, erwarb ich für einen einstelligen Frankenbetrag eine Cimbali Domus.



Nachdem die von den Originalinnereien befreit wurde, versuchte ich zur Probe einmal den Boiler hinein zu platzieren. Leider dürfte das so ohne eine gute Idee nicht zum passen zu bringen sein... Die Halterungen sind komplett unterschiedlich. DC: zwei Schrauben mittig am Boiler, Cimbali: vier Schrauben unten. Irgendwie sieht der Boiler in der original DC mini kleiner aus als in dieser Maschine, Carbon macht wohl schlank



Dann fand ich in meinem Fundus noch einen PT100 mit einem MAX31865 RTD to Digital-Konverter, ein Expansionsventil und einen Drucksensor bis 300 psi (20 bar). Mit dem Drucksensor plane ich in einem ersten Schritt eine Brühdrucküberwachung zu machen.





Eine Idee wäre noch, eine günstige Kapselmaschine für den Thermoblock zu schlachten und den Brühboiler mit vorgewärmten Wasser zu bedienen um die Temperaturkonstanz zu verbessern (obwohl man mit einer DC schon auf hohem Niveau sich bewegt)

Mal sehen wie ich vorwärts kommen werde, mit meiner Familie möchte ich auch gerne noch hin und wieder etwas unternehmen

Etwas, was mir noch nicht ganz klar ist:

In welcher Reihenfolge muss die Verbindung gemacht werden?

Pumpe
Rückschlagventil
Expansionsventil --- Drucksensor
Boiler

oder

Pumpe
Expansionsventil
Rückschlagventil
|--- Drucksensor
Boiler

oder noch auf eine andere Art?

 

Danke! Zur Temperatur: Unter dem Einlaufstutzen kann man eine kleine Dichtung erkennen. In der Mini Steckt da ein NTC. Ich habe hierfür den 4 x 20 mm Pt100 Fühler mit dem Max31865 vorgesehen (oder ein Pt100 falls ich einen in dieser Grösse mal finde) Zur Steuerung / Regelung kommt dann ein Mikrocontroller zum Einsatz. Vermutlich ein MSP432, aber das ist noch Zukunftsmusik. Erst muss ich eine gangbare "Verpackung" haben. Die Domus hätte den Vorteil, klein zu sein, für den Dampf kann ich ja immer noch die original Mini benützen.

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So, es geht mit kleinen Schritten weiter. Ich arbeite nun an der mechanischen Befestigung des Boilers am Geäuse.
Unser Betriebsmechaniker hat mir drei Stehbolzen gedreht, auf die dann eine Adapterplatte (noch anzufertigen) kommen soll, auf der der Boiler dann aufliegt.
Vorher wurden der Unter- und Oberteil des Gehäuses durch drei M5-Schrauben zusammengehalten. Der grosse Nachteil des Cimbali-Gehäuses ist, dass die ganze mechanische Festigkeit an diesen drei Schrauben/Bolzen hängt. Mit dem Gewicht des DC-Brühboilers wird es dann eine wie auch immer geartete Verstärkung brauchen.
Die andere Möglichkeit wäre, mich nach einem anderen Gehäuse umzusehen, das inhärent stabiler ist, allerdings liegen die auch nicht einfach auf der Strasse.

 

Heute machte unsere Firma einen Brückentag. Da unser Mechatroniker etwas in der Werkstatt zu tun hatte, fragte ich ihn, ob er bereit wäre mir die Bedienung der Fräse und Drehmaschine etwas zu erklären (in den Grundzügen kannte ich die Bedienung der Fräse schon, doch ich lernte heute viel dazu, danke!).

Heraus kam der folgende Adapter:

Unterseite.


Oberseite.


Drei Löcher für die Stehbolzen, angesenkt, zwei M8 Gewinde für den Boiler, Kreissegment für den Boiler mit Ausfräsungen für die Gewinde und ein paar Elemente am Boiler.


Detailansicht des Kreissegments.


