ECM Technika IV Profi WT/WA mit Rotationspumpe

Klar, im Non E61 Bereich gibt es z.B. La Spaziale Vivaldi (Dream) oder die DC Mini, die trotz Vibra zumindest in der Version pimped by Markus recht leise sein soll. Die Frage ist, ob sowas für Dich infrage kommt oder ob Du auf E61 festgelegt bist.
Welche Eigenschaften haben Dich denn bewogen, dich auf die Technika einzuschiessen und welche lassen Dich noch zögern? Wenn man die Kriterien kennt, ist es leichter, mögliche Alternativen zu bewerten.

 

Im E61 Bereich gehört sie zu den Besten, da machst Du sicher keinen Fehler, wenn sie Euch so gut gefällt. Ansonsten gibt es halt die üblichen Verdächtigen von Rocket, Profitec und jetzt neu auch von Bezzera. Das ist im E61 Bereich dann eher Geschmacksache, welche Details einem besser gefallen.

 

Soweit ich gesehen habe, kommt die ECM auf rund € 2.000,- plus.

Da gibt es dann schon einige Maschinen die teilweise noch (wesentlich) mehr bieten:

Quickmill Vetrano 2B (Dualboiler)
Bezzera Duo/Matrix MN oder DE (Dualboiler)
Rocket R58 (Dualboiler)
Bezzera Mitica Top PID (Zweikreiser)
Lelit Bianca (Dualboiler)

 

Alles Rotationspumpen

Ich habe mich auch über Monate mit dem Thema beschäftigt und habe mich letztlich dazu entschieden, dass ein Dual Boiler das Beste ich (auch vom Konzept her da man beide Boiler mittels PID separat regeln kann und wenn man nur Kaffee bezieht den Dampfboiler nicht aufheizen muss)

Alle Maschinen die ich genannt habe, haben Vor- und Nachteile wobei die Lelit (in dieser Aufzählung die einzige mit Edelstahlboiler, wenn das entscheidend ist), die erst in einigen Tagen verfügbar ist, am meisten fürs Geld bietet (im Set bei uns in Österreich mit rund € 200,- Zugaben kostet sie € 1.900,-):

• Edelstahlgehäuse auch innen (hat sonst nur die Bezzera Duo/Matrix, Quickmill Vetrano)
• Edelstahlboiler (wie bei ECM und Profitec üblich)
• Perfekt programmierbare und funktionierende Präinfusion auch bei Tankbetrieb
• Verstellbarer Brühdruck direkt an der Brühgruppe (Pressure Profiling)
• Separates Druckmanometer direkt an der Brühgruppe (man sieht den tatsächlichen Druck der beim Kaffee anliegt)
• Lieferumfang meiner Meinung nach kompletter wie beim Mitbewerb (Tassenerhöhung für Espressotassen, bodenloser Siebträger im Preis dabei, Holzgriffe/füße/hebel)
• Tank extern - kann auf 3 verschiedenen Seiten montiert werden, je nachdem wie die örtlichen Gegebenheiten sind bzw. bei Festwasser ist die Maschine wesentlich kompakter, da der Tank überhaupt nicht montiert wird

 

Lelit dürfte für jemanden, der von der fertigungstechnischen Perfektion und dem Produktdesign einer ECM begeistert ist, möglicherweise nicht unbedingt die perfekte Lösung sein. Und ob die Elektronik hält was sie verspricht und die Regelungspräzision einer ECM erreicht, muss sich erst zeigen. Lange Featurelisten sind nicht alles...

 

Das stimmt schon alles, wobei ich meiner derzeitigen gebrauchten Lelit, die ich schon repariert habe (Thermostat kaputt) nichts schlechtes nachsagen könnte. Das Gehäuse ist stabil, sauber verarbeitet, schön poliert und das Innenleben ordentlich zusammen gebaut.

Für irgend was muss man sich eben entscheiden, sonst würde der Zweikreiser von ECM nicht mehr kosten wie der Lelit Dualboiler (oder auch andere Dualboiler), wobei ich glaube, dass technisch keine Unterschiede festzustellen sein werden da weitestgehend Standardkomponenten verbaut werden.

Manchmal zahlt man für die Marke mehr, manchmal ist die Verarbeitung besser. Ich kann es mangels Erfahrungen mit ECM aber nicht sagen ob die Maschinen besser verarbeitet sind als andere.

Ergänzend wäre noch zu sagen, dass die Maschinen von ECM meines Wissens so wie fast alle in Italien hergestellt werden.

 

Was völlig egal ist, wichtig ist, was am Ende rauskommt...

 

Wenn Du konstant immer dieselbe Art Bohnen nutzt, kommst Du gut ohne PID. Das erlaubt Dir eine präzisere Steuerung der Brühtemperatur, was z.B. bei der Nutzung besonderer, insbesondere heller Röstungen wichtig ist. Wenn Ihr Euer Nutzungsverhalten nicht ändern wollt und die Einstellungen eh immer konstant lasst, braucht ihr das nicht unbedingt.

 

PID macht im wesentlichen bei Einkreisern und Dualboilern Sinn (bei Zweikreisern ist es eher ein Komfortfeature, da die Temperatur sonst über den Pressostaten eingestellt wird).

Man kann bspw. bei einem Dualboiler eine Temperatur für den Kaffee einstellen (z.B. nur 89 Grad) und den Dampf aber auf 1,5 Bar (bzw. die entsprechende Temperatur). Würde man bei einem Zweikreiser auf 89 Grad gehen, würde gleichzeitig der Dampfdruck sinken, da das Wasser im Dampfkessel, der über einen Wärmetauscher das Wasser für den Kaffeebezug erhitzt, eine geringere Temperatur hat.

Weiterer Vorteil (aber das geht jetzt vielleicht schon etwas zu weit) ist, dass beim Dualboiler die Brühgruppe nicht überhitzt und beim Zweikreiser mittels Coolingflush vor dem Bezug gekühlt werden muss. Wenn man jetzt genau sein möchte, weiß man beim Zweikreiser eigentlich nur ungefähr wo die Temperatur liegt. PID hilft hier eine Variable zu einer Konstanten zu machen.

Wenn du aber über ein Jahrzehnt schon mit einem normalen Zweikreiser ausgekommen bist, wird es in Zukunft auch funktionieren - sofern nicht der Wunsch nach anderen Geschmäckern aufkommt (Stichwort helle Röstungen).

 

Herzlichen Glückwunsch zu deiner Wahl.
Ich habe seit 2012 eine ECM M4 mit Vibrapumpe.
Das einizge was ich bisher bei meiner M4 tauschen musste, waren ein paar Siebträgerdichtungen
und 1x die Brühgruppenventile.
Ein Schwachpunkt haben die M4 und T4 aber schon und das ist das Winkelstück oben am HX.
Je nach Härtegrat des verwendeten Wassers kann sich im Laufe der Zeit das Winkelstück mit
Kalk zusetzen. Bei mir hier in Köln rechtsrheinisch liegt die Wasserhärte bei ca. 15°.
Ich habe jetzt nach 6 Jahre das Winkelstück mal demontiert ==> kein Kalk vorhanden.
Verwenden tue ich allerdings auch einen ECM-Tankfilter den ich alle 6 Wochen tausche.