CONTI Empress, wie Glätten der Laufbahn des Brühkopfzylinders

M.E. Ist es bei einer Kaffemaschine nicht ganz so kritisch wie bei einem Kfz. Motor, d.h. Hohnen oder ausdrehen um ein paar Hundertstel oder Zehntel sollte keine Übermaßdichtungen (die es so auch nicht gibt) erforderlich machen. Wenn die Riefen tatsächlich sehr tief sind (was ich nicht glaube) könnte man ggf. eine neue Laufbuchse fertigen lassen. Ein Dreher/Werkzeugmacher/Feinmechaniker sollte das hinbekommen.

 

Ich habs bei meiner Zenith mit solch einem :

Honwerkzeug Hongerät Zylinder 38-60 mm honen Werkzeug Hohnwerkzeug Hohngerät BGS | eBay

hinbekommen. Die hat aber nur 4 Gummidichtungen und läuft im Messingzylinder. Seit der Behandlung läuft sie einwandfrei.



Evtl müßte man aber bei der Conti feiner arbeiten und hinterher noch polieren.

 

Eine Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Ich habe auch eine Empress Brühgruppe in genau diesem Zustand.

Das ist ein einziges Teil. Ich kenne auch nur die Astoria-Brühgruppe, die intern noch mal eine Hülse besitzt, die man tauschen kann, wenn die Zylinderlauffläche beschädigt ist.

Bei manch anderen Brühguppen ist die Zylinderlauffläche verchromt. Wenn diese Chromschicht Schäden hat, würde man beim Honen die ganze Verchromung entfernen. Auch nicht schön.

Gibt es eigentlich die Möglichkeit, statt Material abzutragen, welches aufzutragen? Ich meine damit, die Rillen mit einem geigneten Material zuspachteln und dann die Zylinderlaufflächen zu schleifen bzw. zu honen. Ich weiß, "spachteln" klingt irgendwie nach Pfusch, aber wenn es keine bessere Variante gibt. Lebensmittelecht, temperaturfest, wasserfest und dauerhaft sollte das Material natürlich sein.

Viele Grüße,
Ingo

 

man sollte die beschädigte Chromschicht runterschleifen und dann wieder erneuern, (wenn man die unbedingt braucht), Chrom im Kaffe ist nicht unbedingt besonders gesund ( WorldTimes-Online - Giftige Wasserhähne ). Oder man bohrt den Zylinder auf und setzt dann eine Buchse (aus Edelstahl oder Messing) ein.

Oder einfach einen dickeren Kolben drehen und so das Maß ausgleichen. Normalerweise braucht man aber nicht soviel rausschleifen, daß die Dichtungen das Spiel nicht auch so ausgleichen könnten.

Meine Dichtungen halten jetzt schon das 2. Jahr. Inzwischen hab nur zweimal neu fetten müssen und einmal mit einem Scheuerschwamm ein paar Kalkpickel entfernt. Der Zylinder sieht nun nach ca. 5000 hüben auch wie blankpoliert aus.

 

Meine LSM Leva hat Edelstahllaufhülsen, diese hatten nach über 40 Jahren Laufspuren und Korrosionsspuren in der Laufbahn.
Ich habe hier in Hildesheim eine Firma Strötzel gefunden, welche sie aufgebohrt, gehont und poliert hat.
Die Firma hat sich auf die Reparatur von Hydraulikzylindern spezialisiert und kann auch neue Chromlaufflächen herstellen (aufchromen).
Zudem war ich überrrascht, da sie wussten was sie vor sich haben. Der Mitarbeiter hat in der Schweiz in einem Partnerwerk gearbeitet, welches neue Gruppen für Espressomaschinen bearbeitet hat.

Ansonsten ist es dem Material ja auch egal ob Ölhydraulik (Technik) oder Wasserhydraulik (Espresso)

 

sieht mir aber doch nach einer Laufbuchse aus, aber sollte eigentlich machbar sein.

 

Darf man Fragen wo man da preislich so liegt?
Ist auf jeden fall mal ein guter Tip.