Unterseite mit Materialabnahme für den Magnetventilkörper und Fräsung für die Gehäuseverstärkung


Stehbolzen mit eingedrehtem M5-Gewinde und Fräsung für einen 9 mm Schlüssel.


Eingepasst in die Maschine, Ansicht von hinten.


In Maschine, Ansicht von oben.


Ich muss noch schauen, ob es nötig ist, eine Verstärkungsklammer zu fertigen, der den Balkon gegen den Boden (unter der Abtropfschale) abstützt. Jetzt hängt doch über die Stehbolzen ein ganz klein wenig mehr Gewicht an den drei Gewinden als vorher mit dem originalen Aluboiler der Domus.

 

Weiss hier jemand was für ein Fitting am Kesseleinlass ist? 1/8 passt nicht, innen sieht es aus wie wenn die Kupferleitung ein längeres konisches Ende haben müsste. Wonach müsste ich suchen?

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Herzlichen Dank an @Hermo und @Dieselweezel, die mir per PN geantwortet haben. Das vorhandene Fitting liess sich mit einem kleinen Schlag auf den Schraubenschlüssel aus dem Boiler lösen. Das Gewinde im Boiler ist ein herkömmliches 1/8 zölliges womit ich den Winkeladapter auf Teflonschlauch verwenden kann.



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So, das Projekt scheint immer wieder länger liegen zu bleiben... Ich bin an einen Thermoblock aus einer Kapselmaschine gekommen, allerdings hat der komische Anschlussnippel für die Wasseranschlüsse. Hat eventuell jemand eine Idee, wie man diese auf 1/8 Anschlüsse oder sonst was brauchbares bringt?



Auch muss ich nun schauen, wie ich den vorhandenen NTC (~57 kOhm @ RT) durch einen PT100(0) oder etwas digitales ersetze, die "Pillen"-Bauform zur Frontmessung ist interessant





@Hermo : Ein Händler hat mir den Tipp gegeben, die Teflonschläuche beim Aufschieben auf die Andschlüsse wo sie dann mit den Schrauben gequetscht werden mit einem Stück Schleifpapier zu umfassen. Damit verhindere man, sie punktuell zu schwächen oder quetschen.

 

Traditionell geht das mit dem Basteln ja immer etwas länger... Nun habe ich die Maschine samt Elektronik auf einem Brett montiert und gestern PID-Parameter optimiert (ohne Siebträger, nur hin und wieder etwas Wasser durchgepumpt um die Störgrösse zu simulieren).
Heute dann die ersten Kaffees bezogen. Mit dem Siebträger und realem Bezug überschiesst die Temperatur dann um 4 Grad... Da ist noch Verbesserungspotential.



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Hallo Dale
Danke! Firmware läuft diese, noch ausbaufähig
baettigp/Firmware-for-Espresso-Maker-With-Modern-Features

Sobald ich dazu komme, wird die Ventil- und Pumpensteuerung implementiert und die Elektronik besser integriert.

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Guete Morge,
Ich glaube das Problem ist der Kaltwassereintritt gerade oberhalb der Temperatursonde. Das kalte Wasser vom Einlauf sinkt über die Sonde ab und das geheizte steigt über die Sonde auf... Beim Bezug sinkt die gemessene Temperatur während der langsamen Präinfusion stark ab(92.. 86 Grad in ein paar Sekunden, setpoint:92), der PID-Algorithmus gibt Vollgas und nach dem Bezug werden etwa 95 Grad gemessen. Ob dies lokal oder im ganzen Boiler ist, weiss ich nicht
Eine Abstellmassnahme könnte ein auf etwa 85 Grad geregelter Vorboiler oder Thermoblock sein...
Wimre ist der Boiler durch die hohe Position des Auslassrohrs (rechts oben im Bild) selbstentlüftend, ich glaube mich zu erinnern, dass @nobbi-4711 mal was in die Richtung geschrieben hat.
Ich schaue, dass ich mal Zeit finde um eine Messreihe aufzunehmen.
Gruss,
Pio