Favorite Muehlen

Das Phänomen ist bekannt. Man muss die neuen Scheiben erstmal einmahlen und bekommt in dieser Zeit auch keine wirklich tollen Geschmacksergebnisse.
Das Einmahlen kann man mit Kaffeebohnen machen, andere machen es mit Reis, in jedem Fall muss man da durch. Ob die alten Scheiben die Bohnen noch
schneiden oder nur noch zermörsern, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen.

 

Ich glaube nicht, dass die Kenia Mahlscheiben eingeschliffen werden müssen. Sie sind m.W. Glasperlengestrahlt und deshalb sofort einsatzfähig. Wenn sie nicht espressofein mahlen, liegt es am alignment, bzw. am unzureichenden Alignment.
Die alten Mahlscheiben produzieren vermutlich soviel fines, dass sie deshalb für Espresso taugen.

 

Danke euch für die Infos! Dann lese ich mich mal ins Alignment ein und mahle gegebenenfalls kiloweise Dinkel, Reis oder Kaffee

 

Garnicht. Und sie dürfen nicht schleifen. Das macht die Scheiben stumpf.

Deine abgenudelten Scheiben erzeugen so viele Fines, das man sie für Espresso verwenden kann.

Die neuen Scheiben würde ich für Brühkaffee verwenden. Alignment mit Einschleifen ist bei den Zwangers schwierig, da sie einen Mahlscheibenträger aus Stahl haben. Bei der EK ist der aus Alu.

P.S.
Typos korrigiert.

 

Hier mal eine etwas seltenere Favorite auf dem Weg von der Werkstatt in die Sammlung:

2A der letzten Bauart in der niedrigen Version, mit originalem Hopper und Blechbehälter für das Mahlgut.
Die Mühle unterscheidet sich von der weiter vorne von @embrya gezeigten. Der Motordeckel ist kürzer wodurch sie in Verbindung zu dem doch massiv wirkenden Fuss etwas gedrungen, um nicht zu
sagen pummelig wirkt. Wie ihre langbeinige Schwester hat diese Mühle auch hinten ein Gleitlager und den Vorbrecher der K 60.

 

Kann man eigentlich das EK43 alignment tool von Titus mit der Favorite 2A/T benutzen? Da die Mahlscheiben der EK deutlich größer sind, wäre ja anzunehmen, dass es nicht passt.

 

Falls nicht: Man lann sich auch so einen rotierenden Messuhrenständer mit einfachen Mitteln selbst bauen.
Meiner war so simpel wie irgend möglich und hatte - trotz anfänglicher Bedenken - eine nahezu perfekte Wiederholgenauigkeit, und das ist es ja, worauf es letztendlich ankommt: bei einem perfekt justierten Mahlwerk soll der Zeigerausschlag an allen Messpunkten bei mehrfacher Messung identisch sein.

 

Vielen Dank für den guten Tipp! Habe gerade gesehen, dass exakt die gleiche Messuhr des Titus tools auf AliExpress für 9 EUR zu haben ist. Dann muss man sich nur noch die Halterung basteln und hätte einen dreistelligen Betrag gespart.

 

Hallo Werte Gemeinde

habe eine alte 2atl gefunden wollte sie mal für Espresso testen und vorher reinigen. Jetzt gingen die Scheiben vom Verbrecher schon recht mühsam runter. Wie bekomme ich denn die sich nicht drehende Scheibe am besten raus ?

 

hier mal Bild von dem Bau teil

 

Höchstwahscheinlich ist die Scheibe nur ordentlich festgeklebt. Soll heißen, versuche sie vorsichtig runter zu hebeln.

 

Hmm befürchte Schlimmes von dem mobilen Träger ging die Scheibe nur runter indem man hinten mit der m4 die Scheibe "runter" geschraubt hat.

 

Da es eine ATL ist, ist damit auch vermutlich Leinsaat gemahlen worden. Öl und Mehl von Leinsaat bilden mit der Zeit eine hochklebrige Masse, nicht zu vergleichen mit dem Rückständen bei Kaffee. Mit einem Durchschlag am inneren Ring der Scheibe ansetzen und sachte mit einem Hammer auf den Durchschlag
klopfen, eine viertel Umdrehung versetzen und das gleiche, dann wieder eine viertel Umdrehung weiter. Die Scheiben sind Getreidescheiben von Mahlkönig und
für Kaffeebohnen nicht verwendbar.