 

Beide Zylinder zusammen waren letztes Jahr rd. 150 €.

edit: Wie es mit Versand aussieht weiss ich aber nicht, wird aber auch gehen.

edit 2: Sie habe im Durchmesser 0,3 mm weggenommen, fand ich viel, die Dichtung hat aber noch Vorspannung. Da die Maschine noch nicht wieder zusammen ist, kann ich noch keinen Erfahrungsbericht geben.

 

Die Laufflächen der alten Conti Brühgruppe (Empress und Princess) sind nicht verchromt, zumindest nicht bei den Exemplaren, die ich kenne. Die neue Conti Brühgruppe (z.B. Prestina) ist hingegen innen verchromt. Das ist auch genau die Brühgruppe, die ich weiter oben mit Fehlstelle im Chrom beschrieben hatte.

Wenn das Bild nicht täuscht, eigentlich ja. Bei meiner Empress Brühgruppe wirken die Kratzer subjektiv tiefer. Zumindest fühlt es sich ziemlich schlimm an, wenn man mit dem Finger darüber streicht. Auf Fotos kommt das aber nicht so raus.

Das ist vermutlich schwierig. Würde ich in diesem Fall nicht demontieren. Ich habe beim umgekehrten Weg Probleme. Der Sprengring ist dermaßen kräftig, dass ich es bisher nicht geschafft habe, die beide Teile wieder zusammen zu pressen. Mein Versuch, dies zu tun, ist allerdings schon einige Zeit her. So weit ich mich erinnern kann, war es mir nicht gelungen, den Ring über den Konus in die Nut zu schieben. Vermutlich braucht man ein Stück Rohr, welches gerade so über den Konus passt. Damit sollte man den Ring im Schraubstock über den Konus drücken können. Man könnte auch versuchen, die drei Teile (Unterteil, Ring Oberteil) lose zusammen zu stecken und dann in einem Schritt im Schraubstock zusammen zu drücken. Wenn ich mich recht erinnere, kippt der Ring dabei aber dauernd weg. Das erschien mir nicht praktikabel. Hier hatte ich ein Bild des zerlegten Kolbens eingestellt:

alte Conti Hebelgruppe

 

Denkt daran, daß das Honen von Motor-Zylindern kein Polieren ist. Im Gegenteil, viele feine "Kratzer" sollen geschaffen werden, damit der Ölfilm dort hält. Deswegen dürften die allermeisten fertigen Ahlen für die HH zu grob sein...

 

wenn es zu rauh ist, muss man halt mal öfter die Dichtung wechseln weil sie abgenutzt ist

 

Ich habe meine damals auch gehohnt. Hat super funktioniert. Seitdem ist das ganze Dicht - ich denke aber trotzdem nicht optimal. Ich hatte auch schonmal überlegt den Zylinder ausdrehen zu lassen und einen neuen, passenden einzupressen? Vllt. finden wir ja einen begnadeten Metaller und bringen alle unsere Brühgruppen vorbei!

Aber davon abgesehen erfüllt es für Jahre seinen Zweg. Sicherlich hält es aber nicht nochmal 50 Jahre, was ja wünschenswert wäre. In meinem Restaurationsthread siehst du auch, wie angefressen mein ganzer Kolben war.

 

hallo @abocgn,

1) Aktuelle Beschichtungen sind Chrom, früher vermutlich auch schon
2) Meines Wissens ist Chrom prinzipiell erst einmal nicht Gesundheitsschädlich (Es gibt aber auch Allergien, dafür muss es aber erst einmal ins Wasser diffundieren). Einfaches Edelstahlbesteck ist aus Chromstahl.
3) Galvanisch aufgechromt (dicker als nur für schön, bis zu 0,5 mm), Firmen: Verchromereien, die sich auf technisches Chrom spezialisiert haben, siehe auch #6

 

Ich hatte die Laufflächen bei der Z11 damals mit einer Filzscheibe poliert, das dauert sehr lange, nimmt nicht alle Unebenheiten weg ist dafür aber recht schonend.





Siehe auch hier.

Das Set für die Bohrmaschine kostet 15€, für das "zurecht schnitzen" der Scheibe braucht man etwas Geduld und fürs polieren nochmal mehr Geduld