 

Sorry,
bin neu hier und wollte nur kurz was zu den Sinterlagern sagen:
Ich bin nicht sicher, ob man die Sinterlager aus Kostengründen verwendet hat, sondern
weil sie ein gewisses Spiel der Welle ermöglichen -im Gegensatz zu einem Rillenkugellager.
Auch der Bohrhammer Hilti TE 17 hat so ein Gleitlager am Ende der Welle -da hat man
sich bestimmt etwas dabei gedacht und die Maschinen sind für hohe Belastungen ausgelegt.

Das Sinterlager in den alten Kaffeemühlen sollte auf jeden Fall mal gewartet werden:
„
Sinterlager sind poröse,schmierstoffhaltige Gleitlager.Die sich drehende Welle entnimmt durch einen gewissen Saugeffekt aus den Poren Schmieröl,welches nach Stillstand der Welle durch die Kapillarwirkung in die Lager-Büchse zurückgesaugt wird,somit geht theoretisch kein Öl verloren und man kann von einem wartungsfreien Lager sprechen.

Da nach Jahren in der Praxis dieser Ölvorrat dennoch schwindet,ist eine Nachschmierung zu empfehlen.

Für eine fachgerechte Nachschmierung muß das Lager aus dem Sitz gedrückt werden und etwa für eine Stunde in ein auf 80°C erwärmtes Ölbad gelegt werden.So entweicht die in den Poren eingeschlossene Luft und wird durch frisches Öl ersetzt.

Sinterlager-Laufflächen dürfen nicht geschliffen oder gerieben werden,weil dadurch die öitransportierenden Poren zugedrückt werden.


Als zeitgemäßes Tränköl wird A50/Shell Turbo T100(für S-Bronze) bzw. A10/Shell Turbo T100(für S-Eisen) empfohlen.“

Grüße Gerd

 

Hallo Gerd,
Danke für die fachkundigen Anmerkungen zum Sinterlager, ich habe bisher auch keine Nachteile des Lagers gegenüber den Kugellagern feststellen können,
ausser dass bei einigen Mühlen mit Sinterlager hinten das Kugellager in der Mitte doch deutlich beansprucht war.
Die Sinterlager kamen im Zuge der Vereinfachung der Produktlinien in die 2A, vorher wurden sie schon in der K60
verwendet - Zwanger hat ab einem bestimmten Zeitpunkt für die K60 und die 2A nur noch einen Motortyp verwendet,
eben den mit Sinterlager hinten und Startkondensator statt Fliehkraftschalter, es gab damit dann auch nur noch einen Vorbrechertyp statt vorher zwei.
Bei allen Mühlen mit Sinterlager habe ich im Lagersitz hinten verharztes Fett gefunden, auch bei den Mühlen, die offensichtlich noch nicht überholt worden waren. Was hat es damit auf sich?

 

Keine Ahnung, aber es gibt auch die Meinung, dass man Sinterlager in heißem Fett
baden soll, statt in Öl.
Ich würde einfach Motoröl 20W oder 30W nehmen.
Wichtig ist, das Lager in dem erhitzten Öl langsam abkühlen zu lassen.

Grüße Gerd

 

Und hier eine weitere, eher seltenere Variante:


Favorite 2 AT, vorletzte Bauart.
Die Mühle hat den Fuss wie die letzte Bauart, aber noch den Motor der 2A mit Kugellager hinten und Fliehkraftschalter.
Der Vorbrecher ist bereits der der K60. Durch den deutlich längeren Motordeckel hinten wirkt die Mühle etwas raketenhaft,
was mir gut gefällt. Auch der Bohnenbehälter, den ich in dieser Form noch nicht kannte, ist deutlich gefälliger als der
Topf, der auf der letzten Bauart sitzt.

 

Und auch sowas wurde von Zwanger hergestellt:

(Quelle: resale.de)
Favorite WM 1000 Walzenmühle. Die Bohnen werden in dieser Mühle in mehreren Stufen von Walzen zermahlen.
Walzenmühlen für Kaffee gibt es praktisch von Anbeginn der Kaffeekultur an und sie werden heute noch in
Grossröstereien verwendet, weil sie ein sehr homogenes Mahlgut produzieren.
Die Mühle steht aktuell in einem Gebrauchtmaschinenportal zum Verkauf, falls jemand Bedarf hat und ist laut Anbieter von 1972, ich vermute allerdings ein früheres Baujahr.